Suche nach Rubrik «Philosophie»
Erlösung und Befreiung:
Zwanzig Jahre nach der Ermordung von Ignacio Ellacuría – Zur Aktualität seiner Philosophie und Theologie – Die «ellacurianische Perspektive» – Schüler und Kollege von Xavier Zubiri – Die zentralamerikanische Universität in San Salvador – Lehrer und Universitätsrektor – Die Geschichtlichkeit des christlichen Heils – Theorie und Praxis – Strukturelle und institutionelle Ungerechtigkeit – Idolatrie und das Anti-Reich – Das gekreuzigte Volk – Eine interkulturelle Philosophie – Die Aktualität der Menschenrechte – Philosophie und Naturwissenschaft – Eine Universität angesichts der Option für die Armen.
Thomas Fornet-Ponse, Bonn
Der Igel und der Fuchs:
Zu einem Essay von
Isaiah Berlin – Das Fragment von Archilochos – Zwei Typen von Philosophen und Schriftstellern – Ein Versuch über das Geschichtsverständnis von L.N. Tolstoj – Das Konstruktionsprinzip von «Krieg und Frieden» – Das Leiden und das Elend der Menschen – Eine Erinnerung an Ödipus.
Nikolaus Klein
Finanzkrise:
Nach dem Ende des Sozialismus – Finanzkrise wird zu einer globalen Weltwirtschaftskrise – Gewirr der Schuldverschreibungen – Der populäre Vorwurf der Gier – Triebkräfte des Kapitalismus – Demographischer Wandel und Globalisierung – Übermacht der nichtstaatlichen Mächte – Tendenzen zur Refeudalisierung – Abkoppelung von der Produktionssphäre – Verlust an Anschaulichkeit – Systemfunktionalismus als Ideologie virtueller Wirklichkeit – Empirische Analysen als Prüfstein – Fragwürdige Paulus-Deutungen.
Werner Post, Bonn
Lebenskunst:
Zum Phänomen der Ratgeber-Literatur – Ein großer Markt – Von Lebenskunst und Existenzästhetik – Michel Foucaults «Technologien des Selbst» – Ein Rekurs auf spätantike Lebenskunst-Lehren – Der Blick auf die Alltagswelt – Angesichts einer pluralistischen Kultur – Das Paradigma der Selbstprüfung – Ökonomisierung der Universität und die Reaktion der Philosophie – Zur Genese von Bindestrich-Philosophien – Dienstleister der Sinnstiftungsbranche? – Komplexitätsreduktion angesichts zunehmender Sinnwelten – Das Ich und das Problem der Herrschaft – Ungelöste Folgeprobleme der kapitalistischen Globalisierung.
Werner Post, Bonn
Es wird der Mensch, wie er sich sieht:
Koinzidenzen philosophischer und theologischer Anthropologie – Die aktuelle Frage nach einem christlichen Menschenbild – Moderne philosophische Anthropologie und ihre Protagonisten – Dilemmata und Fragwürdigkeiten – Menschenbilder als Instrumente der Herrschaft – Strategien der Exklusion – Die verdrängte Geschlechterfrage – Die kritische Aufgabe einer theologischen Anthropologie – Zum Problem universaler Aussagen – Die Rede von Natur und Kultur – Der Sprachgestus von der Unergründlichkeit des Menschen – Die Frage nach der Offenheit des Menschen – Gottesebenbildlichkeit und Bilderverbot – Positionen der biblischen Urgeschichte (Gen 1-9) – Der Mensch als endliches Geschöpf und als verantwortlicher Schöpfer – Der Einspruch gegen einen anthropologischen Naturalismus – Der Umgang mit den eigenen Begrenzungen – Die Idee der Unverfügbarkeit.
Andreas Benk, Schwäbisch Gmünd
Dostojewskis Tränen:
Zu einem Essay von
László F. Földényi – Dostojewski in der sibirischen Verbannung – Lektüre von G.W.F. Hegel – Der Ort der Geschichte und die Ausgestoßenen.
Nikolaus Klein
«Negative Theologie»:
Oder: Die Letztbegründung ist die Letztfrage – Zu den Grenzen christlicher Gottesrede – Die Formel über die Analogie aus dem Jahre 1215 – Die «größte Unähnlichkeit» – Traditionen der Mystik – Negative Theologie heute – Auschwitz als Zivilisationsbruch – Ein Text von
Elie Wiesel – «Es bleibt uns nur die Frage» – Die Frage nach dem Adressaten – Heute zweifelt der Gläubige – Die Frage von
Romano Guardini – Die Erfahrung des Nicht-mehr-aus-noch-ein-Wissens – Ein existentielles und sprachliches Dilemma – Analoges Sprechen als historisch überholte Sprachform? – Ein Gedicht von
Ernst Simon – Ein Echo, das sich im Wachen sofort entzieht.
Heinz Robert Schlette, Bonn
«... Wir sind in der Fremde ...»:
Der Briefwechsel zwischen Th. W. Adorno und M. Horkheimer von 1950 bis 1969 – Ein Briefwechsel in vier Teilbänden – Nach der Wiedererrichtung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung (1950) – Rückkehr aus dem amerikanischen Exil nach Deutschland – Die Zäsur der Emigrationsjahre – Rezeption der empirisch-soziologischen Methoden – Das ideologiekritische Konzept des Instituts – Taktische Vorsichten Horkheimers – Die Grenzen marxistischer Kategorien – Ein Brief über Jürgen Habermas – Kritisches Denken als Flaschenpost für eine bessere Zeit – Differenzen mit Herbert Marcuse – Resignation – Horkheimer und das Judentum.
Werner Post, Bonn/Dortmund
Richart Rorty:
Zum Tode des amerikanischen Philosophen – Der Graben zwischen europäischer und amerikanischer Philosophie – Analytische Philosophie und pragmatische Tradition – Liberale Utopie – Dezentrierte Wahrheit und Auseinandersetzung mit der Religion.
Werner Post, Bonn
Leszek Kolakowski stellt uns Fragen:
Zum Buch «Was fragen uns die großen Philosophen» – Eine Reise durch die europäische Philosophie – Die Verbindung von Rationalismus und Skepsis – Moral nach dem Ende der Metaphysik – Unbeantwortbare und immer neu gestellte Fragen – Einheit und Vielheit – Geschichte und Ordnung – Zentrale Fragen europäischer Philosophiegeschichte.
Wolfgang Schlott, Bremen
Sünde und Glück in der «Zweiten Moderne»:
Zu einer neuen Publikation von
Gerhard Schulze – Religiöse Traditionen und säkulare Sprache – Trivialisierung herkömmlicher Begriffe – Der Vorschlag von Gerhard Schulze – Alte Lasterkataloge – Aus welchen Traditionen schöpft die Moderne – Nichtstun, Trägheit und Traurigkeit – Was gehört zum «schönen Leben»? – Der Unterschied von Individualität und Privatheit – Grenzen des Konzepts der «Zweiten Moderne».
Werner Post, Bonn und Dortmund
Rettung des Wirklichen, aufgehaltenes Verschwinden:
Zu den Essays von
John Berger – Die Vielfalt eines Lebenswerkes – Die Trilogie «Von ihrer Hände Arbeit» – Die Deutung des Kunstwerkes – Das Sichtbare als das Verborgene – Von der phänomenologischen Beschreibung zur Suche dessen, was fehlt – Anwaltschaft für das Verdrängte – Die bürgerliche Strategie der Melancholie – Koexistenz von Vergänglichkeit und Zeitlosigkeit – Der Bauer – Die physische Realität der Arbeit als Notwendigkeit und Ungerechtigkeit – Leibhaftiger Kontakt mit der äußerlichen Realität – Arbeit des Überlebens – Resistenz gegen Fortschritt und Verschwinden – Rettung als Sichtbarmachung der bedrohten Existenz – Widerstehen gegen die Drohung des Nichtseins.
Rolf Bossart, St. Gallen
E. Auerbach schreibt K. Löwith:
Das «Ideal des christlichen Gentleman» und seine Schwundstufen – Die Grundthese von «Weltgeschichte und Heilsgeschehen» – Zwei Briefe E. Auerbachs an K. Löwith – Das Motiv der «Passio Christi» und die europäische Literaturgeschichte – Realistische Erzählformen – Wider eine Ästhetisierung der Realität.
Nikolaus Klein
Schöne neue Welt der Liebesethik?
Richard Rorty und
Gianni Vattimo im Gespräch über die Zukunft der Religion – Zur Wiederkehr des Themas Religion – Wenn Glaubensfragen zu Machtfragen werden – Neubewertung der europäischen Aufklärung – Das Christentum und seine Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Denken – Verzicht auf einen metaphysischen Absolutismus – Entwurf eines postmetaphysischen Christentums – Die Fragen bleiben offen.
Werner Post, Bonn/Dortmund
Die Moderne und das Mitleid:
Zu einer neuen Studie von
Dieter Thomä über die Moskauer Inszenierung der «Walküre» von 1940 – Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 – Das Motiv des Mitleids in R. Wagners Opern – Sergej Eisensteins Notizen zur «Walküre» – Ein nicht aufgelöster Widerspruch.
Nikolaus Klein
Aus dem Geiste arabischer Philosophie:
Zur neuen Eckhart-Studie von
Kurt Flasch – Aristoteles-Interpretation im 13. Jahrhundert – Der Umweg über die arabischen Kommentatoren – Konflikte an der Pariser Universität – Die neue Traditionslinie von Albert über Dietrich zu Eckhart – Rationale Theologie und die Lektüre der Heiligen Schrift.
Nikolaus Klein
Licht und Schatten:
Zwei neuentdeckte Textfragmente Ludwig Wittgensteins – Die Sprachtheorie des «Tractatus» – Wende zur Sprachspiel-Bedeutungslehre der «Logischen Untersuchungen» – Ein Traumbericht und ein Brieffragment – Ist Religion illusionär? – Einsicht in die eigene Nichtigkeit – Anspielungen auf S. Kierkegaard – Die Bedeutung der Lichtmetaphorik – Der Sprung und das Risiko – Motive einer pessimistisch-konservativen Kulturkritik – In der Tradition des biblischen Bilderverbotes?
Werner Post, Bonn-Dortmund
«Griechen und Christen» bei S. Weil und A. Camus:
Ein Vergleich – A. Camus als Herausgeber – Zur Aktualität der Fragestellung – Antike und Christentum – S. Weils Interesse für die griechische Mythologie – Philosophie als Schau des Ganzen in der Welt – Suche nach der gemeinsamen Wurzel aller Religionen – A. Camus’ ideengeschichtliche Rekonstruktion – Der Übergang vom Hellenismus zum Christentum als Wendepunkt der Geschichte – Option für das griechische Weltverständnis – Die Notwendigkeit einer Hermeneutik der Differenz.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Die riskante Freiheit und ihre Verantwortung:
Eine persönliche Erinnerung an Jean-Paul Sartre (1905-1980) – Vor hundert Jahren geboren – Eine Philosophie der Freiheit des Menschen – Eine Beobachtung im besetzten Paris – Erinnerungen an die frühe Kindheit und die Jugend – Das Jahr 1964 und die Ablehnung des Nobelpreises für Literatur – Philosophie als Lebensform – Die Begegnung am 2. Februar 1979 – Die Verdammten der Erde und die Verantwortung der Intellektuellen – Das Problem revolutionärer Gewalt – Gibt es einen produktiven Haß? – Sartres Lehrjahre im Berlin der dreissiger Jahre – Die zweite Begegnung am 7. Juni 1979 – Einsatz für die «Boat-Peoples» – Zur Kritik der real existierenden Demokratie – Die Wahrheit ist immer konkret – Aufgewachsen auf dem «Humus der Katholizität» – Das Weihnachtsspiel «Bariona oder der Sohn des Donners» von 1940 – Ein eigensinniger Humanismus – Ansätze einer politischen Ethik.
Rupert Neudeck, Troisdorf
Jean Améry und die Philosophie:
Im Rahmen der Werkausgabe – Engagement und Tendenzwende – Entwicklungen in Frankreich – Befreier oder Oppressor? – Auseinandersetzung mit deutschsprachigen Autoren – Aufklärung als Philosophia perennis – Über Freiheit, Atheismus, Utopie und Sprache – Ein intellektuelles Verhältnis zur Philosophie – Reflexion als Zeugenschaft – Elemente eines aufgeklärten Humanismus.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Nach dem 11.9.2001:
Jürgen Habermas und
Jacques Derrida im Gespräch – New York im Herbst 2001 – Aufklärung als Epochenschwelle und als philosophisches Projekt – Notwendige Revisionen – Der strittige Begriff der Toleranz – Das Ideal unbedingter Gastfreundschaft – Differenzen und Konvergenzen.
Nikolaus Klein
Die Niederlage denken:
Antonio Gramscis Perspektiven aus den Gefängnissen Mussolinis
(Zweiter Teil) – Hegemonie der Weltansicht und der geschichtliche Block – Kritische Sichtung der Bruchstellen der Geschichte – Wer hat die Deutungshoheit über die Geschichte? – Elemente einer «Philosophie der Praxis» – Vom Gegner lernen – Ein neuer geschichtlicher Block – Die italienische Frage und die katholische Kirche – Zwischen linkem Maximalismus und Vulgärmaterialismus – Hinwendung zur Konkretheit der Praxis – Die Suche nach den Paradiesen – Religion, Opium und Volk.
Manfred Züfle, Zürich
Die Niederlage denken:
Antonio Gramscis Perspektiven aus den Gefängnissen Mussolinis
(Erster Teil) – Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens und Parlamentsabgeordneter – Mussolinis «Marsch auf Rom» – Politischer Gefangener in Mussolinis Kerkern – Briefe und Notizen aus dem Gefängnis – Entwurf einer «Philosophie der Praxis» – Der «organische Intellektuelle» inmitten der Klassenkämpfe – Ein denkerisch-praktischer Zweifrontenkrieg – Die Differenz von «Alltagsverstand» und «gesundem Menschenverstand» – Das konkrete Subjekt und seine Praxis.
(Zweiter Teil folgt)
Manfred Züfle, Zürich
Nach dem «Tod Gottes»:
Gianni Vattimos Entwurf eines postmodernen Christentums – Nach dem Ende der Geschichtsphilosophien – Entwurf eines schwachen Denkens – Nietzsches These vom «Tode Gottes» – Der Gedanke der Selbstentäußerung Gottes – Kritik an der Theologie und der Kirchenpolitik – Der Unterschied zwischen Säkularisierung und Heilsgeschichte.
Bernd Irlenborn, Trier
Der dritte Moses:
Zu einer neuen Biographie von Moses Mendelssohn – Ein wegweisendes Werk von Dominique Bourel – Die gesellschaftliche und soziale Lage der Juden im Berlin des 18. Jahrhunderts – Die Bedeutung der Bibelübersetzungen – Der Bekehrstreit mit Johann Kaspar Lavater – Ein Vorkämpfer für religiöse und interreligiöse Toleranz.
Ruedi Imbach, Paris
Giorgio Agamben – Biopolitische Philosophie:
Der Ausnahmezustand als konstitutive Leerstelle zwischen Gesetz und Gesetzlosigkeit – Radikalisierter Begriff der Biopolitik – Bio-Regulierung durch den Staat – Totale Entfesselung der Tötungsmacht im modernen Staat – Der rechtsfreie Raum als Normalzustand – Die altrömische Rechtsfigur des «homo sacer» – Verhängnisvolle Kongruenz zwischen Faktum und Recht – Das Wesen der Lager – Materialisierung des Ausnahmezustandes – Assoziativer Stil der Argumentation – Rückgriff auf totalitäre Demokratiekritiken – Ablehnung liberaler und deliberativer Vertragstheorien – Die fehlende Dimension des Gesellschaftlichen – Ausklammerung ökonomischer Macht.
Werner Post, Bonn-Dortmund
Friedrich Heer – Historiker und Vordenker:
Zur Werkausgabe – Zwanzig Jahre nach dem Tode von Friedrich Heer (1916-1983) – Das Wagnis der Schöpferischen Vernunft – Theologie nach Auschwitz – Die Frage nach der Güte Gottes – Das Erbe eines ungeliebten Propheten.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Die Kraft der Kommunikation:
Zum 75. Geburtstag von
Jürgen Habermas – Kommunikative Kompetenz – Zwangloser Zwang des besseren Arguments – Im Schnittpunkt politischer und gesellschaftlicher Debatten – Im Gespräch mit anderen Disziplinen – Ein Meister der Kommunikation – Strukturwandel der Öffentlichkeit – Erkenntnis und Interesse – Theorie des kommunikativen Handelns – Versprachlichung des Sakralen? – Produktiver Streit zwischen Vernunft und Religion – Religion und Gesellschaft.
Edmund Arens, Luzern
Archäologie einer Enzyklika:
Alain de Libera zu "Fides et Ratio" – Ein Kommentar zur Enzyklika von 1998 – Diagnose einer Krise – Von der Vermählung zur Scheidung – Historische Aufklärung – Die kirchliche Verurteilung von 1277 – Genese einer kirchlichen Entscheidung – Die Folgen einer Fragestellung – Disput um die Autonomie der Philosophie – Neu akzentuierte Traditionslinie mittelalterlicher Theologie – Von Albert dem Großen zu Meister Eckhart – Zum Verhältnis von Glauben und Wissen – Rekurs auf ein mittelalterliches Modell? – Von der Notwendigkeit philosophischer Debatten für den Glauben.
Ruedi Imbach, Paris
Freiheit des Denkens und die Wissenschaften:
200 Jahre nach Kants Tod – Zum Kommentar von
Reinhard Brandt zu Kants «Der Streit der Fakultäten» – Ein Opfer staatlicher Wissenschaftspolitik und Zensur – Klassische Gliederung der Universität in vier Fakultäten – Die philosophische Fakultät als kritische Instanz – Die Entscheidung zum selbständigen Denken und zur Freiheit des Wortes – Gesellschafts- und staatskritische Folgen von Kants Überlegungen – Die Suche nach Wahrheit und die Wissenschaften.
Nikolaus Klein
Wie an Aufklärung festhalten?
Philosophiekritik bei
Klaus Heinrich – Das Projekt der Aufklärung und seine Dialektik – Festhalten an der Philosophie als Aufklärungsprozeß – Wissenschaft als Befreiungsunternehmen – Plädoyer für intradisziplinäre Forschung – Kants Abwehrbilder als Verneinung – Einspruch gegen unvermittelte Erfahrung – Komplizenschaft mit dem Schicksal – Gegen Heideggers Ausschaltung des kontextuell und individuell Spezifischen – Gegen die Entsprachlichung des Menschen – Heilsame Nötigung zur Übersetzung – Festnageln der Hoffnungsfahne.
Rolf Bossart, St.Gallen
D. Bonhoeffer und A. Camus:
coincidentia oppositorum: Ein Zweipersonenstück in ungewöhnlicher Besetzung – Ein Wechselspiel zwischen Dissens und Konsens – Überraschende Affinitäten und gemeinsame Suchbewegungen – Solidarisch mit der Welt, in der sie lebten – Verblüffende Analogien in der Gottesfrage – Reaktionen auf Jesus von Nazaret – Entsprechungen in der Ethik – Zivilcourage und Gewaltfreiheit – Im Kampf gegen tödliche Menschenfeindschaft – Die mündig gewordene Welt und die Solidarität der Menschen – Gegen den Wahnsinn des Krieges und für den Frieden – Ein Vergleich, der zu denken gibt.
Sabine Dramm, Asbach
Der Künstler und seine Zeit:
Zu
Camus’ Vorträgen in Schweden (1957) – Die Kunst und ihre Zeit – A. Camus als Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 1957 – Die Reden in Stockholm und Uppsala – Der Schrecken des 20. Jahrhunderts – Kunst als Schöpfung – Schönheit und Freiheit in ihrem Wechselspiel – Die Bilder «Galeere» und «Arena» – Pascal als Vorbild? – Zwei Weisen des Lügens – Kunst und Leichtfertigkeit – Mißbrauch durch die Propaganda – Camus’ eigene Position – Kunst und Wirklichkeit – Kunst und Freiheit – Anwaltschaftliches Eintreten für den leidenden Menschen – Fragwürdigkeit des Naturalismus und des Realismus – Möglichkeiten eines kulturellen Neubeginns.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Vorbild reiner Liebe oder Exempel der Weisheit?
Zwei neue Deutungen des Griseldastoffes und ihre philosophischen Hintergründe – Die Studien von
Kurt Flasch und
Jacques Le Brun – Die letzte Geschichte aus dem «Decameron» – Eine Lieblingsgeschichte der Madame Guyon – Vor- und Nachgeschichte eines Problems – Exempel der reinen Liebe – Wie ist das «Decameron» zu lesen? – Keine Heilige, sondern eine Philosophin – Was lehren uns Geschichten?
Ruedi Imbach, Paris
Das Wirkliche und das Imaginäre:
Zum geistigen Weg von
Simone Weil – Biographie, das Werk und sein zeitgeschichtlicher Kontext – Den ungeschriebenen Text lesen – Interferenz der Lesarten – Platons Höhlengleichnis – Wirkliche Metaphern – Der verfälschende Einfluß von Wille und Imagination – Das Wirkliche und die Differenz – Erschließungskategorien wie Leere, Aufmerksamkeit und Erwartung – Das Schreiben schafft dem Denken seinen Leib.
Karl-Dieter Ulke, München
A. Schopenhauer – Das bessere Bewußtsein:
Zu Begriff und Verständnis von Erlösung – Semantische Vieldeutigkeit – Wille als Seinsgrund aller Wirklichkeit – Von fremder Macht unterworfen – Momenthafte oder dauerhafte Kontemplation – Philosophie und Kunst als Organe der Kontemplation – Kierkegaards Auseinandersetzung mit der Unterscheidung von Ethisch und Ästhetisch – Befreiung im Prozeß der Weltverneinung – Musik als Rettung – Die Entsagung des Heiligen – Unterwegs zum Nichts – Romantische Kunstreligion im 19. Jahrhundert.
Karl-Dieter Ulke, München
«In die Wurzel der Mitternacht treten»:
Zu einer theologischen Lesart
Simone Weils – Ein Gedicht von Nelly Sachs – Eine politisch-philosophische Biographie – Denken als Wunde – Fragendes, sokratisches Denken – Erprobung des Kontradiktorischen – Gott-Denken im Rahmen Negativer Theologie – Ruf in die Praxis – Eine postidealistische Lesart – Von Descartes zu einem phänomenologisch akzentuierten Denken – Der Mensch als tätiges und pathisches Wesen – Von der Verborgenheit Gottes – Denken der Widersprüche.
Angela Büchel Sladkovic, Ittigen bei Bern
Der aus dem Schlaf erwachte Riese:
Th. W. Adornos Vorlesungen «Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit» – Letzte Blüte der Geschichtsphilosophie – Systematische Vorbehalte und enttäuschte Erwartungen – Totalität als Grundbegriff – Prozesse der Globalisierung – Das Allgemeine und das Einzelne – Herrschaft über das Konkrete und Individuelle – Kritik des Identitätszwanges – Herstellung versöhnter Nichtidentität – Die Bedeutung des Eingedenkens der Natur – Zu Kants Freiheits-Antonomie – Problematische Einheit der Vernunft – Subjekt und Freiheit – Naturbegriff und aktuelle ethische Debatten der Neurobiologie und Genetik.
Werner Post, Bonn/Dortmund
Heinrich Heine und die religiöse Frage:
Ein Spötter und Lästerer – Denken aus persönlicher Betroffenheit heraus – Geistesverwandtschaft mit Friedrich Nietzsche – Intellektuelle Redlichkeit und Glauben – Kampf gegen die Verleumdungen des Lebens – Kritik an den positiven Religionen – Freundschaft mit Karl Marx – Politischer Kampf als säkularisierte Version des religiösen Glaubens – Der immer neu entfachte Glutkern der Religion – Von der Theodizee der Sinnlichkeit zu einer Theodizee des Geistes – Wende zur Welt – Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft – Ein eifriger und kundiger Bibelleser – Verbindung von Pathos und Komik – Humor als Inkognito des Religiösen – Bekehrung in der letzten Phase des Lebens? – Die Antwortlosigkeit eines skeptischen Glaubens – Der fragende Hiob als Vorbild.
Gerd-Günther Grau, Hamburg
Certeau im Plural:
Bericht über eine interdisziplinäre Tagung – Chronologische und transdisziplinäre Kohärenz von
Michel de Certeaus (1925–1986) Werk – Denken des Anderen und Abwesenden in der Geschichte – Historiker der modernen Spiritualität – Französischer Laizismus als kultureller Kontext – Theologische Aneignungen – Schwerpunkte weiterer Forschung.
Joachim Valentin, Freiburg
Wer rettet das Christentum vor seinen Verteidigern?
Slavoj Žižek dreht einen Film – Philosoph und Psychoanalytiker in der Schule Lacans – Bekannt durch viele publizistische Stellungnahmen – Zu den neuesten Publikationen – Ein Buch zu religionsphilosophischen Themen – Lohnt sich die Verteidigung des Christentums? – Eine These und viele Fragen – Wiederkehr der Religion als problematisches Phänomen der Postmoderne – Was ist das wahre Erbe des Christentums? – Die Notwendigkeit einer theologischen Kritik der ökonomischen Vernunft – Das christliche Konzept der Liebe als Bruch mit dem Gegebenen – Eine Kontrastierung und was sie unterschlägt – Die Bedeutung der Unterscheidung von Eigen- und Fremdperspektive – Die Kreuzigung als Ent-Bindung eines neuen Menschen?
Knut Wenzel, Regensburg
Identität und Ethik im Horizont der Moderne:
Perspektiven aus
Charles Taylors Sozialphilosophie
(Schluß) – Der religionsphilosophische Problemüberhang – Philosophische Sprachlosigkeit der Theologie – Neuere Ansätze in der Fundamentaltheologie – Die zentralen Kategorien «Selbstinterpretation» und «Selbstbejahung» – Theologische Positionen im 20. Jahrhundert – Die Struktur der soteriologischen Grundfrage – «The best account» im unhintergehbaren Konflikt.
Martin Rohner, Osnabrück/Münster (Westf.)
Identität und Ethik im Horizont der Moderne:
Perspektiven aus
Charles Taylors Sozialphilosophie
(Erster Teil) – Das Projekt einer hermeneutischen Anthropologie – Der Kontext einer Theorie der Moderne – Der Blick von außen oder die hermeneutische Position – Selbstinterpretation und Wertorientierung – Moderne Identität und ihre Quellen – Der Streit um die Deutung moderner Identität – Differenzierte Deutung des Säkularisierungsprozesses – Versöhnung oder Ausgleich? – Die unhintergehbare Endlichkeit des Subjektes.
Martin Rohner, Osnabrück/Münster (Westf.)
Theodor W. Adorno und die Metaphysik:
Von der traditionellen zur kritischen Theorie – Posthume Veröffentlichung der Vorlesungen über «Metaphysik» – Aristoteles als erster Metaphysiker – Die Frage nach der Einheit von Besonderem und Allgemeinem – Adornos Diagnose zur Lage der Metaphysik – Denken nach Auschwitz – Ein Theoretiker unrestringierter Erfahrung – Der Vorrang des Objekts – Kritik und Rettung – Philosophieren im postmetaphysischen Zeitalter.
Werner Post, Bonn/Dortmund
Der verwundete Humanismus – Jean Améry:
Eine Kritik des bürgerlichen Humanismus – Die fehlende politische Militanz – Ablehnung eines integralen Humanismus – Zu Person und Werk von
Jean Améry (1912–1978) – Exil, Widerstand und Folter – Die entscheidenden Jahre 1967/68 – Position eines humanen Linken – Zwei Traditionen eines humanistischen Denkens – Grundsätzliche Bejahung der Freiheit des Menschen – Humanismus nach dem Tode des Menschen – Erfahrung der eigenen Verwundbarkeit – Zusammenbruch des Weltvertrauens – Festhalten an der Aufklärung – Reflexionen auf das Judesein – Radikale Fraglichkeit von allem.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Gewalt und Religion:
Zur Möglichkeit einer nichttotalisierenden religiösen Ordnung
(Zweiter Teil) – Die Capri-Vorlesungen von Jacques Derrida – Die «Rückkehr» der Religion – Der Gedanke von einer Religion ohne Religion bzw. einem Messianismus ohne Messianismus – Die Frage nach Gerechtigkeit und Demokratie – Die Vielzahl messianischer Politiken – Gewalt, Erwählung und Gabe der Tora – Das Denken von Emmanuel Lévinas – Der religiöse Erwählungsgedanke – Vor-Ursprünglichkeit der Erwählung – Kritik an abendländischen Identitätskonzeptionen – Die Allianz mit der Schrift – Vor dem Gesicht des Anderen – Welche Ordnung der Gerechtigkeit?
Christoph Lienkamp, Bremen
Gewalt und Religion:
Zur Möglichkeit einer nicht-totalisierenden religiösen Ordnung
(Erster Teil) – Die Position verschiedener Modernisierungstheorien – Die «Rückkehr» der Religion – Fundamentalismus und Gewalttätigkeit – Religionssoziologische Verhältnisbestimmungen im Kontext des Ersten Weltkrieges – Proklamation einer absoluten Entscheidung – Existentielle Erfahrung einer absoluten Situation – Die französische Religionssoziologie der Zwischenkriegszeit – Roger Caillois und Georges Bataille – Ambivalenz von Faszination und Schrecken – Die Gefahr der Mythisierung – Erweiterung sozialwissenschaftlicher Identitätskonzeptionen – Wolfgang Sofskys «Traktat über die Gewalt» – Anthropologisierung der Gewalt – Gefahr der Legitimierung von Gewalt.
Christoph Lienkamp, Bremen
Nietzsche – Kierkegaard – Kant:
Von der absoluten Religion zu einer skeptischen Religiosität – Die Erosion der tradierten Religion – Die «unhintertreibliche Frage» der Vernunft – Skeptische Distanzierung der religiösen Frage in der polytheistischen Antike und der jüdisch-christlichen Tradition – Der ernstgemeinte Atheismus ist ein Agnostizismus – Nietzsches Kritik am Christentum – Eine innerchristliche Auseinandersetzung – Ein Prozeß der Selbstaufhebung – Von Leibniz bis zu Hegel – Die ursprüngliche Botschaft der Befreiung – Wider die Verneinung des Lebens – Erhebung über die Zeit – Kierkegaards Ringen um eine lebensbejahende Religiosität – Die Absurdität des Glaubens – Die Lehre von den drei Stadien – Das Problem der ausgebliebenen Parusie – Kant und die Möglichkeit der christlichen Religion – Die Grenzen der menschlichen Erkenntnis – Auf die religiöse Frage kann nicht verzichtet werden.
Gerd-Günther Grau, Hamburg
«Die einfachen Leute bedienen sich seiner Tag für Tag»:
Zwei neue Publikationen zur chinesischen Philosphie – Rezeption des Daoismus im Westen – Ekklektizismus und Dialog – Problematisierung des Begriffs «chinesische Philosophie» – Sprache und Denken im westlichen Kontext – Ein nach rückwärts gewandter Blick – Die alltägliche Weisheit der einfachen Leute.
Knut Walf, Nijmegen
Vom «Lehrsatz der Ungewißheit»:
oder Philosophie und Weltanschauung
(Zweiter Teil) – Philosophische Aporetik des radikalen Agnostizismus – Der Mensch gibt sich damit nicht zufrieden – Neben das erkenntnistheoretische Dilemma tritt die Empörung, der Protest und der Dissens – Weltvision, Weltsicht und Weltschau – Die Frage der Menschenrechte – Anerkennung der Differenz – Der Einsatz für ein Weltethos – Philosophie als komparative Denkbemühung – Der philosophische Ort des Glaubens.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Vom «Lehrsatz der Ungewißheit»:
oder Philosophie und Weltanschauung
(Erster Teil) – Die Fragen von
Miguel de Unamuno am Beginn des letzten Jahrhunderts – Fragen, die an das Geheimnis rühren – Die Charakterisierung der condition humaine durch
Rainer Wiehl – Im Aporetischen stecken bleiben – Verschärfungen im 20. Jahrhundert – Die nihilistische Verzweiflung ist kein Ausweg – Radikalisierte Unwissenheit – Weltanschauung als problematischer Begriff – Eine Begriffsbeschreibung bei
Romano Guardini – Interesse am Ganzen – Erfahrung der Defizienz als Ausgangspunkt.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Wege des Dao in den Westen:
Stationen und Tendenzen eines Kulturaustausches – Franz Kafka und der Geist des Daoismus – Die Berichte und Briefe der Jesuiten-Missionare aus China – Die Debatten unter den Intellektuellen des 17. Jahrhunderts – China und die europäischen Kolonialkriege – Opiumkrieg und seine Folgen – Zur Rezeption des Daoismus – Vergleiche mit Texten aus dem Neuen Testament – Übersetzungen in europäische Sprachen – Interesse der Theosophen – Europäische Kulturkritik und China als Alternative – Dao-Lehre und die Psychologie – Nationalsozialismus und erzwungene Emigration deutscher Sinologen – Daoismus als Religion der Dichter – Zum Problem der Übersetzung.
Knut Walf, Nijmegen
Vom Opfer zur Gabe?
Anregungen zur hermeneutischen Reflexion – Krise des Christentums – Schwierigkeiten mit der Theologie des Opfers – Ambivalenz christlicher Leidensmystik – Der Befund exegetischer Forschung – Zur Dogmengeschichte der Opfertheologie – Der Unterschied von «sacrifice» und «victime» – Plotins Schildkröte – Hegels Blume – Nietzsches Honig – Kleines anthropologisches Resümee – Die plausible Forderung nach Einschränkung – Vom Opfer zur Gabe.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Jacques Derrida und die Theologie:
Zu einer Studie von
Joachim Valentin – Atheismus in der Spur Gottes – Die Zirkelhaftigkeit in der Geschichte der Metaphysik – An der Grenze des philosophischen Diskurses – Ein «Außerhalb» der Sprache, das Spuren hinterläßt – Von der Destruktion zur Dekonstruktion – Der materielle Anteil der Sprache – Kommentare und Interpretationen zu einem nicht vorliegenden Urtext – Die Voraussetzungen eines mutmaßlichen Judentums – Kritik am abendländisch/ männlichen Subjektbegriff – Nähe zu Emmanuel Levinas – Totalitätskritische Umdeutung theologischer Traditionen.
Christoph Lienkamp, Bremen
Die Unverfügbarkeit des Vergangenen:
Phänomenologische Erinnerungsethik als Kritik des gesellschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Erinnerungsdiskurses (Zweiter Teil) – Die gesellschaftliche Diskussion um Erinnerung – Die Debatte um die Rede von Martin Walser – Der Streit um das Berliner Mahnmal – Ritual und «Das kulturelle Gedächtnis» – Modelle zur Begründung historischer Verantwortung – Phänomenologische Konturen einer Ethik der Erinnerung – B. Liebsch und E. Levinas’ Kritik der Geschichte – Trauer und Zeugnis-Gabe als konstituierende Elemente.
Christoph Lienkamp, Essen
Die Unverfügbarkeit des Vergangenen:
Phänomenologische Erinnerungsethik als Kritik des gesellschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Erinnerungsdiskurses (Erster Teil) – Ein hoch vermintes Terrain – Erinnerung/Gedächtnis als Paradigma der Kulturwissenschaften – Zum Ansatz von
Jan Assmann – Erinnerung, Schriftkultur und Ethnogenese – Erinnerung im Alten Orient und Exodus-Überlieferung – Die Schwierigkeiten eines rein deskriptiven Ansatzes – Die Monographie «Moses der Ägypter» – Die Debatte um Auschwitz.
(Zweiter Teil folgt).
Christoph Lienkamp, Essen
Politischer Anti-Monotheismus:
Zu
Peter Sloterdijks Elmauer Vortrag – Kontroverse Reaktion in der deutschsprachigen Presse – Anknüpfung an Heideggers «Humanismusbrief » – «Entwilderung» des Menschen jenseits des Humanismus – Vorschlag für eine künftige Anthropotechnologie – Die religionskritische Dimension eines metaphysischen Konservatismus – Gnosis als Alternative zur jüdisch-christlichen Überlieferung – Gegen den biblischen Monotheismus und eine universale Ethik.
Jürgen Manemann, Münster/Westf.
Aufmerksamkeit für Farben:
Zu einer Veröffentlichung der Bildhauerin, Malerin und Lyrikerin
Esther Hess – Aufmerksamkeit für die Farbigkeit der Welt – Warnung vor einer Farbsymbolik – Anerkennung des jeweils Differenten.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Camus und der Anarchismus:
Zu einer politologischen Untersuchung von
Lou Marin – Der politische Ort Camus’ im zeitgeschichtlichen Kontext – Anarchistisch-libertäre Ansätze – Auseinandersetzung mit J.-P. Sartre – Die Position im Algerienkrieg – «Bürgerliche Interpretationen» von Camus? – Sein Eintreten für Freiheit und Gerechtigkeit – Nähe zu den anarchistisch-libertären Traditionen Südeuropas.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Eine letzte gemeinsame Begründung der Menschenrechte:
Aus der philosophischen Perspektive negativer Theologie (Schluß) – Was ist eine letzte Begründung? – Philosophieren und negative Theologie – Vier Arten, den Namen Gottes zu mißbrauchen – Zwei Formen der Begründung der Menschenrechte, die nicht mehr plausibel sind – Gott und die Würde des Menschen – Kontroverse Deutungen des Bilderverbotes bei Juden, Christen und Muslimen – Vom Streit zum Wettstreit der Religionen.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Eine letzte gemeinsame Begründung der Menschenrechte:
Aus der philosophischen Perspektive negativer Theologie (Erster Teil) – Vier verschiedene Vorstellungen von Religion heute – Religion im modernen und weltanschaulich neutralen Staat – Die Debatte um eine gemeinsame Basis – Arbeit und Orientierung an den Menschenrechten – Die Erfahrung von Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit – Ein unendlicher Prozeß der Unterscheidung und der Entscheidung – Vom Streit zum Wettstreit der Religionen – Die monotheistischen Traditionen.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Was bedeutet «die Frage nach Gott» heute?
(Zweiter Teil) – Das affirmative Verhältnis der Religionswissenschaften zu «Gott» – Metamorphosen der Frage nach Gott heute? – Der heiße Kern des Problems – Die Frage nach Sinn und die Gottesfrage – Die Unverzichtbarkeit des ethischen Grundpostulates – Die Erfahrung der Abwesenheit von Sinn und die Sehnsucht nach einer Sinngebung – Hoffnungsvorstellungen scheitern an den Grenzen der Erkenntnis und der Erfahrung des Leids – Verteidigung einer negativen Hoffnung – Das Aufleuchten von Hoffnungsfragmenten – Rehabilitierung des elementaren Wünschens – Das Recht auf Kritik und einen Weltvorbehalt – Harren und Murren.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Was bedeutet «die Frage nach Gott» heute?
Die Dramatik gegenwärtiger Zeitdeutung und Zeitgenossenschaft – Jede Frage hat ihren Zeitindex – Skeptisch-agnostischer Mainstream in der Philosophie – Die Radikalität des Bösen – Pluralismus religiöser und weltanschaulicher Positionen – Kann die Religionswissenschaft weiterhelfen? – Bestandesaufnahme von religiösen Vorstellungen und Praxis – Aber sie stellt die Gottesfrage nicht. (Zweiter Teil folgt.)
Heinz Robert Schlette, Bonn
«O Zarathustra, du bist frömmer als du glaubst ...»:
Gedanken über Nietzsches Menschenbild (Schluß) – Die asketischen Ideale und ihre Wirkungen – Aufklärung über die Gefährdung des Glaubens – Die Lehre vom Übermenschen – Wende in die Herrschaft über den Menschen – Die Idee des Willens zur Macht – Ein naturalistischer Fehlschluß vom Sein zum Sollen – Leiden am Menschen – Gegen das historische Christentum und für Jesus – Intellektuelle Redlichkeit und Atheismus.
Gerd-Günther Grau, Hamburg
«O Zarathustra, du bist frömmer als du glaubst ...»:
Gedanken über Nietzsches Menschenbild (Erster Teil) – Ein Kritiker des Christentums – Wenn das Gesetz verabsolutiert wird und das Leben verhindert – Klage über den Tod Gottes und Ankündigung eines vom Nihilismus beherrschten Zeitalters – Die Bedeutung des Agnostizismus – Neue Position gegenüber der Philosophie – Einsicht in die Endlichkeit des Menschen – Widerspruch gegen Absolutsetzungen – Der Wille zur Macht.
Gerd-Günther Grau, Hamburg
Umberto Eco und der Kardinal:
Ein Brief-Dialog zwischen dem Philosophen
Umberto Eco und dem Mailänder Kardinal
Carlo Maria Martini – Der Philosoph beginnt mit Fragen – Hohes Einfühlungsvermögen des Kardinals – Kann es eine «rein» humanistische Begründung der Ethik geben? – Ecos Rückgriff auf semantische Universalien – Die Frage nach dem Wahren und nach dem Bösen.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Michel de Certeau: Historiker oder Philosoph?
Notizen zu einer Tagung – Die drei Schwerpunkte: Kultur, Mystik und Christentum – Wo ist Michel de Certeau? – Das paradoxe Bild von der Burg aus Kristall – Exerzitienmeister und Exorzist – Die Typologie des Narren, Wahnsinnigen und Geisteskranken – Konsequenzen für den Gottesglauben – Schwäche des Glaubens und Selbstbegrenzung der Theologie – Auf der Grenze zwischen Wissenschaft und Alltagsverstand.
Joachim Valentin, Freiburg
150 Jahre Kommunistisches Manifest:
Im Februar 1848 in London veröffentlicht – Ursprünglich als Orientierungshilfe für die im «Bund der Kommunisten» organisierten Handwerker und Arbeiter gedacht – Verknüpfung mit den bürgerlich-demokratischen Aufständen in Deutschland – Ein instrumentelles Verhältnis zur bürgerlichen Demokratie – Lob der von der Bourgeoisie entbundenen Modernisierungsdynamik – Rücksichtslose Entzauberung der Welt – Prognostische Treffsicherheit bezüglich der Globalisierung – Drastische Befürchtungen angesichts eines in sich verschlossenen Wirtschaftssystems – Debatte um die Universalität der Menschenrechte – Was heißt Totalität? Warenfetischismus und Kapitalismus als neue Religion.
Werner Post, Bonn/Dortmund
Die Macht der Bilder und die Grenzen von Bilderverboten:
Die neuen Technologien und die Macht der Bilder – Zur ästhetischen Debatte über Bilderverbote – Die doppelte Konsequenz des biblischen Bilderverbotes – Eine negative Theologie des Christentums – Ikonoklastische Strategien in der Ästhetik und Versuche der Entgrenzung des Bildes – Widerspruch gegen eine Verfügungsmacht über Gott und Mensch – Verbot einer Legitimation und Sakralisierung gesellschaftlicher und politischer Herrschaft – Durch Bilder soll die Unverfügbarkeit Gottes zur Sprache gebracht werden.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Gras über Gurs, über Auschwitz?
Drei Neuerscheinungen zu
Jean Améry (1912–1978) – Améry als Literat und als Zeuge der Shoa – Der «politische Améry» der sechziger und siebziger Jahre – Debatten über Positivismus und Dialektik – Geprägt durch europäische Aufklärungsphilosophie und anarchistischen Frühsozialismus – Das Freiheitspathos des französischen Existentialismus – Brüche und Kontinuitäten in der Biographie – Als Agnostiker ein Atheist – Sprechen und Schreiben angesichts von Extremerfahrungen – Verletzlichkeit des Humanismus im 20. Jahrhundert – Die Relevanz der religionskritischen Beiträge.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Die Wiederentdeckung der Religion:
Zu
Gianni Vattimos Buch «Glauben – Philosophieren» – Wenn Postmoderne in Frömmigkeit, Säkularisierung in neue Religiosität umschlägt – Christentum vom Standpunkt des «Schwachen Denkens» aus debattiert – Suche nach einem verlorengegangenen Glauben – Wechselverhältnis zwischen Nihilismus und leidenschaftlichem Katholizismus der Jugendzeit – Klarstellungen zur Säkularisierung und Offenbarung.
Thomas Eggensperger, Düsseldorf
Negative Theologie:
(Zweiter Teil) – Über den einen Gott der Juden, Christen und Muslime – Mißbrauch des Monotheismus zur Rechtfertigung von Herrschaft und Gewalt – Die Relevanz des Analogiedenkens – Die Wahrheit vor sich, ohne sie zu besitzen (K. Rahner) – Ein authentisches Verständnis von der Einzigartigkeit des Christentums (E. Schillebeeckx) – Das Verhältnis von Religion und Politik (E. Nordhofen) – Pluralismus in Staat und Gesellschaft – Die Frage der Theodizee – «vor und mit Gott leben wir ohne Gott» – Hoffnung und Wahrheit.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Negative Theologie:
Über den einen Gott der Juden, Christen und Muslime – Notwendige Unterscheidungen zum Begriff Monotheismus – Negative Theologie in Geschichte und Gegenwart – Zur Funktion von Religion in der modernen Gesellschaft – Monotheismus und Bilderverbot als Gegenpositionen zum Mythos
– Hans Blumenbergs «Arbeit am Mythos» – Kompensation von Enttäuschungen und Verlusten rationaler Sachbewältigung?
(Zweiter Teil folgt.)
Willi Oelmüller, Münster,Westf.
«Einem Buch angehören ...»:
E. Levinas’ Talmud-Lektüren
(Schluß) – Der Weg Levinas’ zum Talmud – Die rätselhafte und geniale Gestalt des «Chouchani» – Inszenierung eines Gesprächs über Zeiten und Generationen hinweg – An Gegenwartsproblemen interessierte Befragung des Talmud – Ein kritischer Kulturbegriff – Der Widerstreit von fraglosem Lebenswillen und von Gerechtigkeit – Der Einspruch des Gesichts des Andern – Zerbrochene Mythen – Was ist die Tora? – Die
lectio difficilior als ethische und hermeneutische Herausforderung – Treue zum Buchstaben und Kampf für die Würde des Einzelnen.
Paul Petzel, Düren-Birkesdorf
Der metaphorische Blick:
Bruce Chatwins
Songlines als Poetik – Kultur, Mythologie und Religion der australischen Ureinwohner als Thema – Als Hintergrundwissen dient der Kanon westlicher Kultur – Die Songlines als Metapher – Eine Darstellung der Aborinige-Mythologie
als Poetik – Der Aspekt des Schöpferischen – Erzählung, nicht Bericht – Die Fiktionalisierung der Wirklichkeit – Der Umgang mit dem Songline-Material – Die Institution der Träume – Die intertextuelle Offenheit des Buchs – Ein Netz von sich überkreuzenden Geschichten – Eine Anthropologie des Menschen als Nomaden – Vielstimmigkeit als Projekt der Literatur.
Knut Wenzel, Regensburg
«Einem Buch angehören ...»:
E. Levinas’ Talmud-Lektüren – Zur theologischen Rezeption von E. Levinas – Der Talmud und seine Lektüre durch Christen – Gegen eine vereinnahmende Hermeneutik – Die jeweils schwierigere Lesart – «Jenseits des Buchstabens » – Die biblischen Schriften als
heilige Schriften – Die Lebendigkeit der Tora – Die Tradition des litauischen Judentums – Auseinandersetzung mit der europäischen Aufklärung.
(Schluß folgt.)
Paul Petzel, Düren-Birkesdorf
Schreiben aufgrund eines Mangels:
Zu Leben und Werk von
Michel de Certeau (1925– 1986) – Frühe Studien zur Religionsgeschichte des 17. Jahrhunderts – Auseinandersetzung mit dem Pariser Mai 1968 – Reisen in außereuropäische Länder – Untersuchung zur Mystik als Phänomen der Moderne – Grenzgängertum als methodische Vorentscheidung – Achtung auf Distanz und Differenzen – Die sozioökonomischen Bedingungen eines Textes – Der Diskurs und das Machtdispositiv – Das Andere im Einen finden – Kristallisationskerne einer Phänomenologie der Moderne – Beziehungen zu Jacques Lacan – Die unterdrückte Rede des Wahns – Der universelle Sprecher verschwindet aus der Weltprosa.
Joachim Valentin, Hadamar
«Die Inseln» – Lebensformen der Einsamkeit:
Zu
M.Yadels Studie über
Jean Greniers Hauptwerk – Nicht nur der Lehrer von Albert Camus – Essays in assoziativem Denkstil – Die Traditionen Griechenlands und Indiens – Eine Bewegung zwischen pessimistisch-romantischer und skeptischer Position – Schreiben bedeutet Ordnen von Obsessionen – Das Problem der Wahl wird zum Trauma – Einsamkeit als tragender Grund – Ein wiedergewonnener Zugang zum christlichen Glauben – Zu den Grenzen Greniers.
Beat Schmid, Zollikon
«Ich habe ein Licht entzündet»:
Kerkergedichte des Dominikaners
Tommaso Campanella (1568–1639) neu übersetzt und kommentiert von Thomas und Kurt Flasch – 30 Jahre Gefangenschaft – Ergreifende Zeugnisse des Leidens – «Wir alle lebten im DunkełIch habe ein Licht entzündet» – Philosophische Dichtung – Trost der Philosophie – Boethius ähnlich und doch anders – Weiterführung in der Rezeptionsgeschichte durch Erschließung seiner philosophischen Poesie und Denkart.
Ruedi Imbach, Belfaux (Schweiz)
Absolute Gewalt:
Bemerkungen zu einer zeitgenössischen Form der Gewalt – Die Zäsur von 1492 – Wachsende Effizienz der Tötungspraxis – Die düstere Bilanz von
W. Sofsky – H.M. Enzensbergers Phänomenologie absoluter Gewalt – Das Versagen von politischen, soziologischen und philosophischen Erklärungen – Nur noch mehr einer Beschreibung zugänglich – Das zivilisatorische Minimum.
Jürgen Goldstein, Hillscheid
Das Neue und das Finale:
Geschichtsphilosophische Überlegungen (Schluß) – Innovationen in der europäisch-westlichen Neuzeit – Welche Kriterien für eine Erneuerung? – Nachdenken über das Ende – Nietzsche und die Zeit als das einzige nachmetaphysische Faszinosum – Eine Zeit ohne Finale ins Nichts – Die biblische Botschaft als Zeitbotschaft – Das biblische Ende und der Beginn des Neuen – Die Frage nach dem «Wie» des Finale – Skeptische Bemerkungen zur Freiheit und zur Hoffnung.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Das Neue und das Finale:
Geschichtsphilosophische Überlegungen (Erster Teil) – Die Rede von dem Neuen und der Erneuerung – Hinweis auf die Dialektik von Altem und Neuem – Qohelet als skeptischer Philosoph in Israel – Das Neue in der Glaubensgeschichte Israels – Antikes und christliches Weltverständnis im Widerspruch – Christlicher Anspruch auf Neuheit wird als unglaubwürdig verworfen – Innovationen in der europäischwestlichen Neuzeit – Fortschritte in Wissenschaft und Technik – Die Entdeckung der eigenen Verantwortung für die politische und soziale Verantwortung – Kriterien für Erneuerungen.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Das Ende der Geschichte in heutiger Sicht:
Die Fragestellung von
Friedrich Nietzsche – Wenn die Geschichte weder lesbar noch machbar geworden ist – Heideggers Empfehlung von Gelassenheit gegenüber dem nachmetaphysischen Zeitalter – Fukuyamas Plädoyer für Ökonomie und liberale Demokratie – Der Widerspruch zwischen Gleichheit und Gerechtigkeit – Sloterdijks Hinweis auf die Mobilität und die Beschleunigung der Zeit – Rettung durch eine anthropologisch gedeutete Zeiterfahrung?
Maurice Weyembergh, Brüssel
Das Ende der Geschichte in heutiger Sicht:
Zu
Heidegger, Fukuyama und
Sloterdijk – Was bedeutet Sinn der Geschichte? – Das Jahr 1989 – Der zweideutige Begriff der Posthistoire – Die Entwicklung der Technowissenschaft – Kosmologische und lebensweltliche Zeiterfahrungen treten auseinander – Ende als Unterbrechung, als Katastrophe oder als Vollendung – Heidegger und die Seinsgeschichte – Antimoderne Haltung und Kritik der Technik – Dekonstruktion der Geschichtsentwürfe des 19. Jahrhunderts.
Maurice Weyembergh, Brüssel
Das Ende der Religion und der Religionskritik?
Schlusß – Gegenwärtige Mythenfreudigkeit – Religionen mit und ohne Gott – Thesen zu einer negativen Theologie – "Gott - ein Fremder in unserem Haus" – Die Option chassidischer Tradition – Widerlegung und Wiederkehr der Skepsis.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Das Ende der Religion und der Religionskritik?
Ein zweifaches Verständnis von Aufklärung und Religionskritik – Die Option für den Atheismus und die Option für den Monotheismus – Die Kritik der griechischen und jüdischen Aufklärung – Auseinandersetzung mit einer glaubwürdig gewordenen Tradition – Die produktiven Wirkungen des Bilderverbots – Religionskritik in der europäischen Aufklärung – Revision bisheriger Aufklärungskonzepte. (Schluß folgt)
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Ein Bindestrich zwischen Prämoderne und Postmoderne:
J.-F. Lyotards Überlegungen zu "Jüdischem" und "Christlichem" – Der garstige Graben zwischen Theologie und Postmoderne – Eine religiöse "Kehre" Lyotards? – Die Existenz des Absoluten und die Haltung der "Kindschaft" – Die Position einer postmodernen Mystik – Ein unaufhebbarer Widerstreit zwischen Jüdischem und Christlichem – Die Präsenz der Prämoderne in der Postmoderne – Eine zweideutige Position zum Prozeß der Emanzipation.
Saskia Wendel, Freiburg
«Er hat dir gesagt, o Mensch, was gut ist»:
Aspekte einer messianischen Erkenntnistheorie bei
Franz Rosenzweig – Die Konzeption des "Neuen Denkens" im "Stern der Erlösung" – Das Ende der philosophischen Epoche von Jonien bis Jena – Die drei "grundlegenden Substanzen" Gott, Welt und Mensch – Grundlegung einer erfahrenden Philosophie – Die Unterscheidung zwischen Gott und Wahrheit – Die kritische Potenz des Offenbarungsbegriffs – Sprache als Medium der Wirklichkeitserschliessung – Zwischen dem innerkirchlichen Wahrheitspluralismus und der endzeitlich erwarteten einen Wahrheit Gottes – Glauben als ein ganzheitliches Tun – Grundlegung eines jüdisch-christlichen Gesprächs – Die Erleuchtung des Gebetes und die Herausforderung des Antlitzes des anderen Menschen – Einheit von Denken und Biographie im Leben Franz Rosenzweigs – Äusserungen von Zeitgenossen.
Bernhard Grümme, Münster/Westf.
Unbequemes Erbe:
Nach dem Tod von
Emmanuel Lévinas (1906-1995) – Ein Überlebender der Schrecken des 20. Jahrhunderts – Lévinas' Texte sind Übungen der Geduld – Von der Unausweichlichkeit der Gottesfrage für die Philosophie – Die Spannung zwischen Partikularismus und universaler Ausrichtung im Judentum – Vermittler der phänomenologischen Philosophie in Frankreich – Provokation für die christliche Theologie – Reflexionen über Zeit, Transparenz und Sprache – Zu den Grenzen philosophischer Sprache – Schwanken zwischen theoretischer Vernunft und ethischer Herausforderung – Sprachliche Inszenierung der Vermeidung von definitiven Aussagen.
Thomas Wiemer, Bonn
«In den Wind gesprochen»:
Trotz vermeintlichen Endes der Aufklärung intensive
Jean-Améry-Rezeption – Plädoyer für die Aufklärung – Ihre Früchte sind Freiheitsrechte – Das immerwährende erhellende Gespräch – Philosophia perennis – «Revision in Permanenz».
Heinz Robert Schlette, Bonn
Der Sinn für Zugehörigkeit:
Religion und Gesellschaft in kommunistischer Sicht – Ein Blick auf die amerikanische Diskussion – Die vier gemeinsamen Grundoptionen von
A. MacIntyre, Ch. Taylor, R. Bellah und
M. Walzer – Die Moderne als Vorgang der Desintegration oder als Differenzierungsprozeß – Sozialwissenschaftliche Analyse der amerikanischen Gesellschaft – Demokratische Gesellschaft als zivile Gesellschaft – Religion als Garantie sozialer Kohäsion oder als prophetische Herausforderung.
Edmund Arens, Frankfurt
«Die Ordnung des Profanen»:
Gesellschaftspolitische Bedeutung der Geschichte –
Walter Benjamins Verständnis von Geschichte – Was Dichtung und Geschichtsschreibung verbindet – Das Profane als die Ordnung der Zeitlichkeit und des menschlichen Handelns – Die Differenz zwischen Weltgeschichte und Reich Gottes – Die Tradition der gemarterten Unschuldigen – Wider den Anspruch einer Geschichte der Sieger – In der Gottesferne liegt die «Mitgift» der Freiheit –
Hannah Arendt und das geschichtliche Potential des Verzeihens.
Maja Wicki, Zürich
Aufklärung und Atheismus:
Akzentverschiebungen von
Meslier über
Comte zu
Sartre (Schluß) –
Sartres illusionsloser Blick auf die gesellschaftliche Realität – Die Erfahrungen der atheistischen Lebensform – Die Entscheidung zum eigenen Selbst als Last – Die Hoffnung auf Fortschritte in der Zukunft – Die Parallelität von Aufklärungsprozessen und Atheismus – Die Herausforderung durch den weltanschaulichen Pluralismus und die Frage nach dem physischen Überleben der Menschheit.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Die Verweiblichung des Subjekts:
Zu
Emmanuel Lévinas' «Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht» – Die Rolle des Subjekts in den Katastrophen unserer Geschichte – Der andere Mensch und mein Nächster – Die sprengende Kraft der Forderung nach der Verweiblichung des Subjekts – Eliminierung des Erotischen? – Kein Hinabstieg zu den Müttern – Das Begehren des Unbegehrbaren als ein Ärgernis – Der mehrdimensionale Begriff der Verantwortung.
Susanne Sandherr, Karlsruhe
Aufklärung und Atheismus:
Akzentverschiebungen von
Meslier über
Comte zu
Sartre (1. Teil) – Aufklärung als Epochenbegriff – Der Zusammenhang mit Religionsfreiheit und Religionspolitik – Die posthume Veröffentlichung der Gedanken des
Abbé Meslier – Materialismus aus humanistischer Gesinnung – Empathie für das Leiden der Menschen – Philosophische Argumente und biblisch fundierte Beweisführungen – Gegen die Verbindung von Religion und Macht –
Auguste Comte, der Begründer des Positivismus – Das Weltverständnis des Menschen innerhalb der Drei-Stadien-Lehre – Kult der Menschehit und rationale Weltdeutung – Die Position eines post-atheistischen Agnostizismus – Funktionalisierung der Religion.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Erinnerung als «geschichtliches Eingedenken»:
Zu
H.R. Schlettes Buch «Weltseele» – Die Aktualität eines wenig beachteten Themas – Die sich verschärfende Krise des Lebens nach der Aufklärung – Zur Geschichte des Weltseele-Motivs – Von Platon zu Aristoteles – Die Lehre Plotins – Der lange Abschied von der Weltseele – Die Dominanz eines positivistischen Gemeinsinns – Wiederkehr der Weltseele?
Lucia Sziborsky, Düsseldorf
Freiheit, Gleichheit und Sphären der Gerechtigkeit:
Appelle an des Gemeinschaftsgefühl – Europäische Integration und Verfassungspatriotismus – Die Kommunitarismus-Debatte in den USA – Einwände gegen die Gerechigkeitstheorie von
John Rawls – Das Gemeinschaftsideal der Kommunitaristen – Begründungsprobleme im liberalen Rückgriff auf den Sozialvertrag –
Jacques Derrida und der Begriff der Gerechtigkeit – Dauernde Selbstüberschreitung des Rechtes –
Michael Walzers Stichwort der komplexen Gleichheit – Zur Fragmentierung des modernen Subjekts.
Werner Post, Dortmund
Nietzsche und die Juden:
Bemerkung zum vergessenen Buch von
Richard Maximilian Lonsbach(1939) – Wer ist der Autor? – Sein Versuch einer kulturphilosophischen Schau – «Analyse»: Nietschtze Arier, aber nicht Antisemit – «Apologetik»: Antisemitismus als abzulehnender «neuer Sklavenaufstand» – «Synthese»: Zukunfsbesessenster aller großen Denker – Große Beachtung nach Erscheinen des Buches – Ein gelungener Versuch.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Die gelungene Amphora:
Zu den «Propos» des französischen Philosophen
Alain (1868-1951) – Nicht nur der Lehrer von
Simone Weil – Alains Entscheidung gegen den Systembau und für den Essay – Der öffentliche Anspruch des philosophischen Denkens.
Franz Joseph Krebs, Duderstadt
Der Ort der Religion:
Theologische Anmerkungen zur Debatte zwischen Diskursethik und Befreiungsphilosophie – Ein Treffen in Brasilien –
K.O. Apels transzendentalpragmatische Diskursethik und die Religion – Hinweis auf religiös-theologische Wurzeln – Eine säkularisierte Theologie? – Zur Begründungsproblematik einer Ethik – Entwicklungslogik des moralischen Bewußtseins –
E. Dussels Befreiungsethik und die Religion – Die Realität Lateinamerikas als Kehrseite der Moderne – Gegen die Sakralisierung des kapitalistischen Systems – Zu den Perspektiven einer theologischen Handlungstheorie – Was bedeutet die Situation eines nachmetaphysischen Denkens – Der Ort der Religion? – Zur Gemeinschaftlichkeit und Sprachlichkeit der Reliigion – Schlußfolgerungen und weiterführende Erwägungen.
Edmund Arens, Frankfurt a. M.
Kant und die nicht erledigte Theodizeefrage:
ß – «» Der eine Gott im Unterschied zu den vielen Göttern – Widerfahrnis von Leid, Tod und Untergang – Die Neuformulierung der Theodizeefrage in der Neuzeit –
Kants Arbeit an der nicht erledigten Theodizeefrage – Wiederlegung der drei Voraussetzungen jeder «doktrinalen Theodizee» – Suche nach einem philosophischen Orientierungswissen – Was ist eine authentische Theodizee? – Der Mensch in seiner persönlichen Verantwortung – Heutige Distanz zu Kants Sprachgebrauch – Die Traditionen des Bilderverbotes und der negativen Theologie – Hiobs Frage nach Gott.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben:
Ein Traktat
Gregory Fullers über «Das Ende» – Ein deskriptiv-analytisches Fazit der ökologischen Misere – Die Grundposition, daß es schon zu spät sei – Ansätze einer beschleunigten Entwicklung im 12. und 13. Jahrhundert – Die Rede von der «neuen Hoffnungslosigkeit» – Der Rückgriff auf Montaigne – Auch die menschliche Gattung muß sterben lernen – Imperativ für ein ökologisch richtiges Verhalten – Die Katastrophe kann nur leicht gebremst werden – Das auf sich selbst zurückgeworfene Subjekt – Von der Aporetik des Sinnverlangens – Die Theologie und die Rede vom Ende der Zeit.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Demokratische Gerechtigkeit:
Eine rechtsphilosophische Studie von
Jörg P. Müller – Ausgangspunkt ist der Mensch als Bedürfniswesen – Integration der Diskursethik – Ambivalenz sozialer Institutionen.
Christian Kissling, Fribourg
Israel und Athen:
Gemeinsame Intentionen von Politischer Theologie und Philosophie – Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit in der heutigen Weltgesellschaft – Sensilbilität für das emanzipatorische Potential der Geschichte – Der Anteil des Christentums an der Dialektik von Entzauberung der Welt und Gedächtnisverlust – Die Diagnose von J. B. Metz – Der Protest gegen Platonismus in der Philosophie – Anamnestische Verfaßtheit der Vernunft – Spannung zwischen dem Geist Athens und dem Erbe Israels – Die polyzentrische Weltkirche – Das über seine eurozentrischen Grenzen aufgeklärte Vernunftrecht – Für eine Kultur der Anerkennung.
Jürgen Habermas, Frankfurt/M.
Religiosität-im-Protest vs. Rituelle Kompensation:
Zu einem Sammelband von
H. R. Schlette – «Über die Grenze» als Thema und Denkbewegung – Das Grunddatum jeder Religion – Wider die Entwirklichung der materialen Wirklichkeit – Der Einspruch des Leides – Die denkerischen Konsequenzen der Theodizeefrage – Ein Durchgang durch die Religionsphilosophie der Neuzeit – Religionskritik als genuines Thema der Theologie – Wo die Pietät gottlos wird – Da Ja im Nein – Der Problembereich eines aporetischen Humanismus – Das skeptische Moment in der Mystik – Wissende Unwissenheit als lebendige Aufmerksamkeit für die gegenwärtige Lage.
Knut Wenzel, Regensburg
Philosophieren im Modus der Melancholie:
Zu einem Sammelband von
H. R. Schlette – Skepsis als ein Eingdenken des Verlorengegangenen – Die Kontur des Bedeutungsfeldes Humanismus – Kritische Sichtung neuzeitlich-aufklärerischen Gedankengutes – Das Christentum in seinen Stärken und katastrophalen Schwächen – Der Marginalismus ist der Humanismus – Die aporetische Grundstruktur des Humanismus.
(Schluss folgt.)
Knut Wenzel, Regensburg
Dialog der Philosophien im Nord-Süd-Konflikt:
Zur Diskussion zwischen Befreiungsphilosophie und Diskursethik – Die Tagungen von Freiburg, Mexiko und Mainz – Die vorphilosophischen Voraussetzungen der Diskursethik – Die logische Kritik am Skeptizismus – Die ausgeklammerte Frage nach Macht und Herrschaft – Der Zyniker und der Messianismus des Marktes – Notwendige Differenzierungen im Begriff des Universalismus – Ethnozentrismus in den europäischen Aufklärungstraditionen? – Der Entwurf eines dialogischen Universalismus – Offene Perspektiven der Philosophie und der lebensweltliche Vorrang der Praxis.
Helmut Thielen, Berlin
Zeitdruck aus Erwartung:
Renaissance der Gnosis und neue Weltwahrnehmung bei
Peter Sloterdijk (2. Teil) – Gnosis als Reflex einer Gewaltsituation – Eine Religion der freien Philosophen und Gelehrten – Die Frage nach dem Grund des Bösen – Eine Art einer «anderen Aufklärung»? – Verlust der Geschichte – Die Situation einer Philosophie nach Ausschwitz.
Jürgen Manemann, Münster/Westf.
Von Leviathan zu Liliput:
Stephan Toulmin und die «unerkannte Aufgabe der Moderne» – Entstehung der Nationalstaaten – Ein neuer Rationalitätsbegriff in Philosophie und Wissenschaft – Die Renaissance als Schwellenepoche – Der Descartesche Dualismus von Mensch und Natur – Wissenschaftliche Revolutionen im 20. Jahrhundert – Der Unterschied zwischen dem Rationalen und dem Vernünftigen.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Angesichts heutiger Herausforderungen:
Neue Herausforderungen nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation – Philosophie der unbefriedigten Aufklärung – Prozeß der Aufklärung muß fortgesetzt werden – Notwendige Vergegenwärtigung jüdisch-christlich-islamischer Tradiotionspotentiale – Eine Begründung des Menschen als Subjekt – Menschenrechte in einer multikulturellen Situation – Von der notwendigkeit einer kritischen Erinnerung.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Für ein komplexes, neugieriges und innovatives Mittelalter:
Eine neue Monographie des französischen Mediävisten
Alain de Libera – Die vergessenen Wurzeln europäischer Philosophie – Nichteuropäische Kulturen und Traditionen des Mittelmeerraumes – Kulturüberschreitender Enzyklopädismus der Araber – Grenzen des Korporationsmodells zur Deutung der Universität – Der Intellektuelle und der Laie im Mittelalter – Loslösung der Philosophie von der Theologie.
Thomas Ricklin, Fribourg
Schwierige Freiheit:
Zu einem Sammelband von
Emmanuel Lévinas – Die Erfahrung der Shoa und ihre Konsequenzen – Geschärftes Bewußtsein der Verantwortung für den andern Menschen – Das Postulat eines radikalemanzipatorischen Monotheismus – «Die Thora mehr lieben als Gott».
Thomas Wiemer, Bonn
Vom Ende der Utopie:
Zwischen wohltemperierter Illusionslosikgkeit und «demokratischer Melancholie» – Gegen das utopische Denken wird eingewendet, es sei totalitär – Utopie und rationales Natur- und Staatsrecht – Sie entfaltet exemplarisch die Ambivalenz aufklärerischer Vernunft – Utopiekritik in der Absicht, die deutsche Geschichte zu entlasten – Utopiekritik bei K. Marx und in den marxistischen Denktradition – Die Grenzen eines Zeitalters.
Werner Post, Bonn/Dortmund
Jean Grenier (1898-1971):
Ein in Deutschland unbekannter Philosoph und Kunsttheoretiker – Der prominente Schüler Albert Camus – Zwanzig Jahre nach dem Tod erscheinen seine Tagebücher – Reflexionen zu Kunst, Politik und Religion – Politisch-ethische Überlegungen zum Befreiungskampf Algeriens – 1991 fand ein wissenschaftlicher Kongreß zu Greniers Denken statt – Subjekt als Garant der menschlichen Freiheit – Die Verantwortung in der Geschichte – Skeptische Suche nach dem Absoluten.
Martina Yadel, Bad Honnef
Die unbefriedigte Aufklärung:
Hegels Kritik an der abstrakten Gegenüberstellung von Aufklärung und christlichem Glauben – Größer gewordene Ambivalenzen der Modernisierungsprozesse – Verstärkung und Radikalisierung der Gegenbewegungen – Neue Mythenfreudigkeit und fundamentalistischer Kampf gegen die Menschenrechte – Ein Vernunftbegriff in der Perspektive jüdisch-christlichen Denkens – Angesichts des Verschwindens des Subjekts – Denken angesichts der Widerfahrnisse von Leiden – Vier Antwortsversuche auf die Theodizeefrage.
Willi Oelmüller, Münster/Westf.
Ein Vermittler zwischen deutscher und italienischer Kultur:
Zum Tode von
Ernesto Grassi (22.12.1991) – Erste Begegnung mit Edmund Husserl in Freiburg – Bestimmt durch den Neuidealismus von Croce und Gentile – Was Deutschland und Italien trennt und verbindet – Ein Wissenschaftsorganisator ersten Ranges – Die Zweideutigkeit von Traditionen – Der konkrete Mensch als Ausgangspunkt – Gegen die cartesianische Tradition der Philosophie – Auseinandersetzung mit M. Heidegger.
Eberhard Bons, Freiburg/Brsg.
Wieviel Metaphysik braucht der Mensch?
Zu einer Publikation von
H. R. Schlette – Was bewegt eine «Kleine Metaphysik»? – Die drei Grundthemen: Gott, Freiheit und Unsterblichkeit – Aporie als Methode – Bringt vergessene Dimensionen der traditionellen Metaphysik ans Licht – Die schwierige Beziehung von Skepsis und Ethik.
Ruedi Imbach, Belfaux/Fribourg
Modernes und postmodernes Denken über die Kunst:
Hinweise zur Geschichte des Begriffs «Postmoderne» – Position von
J.-F. Lyotard -M. Foucault und
J. Baudrillard und die Frage des Subjekts – «Modernes» Denken über Kunst an der Ästhetik
Th. W. Adornos – Kritische und kontrastierende Darstellung postmodernen Denkens über Kunst an Lyotards Überlegungen – Der Begriff des «Erhabenen» – Lyotards Entlehnungen bei Adorno zugunsten der postmodernen Theorie – Das l'art pour l'art kommt neu zu Ehren – Immorale Bejahung dessen , was ist – Dennoch Frage nach ausbaufähigen Kunst-Kriterien bei den Postmodernen.
Lucia Sziborsky, Düsseldorf
Revolutionskritik und Suche nach Gerechtigkeit:
Zu neuveröffentlichten Quellen von
Simone Weil – Frühes sozial-politische Engagement in der Arbeiterbewegung – Kritik an dokrtinär verstandenem Marxismus – Durchdringung von militantem Einsatz und kritischer Theoriereflexion – Situation der französischen Arbeiterklasse – Mehrdimensionales Verständnis von Revolution – Kritische Aneignung des kulturellen Erbes aller Zeiten – Reise in das Deutschland der Weimarer Republik – Der unverzichtbare Begriff Gerechtigkeit.
Rolf Kühn, Singen
Begegnung zwischen Diskurs- und Befreiungsethik:
Eine Tagung in
Mexiko Stadt – Die Hauptvertreter:
K. O. Apel und
E. Dussel – Kontroversen und Suche nach Konvergenzen – Eine Ethik im Kampf um Würde und Freiheit der Armen – Totalität, Exteriorität und Alterität als Zentralbegriffe – Diskursethik und Makroethik in globaler, solidarischer Verantwortung – Befreiungsethik reflektiert die regionale Realität Lateinamerikas – Ein notwendiger Übergang von der Pragmatik zur Ökonomie – Die «Falle des entwicklungslogischen Fehlschlusses» – Das Gespräch zwischen Diskurs- und Bereiungsethik muß weitergehen.
Edmund Arens, Frankfurt/M.
Das zerstörte Gedächtnis der Philosophie:
Zu
E. Webers Studie über
E. Lévinas' Hauptwerk – Philosophie nach dem Ende der Denkmöglichkeiten – Spurensuche im philosophischen Texten – Das Unvordenkliche sucht eine Sprache – Unerwartete Gegenwart des anderen Menschen – Aspekte einer konstellativen Lektüre – Eine Hermeneutik des Verdachtes – Drei offene Fragen.
Suanne Sandherr, Bonn
«Tragik im Wettlauf»:
Der Theologische Einzelgänger
Joseph Bernhart (1881-1969) – Ein hellsichtiger Kritiker und Zeitgenosse – Reflexionen über Geschichte und Natur – Angesichts der Erfahrungen zweier Weltkriege – Gegensätze äußern sich in Extremen von kollektiver Vergewaltigung und Macht – Symbolische Chiffrierung der NS-Herrschaft – Wo kann der angefochtene Glauben seine Vergewisserung finden?
Dietrich Wiederkehr, Luzern
Bin ich der Hüter meines Bruders?
Emmanuel Lévinas' Suche nach dem Anderen des Menschen – Ethische Fundierung der Philosophie.
Susanne Sandherr, Bonn
Kassandrisches Denken:
Notizen und Aphorismen von
Hans Saner – Auschwitz als Zäsur im Denken – Kritischer Mahnruf eines Philosophen – Einforderung einer besseren Lebenspraxis – Über Religion und Christentum – Gegenüberstellung von K. Jaspers und M. Heidegger – Von der Anarchie der Stille.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Neue Diskussionen zur Theodizee:
Titel und Problem durch
Leibniz formuliert – Gott «vor dem Gerichthof der Vernunft»? – Implizite Apologie der Existenz Gottes – Die Fragestellung von
J. B. Metz – Wie von Gott nach Auschwitz sprechen? –
P. Koslowskis philosophische Theosophie –
W. Oelmüllers Vorschlag von Philosophie als Platzhalterin – Zustimmungsfähigkeit des Glaubens an den jüdisch-christlichen Schöpfergott –
O. Marquard thematisiert die Schwierigkeiten des Ja-Sagens – Wenn die Theodizeefrage neutralisieren soll.
Carl-Friedrich Geyer, Bochum
Dogma und Unmittelbarkeit:
Zu einer Unterscheidung von
Simone Weil – Die «Sprache des Marktes» und «Sprache des Brautgemachs» – Wider eine totaliäre Mentalität der Kirche – Der wahre Sinn des Dogmas – Wie wenn zwei Freunde miteinander sprechen – Vom existentiellen Primat der Sprache Gottes – Die Unmittelbarkeit des Menschen zu Gott und das Mißtrauen des kirchelichen Lehramtes.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Blumenbergs Einspruch gegen Heidegger:
Rückschau auf das Werk des 70jährigen – Roter Faden: Auseinandersetzung mit Martin Heidegger – Argumentiert philosophisch und politisch – Weltbild-Pluralismus gegen Terror monistischer Welterklärungssysteme – Heidegger-Rede legitimiert Wehr-, Arbeits- und Wissensdienst – Hans Blumenberg im Widerstand zu Wahrheitsansprüchen aus Politik und Religion.
Peter Behrenberg, Münster/Westf.
Universalitätsanspruch von Religionen:
Fundamentalismus macht ihn neu zum Problem – Philosophische, nicht theologische Fragestellung – Universalitäts- und Absolutheitsanspruch – Von keiner historischen Religion läßt sich die Richtigkeit «beweisen» – Wohl aber die Möglichkeit, religiös zu sein, als legitim aufweisen – Religion ohne Philosophie auf die Dauer in Gefahr, zur Folklore zu degenerieren – Praxisbezogene Überlegungen – Orientierung am historischen Jesus – Differenzierte Beurteilung der Missionsgeschichte schließt Theologie und Trauer ein.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Das Sprachdenken E. Rosenstock-Huessys (1888-1973):
Kampf gegen Staatsräson und Nationalismus – Ein in Politik und Philosophie überhörter Denker – Suche nach einem neuen Denken – Briefwechsel mit seinem Freund
Franz Rosenzweig – Sprache wird als An-Rede des Mitmenschen verstanden – Kritik an wertfreier Wissenschaft – Weder Staat noch das Recht dürfen absolute Forderungen an den Menschen stellen – Vom abstrakten zum konkreten Philosophieren – Sozialpolitisches Engagement.
Adam Zak, Kraków
Der andere Humanismus:
Zu einer Veröffentlichung von
E. Levinas – Der fatale Zusammenhang von Zivilisation und Barberei – «Condition juive» nach Auschwitz – Die Nähe des Anderen – Die Verletzlichkeit des menschlichen Leibes – Die Sorge um den Anderen kostet mich mein Leben.
Thomas Wiemer, Bonn
«Weisheitsliteratur» der ausgehenden achziger Jahre (2):
Philosophie kann keine Letztbegründungen leisten – Weisheit als Flucht vor einem problematisierenden Wissen – Rückgriff auf vorkritische Metaphysiken – In Konkurrenz zur Religion – Fragwürdiges Plädoyer für eine christliche Gnosis – Wenn Philosophie sich als esoterisches Wissen gebärdet – Sozialpolitsche Folgen eines elitären Individualismus – Auflösung der Spannung zwischen Wissenschaft und Lebenswelt – Judentum und Christentum beziehen ihre Kraft aus immer neuen Aufbrüchen – E.M. Ciorans Plädoyer für Skepsis und Mystik.
«Weisheitsliteratur» der ausgehenden achziger Jahre (1):
Weisheit als zentrales Motiv abendländischer Tradition – Philosophie als Reflexion in einer entfremdeten Welt – Nach dem Ende der neuzeitlichen Metaphysik – Suche nach einer «neuen Spiritualität» – Die Forderung nach «letzten» Einsichten und Haltungen – Regressive Reaktion auf die «neue Unübersichtlichkeit» – Michel Montaigne als historisches Vorbild – Wissen wird durch Techniken der Lebensbewältigung abgelöst – Symptom eines viedererstarkenden bürgerlich-konservativen Denkens.
Carl-Friedrich Geyer, Bochum
Gottesbeweise – Was vermögen sie zu beweisen?
Religionsphilosophie als Thema analytischer Philosophie – Überwindung des logischen Positivismus – Hinwendung zur Philosophiegeschichte und zu den Geisteswissenschaften – J.L. Mackies Untersuchung
Das Wunder des Theismus – Aus einer atheistischen Position verfaßt – Argumentation auf der Basis des Wahrscheinlichkeitskalküls – Religion als Versuch der Kontigenzbewäligung – Ist religiöse Erfahrung bloß subjektiv? – Ein Gott menschlicher Geschichte – Verschiedene Typen des Rationalitätsbegriffes.
Dominik Perler, Göttingen
Das Reizwort Gleichheit (2):
Politisch-sozialer Streit über die Gerechtigkeit ist unabschaffbar – «Volonté de tous» und die differenzierte Machverteilung – Verteilungsaufgaben im ökonomischen Nord-Süd-Gefälle – Das Verhältnis der Geschlechter – Brüderlichkeit, eine vergessene Parole – Die unerbittliche Ungleichheit des Schicksals – Angesicht der letzten Fragen des Lebens gibt es kein Erkenntnisprivileg – Friedens- und toleranzfördernde Implikationen der Gleichheitsfordung.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Reizwort Gleichheit (1):
Problem der Rechtsgleichheit ist prinzipiell gelöst – Antropologische Thematik von Gleichheit und Ungleichheit – Begriffsbestimmung aus der französischen Aufkärungsphilosphie – Woher die geschichtlich erfahrbare Ungleichheit? – Gesetz und Recht sollen Ungleichheit vermindern – Die Frage nach den Kriterien – Die Aufgabenstellung politischer Philosophie.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Im Prozeß der Aufklärung:
Zum 60. Geburtstag des Sozialwissenschaftler und Philosophen
Jürgen Habermas – Rechte und linke Kritik an der Revolution von 1789 – Liberaler Rechtsstaat und sozialstaatlich eingedämmte Marktwirtschaft – Ein Erbe der Frankfurter Schule? – Ein mehrdimensionaler Vernunftsbegriff – Kritik jeder Ursprungsphilosophie – Drei Formen grundlegender Welterschließung – Sprache, Handeln und Kommunikation – Mögliche Versöhnung der zerrissenen Moderne – Religion ist vorläufig unentbehrlich.
Werner Post, Bonn
Aufklärung vor der Aufklärung?
Zu einem problemgeschichtlichen Sammelband von
Jochen Schmidt – Aufklärung, ein universalgeschichtlicher Vorgang? – Traditionskritik und Forderung von Humanität – Selbstkritik der Aufklärung bei Horkheimer und Adorno – Mystik und Rationalität im späten Mittelalter.
Thomas Eggensperger, Düsseldorf
Die Mechanisierung der Welt:
Zu einer Studie von
Carolyn Merchant – Einsicht in das ökologische Desaster wird immer breiter – Die Frage nach seinen Gründen – Neben jüdisch-christlicher Tradition hat auch die griechische Antike ihren Anteil – Periode vom 15. bis 17. Jahrhundert als Schwellenzeit – Einfluß sexistischer Sprache in einer Kultur – Das Bild von «Mutter Erde» – Philosophie begünstigt kapitalistische Ausbeutung der Natur und des Menschen – Francis Bacon zum Beispiel – Widerspruch gegen mechanistische Konzepte – Tod der Natur – Tod der Weltseele.
Heinz Robert Schlette, Düsseldorf
Sprache und Ethik bei E. Lévinas:
Zu einer Studie von
Th. Wiemer – Im jüdischen Milieu Litauens geboren – Begegnung mit der Philosophie Husserls und Heideggers – Konfrontiert mit den nationalsozialistischen Verbrechen – Das Subjekt als der jeweils Andere – Sprache als Ausdruck der Leidenschaft für den Anderen – Exodus aus der Ontologie – Differenz von Literatur und Philosophie – Auf den Spuren eines nachmetaphysischen Denkens.
Walter Lesch, Fribourg
Philosophie oder Geschichte der Philosophie?
Seit Aristotoles ein Dauerproblem der Philosophie – 18. Jahrhundert bringt Historisierung ihres Erbes – Berücksichtigung des historischen Abstandes – Zweideutige Bedeutung des Wortes Geschichte – Philosophiekritik mit empirischer Methode – Suche nach den «Quellen der Vernunft».
Dominik Perler, Fribourg
Postmodere – vom ausgeschlagenen Erbe der Neuzeit:
Aufklärung und die am Zweck/Mittel-Denken orientierte Vernunft – Modernität als Kategorie der Veränderung – Zwei Seiten eines Vorgangs: Rationalisierung und Verdinglichung – Auf diesem Hintergrund formulieren die Vertreter der Postmoderne ihre Fragen – Vertreter einer epigonalen Position – Der notwendige Blick auf gesellschaftliche Veränderungen – Sozialisierung und Globalisierung von Mosdernisierungsrisiken – Gefahren können nur mehr indirekt wahrgenommen werden.
Hans-Joachim Höhn, Frankfurt
Vom reinen Denken zur Sprachvernunft:
Zu einigen Grundmotiven der Offenbarungsphiliosphie
F. Rosenzweigs – Adem Zak legt dazu eine umfangreiche Analyse vor – Rosenzweigs Kritik an der Selbstgenügsamkeit des Idealismus – Im Anschluß an sprachtheoretische Überlegungen von E. Rosenstock-Huessy – Hamanns «Grammatik der Sprachvernunft» – Ein zweifacher Begriff von Offenbarung – Zur Differenz von Judentum und Christentum – Zukunft erschließt nur in der Vorwegnahme – Liturgie als Einübung in das Schweigen – Allzeit erneuerter Offenbarungswille Gottes.
Friedrich Georg Friedmann, München
Geschichte und theoretische Entwicklung der Frankfurter Schule:
Zu einer Monographie von
Rolf Wiggershaus – «Kritische Theorie» war keine philosophische Schule – Erste Ansätze zu einer Institutsgründung nach dem Ersten Weltkrieg – Erlebnis des Endes der bürgerlichen Epoche – Wissenschaftsorganisatorische und programmatische Leistung von
Max Horkheimer – Nach 1933 Emigration des Instituts in die USA – Revision im Theoriekonzept: Dialektik der Auflklärung – Kontinuität faschistischer Herrschaft in der «verwalteten Welt» – Schwierigkeiten einer sich selbst aufklärenden Aufklärung – Der «Standpunkt der Erlösung» bei
Adorno – Melancholisches Moment im Materialismus – Parallelen zu Schopenhauers Religionsphilosophie.
Werner Post, Bonn
Das Neue Denken von Franz Rosenzweig (1886-1929):
Zur philosophischen Konzeption des
Stern der Erlösung – Kritik am Geschichtsoptimismus des Deutschen Idealismus – Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft – «Jüdische Methode» im systematischen Entwurf – Welt, Gott und Mensch als Gestalten des Elementaren – Offenbarung läßt Zeit und Sprache hervortreten – Welttag des Herrn – Judentum als Volk jenseits der Geschichte – Die Tragödie von Mendelssohn und Lessing – Von der Wirklichkeit zu Wahrheit – Gott ist der wahrhaftig Erste und Letzte.
Friedrich Georg Friedmann, München
Nicht nur der Lehrer von Albert Camus:
Der französische Philosoph und Hochschullehrer
Jean Grenier (1898-1971) – Als Literat und als Kritiker tätig – Camus' Begeisterung für
Die Inseln – Innerhalb der Normalität ist authentisches Leben zu gewinnen – Intensive Auseinandersetzung mit politischen Themen.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Leben dieseits von Geschichte:
«Diesseits von Golgatha», ein neuer Roman von
Werner Koch, verbindet einen historischen Stoff mit aktuellen Fragen philosophischer Theorie – Schilderungen und Dialoge der «Leute am See» markieren Distanz zur großen Geschichte – So wird die «Jesus-Zeit» mit dem Lebenswelt-Thema (Synonym für Flucht aus der Geschichte) konfrontiert – Ambivalente Verfremdung der Botschaft Jesu – Nach Abdankung der «Wahrheit für alle» sind nur noch «Wahrheiten für mich» möglich – Christliche Überlieferung erhält sich in einzelnen lebenswichtigen Kontexten.
Carl-Friedrich Geyer, Bochum
Hiroshima – 6. August 1945:
Zwei Tage nach dem Abwurf der Atombombe – Ein Text von
Albert Camus – Der Kampf um den Frieden.
Martina Yadel, Königswinter
Annäherung an die Rede vom Überfluß:
Latentes Gefühl von der Präsenz des Überflusses – Moralisierender pädagogischer Sprachgebrauch weist auf das Problem der Gerechtigkeit angesichts von Mangel und Überfluß – Keine anerkannte Beschreibung des Notwendigen und des Nichtnotwendigen möglich – Der Weg des aporetischen Agnostizismus – Gerechtigkeit und Freiheit – Grundwert des Lebens – Neues Verhältnis zu äußerer und innerer Natur – Utopische Gegenwelt: des Überfließende.
Bernd-Ulrich Hergemöller, Münster/Westf.
Überforderter Realismus?
Geschichtsphilosophische Überlegungen im Anschluß an
I. Allende «Das Geisterhaus» – Hildesheimers These vom Ende fiktionaler Texte – Die literarische Gattung des Romans hat seine Erfahrungsmöglichkeiten ausgeschöpft – Wiederentdeckung des Narrativen in der Philosophie als restaurativer Gestus – Blüte des lateinamerikanischen Romans – Seine Wahrheit in Fragmentarität und Imagination – In den Leiden einer
alten Welt Hoffnung auf eine neue – Überwindung einer mythischen Zeiterfahrung.
Carl-Friedrich Geyer, Bochum
Lieben Frauen Sophia anders?
Bericht über einen Philosphinnenkongreß – Benachteiligung von Frauen an Universitäten und sonstigen Bildungseinrichtungen – Weibliche Gesellschaftskritik und Strategien der Veränderung – Gibt es einen spezifisch «weiblichen Diskurs»? – «Weibliche Welterfahrung» nicht allein ein Privileg der Frauen.
Adelheid Müller-Lissner, München
Jean-Paul Sartre posthume Unsterblichkeit:
Schreibend das Lärmen des Lebens in unvergängliche Wörter verwandeln – Auf dem Humus des Katholizismus aufgewachsen – Unsterblichkeit als der Traum des kleinene Jungen – Der tätgliche Zwang zum Schreiben – Posthum erschienen eine Reihe umfangreicher Werke – Szenario über das Leben Freuds: Zugang zu Freud und Sartre – Zeigt sich als unersättlicher Beobachter des Menschen – Kann «le tout d'un homme» zu Papier gebracht werden? – Veröffentlichungen zu Jean Genet und Gustave Flaubert – Kriegstagebücher und Briefe an Simone de Beauvoir – Für jeden Menschen lohnt sich eine unendliche Anstrengung.
Rupert Neudeck, Troisdorf
Michel Foucault – Anders denken lernen:
Intellektuelle und politische Wirkungen des Philosophen und Historikers – Sein Tod (25.6.1984) läßt Geschichte der Sexualität unvollendet – In der Neuzeit Inflation der Diskurse über Sexualität – Bestimmende Relation von Macht und Wissen – Umorientierung des Arbeitsprojektes – Warum versteht sich ein Individuum als Subjekt der Sexualität? – Antikes Ethos bestimmt durch Frage nach Bedingungen körperlicher Gesundheit – Erst in der Spätantike fällt Partner in Betracht – Läuternde Prüfung unseres Denkens von der Geschichte auferlegt.
Ruedi Imbach, Fribourg
Wenn nur noch nackte Namen bleiben:
Überlegungen zu Umbertos Eco:
Der Name der Rose – Deutungshilfen in seiner
Nachschrift zum Roman – Die fürchterliche Entdeckung: 2. Buch der Poetik des Aristoteles handelt vom Lachen – Wiliam von Baskerville gegen den finsteren Mönch Jorge:«Der Teufel ist...der Glaube ohne ein Lächeln, die Wahrheit, die niemals vom Zweifel erfaßt wird» – Wie der Romantitel zu lesen ist – Unterscheidung von Name und Sache – Umfassende christliche Weltdeutung am Ende – Was bleibt: Skeptische Mystik im Kleid heiterer Ironie.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Walters Warnachs Schriften zur Zeit:
Zeitschrift «labyrinth» in der Aufbauphase der BRD – Versuche, die «verlorene Niederlage» selbstkritisch aufzuarbeiten – Labyrinth als Metapher der Moderne – Kulturkritik aus solidarischem Mitleid – Kirche muß von ihrer Mitschuld an den aktuellen Nöten der Menschen ausgehen – Reflexionen über die Verdrängung des Schmerzes – Zweideutige Folgen der Freiheit.
Josef Blank, Saarbrücken
Stellungsnahmen zur Friedensbewegung:
Eine französische Stimme,
André Glucksmann in «La force du vertige» – Angesichts der SS20 bleibe nur die Logik der Abschreckung – Pazifisten verweigerten sich der Wahrheitsfrage – Schmähung gegen die amerikanischen Bischöfe –
Ernst Tugendhat: Rationalität und Irrationalität der Friedensbewegung und ihrer Gegner – Nicht bedingungslose Verhinderung von Krieg, aber bedinglose Verhinderung von Atmomkrieg – In ihm «opfert sich keiner mehr für das Ganze, sondern das Ganze würde von
uns geopfert» – Hier wird das fehlende Gespräch zwischen Frankreich und Deutschland zum Verrat an der Philosophie.
Ruedi Imbach, Fribourg
Erster Adorno-Kongreß:
Th. W. Adorno wäre am 11. September 1983 achtzig geworden – Überraschend großes Interesse am ersten Adorno-Kongreß (9./10. Sept. 1983) – Gegen neokonservative Vereinnahmungen – Vier thematische Schwerpunkte: Negative Dialektik, Ästhtische Theorie, Methodologie und Gesellschaftstheorie – Es gilt, die verborgene Seite der Geschichte zu entziffern – Materialismus als Denkweise – Begierde zu retten als ethischer Impuls – Wo materialistische Sehnsucht und theologisches Bilderverbot konvergieren – Ästhetische Rettung der Modernität.
Nikolaus Klein
Politik und Mystik im Denken der Simone Weils:
Vor 40 Jahren im englischen Exil gestorben – Von der Philosophie-Dozentin zur Links-Syndikalistin – Widerspruch gegen jede Art von Gewalt und Totalitarismus – Ethisch-anarchistisch begründeter Widerstand gegen soziale Kollektive – Unglück: Entwurzelung des menschlichen Daseins – Erfährt das Christentum als Religion des versklavten Menschen – La Condition Ouvrière: Erfahrung der Arbeit – Vergleichende Erkenntnis der Religionen – Gegen den alttestamentlichen Erwählungsglauben – Schöfpung als «Verzicht» Gottes verstanden: Parallele mit der Kabbala – Ein Stachel im Fleisch für nachdenkliche Zeitgenossen.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Differenzierungen im Personalismus:
Standorte und Standpunkte in der Jübiläumsausgabe der Zeitschrift
Esprit – Personalismus, ein offenes Programm – Jacques Le Goff stellt Geistigkeit und politisches Bewußtsein Mouniers dar – Die subkutanen Wirkungen von Paul-Ludwig Landsberg (1901-1944) – Untrennbarkeit ästhetischer und politischer Reflexion – Personalismus im nachstrukturalistischen Zeitalter: Positionsbestimmung durch
Paul Ricoeur – Wahrnehmung der Krise – Im Engagement erkenne ich – Keine strikte Verbindlichkeit stets identischer Wertordnungen – Folgerungen für Ethik und Religionsphilosophie.
Beat Schmid, Zollikon
Unsere Träume überleben unser Erwachen:
Aus dem Buch
Geschichte und Utopie – Nach dem Versagen der Utopien – Suche nach der ewigen Gegenwart.
Émile M. Cioran, Paris
Zur «Gottesfrage»:
Zwei Bücher von Karl-Heinz Weger – Glaubensbegründung in agnostischer Welt – Das Gottesproblem aus einer schlechten ontologischen Verdinglichung herauslösen – Um die anthropologischen Voraussetzungen der Theologie – Ansatz zu «neuer» Fundamentaltheologie?
Heinz Robert Schlette, Bonn
Hat nur der Veränderer die Beweislast?
Odo Marquard in seinem Kant-Buch: «Die Taube auf dem Dach ist besser als der Spatz auf dem Dach» – Was taugt seine Berufung auf
Martin Kriele, Niklas Luhmann und
Hermann Lübbe in seinem Plädoyer für die vorrangige Stellung des
Status quo? – Weder die juristischen noch die soziologischen Rücksichten machen den Satz «die Beweislast hat der Veränderer» zur allgemeinen «Regel» – Vielmehr haben Veränderer
und Verdeiger das Bestehen eine Beiweislast – Von der Gefahr, wenn das Bestehende als das Nicht-mehr-Begründbare weitergeht.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Hegel – Wer denkt konkret?
Nicht Hegel, sondern wir denken abstrakt – Für ihn hat wirklich jedes Ding zwei Seiten – Warum in der
Liebe der andere nicht einfach entgegengesetzt ist – Die
Wahrheit erfaßt den Unterschied zwischen dem abgeschlagenen «Mörderkopf» und «Binders Haupt» – Auch
Freiheit ist konkret oder sie ist nicht – Sie in Vollkommenheit herbeizwingen wollen ist ein abstrakter Kurzschluß – Er führt zum Terror.
Karl-Dieter Ulke, München
Abwesender Gott und verratene Freiheit:
Zu einem Buch im Geist der «Neuen Philosophen»
Bernard-Henri Lévy, «Das Testament Gottes» – Der Wandel des intellektuellen Klimas in Frankreich nach Existentialismus und Strukturalismus – Gegen die Erfinder der Verplanung, mögen sie von rechts oder links kommen – Enttäuschte Gläubige einer Machtdoktrin – Gegen die totalitäre Bedrohung gilt es eine verläßliche Ethik des Widerstandes zu begründen – Funktion der monotheistischen Fiktion – Erahnte Bildlosikgkeit Gottes – Gegen Freund- und Feindbilder vom Menschen.
Karl-Dieter Ulke, Leverkusen
Wir alle sind Synkretisten:
Zu Willy Obrists Buch
Die Mutation des Bewußtseins – Der naive Materialismus ist vorbei – Gesamtschau unseres Wissens tendiert zu einheitlichem Bewußtsein – Muß jedoch der Gott der Offenbarung ersetzt werden?
Max Schoch, Luzern
Zu Hans Jonas, «Das Prinzip Verantwortung»:
Deutsch-amerikanischer Denker und Gnosisforscher legt Ethik für das technologische Zeitalter vor – Verantwortung: Antwort auf das Schon-da der Natur, das das zukünftige Dasein der Menschheit miteinschließt – Selbstlose (Ehr-)Furcht statt selbstlose Hoffnung – Marxismus als gefährliche Verbindung von humanistischer Utopie und technischer Naturbeherrschung, als Maßlosigkeit, die die menschliche Endlichkeit und das Eigenrecht der Natur vergißt – Aber gibt es nicht auch «sanfte» Utopien, wollte Marx nicht «Versöhnung» zwischen Mensch und Natur? – Zusammengehen von Verantwortung mit Herrschaft, von Hoffnung mit Auflehnung fehlt – Wer überleben wird, ist weniger offen, als Jonas meint – Wo sind die Verantwortlichen, die die Sache der Hoffnungslosen nicht verraten?
Dorothee Sölle, Hamburg
Moderner Agnostizismus:
Im Unterschied zum Atheismus vom Vatikanum II übersehen – Heute die größere Gefahr für Glaube und Religion – H.R. Schlettes Sammelband bemüht sich, die beiden Geisteshaltungen auseinanderzuhalten – Zwei Hauptformen: analytisch und aporetisch – Registrierung der Erkenntnisgrenzen und Leiden an Gott, an der Welt und am Problem des Bösen – Gemeinsamkeit der Fragenden und Zweifelnden.
Karl-Heinz Weger, München
Spuren lesen – fabend denken:
Aus einem Erinnerungsbuch an
Ernst Bloch – Auf die Anfänge achten – Tägliche Prüfung des Gedachten (vgl. auch die Besprechung in dieser Ausgabe).
Kurt Lothar Tank
Ein Erinnerungsbuch zu Ernst Bloch:
«Das Zeitalter des Systems ist abgelaufen» – Spurenlesen im Alltag und in der Geschichte läßt neue Zukunft entdecken – Ernst Blochs Philosophie und Biographie verknüpft mit der Geschichte des Sozialismus des 20. Jahrhunderts – Materialismus-Begriff und die Ethik des Sozialismus – Die Welt der Rätsel fordert zum fabulierenden Nachdenken heraus (vgl.
Titelseite).
Nikolaus Klein, Zürich
Christentum in der Welt von morgen:
Gefragt wird nach der expliziten Präsenz des Christentums bei zunehmend bedrohter Menschlichkeit – Zwei notwendige Unterscheidungen: Zivilreligion und Glaubenschristentum, christliches Glauben und «Sache Jesu» – Diese ist morgen wie heute nicht einfach zu «haben» – Vermittlungsbedürftigkeit und damit -fähigkeit machen die Sache Jesu für jede Gegenwart erst relevant – Souveräne Distanz gegenüber der Zwangsläufigkeit sozialer Mechanismen. Mystische Vermittlung, aber nicht prähermeneutischer Dialog zwischen den Religionen – Fatal unterschiedliche Chancen für gesellschaftsgefügiges Religionschristentum und exponiertes Glaubenszeugnis.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Gradavskýs Wandlung von Jakob zu Jeremia:
Der tschechische Autor von «Gott ist nicht ganz tot» starb unbemerkt in Brno – Er rehabilitierte das biblische Erbe im Rahmen der sozialistischen Kultur – Jakob als Modell eines neuen Selbst- und Geschichtsverständnisses – Im christlich-marxistischen Dialog des Prager Frühlings blieb Gradavský ein Atheist «de profundis» – Wende zum Außenseiter Jeremia – Von blinder Hoffnung zu kreativer Hoffnungslosigkeit.
Jan Milic Lochmann, Basel
Austausch des Geistes:
Erfahrungen mit dem Fremden – Verstehen des Anderen (vgl. die Besprechung von
Dietmar Mieth in dieser Aussage).
Heinrich Rombach, Würzburg
Der Marginalismus ist ein Humanismus (1):
Marginalien werden an den Rand von Texten geschrieben – Der Text als Werk des Homo faber – «Randposition» negativ oder positiv? – Der «Macher» wird Betreuer und Bediener – Läßt sich die Funktionärswelt vermenschlichen? – Die Beton-Ödnis übermalen und das Elend übertünchen zur Verteidigung des Textes – Der Schritt in den Abstand – Gemeint ist nicht die methodische Distanz – Sonntagserlebnis einer Zehnjährigen – Komponenten, die menschlich machen, sind am Rand zu vermuten.
Heinz Robert Schlette, St. Augustin
Wittgensteins philosophische Sprachkritik (2):
Intermezzo als Volksschullehrer, Architekt und Mathematiker – Warum ist die Philosophie so kompliziert? – Die Sprache ist vermutlich schuld an den Knoten in unserem Verstand – Deshalb gilt es den Sprachgebrauch zu klären – Vielfältige Erscheinungsformen: Wort, Bild, Gebärde, Ton – Sprachspiele – Das Bedürfnis nach anderen Positionen – Über Rußland und Norwegen nach Cambridge – Ästhetik, Psychoanalyse und Religion – Philosophie ist Sprachkritik – Zum Vorwurf der Selbstzerstörung der Philosophie – Zweifel setzt Gewißheit voraus – «Es ist immer von Gnaden der Natur, wenn man etwas weiß».
Walter Strolz, Freiburg/Br.
Wittgensteins philosophische Sprachkritik (1):
Die Phasen seiner Suche nach Gewißheit – Die zufällig nicht vernichteten Tagebücher 1914-1916 – Vor dem Hintergrund von Musik, Technik und reiner Mathematik stößt er sich am Monopol mechanischer Weltbeschreibung – Naturgesetze der Modernen so unantastbar wie der Schicksalsgott der Alten – Vielfalt der Sprachmöglichkeiten – «Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt» – Im Kontakt mit Ludwig von Ficker und Bertrand Russel – Der «Tractatus logico-philosophicus» – Der Bereich des Transzendentalen läßt sich nicht sagen, aber zeigen – Die Sätze überwinden, um die Welt richtig zu sehen – «Nicht
wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern
daß sie ist.»
Walter Strolz, Freiburg/Br.
Die Angst in der Lebensgeschichte der Menscheit:
Das Auf und Ab des Lebensgefühls – Von der Einheit der Urhöhle in die Entzweigung – Das Doppelgesicht der Freiheit in der Neuzeit – Angst und Ekstase vor der Natur – Von Kierkegaard zu Fromm – Vertrauen und Angst in ein neues Bewußtsein heben.
Karl Ledergerber, Gümlingen
Unschärfe-Relation als Denkanstoß:
Von der Polaristation zur Polarität – Einheit in der Unterscheidung – Über Heisenberg zu Aristoteles – Die kreativen Gestaltungskräfte der Natur – Theologische Komplementarität statt falscher Alternativen.
Alfred Eggenberger, Klingenzell
Katholische Hegel-Rezeption heute:
Nach den Zeiten der Abwehr von Marx und Hegel hat die Interpretation und Rezeption begonnen – Auf dieser Linie liegt auch J. Heinrichs Studie zur «Phänomenologie des Geistes».
Jakob David
Grundtendenzen gegenwärtiger Religionsphilosophie (II):
Nach dem zweiten Weltkrieg starke Impulse von Denkern jüdischer Herkunft – Aus Biblischer Glaubenserfahrung keine unzweideutige Positivität, dafür die Notwendigkeit der Götzenzertrümmerung – Horkheimer und das biblische Bilderverbot – Der Exodus-Gott bei Bloch – Aber die Bibel lehnt jede Anthropozentrik ab – Jüdische-christliche Sicht der Prophetie und Geschichte – Hiob, der Kronzeuge für den Kampf zwischen Dogmatik und Freiheit – Karl Jaspers und Gert G. Grau – Die nicht aufgehobene Hiobsituation.
Walter Strolz, Freiburg
Grundtendenzen gegenwärtiger Religionsphilosophie (I):
Widerspruchsvolle Konstellation zwischen Philosophie und Religion – Begriffsbestimmung in geschichtlicher Rückfrage – Die Aufklärung und der Idealismus des 19. Jahrhunderts – Otto und Scheler heben sich ab – Die verborgene Dynamik der Gottesfrage – Herausforderung an Religion und Theologie – Kritischer Religionsbegriff angesichts des Bösen bei Schlette – Weischedels Skepsis – Zweifel setzt Gewißheit voraus – Schaeffler – Kritischer aus der Erfahrung des Heiligen.
Walter Strolz, Freiburg
Jenseits und Zukunft:
Enttäuschungen und Korrekturen – J.B. Metz wandte sich gegen ein christliches Übergewicht des Jenseits – Bei Schülern und Epigonen ein Desinteresse am Jenseits – Ludwig Rütti: Ermöglichung von Hoffnung als neues Leitmotiv für die Mission – Es wirkt angesichts des Todes und des Bösen fahrlässig – Unsterblichkeit als das Wahrscheinlichere – «Transzendente Zukunft» – Was Marx allzu eilig verspottete – Das Christentum hat die bessere Theorie des Individuums – Zynismus der nihilistischen Untröstbarkeit – Gegen die Entzauberung und Kriminalisierung des Wünschen – Handke: Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat – Im Kampf um eine humane geschichtliche Zukunft ist die Preisgabe des Jenseits nicht notwendig.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Eros als Erfahrungsort des Heiligen:
Das Amabile tat sich im Christentum schwer – Pantokrator verdrängte das Christussymbol des Orpheus – Kirchenväter zwischen Macht und Liebe – Das Hohelied mußte Allegorie werden – Erotische Bilder der mittelalterlichen Mystik – Gnade bedeutet Grazie – Schöpfung als Vereinigung – Das Amabile als Bedürfnis und Wunsch – Das Verlangen nach einem Wesen, das nicht verfügbar ist, aber eine geheimnisvolle Anziehungskraft ausübt – Als transzendentes Erlebnis bedarf der Eros des Verzichts – Aber einseitige Lösungen gehen fehl – Der Leib als Mittler.
Karl Ledergerber, Gümligen/Bern
Das Heilige als Macht?
Distanz und Nähe, eine Grundstruktur des Heiligen – Rudolf Ottos erfolgreiche Darstellung – Aber fragwürdige Einseitigkeit – Sie trifft nicht die Wesensmitte des Christlichen – Macht und Eros in der nichtchristlichen Welt – Hinduismus und Buddhismus – Krishna, ein großer Liebhaber – «Islam» heißt Hingabe – Keine Sakralisierung irdischen Herrschertums – Erwachen des Amabile in christlicher Zeit – Aber schon bald wieder von der «heiligen Macht» verdrängt – Die Liturgie wendet sich an Gott, den Allmächtigen, wo Jesus vom liebenden Vater sprach – In Hiob menschliches Recht zu Aufruhr gegen das absolut Numinose der Macht – Die Macht ist banal und böse geworden.
Karl Ledergerber, Gümlingen
Wes Geistes Kind ist der Clube of Rome? (2):
Mensch als Schöpfer der Welt oder Diener der Natur? – «Geschichte» und «Zukunft» beherrschten das Denken der sechziger Jahre – Schlägt das Pendel zurück, oder neue Erfahrung? – Weltsituation im Zeichen der Nemesis – Alles Maßlose ist verderblich – Ohnmacht und Unbefangenheit moralischer Appelle – Mit Camus und Guardini im Bleibenden griechischer Tradition.
Heinz Robert Schlette, Bonn
Wes Geistes Kind ist der Club of Rome? (1):
Der «Bericht» über die «Grenzen des Wachstums» ist nicht so ideologiefrei, wie er sich gibt – Eine Terminologie für jedermann – Aber das Wort Revolution kommt nicht vor – Was heißt dann «Umwälzung» und «radikale Reformen»? – Kommt sie ohne Diktatur zustande? – Keine eindeutige Auskunft – Aber eine neue präzise Erfahrung wird in die philosophische Reflexion der «Grenzen» eingebracht.
Heinz Robert Schlett,e Bonn
Gebet und Vergebung:
«Herr, erbarme dich!» – Darf man denken, Gott könnte sich nicht erbarmen? – Wie weit normiert Beten das Glaubensdenken? – Darf man denken, Gott könnte sich nicht erbarmen? – Wie weit normiert Beten das Glaubensdenken? – Zur Sprache kommt Freiheit, Schuld und Vergebung – Schuld als Thema grundsätzlicher Selbstbesinnung – Denken kann eine Weise der Abwehr und Flucht sein – Der Auswegversuch prinzipieller Entschuldigung bedeutet die Leugnung der Freiheit – Schuldbekenntnis aus Hoffnung auf Vergebenug – Die Alternative der Verzweiflung – Läßt sie sich leben? – Respekt für den Beter.
Jörg Splett
Geheimnis als Ärgernis:
Einige ernähren das Prinzip, an dem sie scheitern – Mißverhälnis zwischen wohlernährtem Prinzip und schlimmen Verhältnissen führen zu Supranaturalismus – Inflation der «Geheimnisse» in der Theologie – Sie provozieren den Geist nicht mehr – Die wesenhafte Ärgenisqualität – Erlitten im Geheimnis des Bösen – Das Böse läßt sich nicht erklären, nur bekämpfen – Es scheitert, wer das Ärgernis fixiert oder verschweigt – Würde und Legitimität der Sehnsucht nach Sinn.
Heinz R. Schlette, Bonn
Auskunft über uns Menschen?
Sechshundert Seiten reichen nicht aus, den Menschen zu definieren – Max Müllers «Freiheit als tranzendentale Erfahrung» – Empirisch läßt sich Freiheit nicht erfahren – Jedoch Zonen des selbstsinnhaften Lebens – Grundgebot des Humanismus – Was ist Geschichte? – Abgrenzung gegen Teilhard – Die Aussicht auf ein Gelingen im Ganzen der Welt ist uns versagt.
Walter Kern, Innsbruck
Prüfsteine menschlichen Handelns:
Motive in Grenzsituationen – Ein Marxist wertet die Widerstandskraft der christlichen Ethik gegen kollektiven Ungeist – Die Mystik der Einheit hat ihre Unschuld verloren.
Jan Strzelecki, Warschau
Phänomenologie der Schuld:
Ein Hauptwerk von Paul Ricoeur – Wie läßt sich die Schuld beschrieben? – Nicht mit empirischen Begriffen – Wohl aber mit konkreten Mythen – Ansatz beim disillusionierten Ich von Freud – Die Mythik vom Bösen als Herausforderung des selbstgenügsamen Wissens – Das Geständnis und seine Symbole – Der Mensch als Zwischenwesen – Die Freude des Ja in der Trauer das Endlichen.
Gonsalv K. Mainberger, Zürich
Paul Ricoeur:
Ein Professor als alter Clown – Brüchige Institutionen und die Endlichkeit im Denken – Ein Leben im Dienste der Philosophie – Auf der Suche nach einer zweiten Naivität – Zwischen dem Bösen und dem Heiligen.
Gonsalv Mainberger, Zürich
C.F. von Weizsäckers Fragestellung:
Die Atomphysik erschütterte den Glauben an eine berechenbare Welt – Den Naturwissenschaftlern wurde der Boden entzogen – C.F. von Weizsäcker wurde darob zum Philosophen – Umdenken der Grundbegriffe – Erst die ungenaue Alltagssprache gibt den genauen Formeln einen Sinn – Die Physik ist nur möglich auf dem Hintergrund einer negativen Theologie – Die Wissenschaft als Machtpotential auf dem Kampfplatz der Gewalten – Gefährliche Zweideutigkeit einer Gebietsaufteilung zwischen Glaube und Naturwissenschaften – Mörderische Wissenschaft?
Walter Strolz, Freiburg i. Br.
Ein neues Lexikon:
Programm, ein historisches Wörterbuch – Aber keine Flucht in die Historie – Hilft zu einem Philosophieren in Situation.
Heinz Schlette, Bonn
Eine Überlegung zum Atheismusproblem:
Kirche und Emanzipation – Der autonome Mensch vor dem Anspruch der Offenbarung – Gewißheit und Menschenwürde – Geschichtlicher Rückblick – Von Descarts zu Sartre – Die Forderung nach Verifizierbarkeit hat de facto zum Atheismus geführt – Muß dies so sein? – Maréchals Versuch, Heteronomie und Autonomie zu versöhnen – Freiheit als Bedingung aller Transzendenz – Folgerung für die Kirche.
Carl Friedrich Gethmann, Essen
Weltphilosophie im Banne des Marxismus:
Der XIV. Internationale Kongreß für Philosophie in Wien – Marx und die Philosophie der Gegenwart – Sowjetischer Dogmatismus – Ideologische Differenzen im Ostblock – Protest des Maoismus – Forderung nach echter Diskussion – Humanismus aus marxistischer Perspektive – Das Paradox der Entideologisierung – Philosophieren, echtes Engagement.
P. Henrici, Rom
Die Frage nach der Unsterblichkeit:
Der Tod, die absolute Grenze der Erfahrung – Das Reden von der Unsterblichkeit fällt uns nicht mehr so leicht – Ist die Frage zu streichen? – Hegels Verschränkung von Theologie und Philosophie – Feuerbachs Gedanken über Tod und Unsterblichkeit – Die Existenzphilosophie und die Todesfrage – Der Tod als «Schrein des Nichts» – Angst als Erlebnis der Sinnlosigkeit des eigenen Lebens – Christlicher Auferstehungsglaube ist nicht eine Überformung der antiken Unsterblichkeitsidee.
Albert Eßer, Freiburg/Br.
Natur und Geist:
Zum Andenken an H. Conrad-Martius – Ontologische Durchleuchtung der Vorbedingungen zum konkreten Dasein – Transsphysische Seinsbereiche und Dynamismen – Selbstaufbau der Natur – Ursprungsselbst, Wesensentelechie, Wesensstoff – Der Grund für das «Selber-Können des eigenen Seins» – Die lebendigen Organismen: Pflanze, Tier, Mensch – Drei Bereiche des Seelenselbst – Parallelen mit den ontologischen Dynamismen der östlichen Mystik.
Albert Jung, Freiburg
Das Humanismusproblem:
Gibt es einen philosophischen Ausgangspunkt für den pluralistischen Dialog? – Methodisches Denken – Abklärung der Fragestellung – Das Wozu des Menschen – Humanismus und Humanität – Einstieg vom Negativen her: aus der elementaren Empörung gegen Barberei erwächst umrißhaft der Begriff der Menschenwürde – Ihre Begründung im nach-metaphysischen Zeitalter – Nicht mehr fragbare Fragen – Die positive Seite der Ratlosigkeit: ein Freiheitsraum gegen den Zugriff der Ideologien – Wie kann ein so verstandener Humanismus praktisch werden?
Heinz Robert Schlette
Von der Substanz zur Funktion (2):
Nikolaus von Kues: ein Kardinal als Wegbereiter des neuen wissenschaftlichen Denkens – Relationalität als Grundzug des geschaffenen Seienden – Prinzipielle Unendlichkeit und faktische Endlichkeit der Welt – Der Kreisel, ein Symbol für das Verhältnis Gott, Welt, Ding – Die Versuchung des Pantheismus – Wurzel des Antidogmatismus der modernen Wissenschaft – Auswirkungen des Kusaners: Aufhebung der Weltgestalt – Entfaltung der exakten Wissenschaften – Universalismus.
Von der Substanz zur Funktion (1):
Der apokryphe Funktonalismus soll ans Licht gezogen werden – Die Weltarchitektur der mittelalterlichen Philosophie – Eine wohlgeordnete Stufenfolge – Kritische Stelle: der Mensch – Christus wurde Mensch und nicht Engel – Für Forschung ist kein Platz – Der Nominalismus und die Freiheit Gottes – Vernichtung der klassischen Ontologie – Descarts' Ausweg aus dem Dilemma – Physik und Metaphysik.
Wolf Rohrer
Das Bekenntnis eines Agnostikers:
Situation des Grauens – Woher die Kraft zum Überleben? – Gedichte halfen nicht mehr – Was vermag analytisches Denken? – Der Geist erstirbt ohne Kommunikation – Was hat der Gläubige voraus? – Auch die Marxisten glaubten – Gibt es Haltung ohne Inhalt? – Der Agnostiker Jean Améry gibt uns schwere Fragen auf – Sein Überleben ehrt den Schöpfer des Lebens.
Max Brändle
Wie denkt man philosophisch?
Ein Buch über die transzendentale Methode – Auch die Scholastik ist nicht um Kant herumgekommen – Maréchal und der kantische Ansatz – Maréschals Kritiker – Begegnung mit Heideggers Anliegen – «Grundsätze» des transzendentalen Denkens – Ansatzpunkte für das Weiterdenken.
Carl Friedrich Gethmann (Insbruck)
Grundzüge des Denkens von Hedwig Conrad-Maritus:
Wirklichkeit, Zeit, Raum – Leben, Pflanze und Tier – Abstammungslehre, Evolution, Geschichte – Relativitätstheorie und Quantenphysik – Ein «dreistöckiges Weltbild» – Aristotelismus und Existenzialphilosophie – Worin sind H. Conrad-Martius und K. Rahner geistig verwandt? – Eine neue Naturphilosphie – Intuitiver Blick – Eine geniale tat der Philosophiegeschichte – Philosophie für Laien.
Elmar Holenstein
Leib, Seele und Tod:
Gibt es überhaupt «bloße Seelen»? – Was ist menschlicher «Leib»? – Falsche Fragestellung – Das Problem müßte grundsätzlich neu formuliert werden – Etwa: Was ist der Unterschied zwischen dem «äußeren» und dem «inneren» Menschen? – Phänomenologie der gesamtmenschlichen Wirklichkeit – Das Weltall wird «innerlich» – Ständig wachsende Gegenwart des Asoluten in der Welt – Nur indem der Mensch «sich verbraucht», wird er im Vollsinne Mensch – Daraus folgt eine hoffnungsvolle Auffassung des Todes – Zehn Schlußfolgerungen – Versuch einer neuen Definition des Menschen.
Ladislaus Boros, Zürich
Die Hoffnung der jungen Generation:
Substanzverlust in der Kriegsgeneration – Ein furchtbares Erbe – Vorzüge der neuen Generation – Starres kommt in Bewegung – Vier Wegweiser: Fourastié, Teilhard de Chardin, Bloch und Rahner – Hoffnungsfreudigkeit – Was ist dem Sozialismus und dem Christentum gemeinsam?
E. Th. Kininger, Innsbruck
Grundströmung der heutigen Philosophie (2):
Die wissenschaftliche Philosophie des modernen Menschen – Wendung zur Welt: der Entwurf von Pierre Teilhard de Chardin – Fragen an die Theologie – Wendung zum Menschen: Blondel – Maréchal – Bloch – Philosophen des menschlichen Daseinsdynamismus – Wendung zum Bruder: Der Personalismus als Denkanlage – Grundeinsichten – Entwurf einer christlichen Philosophie unserer Zeit.
Ladislaus Boros
Grundströmung der heutigen Philosophie (1):
Die «vorwissenschaftliche» Philosophie des modernen Menschen – Schlüsselwort: «Gottesferne» – Abwesenheit Gottes – «Gebetslosigkeit» des christlichen Daseins – Der heutige Mensch schweigt vor Gott – Warum vielen die Beichte schwerfällt – Ergriffenheit vom Kreuz – Zum Klischee gewordenes Christusbild – Unfähigkeit zur Treue – Der Mensch als Weltbaumeister – «Mystik» der Weltlichkeit – Bewußtseinspluralimus – Weltanschauliche Vervielfältigung – Erfahrung des Bruders – Die große Chance des Christentums heute.
Ladislaus Boros
Heidegger und die neuscholastische Metaphysik:
(zu einer Nebenfrage in Coreths Buch «Metaphysik»): I Verschließt sich Heidegger die Möglichkeit der Metaphysik oder verschließt sich die neuscholastische Metaphysik in ihrer mittelalterlichen Gestalt? – 2. Was geschieht, wenn wir «Nichts» sagen? – Vom Gespräch Augustins mit seinem Sohn Adeodatus – 3. Worum es Heidegger geht – Von der «Seinsvergessenheit» – Von dem Rahmen jeder christlichen Metaphysik – Die ursprüngliche «ontologische Differenz» von Sein und Seiendem – 4. Um die lange Geschichte des Denkens vor Thomas – Die Seinsproblematik der gesamten abendländischen Denktradition – 5. Die neuzeitliche Diastase von «Subjekt» und «Objekt» – «Rational» und «vor-rational» – Um die Entscheidungsfrage nach dem verschiedenen Bezug zum «Wort».
Franz K. Mayr, Innsbruck
Die Person und die Institution (2):
4. Was sind «Institutionen»?: Die gesamte Verfaßtheit eines gemeinsamen Lebens – Funktionelle und repräsentative Deutung – Der Wille zur Wandlung.
Max Müller. München
Die Person und die Institutionen:
Ist personale Ursprünglichkeit und Freiheit in der technischen Welt von heute noch möglich? – Ist die Institutionalisierung eine Gefahr oder eine Chance für die Person? – I. Was ist überhaupt «Person»? – Kant über die Würde der Person – Die Person läßt sich nur paradox definieren – Der Mensch als Mitte zwischen Nichts und Gott – 2. Person als «Wesen der Möglichkeit»: Die Menschlichkeit des Menschen liegt noch im Bereich der Entscheidung seiner Freiheit – Der Mensch gewinnt sich selbst im Werk – Sein durch und durch dialektisches Wesen – 3. Was ist «Freiheit»? Die eigentliche Grundfreiheit des Menschen – Die Entscheidung zu einer bestimmten Menschengestalt – Die konkrete Gestaltung des Menschen und seiner Gesellschaft.
Max Müller, München
Das Leben und Werk eines großen Sozialphilosophen: P. Gustav Gundlach:
I. Ein Kämpfer für den Freiheitsraum der menschlichen Person – 2. Seine prophetische Note: er sah Gefahren im Ansatz voraus – 3. Der «letzte Metaphysiker» im sozialen Bereich – Gegen die einseitigen Statistiker – Der Verteidiger des Naturrechts – 4. Die Grenzen der Haltung Prof. Gundlachs – Das Haften an einer zeitbedingten Vorstellungswelt – 5. Aufgaben, die über P. Gundlachs Zeit hinausweisen.
J. David
Zwei Naturrechtsgespräche:
(Versuch einer Bewältigung der Aktualität der Frage): Das Salzburger Wissenschaftergespräch 1962 und die Münchener Podiumsdiskussion 1963 – Im Zentrum: die theoretische Frage – Auf das Seinsrecht (Naturrecht) als ontologisches Prius richtet sich der «vorhergehendende» Blick – Die historische Frage: Von Aristoteles über die Stoa, Cicero, Anselm und Thomas, Vasquez, Suarez bis zu den Naturrechtslehren der Aufklärung – Die philosophische Frage: Kelsens Irrtum – Drei Gruppen von Antworten: Der objektive Wille Gottes – Die Vernunft Gottes als subjektives Element – Die Seinsordnung selbst als eigentlicher Geltungsgrund – Das Naturrechtsproblem als theologische oder als ontologische Frage – Die pragmatische Frage: Woher das Bedürfnis nach naturrechtlichen Maßstäben? – Man sucht zu unterscheiden zwischen Fug und Unfug – Die Sehnsucht nach Formen der Einheit der Menschheit zumal heute – (Die Natur des Menschen als Glied der sie umgreifenden kosmischen Ordnung – Darauf baut das Völkerrecht – Darin wurzelt die Menschenwürde – Das Recht, sich nicht vernichten zu lassen – Auch die Freiheit ist ein der positiven Rechtsordnung vorausliegendes Strukturelement – Der Sinn der Staatsgewalt – «Wir erlauben es nicht, daß ein Mensch uns beherrsche») – Im gleichen Raum bewegt sich der Juristen praktisches Bedürfnis – «Es ist, als schrieen die Steine» – Im kosmischen Zeitalter.
René Marcic, Salzburg
Fragen, die P. Teilhard de Chardins Werk an Philosophie und Theologie stellt:
I. In bezug auf die Entwicklung – 2. Das Wirken von Erst- und Zweitursache – 3. Die Frage einer Geschichtstheologie – 4. Die Einheit des Menschengeschlechts – 5. Die Philosophie Hegels erneut zur Diskussion gestellt – 6. Entwicklung und christliche Eschatologie.
J. David
Ernst Bloch und das Naturrecht:
Auseinandersetzung mit dem Werk Bloch «Naturrecht und menschliche Würde» – I. Gesamteindruck: Sprache Blochs – Aufbau des Werkes – Inhalt – 2. Blochs Kritik am Marxismus: Das Naturrecht ist bei den katholischen Denkern gut aufgehoben – Besonders bei Thomas von Aquin – Naturrecht: Recht auf aufrechten Gang – Recht, kein Hund zu sein – Recht, nicht den Stiefel im Gesicht zu haben – Ihm korrespondiert die Pflicht, den Rücken nicht zu krümmen – 3. Aristoteles und Thomas: Seinsrecht vor jeglicher Satzung – Reiner Rechtspositivismus ist abzulehnen – Naturrecht ist die rechtliche Grundnorm – 4. Blochs Achillesferse: Allergie wider die staatliche Ordnung – Das «Erste» kann nicht die Materie sein – Im Anfang ist immer der Logos – 5. Des Rechtes herrliches Bild: Bloch ist tiefer als manch ein zünftiger Rechtsphilosoph – Der Christ trifft mit dem Marxisten zusammen – Ist der Brückenschlag geglückt?
René Marcic
Metaphysik des Irdischen:
Eine Philosophin an der Wende der Geistesgeschichte: Frau Hedwig Conrad-Martius – Sein, Raum und Zeit – Ein sinnvoll gegliederter Kosmos – Polarität von Natur und Geist – Die Geistseele des Menschen – Selbstschöpferische Natur – Metaphysik und Psychologie finden sich – Unsere Psyche ist von der Weltstruktur her angelegt.
A. Jung
Christentum und die Zukunft der Welt:
I. Das kosmische Zeitalter: Eine dreifache Erfahrung: I. Der Mensch, die Spitze der kosmischen Entwicklung: das Universum eine Einheit des Werdens – Eine zusammenstrebende Einheit – Ein sich beschleunigendes Werden – 2. Der Mensch Träger einer planetarischen Geschichte: Zusammenschrumpfung – Die Person an einer absoluten Grenze – Die Evolution durch das Kollektivum – 3. Der technisch geprägte Mensch: Zielstrebigkeit, Sachlichkeit, Nüchternheit, Sachdisziplin – Gemeinschaftlichkeit, Universalität – Schweigsamkeit und Zuversicht.
Ladislaus Boros
Philosophische Eschatologie (Schluß):
Himmel als ununterbrochenes Hineinschreiten in Gott: I. Vorläufigkeit: Freiheit als «offenes Werden» – Der Mensch, eine ewig sich sammelnde Vorläufigkeit – 2. Endgültigkeit: Unbedingte Bejahung – Unbedingtsetzung des eigenen Seins – 3. Neuwerdung: Aufhebung der Dialektik der Freiheit – Immwährendes Hineinwachsen in Gottes eigene Dimensionen – Himmel als Unmittelbarkeit Gottes: I. Gegenstand: Erkenntnis als Abstandnahme – Gegenüberstehen – Abgrenzung – 2. Einswerdung: Zugleich aber auch Identität des Erkennenden und Erkannten – 3. Unmittelbarkeit: Aufhebung der Dialektik der Erkenntnis – Nachvollzogene Unmittelbarkeit Gottes – Das Sein Gottes als «Seinsakt» des endlichen Geistes – Philosophisches Präludium der übernatürlichen «Anschauung Gottes» – Zusammenfassung der ganzen Untersuchung über die philosophische Eschatologie.
Ladislaus Boros
Entwurf einer philosophischen Eschatologie:
Zwei weitere Hinweise auf den Himmel in unserem Dasein – Himmel als Teilhabe an der Schöpfungstat Gottes: I. Umgestaltung: Drang nach Selbstverwirklichung – Scheitern dieses Dranges – Trotzdem die Forderung: Der Geist muß das Materielle ganz «verpersönlichen» können – 2. Ausgriff: der Mensch lebt ins Uferlose hinein – Deshalb: der Mensch kann sich nur von Gott her verwirklichen – 3. Teilhabe: der Mensch als «Mitschöpfer» – Vorform unserer «Vergöttlichung» – Himmel als Eigentlichkeit menschlichen Seins: I. Wesentlichkeit: Streben nach Größe – Beunruhigtwerden durch den Alltag – Ohne Hoffnung auf Größe verkümmert der Mensch – 2. Verzicht: Größe im Kleinsein – Zurück in den Alltag – Der letzte Platz – 3. Eigentlichkeit: Himmel als radikale Größe im radikalen Kleinsein – Das Geheimnis bleibt – Vorform der «eucharistischen Verheißung».
Ladislaus Boros
Entwurf einer philosophischen Eschatologie:
Präludien unserer Vollendung – Drei Vorerwägungen: die Erfahrung der Sehnsucht allen Seins – Die Sehnsucht ist ein schicksalhaftes Muß – Das Ziel der Sehnsucht ist die Fülle seiner Möglichkeiten – Himmel als das Durchsichtigwerden der Welt: I. Weltimmanenz: das Andere ist immer das Zuerstgegebene – Geist hineingebunden in die Welt – Hingabe – Schicksalsgemeinschaft zwischen uns und unserer Weltlichkeit – 2. Welttranszendenz: Hingabe als Überstieg des Begrenzten – Der geliebte Mensch – 3. Durchstichtigwerden: zuweilen bereits in der irdischen Liebe – Gott selbst leibt sich in uns – Erahnen eines Zustandes des endgültigen Durchsichtigwerdens.
Ladislaus Boros
Maurice Blondel als katholischer Philosoph:
(zum hundertsten Geburtstag): Unsere übernatürliche Berufung als philosophisches Problem – Der Spannungsbogen: katholisches Glaubensleben und laizistische Universität – Natur und Übernatur im Menschen – Eine Philosophie der Tat: Die Tat des Menschen der Weltknoten – Dialektik von Tat und ihrem Untergrund – Werkzeug zur Unterscheidung der Geister – Blondels Existenzanalyse – War Blondel Modernist oder Integrist? – Blendel und die Heilige Schrift – «Prolegomena zu einer jeden künftigen Exegese» – Die Spätphilosophie – «Philosophische Ansprüche des Christentums».
P. Henrici
Sinn und Ziel des Philosophieunterrichts:
(zum Sammelwerk «Aufgabe und Gestaltung des Philosophie-Unterrichts»): Genügt eine «Haltung»? – Auch ein Katholik hat die Möglichkeit, zu philosophieren – Zwei Gefahren: das bloße Tradieren und das unverbindliche Problematisieren.
A. Sustar
Zur Problematik des Philosophieunterrichts an höheren Schulen:
Ein Diskussionsbeitrag anhand des Buches «Aufgabe und Gestaltung des Philosophie-Unterrichts», herausgegeben von Dr. H. Stoffer (Frankfurt a. M.) – Die Zielsetzung des Buches: Philosophie an paritätischen Schulen – I. Verhältnis zwischen Philosophie und Weltanschauung: sie sind nicht dasselbe – Aber sie beeinflussen einander – darum nicht trennbar – Was versteht man unter Philosophie? – Stoffers Definition – Suchen und Erkenntnis der Wahrheit – Man muß sich auch vom Vergangenen befruchten lassen – Auch das Gespräch der Gegenwart ist nicht ohne Gemeinschaft mit der Vergangenheit – Bei der Philosophie handelt es sich immer um eine Wahl (Plato).
A. Sustar
Was heißt das Philosophieren:
Ergriffenwerden des denkenden Daseins vom Absoluten – Einfältig werden des Blickes – Die Vision des hl. Augustinus von Ostia am Tiber als Wegleitung: «Sie standen am Fenster» – Tod und Philosophie – Zwei Menschen, die sich helfen im Lieben – «Zurückgezogen vom Gedränge» – Der gemeinsame Aufstieg des Geistes zu Gott – Das Mitsein mit Gott – «Wir sehnten uns» – Von der ständigen Enttäuschung – Der «Ort» Gottes «oben» oder «innen» – Der Sturz ins Nichtende.
Ladislaus Boros
Überlegungen zum Homunkulusexperiment Petruccis:
Wir haben nicht nur die Lehre der Kirche entgegenzunehmen – Unechte Probleme – I. Hat der Mensch ein Recht zu solchen Experimenten? – Petruccis Ansicht: nur «lebende Materie» – Die Forschung leugnet das – Es kommt darauf an, den wesentlichen menschlichen Aspekt zu sehen! – Worin dieser besteht – 2. Der Einwand mit der Autorität des Hl. Thomas: drei Stufen der Beseelung – Die üblichen Verlegenheitsantworten – Eine philosophisch einwandfreie Lösung – 3. Wie das Mittelalter zu seiner Auffassung kam – Mangelhafte Kenntnis der Natur – Apologetisches Interesse – 4. Die Widerlegung: ein abstraktes Schema wird unzuverlässig auf einen konkreten Vorgang übertragen.
Norbert Luyten, Frieburg
Bücher zum Nachdenken:
Max Müller: Existenzphilosophie im geistigen Leben der Gegenwart – Dandide Moix: La pensée d'Emmanuel Mounier – Carlos Cirne-Lima: Der personale Glaube – Fritz Leist: Moses, Sokrates, Jesus – E. H. Schillebeeckx: Christus – sakrament der Gottbegegnung – Josef Pieper: Tod und Unsterblichkeit (in: «Philisophisches Jahrbuch 1960») – Hermann Volk: Das christliche Verständnis des Todes – Michele Federico Sciacca: Morte ed Immortalità – Roger Troisfontaines: «Je ne meurs pas ...».
L. B.
Olivier Rabut zu Teilhard de Chardin:
Drei Ausrichtungen des modernen Denkens treffen auf drei Forderungen der Naturwissenschaften: Wendung zu den Phänomenen – Entwicklung – Universalistische Bestrebungen.
Bücher zum Nachdenken:
Edith Stein: Briefe an H. Conrad-Martius – Josef Pieper: Scholastik, Gestalten und Probleme der mittelalterlichen Philosophie – M.-D. Chenu: Das Werk des hl. Thomas von Aquin – Thomas von Aquin in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten – Gustav Siewerth: Das Schicksal der Metaphysik von Thomas zu Heidegger – Heinrich Ott: Denken und Sein. Der Weg Martin Heideggers – Jean Yves Calvez: La pensée de Karl Marx – Helmut Ogierman: Materialistische Dialektik – Peter Henrici: Hegel und Blondel – Hedwig Conrad-Martius: Die Geistseele des Menschen – Alfons Auer: Weltoffener Christ.
Ladislaus Boros
Bücher zum Nachdenken über den neuen Kosmos:
Josef Rast: der Widerspruch – C. A. van Peursen: Die Kommunikationshaftigkeit der Welt in «Martin Heidegger zum siebzigsten Geburtstag» Gernot Eder: Der offene Kosmos in «Universität und Christ» – Walter Strolz: Der vergessene Ursprung – Pierre Teilhard de Chardin: der Mensch im Kosmos – Walter Boveri: Auf der Suche nach einem Sinn des Daseins – J. M. Bochenski: Wege zum philosophischen Denken – Paul Chauchard: La création évolutive – Hans-Eduard Hengstenberg: Sein und Ursprünglichkeit – Christopher Dawson: The Movement of World Revolution.
B.
Der vierte Weg unserer Weltinnewerdung:
Der Milde als Transparenz des Göttlichen – Gestalt des Doktors Jurij Schiwago – Zwei gewaltose Eroberungen: Ausbreitung des Christentums und Befreiung Indiens – Neuentdeckung der christlichen Milde – Christus als Fürst des bedrohten Lebens – Individueller Ruf und keine allgemein moralischen Grundsätze – Milde als eschatologische Tat – Stehen wir an einer Wende der Geschichte?
Ladislaus Boros
«Das dichterische Wohnen»:
Dritter Weg unserer Weltinnewerdung. Dichtung ist keine «Literatur», sondern der tragende Grund des Lebens – Verse sind keine Gefühle, es sind Erfahrungen – Schwermut und Abgeschiedenheit – Worte des Dichters, Worte der Sehnsucht – Durch sie berührt man Gottes Gewand.
Ladislaus Boros
Bebegnung mit den «Kleinen»:
Zweiter Weg unserer Weltinnewerdung – Ein banaler und übernatürlicher Greis – Das Kind als Offenbarung des Göttlichen – Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes im Kranken – Gegenwart eines geliebten Toten.
Ladislaus Boros
Die Welt beginnt heute:
Erster Weg unserer Weltinnewerdung – Auferstehung Christi schafft neuen Weltbezug – Aufzeichnungen eines Blinden, um sehen zu lernen – Entspannung des Geistes als «existentielle Einübung in die Welt» – Geste der Selbsthingabe und das göttliche Geschenk des Alls.
Ladislaus Boros
Vom Gott Beweisen:
Fragen kann man nur dort, wo eine Antwort möglich ist – Die unendliche Antwort als Bedingung für meine unendliche Grundfrage – Ist Gott nur möglich oder auch wirklich? – Antwort und Anruf.
Albert Ziegeler, Eegenhoven
«Metaphysik als Aufgabe»:
Doppelter Durchbruch in der modernen Philosophie – Sinn und Möglichkeit der transzendentalen Methode – Entwurf einer Metaphysik.
L. B.
Warum redet man von Bantu-Philospophie?
(eine entscheidende Frage zur Begegnung Europas mit Afrika): Hat sich Europa schon «afrikanisiert»? – Der Schwarze als «Sache» in der Ethnologie – Gibt es gemeinsame Grundhaltungen der Schwarzen? – Sartre's bedeutungslose Deutung der «négritude» –I. Grundlegung durch
P. Placide Tempels – Seine Erfahrung der christlichen Fehlhandlungen – Ein kleines Buch läßt aufhorchen – Inhalt der Bantu-Philosophie: Sinn als Lebenskraft – Innere Seinsverbindung aller Wesen – Was heißt «Magie»? – Sachenrechtlich und personenrechtlich – Heidegger und die Bantu? – Auch der Bantu ist ein Mensch! – Negerkultur ist echte Kultur – Was folgt daraus? – Ein Gummischwan sackt zusammen – Europäer und Christ auf dem Rückzug – 2. Ein Negerpriester versucht die Bantu-Philosophie wissenschaftlich darzustellen – Er ist jedoch ein Europäer geworden – 3. Ein Journalist baut ein Luftschloß – Und doch hat er in vielen recht.
P. Henrici
Das Einkaufen:
(zum Buch «Die geheimen Verführer» von Vance Packard): Durchleuchtung der menschlichen Banalität als philosophische Methode – Ein nachdenklich stimmendes Buch – Drang nach «Wertbestätigung» und die Unmöglichkeit, wirklich Person zu sein – Die Grundschuld des Daseins und das Suchen nach Sicherheit – Das Wesen des Geistes als «Heimatlosigkeit» und darum Verlangen nach «Verwurzelung» – Die Maßlosigkeit eines Kraftlosen – Als Geschenk fangen wir an zu «sein» – Die innerste Bedeutung von Liebe und Tod: Unsterblichkeit.
Ladislaus Boros
Das menschliche Dasein als Geheimnis:
(über die Tatsache, daß der Mensch auf die Dauer ohne die Luft des Mysteriums nicht leben kann): I. Über die Wissenschaft und und das Geheimnis: von Weizsäcker – Pascal – Heisenberg – 2. Der Mensch und seine eigentliche Heimat: das unendliche Geheimnis – Karl Rahner – Newman – 3. Der Mensch und Gottes unergründliches Geheimnis: Paulus – 4. Das eine Geheimnis ruft das andere.
Walter Strolz, Innsbruck
Das Märchen und sein Sinn für das Leben:
Die Sowjetunion kontrolliert Kindermärchen – Das Märchen und die letzten Fragen des Lebens – I. Der Märchen Grundstruktur – Ein Ausdruck der religiös-metaphysischen Erfahrung des Menschen – Märchen ist nicht Religion – 2. Eine Welt des Qualitativ-Einmaligen – Saint-Exupéry – Wahr, gut und schön gegen alle Evidenz eins – 3. Der Geist ist stärker – 4. Die Ehe schließt die Geschichte – Eine eschatologische Ethik – 5. Nach der «Logik des Himmels» – Auf Erden «unmündig» – 6. Das Mit-Sein – Eine Liebe, die gar nicht gefunden werden kann – Schluß: Vordergründe und Hintergründe im Märchen.
Ladislaus Boros
Martin Heidegger zum Atomzeitalter:
Eine Vorlesung über den Satz vom Grund – Warum uns dieser Satz nicht reizt, bei ihm zu verweilen – Die «Inkubationszeit» des Satzes – Sein Unterschied von den wissenschaftlichen Sätzen – Seine Nichtaussage über den Grund – Leibnitz – Seine und Grund – Der Satz vom Grund im Atomzeitalter – Von den Hintergründen heutiger weltgeschichtlicher Auseinandersetzungen.
Walter Strolz
Pater Duvals geistliche Lieder:
I. Reflexionen über das Lied: Beobachtungen der Psychologen (Ausdrucksweisen des kollektiven Geistes) – Der Theologen (Augustinus zur Musik) – 2. Die Lieder Pater Duvals im Licht dieser Reflexionen – Abstand von der sogenannten Publizität – 3. Weg und Wirken Duvals – Der missionarische Charakter – 4. Die behandelten Themen: Die Freundschaft Christi – Die Nacht – Das Leid der Mitmenschen – Das Kommen Christi – Eine echte Form des Apostolates?
L. B.
Entschematisiertes Christentum?
(zu Dumérys Religonsphilosophie): I. Entschematisierung des christlichen Seelenbegriffs: drei Schemata – Das Überbewußtsein – 2. Entschematisierung des christlichen Gnadenbegriffs: das filialistische Schema – Die verlorene und wiedergefundene Integrität – Die Rechtfertigung – Die Gabe Gottes – Die hinzugefügte Übernatur – 3. Entschematisierung des christlichen Glaubensbegriffs: ihr Grundgedanken und ein Beispiel – 4. Hauptpunkt der Kritik.
Ladislaus Boros
Entschematisiertes Christentum?
(zur Indizierung Henry Dumérys): Der Versuch Dumérys, Christentum und Phänomenologie zu vereinen – Der «Osservatore Romano» zur Verurteilung – Versuch einer Darstellung und Beurteilung der phänomenologischen Religionsphilosophie Dumérys: der Plan der Arbeit – I. Die Methodologie: a) Seine Kritik an anderen Methoden – b) Die husserlsche Methode «des Verstehens» – Vorbehalte gegenüber Husserl – c) Dumérys eignene «kritisch-reflexive Analyse» – 2. Philosophische Gotteslehre: Sichtung der menschlichen Vorstellung (Transzendenz – das «Absolut-Mehr» – Folgerung).
Ladislaus Boros
Wege zu Christus:
Der fünfte Weg: das Erbarmen: Das Leiden des Liebenden – Mitleiden – «Erbarmen», der letzet Akt der Liebe – Was Erbarmen eigentlich heisst – Die Taten des Erbarmens – Jesus Selbstbegrenzung im Erbarmen – Seine gesteigerten Möglichkeiten – Sein echtes Erbarmen (Lk 7 und Joh 11) und die Nichtgeheilten trotzdem – Weitere Ausblicke.
Ladislaus Boros
Wege zu Christus:
Der vierte Weg, die Liebe: Kann ein Mensch, der liebt, das wollen, was Jesus bei der Eucharistie tat? – In der Liebe existiert allein die Person – Der durch das Mit-Sein geschaffene Raum – Das Wir-Sprechen der Liebe – Die Ohnmacht der Liebe – Die Andeutung des Todes in der Liebe – Intimität und Distanz – Die Antwort auf die Eingangsfrage – Und Jesus? – Er liebt wirklich – Aber philosophisch nicht verstehbar.
Ladislaus Boros
Wege zu Christus:
(zu meditieren!):
Der zweite Weg: das Sich-Treffen: Der Menschen «Unfremdheit» und das Scheitern dieser Kategorie bei Christus –
Der dritte Weg: der Aerger: Eine ständige Lebensatmosphäre des Aergers scheint ausgeschlossen – Wie ein Gottesmensch zum Aerger werden müßte – Und wie Jesus zum Ärgernis wurde.
Ladislaus Boros
Gedanken zu einer philosophischen Christusbegegnung:
Philosophie und Gottesbegegnung – Zwei Arten des Philosophierens – Zeitbedingte Wege zu Gott – «Philosophische Apologetik» – Das Lebensgefühl unserer Zeit – Und wie hilft ihm die Philosophie? – Die «Beziehung» und ihr Wandel vom «schwächsten Sein» zur seinsbegründenden Macht – Person und Christusbegegnung –
Der erste Weg: das Sprechen: a) Vom ersten Verstehen einer Person – darin das Sprechen – Das «Wie» des Sprechens über Gott – Das Randerlebnis – b) Angewandt auf Jesus Christus – sein Sprechen über Gott – Das erste Versagen einer sonst gültigen Personalkategorie – Ein Weg der Begegnung mit der Person Gottes in Christus.
Ladislaus Boros
Zur Bedeutung der deutschen Gesamtausgabe Solowjews von deren Herausgeber Prof. Szylkarski:
Die historische Perspektive – Der Ideenbau selbst: die innere Erleuchtung –
Solowjews orthodox-messianistische Periode: Sein Einfluss auf Dostojewskijs Grossinquisitor – Christi ewiges Reich – Moskau, das dritte und letzte Rom –
Die Wunde durch die Patristik – Kritik an der Ostkriche – Weisheit
und Kraft – Vereinigung der Kirchen –
Von der messianischen zur apokalyptischen Geschichtsauffassung: Die drei Gespräche – Die kurze Erzählung vom Antichristus.
Wladimir Szylkarski
Heidegger und die Frage nach dem Wesen der Technik:
Die Frage nach dem Ursprungsort der Technik – I. Die Ausarbeitung der Frage: Das Entbergen – Technik gegen Handwerk? – Herausforderndes Entbergen – Das «Ge-stell» – II. Die Mythisierung der Technik: Das «Ge-stell» eine Schickung des Geschickes, ein übermenschliches Phänomen? – Der Mensch die Stätte das «Ereignis der Wahrheit»? – III. Der Mensch und das technische Schaffen: Heideggers Verdienst – und seine Gefahr – Um die Erkenntnis des Seins – Die Wege der modernen Naturwissenschaften (Heisenberg, Broglie, Einstein) – Nicht Herrschaft des Ge-stells und Geschick des Seins, sondern Prüfung der Freiheit.
Walter Strolz
Wandelsbares und unwandelbares Naturrecht:
Umschreibung des Begriffes Naturrecht – I.
Historische Notizen: der Zug zum Naturrecht aus Krisenerlebnis und internationaler Entwicklung – Anderseits Schwierigkeiten aus Erkenntnissen der Wissenschaften – 2)
Die zwei eintscheidenden Punkte: a. unwandlebare Wesenheiten: individuelle «natürliche» Rechte – Wandelbare allgemeine Rechte, die «irgendwie» zur Natur des Menschen gehören – Der unwandelbare «Kern» – b. die Erkenntnis dieser Wesenheiten: Akzentverschiebungen in der Geschichte neben durchhaltenden Grunderkenntnissen – Heutige Möglichkeiten und Aufgaben.
J. David
Positivitstisches Naturrecht?
(2. Teil):
Zur Erkenntnis des Naturrechts: Karl Rahners ein Bundesgenosse Arndts? – Naturrecht und Glaube: nicht jedes menschliche Selbstbildnis besteht vor dem Glauben – Naturrecht nicht nur ein Datum des katholischen Glaubens –
Arndts Lösung: Polarität statt Dualität von Positivismus und Naturrecht – Kritik dieser Lösung Arndts Humanismus letztlich «inhuman» – Das Problem von Recht und Gesetz bleibt – Winke zu einem modus vivendi.
Fuchs, Rom
Positivistisches Naturrecht?
(zu einem Buch des Sozialdemokraten Adolf Arndt): Die Vieldeutigkeit der «materialen» Gerechtigkeit – Arndts Buch als typisches Beispiel –
Neue Versittlichung des Rechts: Sollen im Sein begründet – Im Menschen, der geschichtlich lebt – Eigensinn des Rechts –
Kritik am Naturrecht: I. Naturrecht als Deduktion eines unwirklichen Begriff «Mensch»? – Zwei Arten des wahren Naturrechts: begründet im Menschsein an sich
und in sich ändernder Wirklichkeit – 2. Qualität von Naturrecht und positivem Recht – 3. Nur formale Bedeutung des Naturrechts?
Fuchs, Rom
Heidegger aus heutiger Sicht: Neuere Werke über Heidegger:
I. Umfassende Darstellung: Joseph Möller: «Existentialphilosophie und kath. Theologie» – Die Gottesfrage – J. M. Hollenbach: «Sein und Gewissen» – «Horizontale» und metaphysische Transzendenz – Karl Löwith: «Heidegger, Denker in dürftiger Zeit» – Heidegger durch Heidegger in Frage gestellt –
2. Heidegger und Hegel: Jan von der Meulen: «Widerstreit und Widerspruch» – Vergleichende Studie – Jakob Hommes: «Zwiespältiges Dasein» – Eine grossangelegte Auseinandersetzung sehr negativer Art – Ihre Fraglichkeit –
3. Kritische Stellungnahme.
E. Coreth
Heidegger in heutiger Sicht:
(ein philosophischer Literaturbericht): Heideggers jüngste Schriften: Heideggers «Wende» vom Nichts zum Nichts als «Schleier des Seins» – Die Gottesfrage kommt zur Sprache – Wandel oder nur Entfaltung? – Holzwege – Einführung in die Metaphysik – Was heisst Denken? – Vorträge und Aufsätze.
E. Coreth
Neue Ontologien:
(ein philosophischer Literaturbericht): Die ontologische Problematik im Vordergrund des modernen Denkens – August Brunner: Der Stufenbau der Welt, Edith Stein: Endliches und ewiges Sein; Caspar Nink: Ontologie – Hermann Krings: Fragen und Aufgaben der Ontologie – Wolfgang Stegmüller: Metaphysik/Wissenschaft – Skepsis – Ontologie ist Metaphysik.
E. Coreth
Ontologie auf neuen Wegen:
(zum vierten Band der
Philosophia Lovaniensis): Von Steenberghen wird charakterisiert –
Sein Buch: Um die Allheit des Wirklichen – Aus dem reinen Sein abgeleitete Grundmerkmale als ontologische Grundlage für unsere Denkprinzipien – Der «metaphysische Gottesbeweis» neu durchdacht – Gottes Eigenschften aus seinem Grundbezug zur Welt neu abgeleitet – Ontologie und natürliche Theologie: Aristoteles zu einem glücklicheren Ende geführt –
Kritik: Van Steenberghens Buch und seine Vorläufer in der Verbindung von Gotteslehre und Ontologie – Van Steenberghen noch nicht das Ende – Esse und Essentia in ihrem Realunterschied nicht einsichtig bewiesen – Wichtige Seinsdifferenzen des Erfahrungswissens bleiben unausgeschöpft – Vorzüge der deutschen Ausgabe.
Kaspar Hürlimann
Lebensweisheit:
Auguste Valensin SJ: Man macht zuviel Theologie –
Das Buch «Lebensweisheit» von Robert Saitschick – Lebensweisheiten ist nicht nackte Philosophie – Die Bedeutung des Gemütes als Öffnung zum Glauben – Die Einfachheit – Der Heilige und der Weise und das Genie – Die Schrecken des Alleinseins und die Bedrohung durch die Psychotechniken – Die Zeitenwende nach Romano Guardini.
H. S.
Solowjew und die katholische Kirche:
(Offener Brief von Prof. Szylkarski auf Grund der Gesamtausgabe der Werke Solowjews): N. O. Losskijs «Geschichte der russischen Philosophie» – Losskijs Missverständnis: ein unüberlegter Schritt Solowjews? – Ostkirche und römische Kirche nur de facto, nicht de iure getrennt – Solowjews Grundgedanke: Das ewige Reich als Ziel der allgeschichtlichen Entwicklung – I.
Der junge Solowjew und seine Auslegung der drei Versuchungen Christi – Deren Einfluss auf Dostojewskijs Grossinquisitor – 2.
Der grosse Umschwung: Die Universale Kirche um den Stuhl Petri geschart – Solowjews Kritik an der offiziellen russischen Kirche – Der Protestantismus der örtlichen Überlieferung – 3.
Beweisstellen aus seinen Schriften: Über die Rechtgläubigkeit der russischen Kirche – Den Daseinssinn der russischen Kirche – Die Pseudo-Rechtgläubigkeit der russischen theologischen Schule.
Wladimir Szylkarski
Zwei Schriften über Nietzsche:
Hans Pfeil: «Friedrich Nietzsche und die Religion» und Johannes Lotz:«Zwischen Seligkeit und Verdammnis».
R. G.
Über den Pessimismus:
I. Die Analysen Marcuses – Drei unwirksame «Zauberstäbe» – Ein Ausblick ohne Aussicht – 2. Die christliche Antwort: Vertiefung des Pessimismus Marcuses als Vorberdingung einer echten Lösung – Die christliche Erlösung.
R. G.
Karl Jaspers: Philosoph der Toleranz:
Jaspers philosophische Begründung der Toleranz – Unsere Stellungnahme.
J. Trütsch, Chur
Um die Auferstehung der Metaphysik:
Taumel der philosophischen Systeme – Das negative Verdienst der Ideologien – Denken und Philosophieren – Vier Prinzipien metaphysischer Erkenntnis.
Emil Spiess
Die Philosophenschule in Löwen:
Das Institut Supérieur de Philiosophie – Die Sammlung «Philososphia Lovaniensis»: Einführung – Erkenntnislehre.
K. Hürlimann, Fribourg
Von der Realität zum Mythos?
Kierkegaard (Schluss):
Dialektische Glaubensbegründung – Der «innere» Beweis für die Wahrheit des Christentums – Das Mysterium des Gottmenschen – Nachbemerkung.
H. Ogiermann, Berlin
Kierkegaard (I. Teil):
Das Grundanliegen des dänischen Theologen: Christ-werden – Was versteht Kierkegaard unter Existenz und Dialektik? – Subjektivismus?
H. Ogiermann, Berlin
Überwindung des Nihilismus? (Schluss):
(Zu Ernst Jüngers Nachkriegswerken) Über die Linie – Auseinandersetzung mit Nietzsche – Nihilismus als Reduktion der Wirklichkeit ndash; Auswege? – Zusammenfassung.
W. Grenzmann, Bonn
Überwindung des Nihilismus? (I. Teil):
(Zu Ernst Jüngers Nachkriegswerken): Vor dem alten Problem – «Strahlung» – Der «Malstrom» – «Kniébolo» – Hoffnung – Heliopolis.
W. Grenzmann, Bonn
Der Existentialismus im Lichte der Enzyklika «Humani Generis»:
Die Enzyklika über den Existentialismus – Bild des Existentialismus nach «Humani Generis» – Systematisch-geistesgeschichtliche Verdeutlichung – Die Grundfragen als Gegensatzpaare – Die Geschichte des abendländischen Geistes nach dem Existentialismus – Systematisch-geistesgeschichtliche Würdigung – Die abendländische Geistesgeschichte und der Existentialismus – Was bedeutet der Existentialismus für das christliche Philosophieren?
Joh. Lotz, Pullach bei München
Hegel heute:
Unmodern in Deutschland, aktuell in Frankreich – Hegels Weiterwirken – Katholische Auseinandersetzung: Ogiermann: Die Frage nach dem Sein – Grégoire: Das dialektische Grundprinzip – Gottesfrage.
E. Coreth, Rom
Verständnis der Welt:
Das Problem des Schicksals – Die Sinnhaftigkeit des Weltgeschehens (Das Buch von Stakemeier) – Der Vorsehungsglaube des Christentums – Von der Angst zur Weisheit des Deus ludens (Die Schrift von H. Rahner).
Joseph Neuner
Zeitgemässes Denken:
Zu den «opuscula» von Josef Pieper.
Alphons Hämmerle, Fribourg
Zeit nahe christliche Philosophie?
Die Wandlung seit Descartes – Haben wir heute eine zeitnahe christliche Philosophie? – Vom Sinn chirstlicher Philosophie – Die Lehre der Geschichte – Neuscholastik als zeitnahe christliche Philosophie? – Einwände und Antwort – Das wirkliche Bild der Neuscholastik.
Alexander Willwoll
Freiheit – Gande – Schicksal:
(Zum Buche von Romano Guardini): Das Thema – Die Analyse – Zur Methode.
Helmut Ogiermann
Dialog um Fortschritt und Entwicklung:
(Ein Gespräch mit Pierre Teilhard de Chardin): Die Menschheit am kritischen Punkt – Zukunftsträume oder «Gesetze»? – Von der Biosphäre über die Noosphäre zur Theosphäre?
Francois-Albert Viallet, Paris
Ein moderner katholischer Denker: Maurice Bondel:
Seine Stellung in der Zeit – Sein Erkenntnisweg – Seine Haltung zur Kirche.
André Favre, Bern
Anthroposophie:
(Schluss): Die Stellung zur Religion und zum Christentum (Offenbarung, Gott, Christus).
Gebhard Frei SMB, Schöneck
Die Zeugungsgeschichte des Menschen:
Neuer Wein in alte Schläuche? – Gleichwertigkeit der Geschlechter – Die Zeugungslehre des Hl. Thomas – Mitterers Frage nach den Ursachen – Der Entwicklungsgedanke fördert die Gottgläubigkeit.
Hans Weber
Katholische Philosophie und moderne Naturwissenschaften:
(Schluss): Ungemeinsame Fragen der Naturphilosophie und Naturwissenschaft.
A. Mitterer
Katholische Naturphilosophie und moderne Narurwissenschaft:
(I. Teil; zum Werk von J. Seiler «Philosophie der unbelebten Natur»): Unsere naturphilosphische Lage – Methoden der katholischen Naturphilosophie – Gemeinsame Gegenstände der alten Naturphilosophie und der modernen Physik.
A. Mitterer
Vom philosophischen Ringen von heute:
Eine Bilanz zweier Kongresse. I. Mainz: Allgemeine Kennzeichnung – Entscheidende Einzelzüge. II. Amsterdam: Allgemeine Kennzeichnung – Entscheidende Einzelzüge.
J. Lotz, Pullach bei München
Das Suchen nach dem Menschenbild:
(Zur Eranostagung 1948): Der spielende Mensch – Der mystische Mensch – Der Mensch und die Zivilisation – Der Mensch als Naturforscher.
Schweizerische Philosophje:
Die Frage nach schweizerischer Philosophie – Die positive Antwort – Die kritische Antwort – Der Gegenwartsaspekt.
Karl Jaspers:
Der Philosoph und sein Werk – Würdigung.
N. A. Berdjajeff:
Lebensdaten – Schrifttum – Der Philosoph und Publizist – Der Soziologe – Der Ökumeniker – In katholischer Sicht.
Die Kluft zwischen Philosophie und Naturwissenschaft:
Das Entstehen des Gegensatzes und die heutige Lage – Ziel und Aufgaben der Naturwissenschaft –Empirische Grundlage der Naturphilosophie – Gegensatz der Fachsprachen – Die Aufgabe der Naturphilosophie.
Julius Seiler, SMB, Schöneck
Luigi Sturzo, ein Vorläufer katholischer Sozialpolitik in Italien:
Persönlichkeit Sturzos – Die politische Lage Italiens um 1848 – Die Partei Sturzos.
Der ewige Mensch:
(Humanitas heute): Geschichte und Idee – Die humanistische Haltung als seelische Erscheinung und Form – Der Inhalt des Humanismus – Humanismus und Christentum.
Das immanente Gestz der Wirtschaft:
Das Ringen um ein Gleichgewicht – Die Lehren der Geschichte – Das moralische Gesetz – Äusseres und inneres Gleichgewicht.
Bertrand Russel:
Zu seinem neuesten Werke über die Geschichte der Philosophie des Westens.
I. M. Bochenski
Ein Gottsucher auf Irrwegen:
Aldous Huxley, The perennial Philosophy – Die ewige Philosophie – Der Pantheismus – Gibt es andere Möglichkeiten?
Gespräch um Gott und Mensch:
(Zu A. Döblins Buch «Der unsterbliche Mensch»): Vom kummunistischen Avantgardeschriftsteller zum Apologeten des Christentums – Kapitulation vor dem Leben? – Wie das Alphabet der Welt anfängt – Der Mensch ist Kopplung zweier Welten – Alarm des Kreuzes – Ganzer Mensch durch den Glauben – Leben aus der vollen Realität.
A. Erb
Lösungsversuch einer säkularen Frage:
(Zum 300. Geburtstag von G.W. Leibniz): I. Versuch einer Synthese von Scholastik und Moderne – II. Die Monadenlehre – III. Die Relationslogik un das Relationsnetz – IV. Der Anschluss an die Philosophia perennis.
Existenzphilosophie:
I. Allgemeines: Wesen – Quellen (Lebensphilosophie, Phänomenologie, Zeitströmungen) – II. Die Lehre: Gegenstand der Untersuchung – Methode – Ergebnis (Kontingenz, Transzendenz, Subjektivität) – III. Stellungsnahme: Gute Ansätze (Person – Problemechtheit) – Versagen (religiös – philosophisch – kulturell).
Die Geheimkräfte des Menschen: Helioda-Od-Medioma:
Hunter-Weltbund – Der naturwissenschaftliche Aspekt – Der psychologisch-charakterologische Aspekt – Der weltanschauliche Aspekt.
Das Drama des atheistischen Humanismus:
(zu einem Buch von Henri de Lubac): Vom Paradox des atheistischen Humanismus – Die Ahnen – Entscheidung – Das Missverständnis unserer Zeit – Seine Äufklärung durch das Christentum.