ORIENTIERUNG    

Nr. 10   31. Mai 2008 PDF ansehen / Nummer bestellen

ZEITGESCHICHTE
«Furchtbar lange Tage lang»: Zu Paulo César Fonteles de Limas Gedichtband «Wenn der Tod sich nähert, nur ein Atemzug» – Der Militärputsch von 1964 – Brasilien im Jahre 1968 – Folter als systematisches Mittel der Militärdiktatur – Politischer Widerstand – Einsatz für die Landbevölkerung – Bericht über die Folter – Literarische Verarbeitung von Foltererfahrungen.
Nikolaus Klein

LITERATURTHEORIE
Literarische Fiktion und historische Quellen: Zu Gerlind Reinshagens Buch «Die Frau und die Stadt» – Die Zielsetzung eines biographischen Textes – Das Verhältnis von historischen Zeugnissen und Fiktion – Heutige Ansätze – Nach dem Tod der letzten Zeugen – Veränderungen in der Erinnerungskultur – Neue Herausforderungen für ein kulturelles Gedächtnis – Im Konfliktfeld historischer Glaubwürdigkeit – Acht fiktive Bilder über Gertrud Kolmar im Winter 1942/1943 – Das Erzählsubjekt und die historische Gestalt – Auf dem Weg zur Siegessäule – Verzeichnung der historischen Person – Die Frage nach poetischer Wahrheitsfähigkeit.
Karin Lorenz-Lindemann, Saarbrücken

PHILOSOPHIE/THEOLOGIE
«Negative Theologie»: Oder: Die Letztbegrün­dung ist die Letztfrage – Zu den Grenzen christ­licher Gottesrede – Die Formel über die Analogie aus dem Jahre 1215 – Die «größte Unähnlichkeit» – Traditionen der Mystik – Negative Theologie heute – Auschwitz als Zivilisationsbruch – Ein Text von Elie Wiesel – «Es bleibt uns nur die Frage» – Die Frage nach dem Adressaten – Heute zweifelt der Gläubige – Die Frage von Romano Guardini – Die Erfahrung des Nicht-mehr-aus-noch-ein-Wissens – Ein existentielles und sprachliches Dilemma – Analoges Sprechen als historisch überholte Sprachform? – Ein ­Gedicht von Ernst Simon – Ein Echo, das sich im Wachen sofort entzieht.
Heinz Robert Schlette, Bonn

GESCHICHTE
«Die Polen sind beleidigt»: Jan Tomasz Gross’ Geschichtswerk «Strach» löst eine turbulente Debatte um verdrängte Schuld aus – Publikation im Januar 2008 – Zur Geschichte der Pogrome nach 1945 – Zwei Thesen der Publikation – Zur Frage der Aneignung ehemaligen jüdischen Eigentums – Das Problem der Schuldverdrängung – Die Rolle des polnischen Episkopates – Die Reaktion in der polnischen Öffentlichkeit – Verweigerung einer Debatte – Unzulässige Generalisierungen? – Die bitteren Erfahrungen des Ghettoaufstandes von April 1943 – Tendenziöser Umgang mit den Quellen – Verwendung von Stereotypen – Anstoß für eine öffentliche Diskussion über Antisemitismus? – Traditionen des polnischen Patriotismus – Behinderungen der Debatte.
Wolfgang Schlott, Bremen


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