ORIENTIERUNG    

Nr. 9   15. Mai 1992 PDF ansehen / Nummer bestellen

THEOLOGIE
Endteckungen und Lernprozesse sind erfoderlich: Zum ersten Kongreß der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie (5. bis 9. April 1992) – Das Thema «Christlicher Glaube im Aufbau Europas» – Gründung 1989 erregt Mißtrauen vatikanischer Stellen und der polnischen Bischofskonferenz – Aufgegliedert in nationale Sektionen – Für eine Pluralität theologischer Optionen und kirchlicher Positionen – Kirche angesichts der Aporien gesellschaftlicher Modernisierung – Ambivalente Verkirchlichung des Christentums – Anachronistischer Zentralismus der römisch-katholischen Hierarchie – Orientierungskrise und Ausdifferenzierung der modernen Lebenswelt – Besinnung auf historische Konfliktpotentiale Europas – Die Virulenz des Nationalismus – Ch. Duquoc und J. Tischner entwerfen zwei unterschiedliche Zukanftsperpektiven – Debatte um den Wissenschaftsstatus der Theologie.
Walter Lesch, Fribourg

LITERATUR
Rio de Janeiro, Metropole der Gelwalt: Zu den Romanen des brasilianischen Schriftsteller Rubem Fonseca – In der Militärdiktatur des Generals E. Geisel unter Zensur gesetzt – Die Geschichte von drei Ganoven – Eine Stadt, die vom Gesetz des Dschungels beherrscht ist – Die Macht einer schmalen Oberschicht – Die ohnmächtige, gewalttätige Selbstbehauptung des unterdrückten Individuums – Der zahnlose Mund und der elegante Schuh als Metaphern – Die hohe Kunst des Überlebens – Mehr als bloß «schwarze Kriminalromane».
Albert von Brunn, Zürich

PHILOSOPHIE
Vom Ende der Utopie: Zwischen wohltemperierter Illusionslosikgkeit und «demokratischer Melancholie» – Gegen das utopische Denken wird eingewendet, es sei totalitär – Utopie und rationales Natur- und Staatsrecht – Sie entfaltet exemplarisch die Ambivalenz aufklärerischer Vernunft – Utopiekritik in der Absicht, die deutsche Geschichte zu entlasten – Utopiekritik bei K. Marx und in den marxistischen Denktradition – Die Grenzen eines Zeitalters.
Werner Post, Bonn/Dortmund

KIRCHE
Ein «Schisma von oben» durch eine Seligsprechenung? Die Kontroverse um Josémaría Escrivá de Balaguer – Positionen in der spanischen Öffentlichkeit – Drei Vorwürfe – Eine übereilte Seligsprechung – Die einseitige Auswahl der Prozeßzeugen – Kein beispielhaftes Leben – Keine unfehlbare Äußerung des Lehramtes.
Manuel Alcalá, Madrid


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