ORIENTIERUNG    

Nr. 18   30. September 1964 PDF ansehen

KONZIL
Brief aus Rom von Mario Galli: Die «Stimmung» ist nicht gut – Die rasche Gangeart verschlägt den Atem – Hat das lateinische Denken wieder Oberhand gewonnen? – Ist Papst Johannes wirklich «tot»? – Jetzt braucht man mehr als Begeisterung und gute Laune – Wer hat in der Kirche «Autorität»? – Gibt es eine «doppelte oberste Gewalt»? – Eine Art Sensation: das Buch von Alberigo – Die Hetze und die Rede des Papstes – Es gilt, voranzukommen, solange die Konzilsväter noch frisch sind – Der Papst findet keinen Schlaf mehr – Es ist höchste Zeit, die Einseitigkeit des Ersten Vatikanischen Konzils zu beheben – Die mit Siebenmeilenstiefeln durcheilten Kapitel über die Eschatologie – Falscher Triumphalismus in der Kirche – Das Marienkapitel – Es ist der fünfte Versuch – Ist Maria «Mutter der Kriche»? – Um eine biblische Marienfrömmigkeit.
Mario von Galli

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
Evolution und Monogenismus/Polygenismus: Für die Evolution sprechen immer mehr Indizien – Die Ursachen der Evolution – Die letzte Ursache – Es ergeben sich weittragende Konsequenzen – Monogenismus oder Polygenismus – Definition dieser Begriffe – Monogenismus steht (naturwissenschaftlich) auf ganz schwachen Füßen – Was ist mit der Frage der «Erbsünde»? – Ergeben sich aus dem «Schöpfungsbericht» zwingende Argumente?
Johannes Hürzeler, Basel


Belebte und unbelebte Materie: Ist zur Erklärung des Lebens der Vitalismus erforderlich? – Die Lücken zwischen belebter und unbelebter Materie schließen sich – Ergebnisse der Elementaranalyse – Kombinationsmöglichkeiten des Kohlenstoffs – Spezifische Produkte des Lebens können auch «ohne Leben» hergestellt werden – Stoffwechsel ist nicht nur eine Eigenschaft der lebenden Zelle – «Teilbelebte» Partikel – Vererbung im Reagenzglas – Die Folgen dieser Erkenntnisse: Leben und Nicht-Leben sind Ausdrucksformen eines Prinzips – Das naturwissenschaftliche Bild steht im Gegensatz zum Vitalismus – Schöpfung des Lebens wird in die Geburtsstunde der Materie vorverlegt – Zunehmende Manipulierbarkeit der lebenden Materie.
Peter Hans Hofschneider, München

PHILOSOPHIE
Grundströmung der heutigen Philosophie (1): Die «vorwissenschaftliche» Philosophie des modernen Menschen – Schlüsselwort: «Gottesferne» – Abwesenheit Gottes – «Gebetslosigkeit» des christlichen Daseins – Der heutige Mensch schweigt vor Gott – Warum vielen die Beichte schwerfällt – Ergriffenheit vom Kreuz – Zum Klischee gewordenes Christusbild – Unfähigkeit zur Treue – Der Mensch als Weltbaumeister – «Mystik» der Weltlichkeit – Bewußtseinspluralimus – Weltanschauliche Vervielfältigung – Erfahrung des Bruders – Die große Chance des Christentums heute.
Ladislaus Boros

TOLERANZ
Von der Toleranz zur religiösen Freiheit: Die besten Ideen sind von einer majestätischen Langsamkeit – Die Anerkennung der Glaubensfreiheit durch Rom: Voraussetzung für einen Dialog – Gestufte Toleranz: ein «doppeltes Evangelium» – Es wird hier mit zweierlei Maß gemessen – Die Formulierung Kardinal Ottavianis – Ein von höherer Stelle instpirierter Artikel P. Cavallis – Es geht nicht anders: religiöse Freiheit für alle – Vier durchschlagende Argumente – «Pacem in terris» und «Ecclesiam suam» – Sind mit der neuen Auffassung nicht zu große Risiken verbunden? – Die Wahrheit hat nur als Liebe und Geduld eine Chance.
A. Ebneter


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