ORIENTIERUNG    

Nr. 12   30. Juni 1978 PDF ansehen

AFRIKA
Biref aus Bukuru: Zum Afrikabild der Europäer – Erfahrungen in der Gemeindearbeit in Nigeria (vgl. Besprechung in dieser Ausgabe).
Hans Häselbarth, Bukuru/Nigeria

ISLAM
Zur hebräischen Koranübersetzung: Ein katholischer Alttestamentler entdeckt das Spätjüdische im Islam – Zahlenmystik und Hebraismen – Neue Variation auf das alte monotheistische Thema der Semiten – Rabbinistisches Gottesbild und christlich geprägte Christologie – Synagoge, Kirche und Moschee müßten zu dritt zusammenfinden.
Heinz Gstrein, Kairo

POLEN
Das unnachahmliche Kirchenmodell: Erstkommunikanten vor dem Warschauer Parteigebäude – Die Verbindung des (fremd)beherrschten Volkes mit der Kirche eine geschichtliche Selbstverständlichkeit – «Ostpolitik» seinerzeit von Wyszynski vorweggenommen – Vom Seelsorger zum Kirchendiplomaten – Priester, Kirchenneubauten und Pressewesen in Zahlen – Der Wind der Veränderung – Zwei deutliche Reden des Kardinals erweisen ihn als den wahren (und letzten?) katholischen Primas – «Staatsraison» aus nationaler Schicksalsgemeinschaft mit Gierek – Übernimmt sich die Kirche mit ihrem Anspruch auf die Medien? – Warum sich Imitation des polnischen Katholizismus verbreitet.
Robert Hotz

RELIGIONSPHILOSOPHIE
Christentum in der Welt von morgen: Gefragt wird nach der expliziten Präsenz des Christentums bei zunehmend bedrohter Menschlichkeit – Zwei notwendige Unterscheidungen: Zivilreligion und Glaubenschristentum, christliches Glauben und «Sache Jesu» – Diese ist morgen wie heute nicht einfach zu «haben» – Vermittlungsbedürftigkeit und damit -fähigkeit machen die Sache Jesu für jede Gegenwart erst relevant – Souveräne Distanz gegenüber der Zwangsläufigkeit sozialer Mechanismen. Mystische Vermittlung, aber nicht prähermeneutischer Dialog zwischen den Religionen – Fatal unterschiedliche Chancen für gesellschaftsgefügiges Religionschristentum und exponiertes Glaubenszeugnis.
Heinz Robert Schlette, Bonn

DISKUSSION
Ortswechsel für das Theologietreiben: Replik zu R. Krieger, «Weiterentwicklung der politischen Theologie?» – Sie macht jetzt lieber kleine Schritte mit wenigen als große Proklamationen «ohne Subjekte» – Ortswechsel weg vom akademisch-kirchlichen Binnenmarkt hin zum Forum von im Gesellschaftskonflikt engagierten Gruppierungen – Kritik am Bürger als dem «heimlich inthronisierten Subjekt der Theologie» – Warum wird sie von der Zunft meistens übersehen? – Von der «gefährlichen Erinnerung» zum praxisbezogenen Erzählen.
Kuno Füssel/Peter Rottländer, Münster

BUCHBESPRECHUNGEN
Die veruntreute Erde: Der französische Philosoph Maurice Blin zum Ethos des Überlebens – Freiheit und Verantwortung angesichts der Prognosen des Club of Rome.
Fridolin Marxer, Basel


Lebenszeichen aus Afrika: Lernprozeß des Theologenehepaars Häselbarth – Mit der Rassentrennung im Alltag konfrontiert – Um eine bekennende Kirche im Dienst der Versöhnung – Wo europäische Christen immer noch gebraucht werden und was sie empfangen (vgl. Titelseite).
Ludwig Kaufmann


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