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ZEITGESCHICHTE Nr. 24   31. Dezember 2009
«... daß man alle Willkür, alles Machen meidet»: Zur Lektüre und Wirkung daoistischer Texte während der Nazizeit (1933-1945) – «Licht aus dem Osten» – Flugblatt II der Weißen Rose – Die deutsche Sinologie vor 1945 – Philologie und Literaturgeschichte – Laozi-Übersetzungen während der nationalsozialistischen Periode – Emigration deutscher Sinologen – Opposition zum Regime – Daoistische Einflüsse in der zeitgenössischen Literatur – Hermann Hesse und Martin Heidegger – Eine späte Wirkung der Reisetagebücher des Grafen Hermann A. von Keyserling.
Knut Walf, Nijmegen

GESCHICHTE Nr. 23   15. Dezember 2009
Der Idealismus und die Folgen – ein deutsches Verhängnis? Ein Essay anläßlich des Schillerjahres 2009 – Die gefährliche Verbindung von Weltfrömmigkeit und Weltfremdheit – Die Freiheit des Gedankens – Angesichts der französischen Revolution – Politische Karriere der romantischen Geisteshaltung – Idealismusskepsis der Nachkriegszeit – Thomas Manns Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte – Idealismus und Kultur.
Michael Braun, St. Augustin

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2009
Marek Edelmann (1922-2009): Ein Überlebender des Warschauer Gettoaufstandes – Aus der Nähe von Minsk – Die Sozialrevolutionäre Tradition der Familie – Der jüdische Bund – Tätig bei der Untergrundzeitschrift «Für eure und unsere Freiheit» – Leben im Widerstand – Solidarität mit den Schwachen und den Bedrohten – Zur Nachkriegsentwicklung in Polen – Bleiben unter Schwierigkeiten – Ein Zeuge des Jahrhunderts.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

KULTURGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2009
Der Gesang der Themse: Zu Peter Ackroyds «Die Themse. Biographie eines Flusses» – Eine Flut von Geschichten, Bildern und Erlebnissen – Die Faszination eines alten Namens – Vom naturwüchsigen Fluß zu einer von Kapitalinteressen bestimmten Landschaft – Schatten und Tiefen.
Wolfgang Schlott, Bremen

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2009
«He was a Dutch gentleman»: Zum «Tagebuch» und zu den «Agenden» von Kardinal Johannes Willebrands – Das zweite Vatikanische Konzil und die Ökumene – Die Rolle von Johannes Willebrands – Die Veröffentlichung des «Tagebuches» (1958-1961) und der «Agenden» (1963 -1965) – Die «Katholische Konferenz für ökumenische Fragen» – Der «Zwischenfall von Rhodos» – Die Konzilsankündigung und die Errichtung des Einheitssekretariats – Terminkalender und Arbeitsjournal – Eine historische bedeutsame Quelle.
Niklaus Klein

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 18   30. September 2009
Flaschenpost über ein Jahrhundert hinweg: Zu einem Dokumentationsband über 100 Jahre Zeitschrift «Neue Wege» – Der Beginn der religiös-sozialen Bewegung – Die Anfangsphase der Zeitschrift – Die Rolle von Leonhard Ragaz – Die Katastrophe des Ersten Weltkrieges – Die Folgen der Russischen Revolution – Die acht Werke der Krise – Auseinandersetzung mit dem Faschismus – Der Kampf gegen die Zensur – Nach 1945 – Elemente einer religiös-sozialen Erinnerungskultur – Von Niederlage und nichtabgegoltenen Hoffnungen.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/MUSIK Nr. 17   15. September 2009
Heimat finden: Die Kirche St. Jakob von Hostoun/Hostau – Uraufführung des Oratoriums «Gegenfeuer» von Andreas Mehringer und Peter Fischerbauer – Das Tagebuch des Theologiestudenten Mathias Grall – Am 22. September 1942 in Rußland gefallen – Deutschnationale Töne – Wertschätzung für Romano Guardini und Walter Flex – Ins Klangbild gesetzte Beziehung.
Johannes Bernhard Uphus, Unterschleißheim

ZEITGESCHICHTE Nr. 17   15. September 2009
Der Herbst '89 und die deutsche Einheit: Eine Schülerbefragung im Juli 2008 – Unkenntnis der Geschichte der DDR – Verankerung des Herbstes ‘89 im nationalen Gedenken – «Friedliche Revolution» oder «Wende»? – Kein ungebrochener Weg von der «friedlichen Revolution» zur Einheit Deutschlands – Opposition sucht Reform des sozialistischen Systems – Bildung von Oppositionsgruppen in den achtziger Jahren – Die Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 – Die Gründung des «Neuen Forums» am 13. September 1989 – Die Konstituierung des «Demokratischen Aufbruchs» im Oktober 1989 – Gescheiterter Machterhalt der SED – «Die friedliche Revolution» sucht sozial-ethische Grundwerte – Evangelische Kirchen ermöglichen «friedliche Revolution» – «Kirche im Sozialismus» – Eine «protestantische Revolution?» – Die Position der katholischen Kirche – Die Politik der «loyalen Distanz» – Vorsichtige Trendwende im September 1989 – Das Ende der DDR – Die Ereignisse in Polen und deren Ausstrahlung.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 15/16   15./31. August 2009
1. September 1939: Der Angriff auf Polen – Beginn des Zweiten Weltkrieges? – Der Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 – Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg (Vgl. Zur Titelseite auf der letzten Seite).
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 15/16   15./31. August 2009
Von der Ansteckungsgefahr des kleinen Mutes: Persönliche Erfahrungen bei den Kommunalwahlen im April 1989 in Dresden – Offizielle Erinnerung und Alltagsgeschichte – Der Ökologische Arbeitskreis der Dresdner Kirchenbezirke – Vereinnahmung durch Parteiorganisationen – Die Kommunalwahlen im April 1989 – Training des aufrechten Ganges – Isolierung der Kritiker – Vom Mut der kleinen Leute.
Werner Schmiedecke, Dresden

ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 2009
«... Auch ich atme die unwiederbringliche Vergangenheit ...»: Zu Jean Amérys Briefen – Der Abschluß einer neunbändigen Werkausgabe – Deportation nach Auschwitz, Dora und Bergen-Belsen – Die Befreiung im April 1945 – Rückkehr nach Belgien – Aufbau einer Existenz als «Lohnschreiber» – Die Korrespondenz mit Maria Leitner – Der Durchbruch als Essayist und Zeitkritiker – Das Entscheidungsjahr 1967 – Der Essay «Zwischen Vietnam und Israel» – «Hineingeworfen in eine Kommunität von Verfolgten» – Die Unterscheidung zwischen Judentum und Judesein – Der Offene Brief an Albert Speer – Die Rückfragen des Verlegers – Die Briefe an Horst Krüger – Ringen um das Projekt einer linken Politik – Zur Religion im Zwanzigsten Jahrhundert – Die Unwiederbringlichkeit der Vergangenheit.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 2009
Aus der Hölle von Srebrenica: Zu einer Publikation von Emir Suljagic – Chronist und Ich-Erzähler – Die Ereignisse von 1992 bis 1995 – Der Angriff der serbischen Streitkräfte – Flucht und Rückkehr – Dolmetscher für die UN-Verwaltung – Das Massaker von 1995 – Betrachtungen aus dem Grab – Streit um die Geschichte und um die Erinnerung.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 2009
Die modernen Morgenlandfahrer: Die Hippie-Bewegung als spirituelle Suchbewegung – Von der Beat-Generation zur neuen Subkultur – Der Weg nach Kalifornien und die Aussteiger – Spirituelle und literarische Leitfiguren – «Innerer Schamane» und «äußerer Guru» – Rauschgift als spirituelles Wundermittel – Die Mother-Earth-Bewegung – Der Hesse-Boom – «Heimweh nach der Zukunft» – Entdeckung der Langsamkeit – Die Stationen der Morgenlandfahrer – «Welcome to Matala» – Zwischen Schein und Sein.
Manuel Gogos, Bonn

USA/ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2009
«I'm On My Way ...»: Zum Tode der afroamerikanischen Sängerin Odetta (1930-2008) – Die Tradition der «Sorrow Songs» – Begegnung mit der Volksmusik – Los Angeles und New York – Von den «Gefängnisliedern» bis zu den Spirituals – Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung – Die «Freedom Singers» – Für den gewaltfreien Widerstand.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 4   28. Februar 2009
Von Abgrenzungen und Grenzüberschreitungen: Zu einer Publikation über den Iran – Christiane Hoffmanns Bericht «Hinter den Schleiern Irans» – Die doppelte Perspektive als Journalistin und als Frau – Die Dialektik von Distanz und Einfühlung – Einblicke in ein verborgenes Land – Im Übergang von Tradition und Moderne – Persönliche Erfahrungen bei einer Hausgeburt – Technologiegläubigkeit – Toleranz nur gegen Tolerante? – Zwischen Universalismus und einer multikulturellen Option – «Es wird sich etwas ändern» – Die Tradition des Sufismus.
Rupert Neudeck, Troisdorf

THEOLOGIEGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 2009
«Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden»: Zu Stephen Greenblatts Studie über Shakespeares «Hamlet» – Der Geist des ermordeten Königs und Vaters – Die Aufforderung zur Rache und die Bitte um das Gedenken – Ein Ort der Erinnerungspraxis – Die Lehre vom Fegefeuer und der Umgang mit den Toten – Die reformatorische Kritik und der Einwand von Thomas Morus – Das Echo der theologischen Kontroversen im Drama um den Prinzen Hamlet – Das Theater und das Erinnerungsgebot.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/ISLAM Nr. 2   31. Januar 2009
«Da steht noch vieles aus»: Bericht und Augenschein aus Bosnien-Herzegowina – Eine Reise im Oktober 2008 – Ein Augenschein in Srebrenica – Die «Mütter von Srebrenica» – Nach dem Vertrag von Dayton – Die Schwierigkeiten der Rückkehr – Der würdige Umgang mit den Ermordeten – Orte der Erinnerung – Ungesühnte Vergangenheit – Zum Stand der Kriegsverbrecherprozesse in Den Haag – Muslime ohne Zukunft? – Der bosnische Islam in seiner Geschichte – Vom Vertrag von Dayton zu einer neuen Verfassung – Mustafa Ceric und seine «Deklaration eines Islam in Europa» – Nachtrag im Januar 2009 – Unterschiedliche Stimmen zu Mustafa Ceric.
Rainer Oechslen, München

ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2009
Soziale Bewegung, politische Utopie oder ...: Das Schlüsseljahr 1968 prägte nicht nur die westliche Hemisphäre mit Umbruchsideen – Was bleibt von 1968 zu sagen? – Kulturkrise oder Anzeichen eines politischen Umbruchs? – Der Diskurs im damaligen Ostblock – Die polnischen Vorgänge von März 1968 in der tschechischen Wahrnehmung – Was bewegte die Akteure? – Ansätze für eine vergleichende Untersuchung – Zwischennationale Diffusion und transnationale Dynamiken – Halbiertes Bewußtsein von 1968?
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2009
Menschenrechte: Vor sechzig Jahren wurde die «Allgemeine Erklärung der Menschenrechte» verabschiedet – Begründungsprobleme.
Nikolaus Klein

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 2008
«... Um der Schwachheit willen eures Fleisches» (Röm 6,19): Zur Frage nach der politischen Kommunikation der Bibel im Anschluß an eine Predigt Helmut Gollwitzers – Das Jahr 1970 – Christliche Freiheit – Unter der Zusage der Vergebung – Zum Verhältnis von Theologie und politischer Sprache – Otto von Bismarcks Reichstagsrede vom 6. Februar 1888 – Der Raum des politischen Handelns – Im Namen des «wahren Friedensfürsten» – Vierzig Jahre danach – In weltlicher Sprache von Gott reden – Selbstkritische Verantwortung für das Wort.
Kristlieb Adloff, Wolfenbüttel

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 2008
Novemberpogrom 1938: Zur Publikation von Augenzeugenberichten der Wiener Library – Der Lebensweg von Alfred Wiener – Das «Jewish Central Information Office» – Eine Basis für neue Forschungsperspektiven.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 2008
Heimatkunde mit Folgen: Ostdeutsche Erfahrungen zwischen Himmel und Hölle – Gespaltene Existenz eines Jugendlichen in der DDR – Erinnerung und Scham – Heimatkunde und Feindbilder – Literarische Verarbeitungen von Kindheitserfahrungen.
Thomas Brose, Berlin

KIRCHE/ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 2008
Bibellektüre und Kirchenreform: Angelo Giuseppe Roncalli als Patriarch von Venedig (1953-1958) – Mehr als eine Übergangsepoche – Die Eintragungen in das «Geistliche Tagebuch» – Die «Agenda» als Geschichtsquelle – Die Erinnerung an die frühen Jahre als Priester – Der Vortrag über Cäsar Baronius – Die Kirche und die neuen Herausforderungen – Trient und die Kirchenreform – Die religiösen Traditionen Venedigs – Die Jubiläumsfeiern für den ersten Patriarchen Lorenzo Giustiniani (1381-1456) – Die Freundschaft mit Don Giuseppe De Luca (1898-1962) – Frömmigkeitsgeschichte als Mentalitätsgeschichte – Der Fastenhirtenbrief über die Bibellektüre – Auf dem Weg nach Rom.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2008
... Ein vertieftes Glaubensverständnis: Vor 90 Jahren wurde Ludwig Kaufmann SJ geboren – Vor fünzig Jahren wurde Johannes XXIII. zum Papst gewählt – Autobiographische Mitteilungen – Die Grenze des Chronisten – Vom Zuschauer zum Handelnden – Der kulturelle Hintergrund des Papstes – Die «Konzilseröffnungsansprache» und der «Glaubensakt» des sterbenden Papstes.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 15/16   15./31. August 2008
«Eine Flucht, die niemals endet»: Zu Andreas Kosserts Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 – Die Eingliederung der Vertriebenen und der Flüchtlinge – Der Verlust der Heimat – Verdrängung und Verschweigen des Verlustes – Die Kirchen als Rettungsanker – Im Spannungsfeld deutscher Außenpolitik – Landsmannschaften und Vertriebenenverbände – Bemühungen um Verständigung und Versöhnung.
Rupert Neudeck, Troisdorf

GESCHICHTE/LITERATUR Nr. 12   30. Juni 2008
Gedächtnis wird Literatur: Die Fiktionalisierung der Erinnerung in Jonathan Littells Roman «Die Wohlgesinnten» – Gespaltene Kritik in Frankreich und in Deutschland – Fiktive Selbstbiographie eines elsässischen SS-Offiziers – Eine satanische und zugleich unplausible Gestalt – Omnipräsenz der handelnden Figur – Das Schema der «Täterhandlung» in der Holocaust-Forschung – Keine Suche nach historischer Glaubwürdigkeit – Roman über eine Geschichte – Exemplarische Darlegung «menschlicher Handlungsgründe» – Mythologisierung oder Fiktionalisierung der Vergangenheit – Debatten in den unterschiedlichen Erinnerungskulturen – Was darf fingiert werden? – Der Fall Binjamin Wilkomirski – Die Erfindungskraft der Literatur.
Michael Braun, St. Augustin

GESCHICHTE/JESUITEN Nr. 12   30. Juni 2008
Multitalent und Chinamissionar: Neues zu Johann Schreck SJ (1576-1630) – Neue Quellenfunde über Familie und Herkunft – Von Süddeutschland an die Accademia dei Lincei in Rom – Freundschaft mit Galileo Galilei – Eintritt in den Jesuitenorden – Werbereisen für die China­mission der Jesuiten – Der Aufenthalt in Goa – Vorarbeiten für die Kalenderreform – Ein unerwartet plötzlicher Tod.
Jean-Pierre Voiret, Calw

GESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 2008
Im Spiegel alltäglicher Aufzeichnungen: Die Memorabilien der Meta Heusser-Schweizer – Ein antiquarischer Fund und dessen wissenschaftliche Edition und Kommentierung – Geprägt durch Pietismus und Erweckungsbewegung – Mitglied einer selbstbewußten Minorität.
Frank Jehle, St. Gallen

ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 2008
Die «Mutter der Holocaust-Kinder»: Zum Tode von Irena Sendler (15. Februar 1910-12. Mai 2008) – Zur Entstehungsgeschichte einer Biographie – Ein Leben im Widerstand – Konspiration und Fluchthilfe – Das Schicksal der überlebenden Kinder.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2008
«Furchtbar lange Tage lang»: Zu Paulo César Fonteles de Limas Gedichtband «Wenn der Tod sich nähert, nur ein Atemzug» – Der Militärputsch von 1964 – Brasilien im Jahre 1968 – Folter als systematisches Mittel der Militärdiktatur – Politischer Widerstand – Einsatz für die Landbevölkerung – Bericht über die Folter – Literarische Verarbeitung von Foltererfahrungen.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2008
«Die Polen sind beleidigt»: Jan Tomasz Gross’ Geschichtswerk «Strach» löst eine turbulente Debatte um verdrängte Schuld aus – Publikation im Januar 2008 – Zur Geschichte der Pogrome nach 1945 – Zwei Thesen der Publikation – Zur Frage der Aneignung ehemaligen jüdischen Eigentums – Das Problem der Schuldverdrängung – Die Rolle des polnischen Episkopates – Die Reaktion in der polnischen Öffentlichkeit – Verweigerung einer Debatte – Unzulässige Generalisierungen? – Die bitteren Erfahrungen des Ghettoaufstandes von April 1943 – Tendenziöser Umgang mit den Quellen – Verwendung von Stereotypen – Anstoß für eine öffentliche Diskussion über Antisemitismus? – Traditionen des polnischen Patriotismus – Behinderungen der Debatte.
Wolfgang Schlott, Bremen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 2008
Polen nach den Wahlen von Oktober 2007: Erste Bilanz der Regierung unter Donald Tusk (Zweiter Teil) – Beziehungen zu Deutschland – Der Streit um die Erinnerungspolitik – Die offene Frage der Kulturgüter – Polens Platz in Europa – Polen als Brücke zwischen Ost und West – Die USA und Polen – Zur «Europäisierung» bilateraler Beziehungen – Klimaverbesserungen in den polnisch-russischen Beziehungen? – Signale der Entspannung aus Moskau – Neubelebung der polnisch-russischen Arbeistgruppe.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 8   30. April 2008
«... to Make the Wounded Whole ...»: Vierzig Jahre nach der Ermordung von Martin Luther King – Von Montgomery nach Memphis – Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung im Kontext – Der Marsch von Selma nach Montgomery – Der «Voting Rights Act» vom 6. August 1965 – Die Tradition der afro-amerikanischen Baptisten – Die Bibellektüre aus der Perspektive der Sklaven – Erschließung neuer Quellen – Ein Idealbild des Predigers – Authentizität und Intellekt – Die Tradition des «Social Gospel» – Rezeption der liberalen Theologie – Gott auf der Seite der Sklaven – Ein dialektisches Verfahren – Vom «amerikanischen Traum» zum Albtraum – Erinnerung an die Opfer der Bürgerkriegsbewegung – Ein uneingelöstes Erbe.
Nikolaus Klein

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 8   30. April 2008
Polen nach den Wahlen von Oktober 2007: Erste Bilanz der Regierung unter Donald Tusk (Erster Teil) Das Ende der Regierung von Jaroslaw Kaczynski – Belastungen in den deutsch-polnischen Beziehungen – Die Parlamentswahlen im Oktober 2007 – Ein Plebiszit gegen die bisherige Regierung – Starke Zustimmung für die «Bürgerplattform» – Veränderungen der politischen Landschaft – Zum Stellenwert des «Postkommunismus» – Ein Blick auf die Geschichte nach dem Umbruch von 1989 – Die Regierungserklärung vom 23. November 2007 – Zur Zusammenarbeit mit dem Staatspräsidenten Lech Kaczynski – Das Problem der Doppelspitze von Staatspräsident und Premier. (Zweiter Teil folgt)
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 2008
Die Kirche und die ökumenischen Konzilien: Zum ersten Band der «Conciliorum Oecumenicorum Generaliumque Decreta» – Das Zweite Vatikanische Konzil und die Konzilsgeschichte – Die Zahl der ökumenischen Konzilien – «Das Konzil in Trullo» – Zur konziliaren Verfaßtheit der Kirche.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE/KIRCHE Nr. 2   31. Januar 2008
«... Sie haben ihre Herzen verhärtet»: Zur Rolle der deutschen Kirchen angesichts des Judenmords in Europa – Zu den Studien von Bernward Dörner und Peter Longerich – Öffentliche Meinung im nationalsozialistischen Deutschland – Was wußten die Deutschen? – Katholische Bevölkerung und die Parteipropaganda – Differenzen innerhalb der Bischofskonferenz – Der päpstliche Nuntius Cesare Orsenigo.
Knut Walf, Nijmegen

JUDENTUM/ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2008
Bildung, Widerstand und Toleranz: Zu Jan Woppowas Studie über Ernst Akiba Simon (1899-1988) – Minderheit in der Moderne – Franz Rosenzweig und das Jüdische Lehrhaus – Ein jüdischer Humanismus – Das Konzept einer «zweiten Naivität» – Aufbau im Untergang – Jüdische Erwachsenenbildung unter der nationalsozialistischen Diktatur – Die Dissonanz zwischen biblischem und jüdischem Denken – Der Verlust der Tradition – Entscheidung zum Judentum – Beharrliches Lernen und disziplinierte Forschung.
René Buchholz, Bonn

ZEITGESCHICHTE/KIRCHE Nr. 23/24   15./31. Dezember 2007
Unter fremdem Namen: Menschenrechte und Religion im Algerienkrieg und die Frage nach nationaler Identität in Frankreich – Ein virulentes Thema – Verdrängung und Tabuisierung – Öffentliche Debatte um die Anwendung der Folter – Der «Kampf der Erinnerungen» – Religion und Menschenrechte – Frankreich als Mutterland der Menschenrechte – Kolonialpolitik und kulturpolitischer Anspruch – Der Streit um die säkulare Tradition Frankreichs – Die Religion als Faktor im Algerienkrieg – Rolle und Selbstbeschreibung des Christentums in Algerien – Der Weg der «Mission de France» – Einwurzelung in Algerien – Optionen für den Befreiungsprozeß – Ein diplomatischer Drahtseilakt der Kirche – Eine offene Kirche – Zur aktuellen Diskussion um die nationale Identität.
Daniel Bogner, Bonn

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 2007
«Wähle das Leben, damit du lebst ...»: Zum Tode von Ernst Ludwig Ehrlich (27.3.1921-21.10.2007) – Kindheit und Studium während der nationalsozialistischen Diktatur – Der akademische Lehrer und Rabbiner Leo Baeck – Flucht in die Schweiz – Beginn des jüdisch-christlichen Dialogs – Vermittler zwischen Kardinal A. Bea und jüdischen Religionswissenschaftlern – Der mühsame Weg der Textredaktion von «Nostra aetate» – Das Konzil als Anfang eines Anfangs – Der Dialog braucht institutionelle Orte – Kirchentage und Katholikentage – Der Einsatz für das liberale Judentum in Deutschland – Die Sorge um die Erinnerung.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 2007
«Sie dachten, sie hätten gewonnen»: Tom Segevs Darstellung des Sechs-Tage-Krieges von 1967 – Eine aufklärerische Debattenkultur in Israel – Der Beitrag historischer Forschung – Die Position der «neuen Historiker» – Eine monumentale «Trilogie» von Tom Segev – Der Holocaust und die Erinnerungspolitik in Israel – Es war einmal ein Palästina – Die Politik der britischen Regierung in den zwanziger und dreißiger Jahren – Mehrheits- und Minderheitspositionen in den Debatten um die Umsiedlung – Jefim Gordin kommt nach Palästina – Nachhaltige Prägung durch europäische Traditionen des Nationalstaates – 1967 als Schicksalsjahr – Die weltpolitische Konstellation im Mai und Juni 1967 – Was wäre gewesen, wenn? – Der Eichmann-Prozeß und seine Folgen – Bis heute ungelöste politische Probleme.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 20   31. Oktober 2007
Russisches Tagebuch: Die Russische Föderative Republik in der postkommunistischen Periode – «Gelenkte Demokratie» als Deckmantel – Ein wirtschaftlich erstarktes Regime – Reste eines demokratischen und republikanischen Widerstandes – Die Zeitung «Novaja gazeta» – «Russisches Tagebuch» von Anna Politkowskaja – Der Zweite Tschetschenische Krieg und der Aufstieg von V. Putin – Nach dem Ende der parlamentarischen Demokratie – Die Tragödie in Beslan und in Tschetschenien – Schreiben unter ständiger Bedrohung – Der Mord.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE/LITERATUR Nr. 19   15. Oktober 2007
Zerstörte Landschaften: Eine kulturhistorisch tiefgründige Reise durch Ex-Jugoslawien von Bora Cosic – Zehn Jahre nach dem Vertrag von Dayton – Eine Reise in fünf Etappen – Der Blick auf zerstörte Landschaften – Kulturelle Leistungen einzelner Persönlichkeiten – Von Slowenien über Kroatien und Bosnien nach Serbien – Eine multiperspektivische Betrachtung – Das Aufkeimen von Hoffnung.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 2007
Ein Blick auf Mario von Galli SJ: Zwanzig Jahre nach seinem Tod am 28. September 1987 – Ein hinreißend geschriebenes Buch über Franz von Assisi – Die Lakonie des Schlusses – Zur «franziskanischen Denkweise» – Rhetorik für eine demokratische Öffentlichkeit – Berichterstatter vom Zweiten Vatikanischen Konzil – «Briefe aus Rom» – An den Grenzen der Darstellbarkeit.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   31. Juli 2007
Stephan Pfürtner – «Gerechter unter den Völkern»: Verleihung des Ehrentitels durch die Gedenkstätte Yad Vashem – Rettung vor dem KZ im November 1944 – Die katholische Kirche und die antijudaistische Tradition – Ein dem eigenen Gewissen verpflichteter Theologe.
Johannes Brosseder, Königswinter

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   31. Juli 2007
Ein Leben als Zeitzeuge: Zu Fritz Sterns Erinnerungen – Eine Jugendzeit in Breslau – Flucht in die USA – Eine einmalige akademische Karriere – Die «fünf Deutschland» – Ein Kenner der europäischen und deutschen Geschichte – Ein liberaler Gelehrter und Zeitzeuge.
Rupert Neudeck, Troisdorf

DEUTSCHLAND/GESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2007
Den Toten Namen und Gestalt geben: «Buch der Erinnerung – Juden in Dresden» – Der Arbeitskreis Gedenkbuch in Dresden – Mühevolle Recherche – Schicksale einzelner Menschen – Vorbild für andere historische Projekte.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 2007
Glauben und berühren: Glenn W. Most schreibt eine Geschichte des «ungläubigen Thomas» – Caravaggios Meisterwerk und seine Wirkungsgeschichte – Zwei kompositorische Neuerungen – Das Paradox der Darstellung – Die Wirkungsgeschichte einer Fehllektüre der Thomas-Passage – Zur Logik der Erzählung – Die Relevanz des Zweifels.
Nikolaus Klein

LITERATURGESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 2007
«Und das geschickt zu tun, fordert ein'gen Witz»: Zur Shakespeare-Biographie von Peter Ackroyd – Eine legendäre Gestalt der Weltliteratur – Eine Biographie in 91 Erzählsequenzen – Einprägsame biographische Beschreibungen – Vorsichtige Bewertung neuer Quellen – Einfluß des Katholizismus – Werkgeschichtliche Analysen.
Wolfgang Schlott, Bremen

LITERATUR/GESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 2007
Eine Ethik des Erinnerns: Zu W.G. Sebalds «Austerlitz» – Schmerzspuren der Geschichte – Gegen die Zeit – Erinnern und Erzählen – Die Reise des Ich-Erzählers – Begegnungen mit Austerlitz – Erzählen und zuhören als interaktiver Prozeß – Gegenläufig zur Uhrzeit – Anfängliches Zurückweisen der Zeit – Verstörungen und deren traumatische Wirkungen – Fotos im Text – Erinnern als Bild und Wort – Das Innehalten im Lesen – Eine «schwarze Geschichtsphilosophie» – Elemente einer Ethik der Erinnerung – Erinnerungs-Arbeit – Suche nach Identität – Vermissen und Trauern – Die verborgene Ordnung der Dinge.
Lorenz Wachinger, München

ZEITGESCHICHTE Nr. 8   30. April 2007
Gerechtigkeit und die Würde der Opfer: Politik und Vergangenheitsdiskurs in Osttimor – Die Präsidentschaftswahlen von 2007 – Eine instabile politische und gesellschaftliche Lage – Die Unruhen von April und Mai 2006 – Die indonesische Besetzung von 1975 bis 1999 – Massaker und Gewalt während der Phase des Referendums 1999 – Suche nach einer Form der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – Die Errichtung von speziellen Gerichten in Jakarta und Dili – Die Arbeit der Wahrheitskommission CAVR – Gerechtigkeit, Versöhnung und Wahrheit.
Nikolaus Klein

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2007
Die Anfänge und das Folgende: Zum Werk des Kirchenhistorikers Norbert Brox (1935-2006) – Das Christentum vor der Moderne – Die Frage nach der Normativität des Anfangs und der Anfänge – Die Unterscheidung zwischen dem Ideologischen und Existenziellen – Die akademische Karriere eines Laientheologen – Studien zur Amts- und Verfassungsgeschichte – Zum Problem einer Frühdatierung des römischen Primats – Erinnerung an eine nicht-hellenistische Ausprägung der Christologie – Das erste Jahrhundert und das Problem der Kontinuität.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ZEITGESCHICHTE/LITERATUR Nr. 2   31. Januar 2007
Im Schatten nationalsozialistischer Rassenpolitik: Jüdische Literatur in Deutschland 1933-1938 – Eine internationale Konferenz in Berlin – Schreiben unter repressiven Zwängen – Bleiben oder Gehen? – Realitätsspiegelung in Erzähltexten – Gescheiterte Assimilation und jüdische Selbstfindung – Die Bedeutung der Essayistik – Die Frage der literarischen Qualität – Beziehungen zur Avantgarde – Schalom Ben Chorins selbstkritische Fragen – Gertrud Kolmars lyrische Verarbeitung der Repressionserfahrung – Offene Fragen für weitere Forschung – Die Beziehungen zwischen Juden und Christen – Zukünftige Forschungsbereiche – Die Rezeption literarischer Traditionen in den beiden deutschen Staaten – Die Fruchtbarkeit komparatistischer Methoden.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2007
Ein Leben für demokratische Öffentlichkeit: Rußland nach der Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja – In Putins Rußland – Von der Gegenwart verdrängter Vergangenheit – Das System des Gulag und seine aktuellen Auswirkungen – Erster und Zweiter Tschetschenienkrieg – Folterungen und Menschenrechtsverletzungen – Mord in Moskau – Folgen für die Zivilgesellschaft in Rußland – Über den Zusammenhang von Demokratie und Öffentlichkeit.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 2006
Exilort Zürich: Else Lasker-Schüler (1869-1945) und ihr Zürcher Exil (1933-1939) – Reisen nach Palästina – Arbeit an der Prosadichtung «Hebräerland» – Schreiben im Exil.
N.K.

GESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 2006
Saloniki – Mutter Israels: Zur Geschichte der sephardischen Juden von Saloniki – Die Erinnerung und der Sammler – Die Unwiederbringlichkeit der Vergangenheit – Vertreibung aus Spanien – Anziehungskraft der Hafenstädte – Das Auftreten von Sabbatai Zwi – Wladimir Jabotinski und David Ben Gurion in Saloniki – Aufkeimende Nationalbewegungen – «Thessaloniki den Griechen, Palästina den Juden» – Verlust des Vielvölkerstaates.
Manuel Gogos, Bonn

ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 2006
«... wie man wurde, wer man ist»: Zu den Memoiren des Journalisten und Historikers Joachim Fest – Bild einer Jugendzeit im Nationalsozialismus – In der Tradition des deutschen Bildungsbürgertums – Der Vater als Vorbild – Die Familie als Schutzraum – Konflikte und Kontroversen – Was man wissen konnte, wenn man es wollte – Freunde und Feinde – Schlaglichter auf die Nachkriegssituation – Vorbehalt gegen die großen Welterlösungsformeln.
Rupert Neudeck, Troisdorf

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 2006
«Fall einer moralischen Instanz»? Günter Grass, die Waffen-SS und die Rolle der Literatur in der deutschen Erinnerungskultur – Im Spiegel der Kritik – Der Autor als zugleich kritischer und «fragwürdiger» Zeitzeuge – Die Rolle des Chronisten – Das Grass-Interview und die Folgen – Ein Buch der subjektiven Erinnerung – Eine entscheidende Periode des Lebensweges – Gedächtnislücken und Erinnerungshilfen – Die Erinnerungen an Paul Celan – Die Episode vom Evangelischen Kirchentag in Stuttgart (1969) – Ein nachgetragenes Tagebuch – Die Debatte um die Erinnerungskultur – Das Häuten der Zwiebel als Metapher – Die krummen Wege der Erinnerung – Fall einer Moralinstanz? – Späte und lückenhafte Selbstenthüllung – Die Figur des «Kumpels Joseph» – Der Nobelpreisträger und der Papst – Eine verborgene religiöse Sinnsicht des Werkes?
Michael Braun, St. Augustin

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2006
Der Kampf um die Erinnerung: Zum Tode des französischen Historikers Pierre Vidal-Naquet (1930-2006) – Einsatz für die Menschenrechte während des Algerienkrieges – Der Kampf gegen die Folter – Paradigmenwechsel in der antiken Geschichtsschreibung – Athen und die Demokratie – Vichy und die Folgen – Kampf gegen das Vergessen – Der Zusammenhang von Erinnerung und Geschichtsschreibung.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 19   15. Oktober 2006
E. Auerbach schreibt K. Löwith: Das «Ideal des christlichen Gentleman» und seine Schwundstufen – Die Grundthese von «Weltgeschichte und Heilsgeschehen» – Zwei Briefe E. Auerbachs an K. Löwith – Das Motiv der «Passio Christi» und die europäische Literaturgeschichte – Realistische Erzählformen – Wider eine Ästhetisierung der Realität.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 15/16   31. August 2006
Die Moderne und das Mitleid: Zu einer neuen Studie von Dieter Thomä über die Moskauer Inszenierung der «Walküre» von 1940 – Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 – Das Motiv des Mitleids in R. Wagners Opern – Sergej Eisensteins Notizen zur «Walküre» – Ein nicht aufgelöster Widerspruch.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   31. Juli 2006
Ein Europäer aus Lodz: Zu den Erinnerungen von Karl Dedecius – Der Prozeß des Erinnerns – Das vielsprachige Milieu der Textilmetropole Lodz – Zweiter Weltkrieg und sowjetische Kriegsgefangenschaft – Übersetzung von Gedichten von M. Lermontow und S. Jessenin – Ein beispielloses Lebenswerk des Übersetzers polnischer Literatur.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2006
Auf den Spuren des Verbrechens: Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit in Auschwitz – Deutsche Sektion von «Pax Christi» besucht Auschwitz – Der Ort und das Verbrechen – Zeugen und Beweise – Die offene Wunde der Polen – Kontroversen um das Gedenken – Der Umgang der Kirche mit Auschwitz – Das Zentrum für Dialog und Gebet – Drei unterschiedliche Perspektiven – Ein Ort der Begegnungen und der Gespräche – Gedenken im Übergang.
Wiltrud Rösch-Metzler, Stuttgart

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 9   15. Mai 2006
«... ein paar Ratschläge erteilen»: Jean Améry zu Politik und Zeitgeschichte – Zu Band 7 der Werkausgabe – Einmischungen in das politische und gesellschaftliche Geschehen der sechziger und siebziger Jahre – Zur Frage der eigenen jüdischen Identität – Israel-Reise und der «ehrbare Antisemitismus» – Was heißt links? – Die Auseinandersetzung mit François Bondy – Nüchterne Einschätzung der Möglichkeiten eines freiheitlich-sozialistischen Engagements – Skepsis und Erfahrung.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ZEITGESCHICHTE Nr. 8   30. April 2006
Meister der kleinen Konspiration: Zum Tode von Pasteur Marcel Pasche (1911-2006) – Erfahrungen mit der Theologie Karl Barths – Kontakte zur Bekennenden Kirche – Seelsorgetätigkeit in Lille und Roubaix – Humanitäre Hilfsaktion unter der deutschen Besatzung – Informationsbeauftragter des HEKS – Kontakte nach Osteuropa während des Kalten Krieges – Die Freundschaft mit Julia Esquivel.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 2006
Gerechtigkeit und Geschichte: Nach dem Tode von Slobodan Milosevic – Vor dem «Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien» – Geschichtsschreibung und eine implizite Idee der Gerechtigkeit – Die kroatische Autorin Slavenka Drakulic – Eine Protokollantin von Enttäuschungserfahrungen – Keine repräsentative Täterpersönlichkeit – Fragile und riskante Zeugenschaft.
Nikolaus Klein

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2006
Die verhängnisvolle Welt der Väter: Kurt Drawerts Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte – Das Umbruchjahr 1989 und seine literarische Verarbeitung – Eine DDR-typische Biographie – «Spiegelland. Ein deutscher Monolog» – Suche nach einer ideologie- und herrschaftsfreien Sprache – Die Tradition der alternativen Literaturszene – Verweigerung gegenüber der DDR-Gesellschaft – Der Vater als Personifikation des Systems – Der Großvater als die Verkörperung der Systemlüge – Die Spuren der Vergangenheit lassen sich nicht auslöschen – Die Wende als Kontinuität – Welche Hoffnung für die Zukunft – Die Wende als Kontinuität.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 2006
Kinderarzt Karl Leven: Lebensspuren – Todesspur: Von der Macht des Erinnerns über Tod und Vergessen – Zu einer biographisch-zeitgeschichtlichen Publikation von Lorenz Peter Johannsen – Ein Kinderarzt recherchiert die Biographie eines Kollegen – Die Chronik einer Recherche – Ein Opfer nationalsozialistischer Judenpolitik – Ein Lebensbild entsteht – Der zeitgeschichtliche Kontext.
Ruth Schlette, Bonn

CHINA/GESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 2006
Andere Geschichte – andere Tradition: Zur rechtlichen Stellung der Kirchen und Sekten in China – Die Koexistenz verschiedener Religionen – Keine Herausbildung einer dominierenden Hochreligion – Die Tradition des Konfuzianismus und des Daoismus – Staatliche Kontrolle der Ausbildung der Priester und Mönche – Eine einheitliche Gesetzgebung – Zur Vorgeschichte – Bauernaufstände und Sekten – Dekadenz des Klosterwesens – China und der Westen – Imperialismus und Mission – Die Periode der Volksrepublik.
Jean-Pierre Voiret, Calw-Alzenberg

ERINNERUNG/ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2006
Eine Frage der Berührung …: Interview mit Anneliese Knoop-Graf – Der Freundeskreis der «Weißen Rose» – Leben aus dem Widerstand – Der erinnernde Umgang mit dem Vermächtnis der hingerichteten Freunde – Die öffentliche Dimension der Erinnerungsarbeit – Notwendigkeit historischer Recherchen – Wenn die Zeitzeugen sterben – Das Band zwischen den Generationen – Erinnerungspolitik und die Zukunft der Gesellschaft – Das persönliche Vermächtnis des ermordeten Bruders.
Paul Petzel, Andernach

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 2005
Erinnerung an einen Vergessenen: Vor siebzig Jahren erschien Werner Bergengruens «Der Großtyrann und das Gericht» – Ein Besuch in Riga – Ein in der gegenwärtigen Germanistik Vergessener – Nur Nachkriegsliteratur? – Der Roman «Der Großtyrann und das Gericht» – Der Plot der Geschichte – Der zeitgeschichtliche Kontext – Wider den Vollkommenheitswahn – Zur Nachkriegssituation – Der Verlust der Heimat – Widerstand gegen Mächte und Gewalten – Die Gefährdungen des Menschen – Leben angesichts der Schuldgeschichte – Hoffnung auf Rettung – Spuren der Transzendenz – Die Weltgeschichte und das Erzählen von Geschichten – Die «Legende von den zwei Worten» – Das Mißverständnis und seine positiven Folgen – Das Geheimnis eines solidarischen Lebens – Vergegenwärtigungen des Unverfügbaren.
Ottmar Fuchs, Tübingen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 2005
Recht, Menschenrechte, Moral: Eine kontinentaleuropäische Optik auf die USA – Zu einer neuen Publikation von Gret Haller – Erfahrungen als Menschenrechtsverantwortliche – Ein unterschiedliches Rechtsverständnis – Verhältnis von öffentlicher und privater Sache – Gelten Menschenrechte universell? – Bewältigung der Fundamentalismen – Rechtstraditionen nach dem Westfälischen Frieden – Religion als private und öffentliche Angelegenheit.
Adrian Loretan, Luzern

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 2005
Juberallija: Zu Michail Kozyrews (1882-1942) satirischem Roman «Die fünfte Reise Lemuel Gullivers» – Ein posthum veröffentlichter Text – Produktiver Umgang mit einer weltberühmten Romanvorlage – Eine fiktive fünfte Reise – Eine ironisch-distanzierte Erzählweise – Die Banalität des Bösen.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE/KIRCHE Nr. 21   15. November 2005
«... strecken wir unsere Hände zu Ihnen hin ...»: Der Briefwechsel polnischer und deutscher Bischöfe von 1965 (Zweiter Teil) – Das Polenmemorandum des Bensberger Kreises von 1968 – Zeitgeschichtlicher Kontext des Antwortbriefes der deutschen Bischöfe von 1965 – Defizite und Mängel – Impuls für eine politische Neuorientierung – Die EKD-Ostdenkschrift von 1965 und ihre Vorgeschichte – Die Reaktion der Regierung der DDR und der SED – Das Konzeptionspapier aus dem Staatsministerium für Kirchenfragen – Geschicktes Taktieren des Vorsitzenden der Berliner Ordinarienkonferenz – Kirchenkampf in Polen – Spannungen anläßlich der polnischen Millenniumsfeiern – Isolierung des Primas – Versöhnungsbotschaft und Staatsräson – Vierzig Jahre danach – Die gemeinsame Erklärung vom 21. September 2005.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE/KIRCHE Nr. 20   31. Oktober 2005
«... strecken wir unsere Hände zu Ihnen hin ...»: Der Briefwechsel polnischer und deutscher Bischöfe von 1965 (Erster Teil) – Zur historiographischen Einschätzung des Briefwechsels – Die Situation nach 1945 – Die Frage der Vertriebenen und die Oder-Neiße-Grenze – Die polnischen Feiern anläßlich des Millenniums – Kontakte während des Zweiten Vatikanischen Konzils – Die unmittelbare Vorgeschichte des Briefwechsels – Gemeinsames Engagement für die Seligsprechung von Pater Maximilian Kolbe – Die Frage der Versöhnung wird dringend – Die EKD-Ostdenkschrift vom 1. Oktober 1965 – Die übersehene Brisanz im Geschichtsverständnis des Briefes – Die europäische Perspektive – Der deutsche Antwortbrief.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 17   15. September 2005
Der Blick des Photographen: Bernhard Moosbrugger (1925-2004) zum Gedenken – Ausbildung bei Hans Finsler und Alfred Willimann – Integral gestaltete Bildbände – Das Konzil und seine Folgen – Stumme Stimme der Dritten Welt.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE/CHINA Nr. 17   15. September 2005
Eine China-Enzyklopädie zur Zeit der Aufklärung: Bibliographische Notizen zu Du Haldes «Description de la Chine» aus dem Jahre 1735 – Nicht das erste Buch – Erste Übersetzung von profanen Texten – Ausgewertete Veröffentlichungen und deren Wert als Quellen – Selektive Rezeption durch die Zeitgenossen – Voltaire und Montesquieu – China als positives und negatives Vorbild – Ausklammerung der polemischen Literatur zum Ritenstreit – Am Beginn der Sinologie als wissenschaftliche Disziplin.
Jean-Pierre Voiret, Calw-Alzenberg

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 15/16   15. August 2005
60 Jahre nach Hiroshima: Das gegenwärtige Schweigen über die atomare Bedrohung – «Apokalypse-Blindheit» der Menschheit? – Der Nichtverbreitungsvertrag von 1970 und die Nachfolgekonferenzen – Die New Yorker Konferenz vom Mai 2005 – Zur Frage der moralischen Legitimität nuklearer Abschreckung – Markante Änderung in der Position des Vatikans.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 15/16   15. August 2005
Wie der Mordmaschinerie Einhalt gebieten? Die Norwegenreise von Dietrich Bonhoeffer und Helmuth James von Moltke im April 1942 – Zur Kriegslage im Winter 1941/42 – Änderungen im Oberkommando der deutschen Wehrmacht – Stimmung und Lageeinschätzung innerhalb des Widerstandes – Schwindender Optimismus der Opposition – Norwegen unter deutscher Besetzung – Der Rücktritt der sieben lutherischen Bischöfe als Protest gegen die Besatzungspolitik – Die Verbindungen des Widerstandes nach Norwegen – H.J. von Moltkes und D. Bonhoeffers gemeinsame Erkundungsreise – Verabredungen und Kontakte in Oslo – Die Notizen in den Tagebüchern der beiden Reisenden – Lebensgefährliche Konspiration – Der Weg in den Widerstand – «Bereitschaft zur Schuldübernahme» als Lebenshaltung – Arbeit an den Entwürfen zu einer «Ethik».
Sabine Dramm, Asbach

USA/ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 2005
Wer nicht leiden will, muß hassen: Amerika nach dem 11. September 2001 – Die Illusion, unverwundbar zu sein – Das Dilemma eines messianischen Sendungsbewußtseins – Elemente einer Versöhnungspolitik – Das «andere Amerika» – Von der Verleugnung zur Einsicht in die eigene Schuld.
Hans-Eckehard Bahr, Bochum

ZEITGESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 2005
Ein Gefährte – nah und fern zugleich: Hermann Vinkes Biographie von Fritz Hartnagel (1917-2001) – Der Jugendfreund von Sophie Scholl (1921-1943) – Die Grundlagen der Biographie – Die innere Liebesverbundenheit – Wandel der Einstellung zum Krieg – Beziehungen zur «Weißen Rose» – Nach der Hinrichtung von Sophie Scholl – Nach dem Krieg – Weg in die Politik – Einsatz für eine aktive Friedenspolitik.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

GESCHICHTE/ÖKUMENE Nr. 12   30. Juni 2005
Ein frühes Zeugnis ökumenischen Engagements: Zu einer neuen Biographie über Anna Schlatter-Bernet – Die Stadt St. Gallen im 18. und 19. Jahrhundert – Staatskirchlich verfaßter Protestantismus und pietistische Bewegungen – Die Beziehungen zu Johann Caspar Lavater – Eine eigenständige Christin – Begegnungen mit Katholiken – Karitative Tätigkeit und sozial­politisches Bewußtsein – Ein Aufbruch in die Ökumene – Auseinandersetzung mit der mystischen Tradition des Mittelalters und der frühen Neuzeit – Politische, gesellschaftliche und kirchliche Restauration nach 1814 – Hoffnung auf das Ende der konfessionell geprägten Kirchen.
Paul Oberholzer

IRAK/ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 2005
Marla Ruzicka (1978-2005): Die zivilen Opfer von Krieg und Nachkrieg – Gründerin der humanitären Organisation Campaign for Innocent Victims in Conflict (CIVIC) – Die Gesichter der Opfer sichtbar machen – Unterstützung für Entschädigungsansprüche – Lobbyarbeit in Washington – Getötet durch ein Attentat am 16. April 2005.
Nikolaus Klein

PHILOSOPHIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 2005
Die riskante Freiheit und ihre Verantwortung: Eine persönliche Erinnerung an Jean-Paul Sartre (1905-1980) – Vor hundert Jahren geboren – Eine Philosophie der Freiheit des Menschen – Eine Beobachtung im besetzten Paris – Erinnerungen an die frühe Kindheit und die Jugend – Das Jahr 1964 und die Ablehnung des Nobelpreises für Literatur – Philosophie als Lebensform – Die Begegnung am 2. Februar 1979 – Die Verdammten der Erde und die Verantwortung der Intellektuellen – Das Problem revolutionärer Gewalt – Gibt es einen produktiven Haß? – Sartres Lehrjahre im Berlin der dreissiger Jahre – Die zweite Begegnung am 7. Juni 1979 – Einsatz für die «Boat-Peoples» – Zur Kritik der real existierenden Demokratie – Die Wahrheit ist immer konkret – Aufgewachsen auf dem «Humus der Katholizität» – Das Weihnachtsspiel «Bariona oder der Sohn des Donners» von 1940 – Ein eigensinniger Humanismus – Ansätze einer politischen Ethik.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2005
Zivilcourage und Widerstand: Zimbabwe und die Wahlen vom 31. März 2005 – Ein Besuch bei Erzbischof Pius Ncube von Bulawayo – Die Frage nach dem legitimen Widerstand – Gewaltfreiheit als politisches Mittel.
Rupert Neudeck, Troisdorf

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 2005
«Freiheit als Geheimnis»: Zu Dietrich Bonhoeffers «Gedichten aus dem Gefängnis» – Eine Studie von Jürgen Henkys – Nach dem gescheiterten Attentat auf A. Hitler vom 20. Juli 1944 – Dichtung als eigenständige Äußerungsform – Das Geheimnis der Freiheit – Implizite Theologie – Die Beziehungen zum Freund, zur Braut und zur Familie – Vergangenheit und Gewißheit für die Zukunft.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 8   30. April 2005
Grenzen und Passagen: In Erinnerung an Lisa Fittko (1909-2005) – Späte Anerkennung als Autorin – Erinnerungen an die Jahre 1940 und 1941 – Politische Aktivisitin Flüchtling und Fluchthelferin – «Der alte Benjamin» – Das Schicksal der schwarzen Aktentasche – Kampf um das Überleben – Humanitäres Engagement für andere Menschen.
Nikolaus Klein

KIRCHE/ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 2005
Papst Johannes Paul II.: Weltweite Trauer über den Tod des Papstes – Massenmediale Präsenz des Pontifikats – Umfassende Präsenz als maßgebliche Form des Amtsverständnisses – Kirche als «Global Player» – Späte Rezeption der Moderne – Die Ereignisse von 1989 und ihre heilsgeschichtliche Deutung – Autorität und Zentralismus – Innovationen in den Ortskirchen – Nicht wahrgenommene Chancen von Kollegialität und Synodalität – Politik durch Gesten.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/MENSCHENRECHTE Nr. 6   31. März 2005
Peter Benenson (1921-2005): Zum Tode des Gründers von Amnesty International – Eine erfolgreiche Idee – Der Appell für eine Amnestie 1961 – Zum Begriff des «politischen Gefangenen» – Die Menschenrechtssituation in den siebziger Jahren – Wandel des Menschenrechtsdiskurses – Erweiterungen des Mandates und ihre Folgen – Was sind schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen? – Im Zeitalter «zerfallender Staaten» – Unparteilichkeit und Universalität.
Nikolaus Klein

PHILOSOPHIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2005
Nach dem 11.9.2001: Jürgen Habermas und Jacques Derrida im Gespräch – New York im Herbst 2001 – Aufklärung als Epochenschwelle und als philosophisches Projekt – Notwendige Revisionen – Der strittige Begriff der Toleranz – Das Ideal unbedingter Gastfreundschaft – Differenzen und Konvergenzen.
Nikolaus Klein

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 2005
Glaube in Geschichte: Fünzig Jahre Istituto per le Scienze Religiose in Bologna – Eine Publikation zur Foschungsgeschichte des Instituts – Zur Biographie des Gründers Giuseppe Dossetti (1913-1996) – Doppelbegabung als Politiker und innovativer Wissenschaftler – Forderung nach Reform der Kirche – Mitarbeit am Zweiten Vatikanischen Konzil – Johannes XXIII. als authentischer Zeuge eines erneuerten Christentums.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 3   15. Februar 2005
Das Vergessen erinnern: Zu einer Publikation von Günther Salz – Zum Begriff eines kommunikativen Gedächtnisses – Eine lokalgeschichtliche Studie – Wenn die Zeitzeugen sterben – Zwischen Verdrängen, Vergessen und Erinnern – Eine redliche Verständigungsarbeit zwischen den Generationen – Zu größerer Authentizität während der eigenen Lebenszeit.
Paul Petzel, Andernach

ZEITGESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 3   15. Februar 2005
Die Niederlage denken: Antonio Gramscis Perspektiven aus den Gefängnissen Mussolinis (Zweiter Teil) – Hegemonie der Weltansicht und der geschichtliche Block – Kritische Sichtung der Bruchstellen der Geschichte – Wer hat die Deutungshoheit über die Geschichte? – Elemente einer «Philosophie der Praxis» – Vom Gegner lernen – Ein neuer geschichtlicher Block – Die italienische Frage und die katholische Kirche – Zwischen linkem Maximalismus und Vulgärmaterialismus – Hinwendung zur Konkretheit der Praxis – Die Suche nach den Paradiesen – Religion, Opium und Volk.
Manfred Züfle, Zürich

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2005
«… in der Fülle seiner Not»: 60 Jahre nach der Hinrichtung von Alfred Delp SJ (1907-1945) – Aufzeichnungen im Gefängnis zwischen Verhaftung und Hinrichtung – Die Ergebnisse zeitgeschichtlicher Forschung – Mitarbeit im «Kreisauer Kreis» – Der «Ausschuß für Ordensangelegenheiten» und der Würzburger Jurist Georg Angermaier – Der moderne Mensch und die Gottesfrage.
Nikolaus Klein

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2005
Leidenschaft für Demokratie und Menschenrechte: Indonesien nach den Wahlen des Jahres 2004 – Beginn eines Demokratisierungsprozesses – Die Rolle der Parteien – Befreiungskampf nach 1945 – Konsolidierung des neuen Staates – Die Ideologie des «Nasakom» und der «Pancasila» – Demokratische Elemente der javanischen Kultur – Spuren der Volksreligiosität und kommunaler Autonomie im Schattenspiel – Das Erwachen der Zivilgesellschaft – Intellektuelle im Widerstand – Der Islam in der indonesischen Geschichte – Interreligiöser Dialog und die Suche nach einer Kultur der Verständigung – Einsatz für die Menschenrechte.
Franz Dähler, Kriens

ZEITGESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 2   31. Januar 2005
Die Niederlage denken: Antonio Gramscis Perspektiven aus den Gefängnissen Mussolinis (Erster Teil) – Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens und Parlamentsabgeordneter – Mussolinis «Marsch auf Rom» – Politischer Gefangener in Mussolinis Kerkern – Briefe und Notizen aus dem Gefängnis – Entwurf einer «Philosophie der Praxis» – Der «organische Intellektuelle» inmitten der Klassenkämpfe – Ein denkerisch-praktischer Zweifrontenkrieg – Die Differenz von «Alltagsverstand» und «gesundem Menschenverstand» – Das konkrete Subjekt und seine Praxis. (Zweiter Teil folgt)
Manfred Züfle, Zürich

ZEITGESCHICHTE/BIOGRAPHIE Nr. 23/24   15. Dezember 2004
«Ich versuche, jeden zu retten»: Zur Publikation der Briefe, Aufzeichnungen und Tagebücher von Wilm Hosenfeld – Der Warschauer Aufstand von 1944 – Die Rettung des Pianisten Waldyslaw Szpilman – Der täglich geübte, kleine Widerspruch – Später Fund eines kostbaren Nachlasses.
Rupert Neudeck, Troisdorf

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 2004
«Ich brauche Zeit, um Ihre Briefe zu beantworten»: Zum Briefwechsel zwischen Thomas Merton (1915-1968) und Czeslaw Milosz (1911-2004) – Zur Deutung des Totalitarismus – Die Frage nach der Autorschaft – Nachkonziliare Entwicklungen der katholischen Kirche – Suche nach einer theologischen Sprache – Die Vieldeutigkeit des politischen Engagements – Zeugnis einer Freundschaft.
Nikolaus Klein

PHILOSOPHIE/GESCHICHTE Nr. 22   30. November 2004
Der dritte Moses: Zu einer neuen Biographie von Moses Mendelssohn – Ein wegweisendes Werk von Dominique Bourel – Die gesellschaftliche und soziale Lage der Juden im Berlin des 18. Jahrhunderts – Die Bedeutung der Bibelübersetzungen – Der Bekehrstreit mit Johann Kaspar Lavater – Ein Vorkämpfer für religiöse und interreligiöse Toleranz.
Ruedi Imbach, Paris

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 2004
Polen – nach dem EU-Beitritt: Eine Bestandsaufnahme (zweiter Teil) – Auseinandersetzungen im Europaparlament – Erste positive Erfahrungen nach dem 1. Mai 2004 – Erfahrungen aus der Übergangsperiode – Gestörte deutsch-polnische Beziehungen – Kein trojanisches Pferd amerikanischer Interessen – Anhaltender Streit mit dem Bund der Vertriebenen – Eine «Preußische Treuhand» tritt auf den Plan – Die Entscheidung im Sejm und die Position der polnischen Regierung – Deutscher Geschichtsrevisionismus auf dem Vormarsch? – Fragen und Hoffnungen für die Zukunft.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2004
Polen – nach dem EU-Beitritt: Eine Bestandsaufnahme (Erster Teil) – Polens Weg in die Europäische Union – Etappen einer Erfolgsgeschichte – Zur aktuellen innenpolitischen Situation – Ein vielfältiges Parteienspektrum – Die Dringlichkeit einer erneuerten Linken – Konflikt um die Stimmengewichtung in der EU – Streit um die Präambel des Verfassungsentwurfs – Eine «Europäische Deklaration» als Anhang zur Verfassung? – Die Europawahl von 2004 – Euroskeptiker und Populisten.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

OSTTIMOR/ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2004
Vergangenheitsbewältigung am Fernsehen: Ein Experiment in Osttimor – Ein Produktionshaus für Kulturprogramme – Die Geschichte von Timor – Ein dornenreicher Prozeß der Entkolonialisierung – Unter indonesischer Besatzung – Eine Volk im Werden – Fernsehen als massenmedialer Katalysator – Die Tradition der Volksmärchen – Produktive Aktualisierung – Auf der Suche nach einer gerechten Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – Die Arbeit der Wahrheitskommission (vgl. Kasten).
Ruedi Hofmann, Dili

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 2004
Ein theologisches Manifest: Zur Geschichte des Studien-Konvents «Le Saulchoir» – Ein programmatischer Vortrag von Marie-Dominique Chenu – Römische Reaktionen und Sanktionen – Die Entdeckung der Geschichte des Glaubens – Geschichtlichkeit der Lehre und der Theologie – Die «neuen Orte» der Theologie.
Nikolaus Klein

POLEN/ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 2004
15 Jahre III. Polnische Republik – eine Bilanz:: Der verblichene Mythos der Solidarnosc-Bewegung – Statements von Politikern und von Repräsentanten der polnischen Kultur – Übergang und das Problem der Straflosigkeit – Außenpolitische Erfolge – Gleichgültigkeit gegenüber Europa und seiner demokratischen Kultur – Wirtschaftliche Störfelder – Die Situation des Arbeitsmarktes – Soziale Veränderungen und Gesellschaftsstruktur – Die katholische Kirche und der Zerfall der Hochkultur – Nostalgischer Rückgriff auf nationale Werte – Eine ausgehöhlte Demokratie – Politikmüdigkeit der Wähler – Die Tradition des Liberalismus – Kurs auf Europa.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 15/16   15./31. August 2004
Friedrich Heer – Historiker und Vordenker: Zur Werkausgabe – Zwanzig Jahre nach dem Tode von Friedrich Heer (1916-1983) – Das Wagnis der Schöpferischen Vernunft – Theologie nach Auschwitz – Die Frage nach der Güte Gottes – Das Erbe eines ungeliebten Propheten.
Heinz Robert Schlette, Bonn

USA/ZEITGESCHICHTE Nr. 15/16   15./31. August 2004
«… but I'am somebody's child»: Versuch einer Relektüre der Essays von James Baldwin (1924-1987) – Zur Situation der Afroamerikaner in Nordamerika – Auseinandersetzung mit der Bürgerrechtsbewegung – Die Sprache als Heimat – Die Ambivalenz «schwarzer Kirchen» – Eine literarische Existenz in Europa – Kritik an der Négritude und am «Negro Roman» – Entfremdetes Bewußtsein und das Ringen um Emanzipation – «Der unvorteilhafte Spiegel» – Die Wirkungen rassischer und rassistischer Stereotypen.
Nikolaus Klein

KIRCHLICHE ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   15./31. Juli 2004
Konrad von Preysing – Bischof und Anwalt des Rechts: Zur Biographie eines einzigartigen Kardinals – Ein Kind des 19. Jahrhunderts – Karriere eines Wertkonservativen – Seit 1935 Bischof von Berlin – Ein Anwalt der Schwachen und des Rechts – Vorbehalte gegen den päpstlichen Nuntius – Kontakte mit dem Widerstand – Einsatz für die verfolgten Juden – Nach dem Krieg – Integration der Heimatvertriebenen.
Knut Walf, Nijmegen

ZEITGESCHICHTE/POLITISCHE ETHIK Nr. 12   30. Juni 2004
«Es ist nicht richtig, Blut mit Blut zu vergelten»: Gandhis Reaktion auf das Massaker von Amritsar 1919 (Zweiter Teil) – Die "Non-Cooperation-Kampagne" – Debatte über die Reichweite eines Boykottes – Merkmale des gewaltfreien Widerstandes.
Wolfgang Weilharter, Wien

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 11   15. Juni 2004
Dissenz und Kampf um die Freiheit: Zum Tode von Larissa Bogoras (1929-2004) – Die Sowjetunion in der Periode des Tauwetters – Wende nach dem Sturz von Chruschtschow – Der Prozeß gegen Julij Daniel und Andrej Sinjawskij – Die Anfänge der Bürgerrechtsbewegung – Appell an die Weltöffentlichkeit – Nach dem gewaltsamen Ende des Prager Frühlings – Verbannung und Straflager – Der Aufbau des Samizdat – Kampf um die Amnestie für politische Häftlinge – Rußland und die Menschenrechte nach dem Ende der Sowjetunion.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/POLITISCHE ETHIK Nr. 11   15. Juni 2004
«Es ist nicht richtig, Blut mit Blut zu vergelten»: Gandhis Reaktion auf das Massaker von Amritsar 1919 (Erster Teil) – Die Vorgeschichte des Massakers – Opposition und Kampf gegen die Rowlatt-Gesetze – Gandhis Konzept der Satyagraha-Aktion – Aufruf zum Streik und die ersten Tage nach dem Massaker – Betonung der Verantwortung der Engländer – Errichtung des Hunter-Ausschusses – Der indische Nationalkongreß errichtet eine eigene Untersuchungskommission – Reise Gandhis nach Amritsar – Forderung nach Selbstdisziplin – Ein Jahr nach dem Massaker – Drei Regeln für das Gedenken – Erinnerung an die Opfer und nicht an die Schuldigen – Eingestehen der eigenen Gewalttätigkeit – Vergegenwärtigung des Einsatzes, den die Freiheit fordert – Die Reaktion der britischen Behörden.
Wolfgang Weilharter, Wien

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2004
General Romeo Dallaire – ein Held unserer Zeit: Die Völkergemeinschaft, die UNO und der Genozid in Ruanda 1994 – Die Schmerzen der Erinnerung – Ein mühsamer Lernprozeß – Die Erinnerungen eines Generals – Befehlshaber der UNO-Truppen in Ruanda – Ein Völkermord wird vorbereitet – Geheimdienstliche Informationen und frühzeitige Warnungen – Die UNO zieht den großen Teil der Truppen zurück – Das Verhalten der belgischen Regierung – Der 12. April 1994 – Der organisierte Völkermord rollt an – Die Tragödie in Kabgayi – Die Resolution 912 des Sicherheitsrates – Das Versagen der Weltgemeinschaft – Wird sich die Geschichte wiederholen?
Rupert Neudeck, Troisdorf

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 2004
Barmen – ein Ruf nach vorwärts: 70 Jahre nach der Barmer Theologischen Erklärung (1934) – Karl Barths Erinnerungen und Deutungen – Innerkirchliche Perspektive der Theologischen Erklärung – Ihre politische Bedeutung – Die kirchenpolitische und theologische Lage in den Jahren 1933 und 1934 – Die Auseinandersetzung mit den Deutschen Christen – Die Entstehung einer Bekenntnisgemeinschaft – Zur Textgeschichte der Barmer Theologischen Erklärung – Der in Barmen gefundene Konsens – Zur ekklesiologischen Deutung der Erklärung – Ein situatives Bekenntnis – Die theologischen Präzisierungen von Dietrich Bonhoeffer – Barmen ist nach vorne offen.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 7   15. April 2004
Aus der Kälte des letzten kommunistischen Landes: Impressionen von einer Reise nach Nordkorea – Sonntagsgottesdienst in Pjöngjang – Die drei hohen Feiertage Nordkoreas – Personenkult für Kim Il-sung und Kim Jong-il – Kirchen im totalitären Staat – Zur Geschichte der Christen im 20. Jahrhundert – Staatsideologie als umfassende Weltanschauung – Zum Selbstverständnis des nordkoreanischen Staates – Eine offene und ungewisse Zukunft im Kontext regionaler und globaler Konflikte.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 5   15. März 2004
W. Putins «Diktatur des Gesetzes»: Tendenzen in der Berichterstattung über Russland – Die Ereignisse des letzten halben Jahres – Die Umgestaltung während der neunziger Jahre – Das Diktat des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank – Der Aufstieg von W. Putin – Der Tausch von Macht gegen Eigentum – Der regulierte Markt und die Herrschaft der Nomenklatura – Die Privatisierung und ihre Gewinner – Der Staat als Geisel – Kampf um politische und wirtschaftliche Kontrolle – Trügerische Stabilität – Russland braucht eine horizontale Ordnung – Der Mangel an zivilgesellschaftlichen Strukturen.
Roman Berger, Zürich

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 5   15. März 2004
Was gäbe es denn da zu hoffen? Zwischen "Utopie" und "Realpolitik" (Zweiter Teil) – Destruktion des Begriffs des Fortschritts – Ungleichzeitigkeit als notwendige Kategorie – Notwendige Re-Lektüre von Karl Marx – Das Unabgegoltene im Abgegoltenen – Walter Benjamins geschichtsphilosophische Thesen – Denken in einer hoffnungslosen Situation – Epigonen und Traditionen – Rettung durch das Messianische – Die "Denkspur" von Rosa Luxemburg – Im Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit – Lumpenproletariat und kleinbürgerliche Ressentiments – Das Hoffen muss immer wieder belehrt werden.
Manfred Züfle, Zürich

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 4   29. Februar 2004
Was gäbe es denn da zu hoffen? Zwischen «Utopie» und «Realpolitik» (Erster Teil) – Die Signatur des 20. Jahrhunderts – Nietzsches Fragment über den «europäischen Nihilismus» – Ein Analytiker der zerstörten Hoffnungen und der Macht – Marx und das geheime Gesetz des Kapitals – Das bürgerliche Subjekt und seine Erschütterung – Mechanismus der Verdrängung und der Verschleierung – Der Fetischcharakter der Ware – Ein Aufklärungsdiskurs über die Ware – Eine Religionskritik des Kapitals – Selbsttäuschung der Ökonomen – Die unbewußt vollzogene Unterscheidung zwischen künstlich und natürlich – Die Theologen und ihre Strategien – Das bürgerliche Verständnis des Kapitals als unbewußte Religion.
Manfred Züfle, Zürich

ZEITGESCHICHTE Nr. 4   29. Februar 2004
Andrej Sacharow, Physiker und Bürgerrechtler: Zu einer Biographie von Richard Lourie – Aufstieg und Niedergang des Marxismus als Staatsideologie – Die Erfolgsgeschichte der Physik im 20. Jahrhundert – Eine Biographie, verbunden mit den zentralen Auseinandersetzungen des vergangenen Jahrhunderts – Mitarbeit an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen – Offener Bruch mit dem Sowjetregime – Verteidiger der Menschenrechte – Verfolgter des autoritären, poststalinistischen Regimes.
Wolfgang Schlott

ZEITGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 2004
Trotzki-Lektüre: Beim Lesen der Autobiographie von Leo Trotzki – Erfahrungen nach dem Jahr 1989 – Enttäuschte Hoffnungen angesichts der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung – Weshalb Trotzki eine Autobiographie verfaßte – Schriftsteller als Wunschberuf – Meisterhafte Darstellung der Kindheit – Frühe Begegnungen mit Theater und Literatur – Wechsel zwischen erster und dritter Person – Einsatz für den Sozialismus bis zur Preisgabe des Persönlichen – Erste politische Aktivitäten und Haft – Flucht nach Westeuropa – Bekanntschaft mit Lenin – Exil in Frankreich, Spanien und New York – Im revolutionären Kampf – Die Revolution und ihre Kinder als ihre Opfer – Von Stalin verbannt – Mühsame Suche nach einem Zufluchtsland – Kampf gegen Stalins Diktatur – Reflexionen über die gescheiterte Revolution – Hellsichtige und vernagelte Selbstkritik in einem – Geschichte und ihre Akteure im Gelingen und im Scheitern.
Brigitte Sändig, Potsdam

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2004
Zwischen Genf und Jerusalem: Friedenssuche im Nahen Osten und die «Genfer Übereinkunft» – Ein neues Paradigma – Die strittigen Fragen – Zum Rückkehrrecht – Dan Bar-Ons sozialpsychologische Untersuchungen über die Gründergeneration – Stufen kollektiver Identität.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE Nr. 23/24   15./31. Dezember 2003
Das Testament des Inka: Zu einer Ausgabe des Berichts von Inka Titu Kusi Yupanki – Der Kampf gegen die Konquistadoren – Die Perspektive des Berichts – Entstehungsort, Adressat und Inhalt des Berichts – Zwischen Diplomatie und Widerstand – Das Ende des Inka-Reiches.
Nikolaus Klein

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 2003
Seelsorger für die Bedrängten: In Erinnerung an Pfarrer Harald Poelchau (5.10.1903–29.4.1972) – Gefängnisseelsorger im Gefängnis von Berlin-Tegel – Hinrichtungen in Plötzensee – Mitglied des Kreisauer Kreises – Kontakte mit den gefangenen Freunden und deren Angehörigen – Diskrete Nähe und Empathie – Denken über den Tag hinaus.
Nikolaus Klein

KIRCHE/ZEITGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 2003
Ein Leben für Gleichberechtigung in Kirche und Staat: Zur Biographie von Barbara Kopp über Gertrud Heinzelmann (1914–1999) – Die Eingabe zum Zweiten Vatikanischen Konzil – Die Forderung nach dem Priesteramt für die Frau – Die Debatten auf dem Konzil – Der Kampf um das Frauenstimmrecht in der Schweiz – Der Kampf um Autonomie und Authentizität – Grundrechte im Staat – Anerkennung von Grundrechten in der Kirche – Nichterfüllte Forderungen und die notwendige Kirchenreform.
Adrian Loretan, Luzern

PHILOSOPHIE/GESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 2003
Vorbild reiner Liebe oder Exempel der Weisheit? Zwei neue Deutungen des Griseldastoffes und ihre philosophischen Hintergründe – Die Studien von Kurt Flasch und Jacques Le Brun – Die letzte Geschichte aus dem «Decameron» – Eine Lieblingsgeschichte der Madame Guyon – Vor- und Nachgeschichte eines Problems – Exempel der reinen Liebe – Wie ist das «Decameron» zu lesen? – Keine Heilige, sondern eine Philosophin – Was lehren uns Geschichten?
Ruedi Imbach, Paris

KULTURGESCHICHTE Nr. 18   30. September 2003
Hundert Jahre Archäoastronomie: Die Megalithen und die Entstehung der Hochkultur – Zeit und Raum und der archaische Mensch – Megalithikum und Anthropologie – Ein neues Modell der Kulturentwicklung – Astronomie als Motor der Kulturentwicklung – Kalender und politische Ordnung – Ursprüngliche Akkumulation von Wissen – Geist, Sinn und Macht – Ein spätneolithischer chinesischer Bauernkalender.
Jean-Pierre Voiret, Meinier/GE

ZEITGESCHICHTE/EUROPA Nr. 10   31. Mai 2003
Polen vor dem Referendum: EU-Erweiterung um die mitteleuropäischen und baltischen Staaten – Polnische Verhandlungspositionen auf dem Kopenhagener Gipfel – Ein selbstbewußter und gleichberechtigter Partner – Die Probleme der Landwirtschaft – Die Debatte im polnischen Sejm – Die Unwägbarkeiten eines Referendums – Positionen der Opposition – Eine fragile Koalitionsregierung – Das Kalkül der Bauernpartei – Zukunftsangst und unsichere Prognosen – Die Sicht der katholischen Kirche – Europa als Wertegemeinschaft – Ein langwieriger Weg des Episkopates – Die Einstellung des Klerus – Streit um die «invocatio Dei» – Liberalisierung des Abtreibungsverbotes? – Bischöfe fordern eine Garantieerklärung – Unterschiedliche Erwartungen – Die Debatte wird weitergehen.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

GESCHICHTE/LITERATUR Nr. 10   31. Mai 2003
Dreihundert Jahre St. Petersburg: Eine Stadt im fiktionalen Spiegel zweier Dichter – Die Freundschaft zwischen Aleksandr S. Pu?skin und Nikolaj V. Gogol` – Grundstein für eine frührealistische Poetik – Eine satirische und phantasmagorische Sichtweise auf Rußland – Eine Edition der Korrespondenz – Zwischen Ablehnung und Erfolg – Der unsinnige Tod des Freundes – Literarische Blüte bei staatlicher Zensur – Ein surrealer Blick auf St. Petersburg und seine Gesellschaft – Eine verwirrende Beziehungsgeschichte.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 2003
Irak: Parteien und religiöse Gruppierungen: Vom Zweiten Golfkrieg von 1991 zum Dritten Golfkrieg von 2003 – Kein politisches Szenario für die Nachkriegszeit – Der «Irakische Nationalkongreß» – Ethnische, religiöse und ideologische Strömungen im Irak – Wunsch, die Herrschaft von Saddan Hussein zu beenden – Wachsender Einfluß muslimischer Organisationen – Gruppierungen innerhalb der Schiiten – Anfängliche Distanz zur Politik – Auseinandersetzung mit der Moderne – Konfrontationen mit der Baath-Partei – Politischer Islam bei Sunniten – Integralistische Konzeptionen der Muslimbrüder – Islamische Assoziationen und kurdischer Nationalismus – Die laikale Tradition der Baath-Partei – Fragiles Gleichgewicht und relative Autonomie von drei Regionen.
Peter Heine, Berlin

KRIEG/ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 2003
Ein anderes Lied aus Amerika: Zu Bob Dylans Lied «Masters of War» – Gestanzte Statements und ein zorniges Lied – Beharren auf Selbstbestimmung – Im Widerspruch zur Kriegsmacht – Das Amerika des zivilen Widerstandes und der politischen Eigensinnigkeit – Bewegung der Umkehr – Einspruch und Vergebung.
Knut Wenzel, Regensburg

RELIGIONEN/ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 2003
Dialog zwischen Christen und Muslimen: Nach dem 11. September 2001 – Ein verlogener Dialog? – Muslimische Innenperspektive – Provokation und Irritation des Absoluten – Modernitätsverträglichkeit des Christentums? – Religion und Verzicht auf Gewalt – Bleibender kritischer Widerstand der Religion – Provokation des Absoluten – Dialektische Ökumene – Das Befremdliche im Anderen – Monotheismus und Pluralität – Im Widerspruch zu einem Lob des Polytheismus – Brücke für ein demokratisches Europa.
Martha Zechmeister, Passau

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2003
Schreiben in der Vorhölle: Zum Büchner-Preis 2002 für Wolfgang Hilbig – Die Erfahrungen eines DDR-Schriftstellers in den achtziger Jahren – Die Veränderungen nach 1989 – Die Ambivalenz der deutschen Einheit – Vergiftetes Geschenk – Bahnhöfe als Heimstatt – Umgedreht-Werden – Die Vertauschung von Simulation und Wirklichkeit – Spiel mit der Person als Gedankenexperiment – Förderer Franz Fühmann – Sich am Unglück dieser Welt beteiligen.
Brigitte Sändig, Berlin

ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2003
«Im finsteren Tal ...»: Zu einer Publikation von Anatoli Pristawkin – Die Begnadigungskommission der russischen Präsidenten B. Jelzin und W. Putin – Kampf um die Abschaffung der Todesstrafe – Eine zutiefst gespaltene Gesellschaft – Rache und Strafe – Der Verlust an barmherziger Gesinnung – Die Sisyphusarbeit der Kommission.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 3   15. Februar 2003
Von der Macht der Vergangenheit: Anmerkungen zum polnisch-ukrainischen Diskurs nach Jedwabne – Eine Diskussion in der Redaktion der Zeitschrift «Wi ² eÿz» – Massaker ukrainischer und polnischer Freischärler und Partisanen während der Jahre 1942 bis 1945 – Zivilisten beider Ethnien als Opfer – Die jüdische Bevölkerung als die vergessenen Opfer – Von der Schuldzuweisung zur gegenseitigen Aufklärung – Die Rolle ukrainischer Einsatztruppen und die deutsche Wehrmacht – Traditionelle Vorurteile als Grundlage des Handelns – Die Vergeltung der Polen an den Ukrainern in den Jahren 1945 bis 1947 – Vertreibungen und erzwungene Umsiedlungen – Die Bilanz der Debatte – Die Rolle der UdSSR und der polnischen KP – Mit der Debatte um Jedwabne beginnt eine neue Phase der Konfrontation mit der Geschichte.
Wolfgang Schlott, Bremen

GESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 2003
Ein brasilianischer Don Quichotte in Vichy: Zu einer Publikation über den brasilianischen Botschafter Luís Martins de Souza Dantas (1876– 1954) – Eine aufschlußreiche historische Recherche – Eine Episode in den Memoiren von Claude Lévi-Strauss – Eine klassische Diplomatenkarriere – Der diskrete Charme des Estado Novo – Ein Vorbild für das Regime in Vichy – Brasilianische Flüchtlingspolitik 1930–1945 – Visa für jüdische Flüchtlinge – Deportation nach Bad Godesberg.
Albert von Brunn, Zürich

GESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2003
Rückgewinnung und Reinigung des Gedächtnisses: Die polnisch-jüdischen Beziehungen (Zweiter Teil) – Verlust eines reichen jüdischen Erbes – Polen entdeckt seine Vergangenheit – Assimilation und die Enttäuschung einer Hoffnung – Nach der rechtlichen Gleichstellung in der Aufklärung – Die Reaktion des städtischen Bürgertums – Die Beratungen der Kommission des Vierjährigen Sejm (1789–1793) – Die Debatte im 19. Jahrhundert – Im Spiegel der Literatur und der Polemik – Vorurteile und Stereotypen – Adam Mickiewicz als «Anwalt Israels» – Das Milieu der Pariser Emigration – Kritik am Assimilationskonzept – Eine grundlegende Dimension der polnischen Kultur – Polen im 20. Jahrhundert – Zum Phänomen eines «virtuellen Judentums» – Das Ende des Schweigens und Begegnung mit der Geschichte.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

GESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2003
Rückgewinnung und Reinigung des Gedächtnisses: Die polnisch-jüdischen Beziehungen (Erster Teil) – Nach Jan Tomasz Gross’ Studie über Jedwabne – Eine differenzierte und engagierte Diskussion – Rückgewinnung des Gedächtnisses als Ausgangslage – Eine Geschichte voller Verwerfungen – Polens goldenes Zeitalter – Eine Politik der Toleranz und Koexistenz – Gedächtnisverlust als Folge kommunistischer Herrschaft – Elemente der Kontinuität aus der Zwischenkriegszeit – Im Schatten eines stärker werdenden Antisemitismus – Traditionen und Vielfalt jüdischen Lebens – Die Notwendigkeit einer differenzierten und mehrdimensionalen Aufarbeitung. (Zweiter Teil folgt)
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 2002
Kritik der Moderne aus den Quellen des Judentums: Zu einer Tagung über das jüdische Erbe Europas – Geistesgeschichtliche Interdependenzen – Krise der Kultur im Spannungsfeld von Kultur und Moderne – Kulturelle oder territoriale Lebensformen? – Jüdische Identität nach der Shoa – Die These vom Post-Zionismus – «Wort-Welten» oder «Sinn-Wege»? – Moderne Philosophie als Kulturkritik – Kritik am Fortschrittsparadigma – Judentum als das Andere Europas – Israel und Diaspora: Reziprozität oder Alleingang? – Zur gegenwärtigen politischen Situation – Welche Auswege aus der Krise – Dialog und Zwei-Staaten-Lösung – Europa als «geistesgeschichtliches Hinterland Israels»?
Michaela Willeke, Münster/Westf.

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 2002
«Vorgetäuschter Rückwärtsgang, seitlich ausscherend»: Zu Günter Grass’ Novelle «Im Krebsgang» – Die Geschichte des Schiffes «Wilhelm Gustloff» – Am 30. Januar 1945 torpediert und gesunken – Der fiktive Erzähler als Überlebender der Katastrophe – Die Welt des Cyberspace – Deutliche Erinnerung ist verlangt – Zeugenschaft und Erinnerung – Prolegomena für eine literarische Geschichte der Vertreibung? – Im Kontext der Geschichte Europas.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 2002
«Finden wir die Worte?»: Zu Ulla Berkéwiczs «Vielleicht werden wir ja verrückt» – Eine Phänomenologie der Fundamentalismen – Eine Folge eingefügter Erzählungen – Eigenwert des Erzählens – Alternativen, die für Augenblicke sichtbar werden.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   15./31. Juli 2002
Erfahrung in Jerusalem: Zu einer Erinnerung von Ernst Simon (1899–1988) – Von Berlin nach Jerusalem – Professor für Pädagogik an der Hebräischen Universität – Ein anregender Denker – Engagement in der Verständigung zwischen Arabern und Israeli – Erfahrungen mit der Gastfreundschaft – Kulturelle Differenz und das Problem der Anerkennung.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 12   30. Juni 2002
Ein Schlüssel zum russischen Wesen? Zu Alexander Litschevs Buch «Rußland verstehen» – Destruktion von Klischees und Vorurteilen – Die historische Hypothek des topographischen Ost-West-Denkens – Wie hält es der Autor mit der «russischen Idee»? – Verzögerte Selbstbestimmung einer Nation – Drei historische Denktypen – Zum Verhältnis der Geschlechter – Das Phänomen der russischen Zivilisation.
Wolfgang Schlott, Bremen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 2002
Das Land am Hindukusch: Zur deutschsprachigen Veröffentlichung des Reiseberichtes von Eric Newby – Eine Phänomenologie der Nuristani – Aufbruch in Kabul.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 10   31. Mai 2002
Weit genug sehen lernen!: Nach dem Amoklauf von Erfurt – Eine Predigt zu Joh 14,1–6 – Zerstörung alltäglicher Sicherheit – Charakter des Unabweisbaren – Der Jugendliche von nebenan – Erfahrungen bedrückender Gewalt – Gewaltinszenierungen und erste Reaktionen – Analyse gesellschaftlicher Ursachen – Situation der Kinder und Jugendlichen – Verlust vertrauter Räume des Lernens und der Begegnungen – Der weite Blick ist gefordert – Übernahme von Verantwortung – Umfassende sozialökologische Erneuerung – Für eine menschlich bewohnbare Welt.
Hanspeter Schmitt, Bamberg

ZEITGESCHICHTE/LITERATUR Nr. 6   31. März 2002
Geschichte und die Generation der Nachgeborenen: Zu Bernhard Schlink «Der Vorleser» – Der Roman als Bestseller – Ein gewagter Umgang mit der Holocaust-Thematik? – NS-Vergangenheit und deutsche Einheit – Die Unmöglichkeit gleichzeitigen Verstehens und Verurteilens – Analphabetentum als literarischer Kunstgriff – Das Psychogramm einer Täterin – Die Vergangenheit und die Frage nach der Vergebung – Liebesbeziehung als Hörigkeit – Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust – Die Generation der «Nachlebenden».
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 2002
«Gott verläßt uns doch nicht»: Sechs Jahre Krieg – gespiegelt in Briefen Heinrich Bölls – Zur Edition der «Briefe aus dem Krieg» – Detailreicher Stellenkommentar – Umfangreiches Nachwort – Der Krieg durchdringt alles – Feldpostzensur und Verhalten des Briefschreibers – Formlose Unmittelbarkeit im Berichten des Erlebten – Zwischen Ausführlichkeit und Andeutungen – Beschreibungen von Landschaften – Eine subversive Grundhaltung – Wider den Militarismus – Das fragile Wunderbare im Alltag – Der unzeitgemäße Christ – Beginn eines Lebens als Schriftsteller.
Rupert Neudeck, Troisdorf

GESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 2002
Was bedeutet Arisierung? Ein verharmlosender Begriff – Verstanden als rassenideologischer Ausdruck – Eine scheinbar wertschöpferische Bedeutung – Von der Forschung akzeptiert – Phasen und Akteure der Arisierung – 1938 als Jahr der Wende – Kontinuierliche Diskriminierung durch lokale Behörden, Parteistellen und Wirtschaftsverbände – Der Anteil der Zivilbevölkerung – Auswirkungen auf das Leben der jüdischen Bevölkerung – Die Reichspogromnacht 1939 – Nutznießer der Arisierung.
Britta Bopf, Bonn

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2002
«Reisen macht einen seiner Sache sicherer!»: Eine Liebeserklärung an Ryszard Kapuściński – Reportagen aus Afrika – Ein Kontinent des Wartens – Konfrontation mit den Lesern – Ethik des Berichterstatters.
Rupert Neudeck, Troisdorf

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2002
Ein unzeitgemäßes Beispiel moderner Hagiographie: Zu einer Publikation von Manfred Züfle – Die problematische Gattung der Hagiographie – Beispielhaftigkeit nach dem Ende der Tradition – Ein Buch über Bruder Klaus – Erwartung der Enthüllung – Der Ranft als heilig-politischer Ort – Die Darstellung eines Nicht-Ortes – Die Visionen des Bruder Klaus – Suche nach dem Ursprung – Distanz zum Geschehen – Der Intellektuelle und Kulturkritiker – Konstruktion einer Gegengeschichte.
Rolf Bossart, St.Gallen

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 2001
Religiöser Wahn oder Wahnsinn aus Irreligiosität? Nach dem 11. September 2001 – Debatte um den Monotheismus – Die These vom religiösen Wahn – Der neue Terrorismus als Ausdruck einer «modernen Mentalität» – Anti-Utopismus und Nihilismus – Kognitive Barrieren und die Bedingungen eines sachgemäßen Handelns.
Jürgen Manemann, Münster/Westf.

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 2001
Die Ukraine im europäischen Einigungsprozeß: Die bevorstehende Osterweiterung der Europäischen Union – Ukraine als neues Grenzland – Dynamik nach Osten? – Eine Mittlerrolle Polens? – Die Geschichte eines west-östlichen Grenzlandes – Nationale Selbstfindung unter dem Druck der Russifizierung – Bilanz nach zehn Jahren Unabhängigkeit – Bedroht Rußland die Unabhängigkeit der Ukraine? – Die polnischukrainischen Beziehungen – Die Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg – Die «Aktion Weichsel» – Verdrängung der Vergangenheit – Mühsame Schritte einer Versöhnung – Die Arbeit des Historiker-Seminars – Die Bedeutung privater Kontakte – Polens Weg in die Europäische Union – Polen als Fürsprecher der Ukraine? – Rechtsstaatlichkeit und Demokratie als Voraussetzung – Westorientierung und erweitertes Europa-Verständnis.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

GESCHICHTE/POLITIK Nr. 13/14   15./31. Juli 2001
Mythen und nationale Geschichte in Polen: Die Allgegenwart des mythischen Bewußtseins – Nationale Mythen als Ausdrucksformen eines Massenbewußtseins – Kompensation und Vision in einer Entfremdungssituation – Die Epochen von 1795 bis 1918 und 1939 bis 1989 – Nach der dritten Teilung Polens – Die Entstehung eines polnischen Messianismus – Das Manifest von Warschau – Solidarität europäischer Völker – Polenbegeisterung in Württemberg und Baden – Die Reaktion auf die Katastrophe von 1863 schafft neue Mythen – Literaten und Historiker – Neuaufbruch nach dem Ersten Weltkrieg – Die Position der Erzählliteratur und der Lyrik – Feind-Mythologien nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – Wahrnehmung des Nachkriegspolens in Deutschland – Destruktion der Stereotypen bei Rolf Schneider, Christa Wolf und Günter Grass – Die dramatischen Änderungen in den achtziger Jahren – Aufbruch zu europäischen Bewußtseinsformen?
Wolfgang Schlott, Bremen

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 2001
Das Frühchristentum und seine Historie: Zu einem Sammelband von Norbert Brox – Wissenschaftstheoretische Problematik historischer Theologie – Apostolizität als offener Prozeß – Kritik der Denkmäler der Ideologie.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ZEITGESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 2001
Die Asche von Catonsville: Daniel Berrigan SJ wird achtzig Jahre alt – Vom akademischen Lehrer zum politischen Aktivisten – In der amerikanischen Tradition des zivilen gewaltfreien Widerstandes – Der Protest gegen den Vietnamkrieg – Die «Neun von Catonsville» – Lyrik und Sprachkritik – Die poetische Verfahrensweisen und ihr Einfluß auf die Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Nikolaus Klein

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 8   30. April 2001
Frauen gegen Diskriminierung und Entrechtung: Entstehung und Entwicklung der Frauenordinationsbewegung in der katholischen Kirche in Europa (Zweiter Teil) – Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils – Die Frau in Gesellschaft und Kirche – Versöhnung mit den demokratischen Prinzipien der säkularen Gesellschaft – Der ausgeklammerte Binnenraum der Kirche – Vorstöße einzelner Konzilsväter – Das Buch «Wir schweigen nicht länger!» – Reaktionen auf die Veröffentlichung – Die Diskussion in der nachkonziliaren Zeit – Forschungen zur Geschichte der Diskriminierung – Synoden zur innerkirchlichen Stellung der Frau – Aufbau eines internationalen Netzwerkes – Erinnern als Widerstand gegen das Vergessen.
Ida Raming, Greven

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 7   15. April 2001
Frauen gegen Diskriminierung und Entrechtung: Entstehung und Entwicklung der Frauenordinationsbewegung in der katholischen Kirche Europas (Erster Teil) – Das Zweite Vatikanische Konzil als kirchenpolitisches Ereignis – Studien zu Geschichte und Rezeption – Konzentration auf die Lehre von der Kirche – Zum Begriff des Volkes Gottes – Frauen, die vergessene Hälfte der Menschheit – Zur Pionierarbeit von Frauen im Kontext des Konzils – Die Perspektive einer engagierten Zeitzeugin – Das vorkonziliare Frauenbild – Die Forderung nach der Unterordnung der Frau – Beschreibung von Wesen und Aufgabe der Frau – Ankündigung eines Konzils – Die Eingabe der Schweizer Juristin Gertrud Heinzelmann – Das journalistische Engagement von P. Placidus Jordan OSB – Frau und Kirche als öffentliches Thema – Kritische Auseinandersetzung mit der scholastischen Anthropologie – Die Diskussion zieht weite Kreise – Die Enzyklika Pacem in terris – Die Frauenbewegung als Zeichen der Zeit – Frauen auf dem Konzil – Die beschränkten Möglichkeiten von Auditoren und Auditorinnen.
Ida Raming, Greven

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2001
Fortschritt und Abgrund: Erinnerungen an die Zukunft der Moderne (Zweiter Teil) – Zu einer Bilanz des 20. Jahrhunderts – Zukunft und die Geschichtlichkeit des Menschen – Brücken in die Zukunft – Aus bösen Erfahrungen klug geworden – Die Zukunft der christlichen Hoffnung – Der Blick zurück auf die Leidensgeschichte der Menschen – Auferweckung der Toten – Das Unwiederbringliche wird gerettet – Die Zukunft der demokratischen Revolution – Die Universalität der Menschenrechte – Partizipation der Menschen – Friedenspflicht in den Konfliktregelungen – Die Zukunft der industriellen Revolution – Ein Gegenmodell zur Globalisierung der Macht – Die Zukunft der Ökumene – Nachhaltige Bewohnbarkeit der Welt.
Jürgen Moltmann, Tübingen

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2001
Fortschritt und Abgrund: Erinnerungen an die Zukunft der Modernen Welt (Erster Teil) – Der Jahreswechsel von 2000 – Die Faszination der Zahl Null – Der Blick auf das 19. und 20. Jahrhundert – Die Geburt der Moderne aus dem Geist messianischer Hoffnung – Zwei signifikante Ursprünge der Neuzeit – Die Eroberung der Welt und die wissenschaftlich-technische Machtergreifung – Christentum tritt als europäische Religion die Weltherrschaft an – Die Erwartung des «Tausendjährigen Reiches» und die Vollendung der Geschichte im «Dritten Reich» des Geistes – Ausbrüche chiliastischer, messianischer und apokalyptischer Hoffnungen – Die Französische Revolution und die Vision der demokratischen Volkssouveränität – Benjamins Bild vom «Engel der Geschichte» – Der Trümmerhaufen der Geschichte und die Katastrophe des Fortschrittes – Die häßliche Unterseite des Messianismus – Herrschaft über die Natur – Die kriegerische Gewalt im 20. Jahrhundert. (Schluß folgt)
Jürgen Moltmann, Tübingen

LITERATUR/GESCHICHTE Nr. 23/24   15./31. Dezember 2000
Eine verlorene Welt: Zum Roman «Die Hunde vom Ararat» von Peter Balakian – Eine armenische Kindheit in Amerika – Die Küche und die Erinnerungen der Großmutter – Eingebettet in einen überbesorgten Clan – Die verdrängte Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern – Die Reaktion der Europäer – Ein Volk, das in alle Weltgegenden zerstreut ist – Das Essen als bedeutungsvolles Ritual – Eine verhängnisvolle Schulaufgabe – Die mühsame Arbeit des Erinnerns.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 23/24   15./31. Dezember 2000
Karfreitage des christlichen Europa: Beobachtungen zum Mythos und Ritus der Passion – Erzählende Inszenierung der menschheitsgeschichtlichen Vergangenheit – Persönliche Trauer und Mitleid als Mittel der Selbstvergegenwärtigung – Formierung der wahren christlichen Identität – Der Nullpunkt der Jesusbiographie – Woran soll erinnert werden? – Ein Gründungsmythos soll komponiert und vollzogen werden – Autobiographische Erfahrungen mit der Karwochenliturgie – Karwoche 1968 in der Pfarrkirche Maihof/Luzern – Zentrale Kritik am Opferungsgedanken – Die Kurzformel «Jesus starb umsonst» – Das Opfer als menschheitsgeschichtliches Motiv – Die in der alten Welt entstandene Mythologie – Die Leidenserfahrungen in unserem Jahrhundert – Logik und Wirkungen der Opfertheologie – Nachfolge Christi heute.
Gonsalv K. Mainberger, Zürich

GESCHICHTE/POLITIK Nr. 19   15. Oktober 2000
Islam auf den Philippinen: Europäische Geiseln in der Hand der Abu Sayyaf-Gruppe – Größe der muslimischen Gemeinschaft – Ethnische Vielfalt der Muslime – Präsenz seit dem neunten Jahrhundert – Handel als Medium der Islamisierung – Sunniten der schaffitischen Rechtsschule – Die europäische Kolonisierung seit 1521 – Nach dem Vertrag von Paris im Jahr 1898 – Die Errichtung einer Moro-Provinz – Aufstände der muslimischen Bevölkerung – Gründung politischer Bewegungen und die Bildung von Guerilla-Gruppen – Ein muslimisches Mindanao? – Trotz Autonomie-Statut seit 1987 noch keine Befriedung.
Peter Heine, Berlin

GESCHICHTE/POLITIK Nr. 18   30. September 2000
Polens Weg in ein neues Millennium: Vor dem Übergang in ein neues Jahrtausend – Polens geschichtlich verankertes Millenniumsbewußtsein – Die Feiern im Jahre 1956 und 1966 – Politik mit den Jubiläumsfeiern durch Kardinal Wyszy ´ nski – Das Ende des «Polnischen Oktobers» – Freiheit für die Kirche und das Vaterland – Die veränderte Situation zur Jahrtausendwende 2000 – Erinnerung an die Gnesener Begegnung im Jahr 1000 – Das Versöhnungsangebot der polnischen Bischöfe im Jahre 1966 – Die europäische Dimension wird in den achtziger Jahren politisch fruchtbar – Ein Orientierungsmuster deutschpolnischer Beziehungen – Die unerledigte Vertriebenenfrage – Vor der Aufnahme Polens in die Europäische Union – Die Konferenz vom 7. und 8. Juni 2000 in Warschau.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 17   15. September 2000
«Ich hätte auch einen Massenmörder gerettet»: Ein Brief an Heinrich Böll – Fünfzehn Jahre nach seinem Tod – Die Cap Anamur und die vietnamesischen Boat-People – Humanitäre Einsätze mit militärischem Schutz? – Nach dem Fall der Mauer im Jahre 1989 – Krieg in Europa – Die Belagerung der Stadt Sarajevo – Debatten um den Pazifismus – Krieg aus humanitären Gründen? – Die Verantwortung der westeuropäischen Staaten – Immer radikal und immer menschlich – Das Ende des katholischen Milieus – Biotope humanistischen Handelns – Ein Postscriptum: Fremdenfeindlichkeit in Deutschland heute.
Rupert Neudeck, Troisdorf

GESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 15/16   15./31. August 2000
Wege des Dao in den Westen: Stationen und Tendenzen eines Kulturaustausches – Franz Kafka und der Geist des Daoismus – Die Berichte und Briefe der Jesuiten-Missionare aus China – Die Debatten unter den Intellektuellen des 17. Jahrhunderts – China und die europäischen Kolonialkriege – Opiumkrieg und seine Folgen – Zur Rezeption des Daoismus – Vergleiche mit Texten aus dem Neuen Testament – Übersetzungen in europäische Sprachen – Interesse der Theosophen – Europäische Kulturkritik und China als Alternative – Dao-Lehre und die Psychologie – Nationalsozialismus und erzwungene Emigration deutscher Sinologen – Daoismus als Religion der Dichter – Zum Problem der Übersetzung.
Knut Walf, Nijmegen

LITERATURGESCHICHTE Nr. 15/16   15./31. August 2000
Mythos Narziß: Zu einer Anthologie von Almut-Barbara Renger – Von der Antike bis zur Gegenwart – Integraler Bestandteil moderner Theorien vom Ich.
Wolfgang Schlott, Bremen

GESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 10   31. Mai 2000
Brasilianische Messe: Das Projekt einer französischen Kolonie in Brasilien – Konflikt um die Eucharistie – Vertreibung der calvinistischen Siedler – Ihr Leben mit den Tupinambá – Der Reisebericht von Jean de Léry (1578) – Eine Pionierleistung der Ethnographie – Die Textanalyse von Michel de Certeau – Europäische Rationalität und die Fiktion des «Edlen Wilden» – Schriftlichkeit und Mündlichkeit – Die religionsgeschichtlichen Untersuchungen von Frank Lestringant – Die Bewertung der Anthropophagie.
Nikolaus Klein

LITERATUR/DEUTSCHE GESCHICHTE Nr. 6   31. März 2000
Vergegenwärtigung des Vergangenen: Leben und Werk des Schriftstellers Christoph Hein – Sozialisation in der DDR – Erfahrungen mit der Zensur – Die Aufgabe des Chronisten – Die Pflicht zu einem gelassenen und unparteiischen Blick – Aktualisierung historischer Stoffe in den Dramen – Die Paradoxie von Revolutionen – Hoffnung auf eine alternative, gewaltfreie Gesellschaft – Historiker in einem System politischer Zwänge – Die Wechselwirkung von Privatem und Gesellschaftlichem – Der Aufweis menschlicher Entfremdung – Die Wende von 1989 – Rückgriff auf das Gralsmotiv.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 3   15. Februar 2000
In die verbundenen Augen sehen: Zu Urs Altermatts Studie «Katholizismus und Antisemitismus» – Lange, vielfach gebrochene Geschichte von Kirche und Synagoge – Ihre allegorische Darstellung in der europäischen Geschichte – Rückstand in der Forschung über Katholizismus und Antisemitismus in der Schweiz – Methodische Defizite der schweizerischen Geschichtsschreibung – Generelles Desinteresse der dominierenden Mehrheitskultur gegenüber Minderheiten – Der Ort der Kirchengeschichtsschreibung in der Schweiz – Die Schlüsselfrage von Kontinuität und Diskontinuität – Partielle Kontinuitätsthese und Mentalitätsgeschichte – Der doppelte Antisemitismus – Paradigmen des öffentlichen Diskurses und Stimmen zum Zeitgeschehen – Andreas Amsee / Mario von Galli und die Schrift «Die Judenfrage» – Zur Autorschaft und zur Funktion eines Pseudonyms – Was zwischen den Zeilen steht – Der «Apathiegehalt» der Theologie – Notwendigkeit von Quellenforschungen und historisch-theologischen Interpretationen.
Carl Holenstein, Zürich

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 2000
Zukunftsfähig oder ortlos? Der religiös-politische Bruch als Ausgangsbedingung für heutiges Christentum nach Michel de Certeau – Neubestimmung des Verhältnisses von Religion und Politik – Zur religiös-politischen Lage in Frankreich und deren Vorgeschichte – Zum Auseinanderfallen von religiöser Semantik und sozialer Produktion – Die Welt als Stimme eines göttlichen Sprechers ist unlesbar geworden – Staatlich-gesellschaftliche Indienstnahme religiöser Praktiken – Der religiöse «Rest» und die Vielfalt der Kirchen – Das Verhältnis von Sinn und Unsinn wird neu bestimmt – Eine Dialektik des Legitimen – Schrift und Stimme – Eine ortlos gewordene Rede – Der gespaltene Humanismus und die Zukunft des Christentums.
Daniel Bogner, Paris

ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 2000
Am Ende des Jahrhunderts: Herkunft als nicht hintergehbarer Ausgangspunkt – Freiheit als Aufgabe – Die Lebensgeschichte von Marcel Reich-Ranicki – Ein Autor ohne jeden Selbstzweifel – Erzählte Identitätsproblematik – Die deutsche Literatur als «portatives Vaterland» – Leben im Warschauer Getto – Erinnerung an ein Konzert – Eine Biographie aus einer aufgeklärten Weltperspektive – Walter Grabs vierfach verschlungenes Leben – Von Wien nach Palästina – Ein enttäuschter sozialistischer Zionist – Eine bemerkenswerte akademische Karriere – Die verdrängte Tradition der deutschen Jakobiner – Das Jahrhundert-Buch von Günter Grass – Eine Chronologie großer und kleiner Ereignisse.
Rupert Neudeck, Troisdorf

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1999
Abstand vom Alltagsauge: Zu einer Neuübertragung des Bi-Yän-Lu und zu einer Anthologie klassischer Zen-Texte – Komplexe Textgeschichte des Bi-Yän-Lu – Eine wechselvolle Rezeptionsgeschichte – Der Unterschied zwischen dem westlichen und östlichen Kulturkreis – Analytisch-kritisches Denken und paradoxe Argumentationsfiguren.
Knut Walf, Nijmegen

ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 1999
Standhalten oder …: Zum Erinnerungsband des russischen Autors Daniil Granin – Angst in der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts – Eine gigantische Chimäre innerhalb der russischen Gesellschaft – Beschreibung von Einzelschicksalen – Religiöse Aspekte der Angst.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1999
Staat und katholische Kirche in der DDR: Zu einer Publikation von Bernd Schäfer – Versuch einer Periodisierung – Grundzüge der staatlichen Kirchenpolitik und ihreVeränderungen – Reaktionen auf innerkirchliche Gruppenbildung – Der sogenannte «Bengsch-Kurs» – Ein modus vivendi als Geschäftsgrundlage – Die Brisanz der Jurisdiktionsverhältnisse – Die Frage der geteilten Stadt Berlin – Kirchliche Machtkonzentration im «Berliner Zentralismus » – Auseinandersetzung um ein gesellschaftskritisches Engagement der Kirche.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1999
Das Humane ist das Politische: Zur Verleihung des «Walter-und-Marianne-Dirks-Preises » 1999 an Rupert Neudeck – Vietnamesische Boat People und die Rettungsaktionen der «Cap Anamur» – Rückgewinnung politischer Handlungskompetenz – Die Wüste der Politik und Spuren der Hoffnung.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE Nr. 8   30. April 1999
Die Idee des polnisch-jüdischen Messianismus: Zum 200. Geburtstag des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz – Die nationale Katastrophe der drei Teilungen Polens (1772, 1793 und 1795) – Die Geburtsstunde des polnischen Messianismus – Die messianische Idee als literarische Traumwelt – Messianische Philosophen – Polen als Messias der Völker – Gemeinsame Sendung von Juden und Polen – Gescheiterte Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft.
Stefan Schreiner, Tübingen

GESCHICHTE Nr. 23/24   15./31. Dezember 1998
Interkulturelle Begegnung in der frühen Neuzeit: Die Jesuiten und die transkontinentale Ausbreitung des Christentums (1540–1773) – Eine Tagung – Die Bedeutung von Sprache, Literatur und Kunst – Eindrückliche und abschreckende Beispiele in verschiedenen Kulturräumen – Zwiespältige Eindrücke aus heutiger Sicht – Bewertung nur unter Berücksichtigung der Ungleichzeitigkeit möglich.
Wolfgang Felix Schmitt, Mainz, und Christoph Lienkamp, Essen

ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 1998
Die «Verbergung des Antlitzes»: Zur Problematik des öffentlichen Gedenkens – Kognitive Minderheiten als Träger – Zur Neuausgabe von Zvi Kolitz «Jossel Rakovers Wendung zu Gott» – Eine langwierige Suche nach dem Autor – Das Lebensschicksal von Zvi Kolitz – Weitreichendes Echo einer Publikation – Von der Erzählung zum Zeugnis – Abrechnung eines Todgeweihten mit Gott – Verbergung des göttlichen Angesichts – Treu gegenüber dem eigenen Geschick.
Lorenz Wachinger, München

PHILOSOPHIE/GESCHICHTE Nr. 21   15. November 1998
Michel de Certeau: Historiker oder Philosoph? Notizen zu einer Tagung – Die drei Schwerpunkte: Kultur, Mystik und Christentum – Wo ist Michel de Certeau? – Das paradoxe Bild von der Burg aus Kristall – Exerzitienmeister und Exorzist – Die Typologie des Narren, Wahnsinnigen und Geisteskranken – Konsequenzen für den Gottesglauben – Schwäche des Glaubens und Selbstbegrenzung der Theologie – Auf der Grenze zwischen Wissenschaft und Alltagsverstand.
Joachim Valentin, Freiburg

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1998
Bei den Waldmenschen im Kosovo: Selbstkritische Beobachtungen in den Memoiren von R. Holbrooke – Die nicht debattierten Probleme in den Friedensverhandlungen von Dayton – Die Krise im Kosovo ist eskaliert – Politischer Kampf und passiver Widerstand seit 1989 – Die Weltgeschichte ist nicht das Weltgericht – Europa in der Beobachterposition – Kulturelle Traditionen der Kosovarer – Massaker in Orahovac – Auf dem Weg zu den Waldmenschen – Die Vernichtung der Dörfer geht weiter – Manchmal trifft das Schlimmste ein.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1998
Lübeck und der Garten Getsemani: Erinnerungen an den Lübecker Christenprozeß von 1942–1943 – Das Todesurteil gegen die katholischen Geistlichen J. Prassek, E. Müller, H. Lange und den lutherischen Pfarrer K.F. Stellbrink – Zusammenarbeit aus der Erfahrung des Widerstandes gegen das Hitlerregime – 18 Laien aus ihrem Wirkungskreis werden gleichfalls verhaftet – Unrechtsprechung des NS-Staates – Verlassenheit – Anpassung oder Widerstand? – Unterschiedliches Verhalten der Kirchenleitungen – Anstoß für das Gespräch zwischen den Konfessionen – Die Herausforderung der Hinterlassenschaft der vier Hingerichteten.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

ZEITGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 1998
Menschenrechte 1998: Fünfzig Jahre nach der Allgemeinen Erklärung vom 10. Dezember 1948 – Zu Heft 35 der Zeitschrift «Widerspruch» – In den staatlichen und zwischenstaatlichen Diskurs eingegangen – Schwere Menschenrechtsverletzungen in 141 Staaten – Eine zugleich historische wie realistische Betrachtung.
Nikolaus Klein

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1998
Aufforderung zur Konkretion: Karl Barth als homo politicus – Zu einem Essay von Günther van Norden – Eine Biographie angesichts der gesellschaftlichen und politischen Konflikte – Der Pfarrer, Seelsorger und Professor der Theologie – Reflexion auf die eigene Kirche – Affinität von Christengemeinde und Bürgergemeinde – Politische Parteinahme aus theologischer Erkenntnis.
Paul Gerhard Schoenborn, Wuppertal

GESCHICHTE Nr. 18   30. September 1998
Indianische Spiritualität und christlicher Glaube: Der Seher und Katechet Black Elk – In der Tradition einer berühmten Familie von Heilern – Mitglied einer Show-Indianer-Truppe – Reisen und Auftritte in Europa – Aufgrund eines Traumgesichtes Rückkehr in die Heimat – Begegnung mit deutschen Jesuitenmissionaren – Versuch einer Wiederbelebung indianischer Traditionen – Die militärische und politische Katastrophe von Wounded Knee – Konversion zur katholischen Kirche – Tätigkeit als Katechet – Indianische Katholikentage in den Sioux-Reservaten – Die Arbeit mit dem Dichter John G. Neihardt – Das Buch über die Visionen wird ein Massenerfolg – Die Debatte um indianische Spiritualität und christlichen Glauben – Zur Rezeption im deutschsprachigen Raum.
Karl Markus Kreis, Unna

GESCHICHTE Nr. 17   15. September 1998
… wie Schafe zur Schlachtbank? Eine enzyklopädische Darstellung der Shoah durch Leni Yahil – Überlebenskampf der europäischen Juden und die antisemitische Ausrottungsstrategie des Nationalsozialismus im strukturellen Zusammenhang – Der gleichzeitige Blick auf Täter und Opfer – Perspektive auf die Gründung des Staates Israel – Der historische und kulturelle Bruch – Eine Fülle von detaillierten Analysen – Die Geschichte zahlreicher kleiner Rettungsaktionen.
Wolfgang Schlott, Bremen

THEOLOGIEGESCHICHTE Nr. 13/14   15./31. Juli 1998
Antiquiertheit des Modernismus? Zur Studie von Otto Weiß über den «Modernismus in Deutschland» – Die «modernistische Krise» als Höhepunkt des Streites zwischen Katholizismus und Moderne – Schwierigkeiten bei der Definition – Neuscholastik als Abgrenzungskriterium – Religiöser Katholizismus – Die Quellen der theologischen Innovation – Die Debatte muß weitergehen.
Thomas Ruster, Bornheim

PHILOSOPHIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 1998
Gras über Gurs, über Auschwitz? Drei Neuerscheinungen zu Jean Améry (1912–1978) – Améry als Literat und als Zeuge der Shoa – Der «politische Améry» der sechziger und siebziger Jahre – Debatten über Positivismus und Dialektik – Geprägt durch europäische Aufklärungsphilosophie und anarchistischen Frühsozialismus – Das Freiheitspathos des französischen Existentialismus – Brüche und Kontinuitäten in der Biographie – Als Agnostiker ein Atheist – Sprechen und Schreiben angesichts von Extremerfahrungen – Verletzlichkeit des Humanismus im 20. Jahrhundert – Die Relevanz der religionskritischen Beiträge.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ZEITGESCHICHTE/KIRCHE Nr. 10   30. Mai 1998
Abschlußbericht mit Klärungsbedarf: Katholische Kirche im SED-Staat – Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages und ihr Bericht – Gründung einer Arbeitsgruppe zur Erforschung der Rolle der katholischen Kirche in der DDR – Struktur und Aufbau des Abschlußberichtes – Katholische Kirche im sozialistischen System – Wie auf die katholische Kirche Einfluß genommen wurde – Aktivitäten des MfS auf der «katholischen Linie» – Offizielle Gesprächskontakte mit dem MfS – Innerkirchliche Spannungen und die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils – Der Abschlußbericht ist kein Schlußbericht – Die Rückfragen von Prof. Claus-Peter März – Der Fall der katholischen Studentengemeinden – Zum Arbeitskreis «Pacem in terris» – Weitere Studien und Debatten sind notwendig.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 1998
«Steh auf für das Recht, ich werde mit dir sein»: Vor dreißig Jahren, am 4. April 1968, wurde Martin Luther King, Jr. ermordet – Die Predigt am Abend vor seiner Ermordung – Biographie und Theologie – Kampf für die Bürgerrechte in den Südstaaten der USA – Erfolge und Niederlagen der Bürgerrechtsbewegung – Vom Traum zum Alptraum – Das Projekt Alabama – Rassismus und Armut – Reisen in die nördlichen Bundesstaaten – Amerika ist krank – Ansprache in der «Riverside Church» (New York) gegen den Krieg in Vietnam – Das Schweigen muß gebrochen werden – Für die Wiedergewinnung der humanitären und demokratischen Elemente – Die Strategie der Gewaltlosigkeit und die Außenpolitik der USA – Ein apokalyptischer Blick auf die Geschichte – Denken und Handeln aus der Tradition der «Black Church» – Gott, der den Menschen begleitet.
Nikolaus Klein

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1998
Christusfriede und Weltfrieden: Zu Martin Heimbuchers Studie über Dietrich Bonhoeffers kirchlichen und politischen Kampf gegen Hitler – Theologische Positionen schon 1932 formuliert – Grundlegende Verbindung von Christologie und Ekklesiologie – Die Rede auf der Ökumenischen Weltkonferenz von Fanø – Bonhoeffer im Konflikt mit Entscheidungen der Bekennenden Kirche – Gescheiterte politische Friedensbemühungen der Ökumene – Die Verbindung des politischen und des kirchlichen Kampfes – Arbeit an der «Ethik» und Mitarbeit im konspirativen Widerstand – Eine Wiedergewinnung des Friedens und der Anerkennung unter den Völkern ist nur durch Buße und Umkehr möglich.
Hans Goedeking, Bad Bentheim

ZEITGESCHICHTE/KIRCHE Nr. 2   31. Januar 1998
Männerbeine gehören auf die Kanzel. Punkt!: Zu einer Publikation von Dagmar Herbrecht, Ilse Härter und Hannelore Erhart – Der Streit um die Frauenordination in der Bekennenden Kirche – Zwischen der Botschaft des Evangeliums und den Positionen des Zeitgeistes – Das Amt der Diakonisse – Der mühsame Weg zum vollen Pfarramt.
Paul Gerhard Schoenborn, Wuppertal

ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15./31. Dezember 1997
Konzil und politischer Wandel: Johannes XXIII., John F. Kennedy und das Godesberger Programm – Eine Makro- und eine Mikroperspektive auf die sechziger Jahre – Die Einberufung des Konzils – «Der große Sprung nach vorne» – Präsident Kennedy und die Sputnik-Krise – Erinnerung an die Tradition der frühen Pioniere – Deutsche Sozialdemokratie und die Herausforderungen des gesellschaftlich-politischen Wandels – Neue Wählergruppen sollen gewonnen werden – Das Bistum Münster im Vorfeld des Konzils – Die jüngste Zeitgeschichte und neue Forschungsansätze.
Wilhelm Damberg, Münster/Westfalen

PORTRÄT/ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1997
Der Straßburger Bischof Léon-Arthur Elchinger: Mütterlicherseits von jansenistischem Gedankengut geprägt – Krise des Glaubens und Suche nach einem lebensnahen Gott – Der Stellenwert der persönlichen Gewissensentscheidung – Innovatorische Beiträge in der Jugendkatechese – Als Bischofskoadjutor Konzilsvater – Verbindungsmann zwischen französischer und deutscher Bischofskonferenz – Einflußreiche Interventionen während der Konzilsdebatten – Das theologische und pastorale Grundanliegen Elchingers.
Klaus Wittstadt, Würzburg

GEISTESGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1997
Zu politischen Ideen aus der Renaissance: Monographien von Alois Riklin über N. Machiavelli, D. Giannotti und A. Lorenzetti – Die Erfahrungen der Stadtrepubliken der italienischen Renaissance – Die Frage nach dem Tyrannenmord – Wie Gewaltenteilung verstanden werden kann – Das ethische Defizit der «Gemeinwohl-Falle».
Josef Bruhin

SCHWEIZ/ZEITGESCHICHTE Nr. 17   15. September 1997
Geschichte im Widerstreit: Zur Debatte über die Vergangenheit in der Schweiz – Die Zürcher Zeitschrift «Widerspruch» und ihre Beiträge zum Streit über Geschichte, Antisemitismus und Rassismus – Ein Schweizer Historikerstreit? – Die «Goldhagen-Debatte» und ihr wissenschaftstheoretischer Ertrag – Rechtspopulistische Parteien im europäischen und außereuropäischen Vergleich – Der «Krieg der Zivilisationen» als reaktionäres Konzept – Geschichtswissenschaftliche Hermeneutik – Die bleibende Bedeutung «linker» Gesellschaftstheorie und Geschichtsphilosophie – Der Kampf gegen den Erinnerungsverlust.
Walter Lesch, Fribourg

SCHWEIZ/ZEITGESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 1997
«… vergleichsweise immer die Unschuldigen»: Die Schweiz vor der nationalsozialistischen Bedrohung und im Zweiten Weltkrieg – Eine Mentalität genereller Unschuldsvermutung – Die kritische Frage von Max Frisch im Jahre 1965 – Anstöße 1996 von außen – Debatte um nachrichtenlose Vermögen, Raubgold und Wirtschaftsbeziehungen – Erzwungene Abkehr von der Rolle des Zuschauers – Suche nach Zusammenhängen und Kontinuitäten – Die Erfahrung des Zivilisationsbruches – Binnenorientierte Selbstkritik – Der «verschweizerte Antisemitismus» – Leerstellen der Schweizer Geschichte.
Carl Holenstein, Zürich

THEOLOGIE/KIRCHENGESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 1997
Das II. Vatikanische Konzil als Ereignis: Zu einem Kongreß über seine Historiographie – Die Suche nach öffentlichen und privaten Quellen – Eine kritische Konzilsgeschichtsschreibung – Geschichtsmethodologische und hermeneutische Voraussetzungen – Das Konzil als ein Ereignis – Die französische Debatte um die Neubewertung des Ereignisbegriffes – Kontinuität oder Neubeginn – Zeiten der Debatten und Zeit des Konzils – Die Diskussion um den Begriff «pastoral» – Von der Pragmatik des Konzils zur Pragmatik seiner Texte – Der Bezug auf anthropologisches und kulturelles Allgemeinwissen – Eine Kirche, die die Außenwahrnehmung ernst nimmt.
Nikolaus Klein

PHILOSOPHIE/GESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 1997
Schreiben aufgrund eines Mangels: Zu Leben und Werk von Michel de Certeau (1925– 1986) – Frühe Studien zur Religionsgeschichte des 17. Jahrhunderts – Auseinandersetzung mit dem Pariser Mai 1968 – Reisen in außereuropäische Länder – Untersuchung zur Mystik als Phänomen der Moderne – Grenzgängertum als methodische Vorentscheidung – Achtung auf Distanz und Differenzen – Die sozioökonomischen Bedingungen eines Textes – Der Diskurs und das Machtdispositiv – Das Andere im Einen finden – Kristallisationskerne einer Phänomenologie der Moderne – Beziehungen zu Jacques Lacan – Die unterdrückte Rede des Wahns – Der universelle Sprecher verschwindet aus der Weltprosa.
Joachim Valentin, Hadamar

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 10   31. Mai 1997
«Ich floh aus der Türkei nach Europa»: Zum Bekenntnisbuch des PKK-Dissidenten und kurdischen Schriftstellers Selim Cürükkaya – Die Kurden, ein Volk ohne Staat – PKK und kurdischer Widerstand – Die Kurdenpolitik der Türkei – Vom Parteigänger zum Dissidenten – Zur literarischen Technik des Buches – Befreiungskampf und Demokratisierung sind unlösbar miteinander verknüpft.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1997
Als schrieben sie um ihr Leben …: Eine Kinderzeitschrift aus Theresienstadt – Ein «Präsentierlager » der Nazis – Kulturelle Aktivitäten der Kinder – Lichter in der Nacht des Lagers.
Ruth Schlette, Bonn

ZEITGESCHICHTE/EUROPA Nr. 1   15. Januar 1997
Konflikt zwischen Modernisierung und Identität: Ein Beitrag zum ost-westlichen Europa-Diskurs – Im Vorfeld von Maastricht II – Ein signifikanter Wandel im Sprechen über Europa – «Osterweiterung» statt «Zurück nach Europa» – Unterschiedliches Europaverständnis – Die Stimme von Milan Kundera und Czesław Miłosz – Gefährdete Tradition der multinationalen Einheit – Um welchen Preis eine Integration? – Verzögerte Modernisierung – Das Beispiel Polen – Die kontroverse Debatte um die Modernisierung Polens – Der Liberalismus als neues Feindbild – Notwendige Differenzierungen im Verständnis von Moderne – Schritte in einem weiterführenden Dialog.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

LITERATUR/ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1997
Literaturzensur: Eine Befragung von Autoren aus der ehemaligen DDR – Aufschlußreiche Selbstbekenntnisse der Befragten – Totale Manipulation der veröffentlichten Meinung – Selbstzensur als tückischste Form der Zensur – Chancen auf dem Westmarkt vor und nach der Wende – Zum Warencharakter von Literatur.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15./31. Dezember 1996
Das Ökumenische Friedensseminar in Königswalde: Seine Geschichte und die neuen Herausforderungen – Der Gründer Hansjörg Weigel – Verweigerung des Kriegsdienstes – Einsatz als Bausoldat – Das Seminar in Königswalde – Christsein in einer Gesellschaft zunehmender Militarisierung – Entdeckung des Umweltthemas – Inspirationen für den konziliaren Prozeß – Politische Auseinandersetzung um "Schwerter zu Pflugscharen " – Die Wende von 1989 – Zur Zukunft des ökumenischen Friedensseminars.
Stefan Herbst, Zwickau

ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1996
Jacques Maritain und die Juden: Von der französischen Rechten um die Action française angegriffen – Das Buch "Humanisme intégral" und sein Plädoyer für eine pluralistische Demokratie – Die Dreyfus-Affäre und die Intellektuellen – Auseinandersetzung um den Antisemitismus – Aneignung der heilsgeschichtlichen Sicht Israels nach Paulus – Judentum als Ferment geschichtlicher Veränderung – Christenheit und ihr Weltverhältnis – Das Ehepaar Maritain im Exil in den USA – Das christlich-jüdische Verhältnis nach dem Holocaust.
Andreas Verhülsdonk, Essen

AFRIKA/ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1996
«Namibische Passion»: Menschenrechtsverletzungen der SWAPO – Zu einer Veröffentlichung von Siegfried Groth – Eine Politik des Schweigens und Verdrängens – Die Reaktionen des Staatspräsidenten Sam Nujoma – Die Optionen deutscher Außenpolitik – Notwendig ist eine Wahrheitskommission.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE/POLITIK Nr. 20   31. Oktober 1996
Von Nürnberg nach Den Haag: Ein halbes Jahrhundert nach den Nürnberger Prozessen – Dokumentation einer Tagung des Nürnberger Menschenrechtszentrums – Menschenrechtsverletzungen und Völkerrecht – Die Ad-hoc-Gerichtshöfe in Den Haag – Sozialpsychologische Dimensionen der Straflosigkeit von Verbrechen – Das Verhältnis von Recht, Rache und Rehabilitation – Weitere Schritte im Völkerrecht sind notwendig.
Stefan Herbst, Zwickau

ZEITGESCHICHTE Nr. 17   15. September 1996
«Die großen Linien der Historie überlassen ...»: Victor Klemperers Tagebücher 1933-1945 – eine Geschichte der Hoffnung, die Verzweiflung einschließt – Reflexionen zur ständig schlimmer werdenden Lebenssituation und zu den wissenschaftlichen Arbeiten – Der Romanist Klemperer und die deutsche Romanistik – Konfliktlinien während der Weimarer Republik – "Rassenkundlich" begründete Literaturwissenschaft – Zur Deutung der Aufklärung – Die Verdrängungen in der Romanistik nach 1945 – Martin Walsers Enteignung des unbestechlichen Blicks Klemperers auf die Geschichte.
Carl Holenstein, Zürich

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   15./31. Juli 1996
Tabus, Stereotypen, Vorurteile: Fünfzig Jahre nach dem Pogrom von Kielce – Antisemitismus in Polen – Eine befruchtende und gleichzeitig verhängnisvolle Beziehung zwischen Polen und Juden – Die Situation nach dem Jahre 1945 – Der Mythos der sogenannten Zyd-Komuna – Adam Michnik zur gegenwärtigen Lage – Messianische Deutungen der Geschichte des eigenen Volkes – Rolle und Position der katholischen Kirche – Das Phänomen der unverschuldeten Schuld – Der mühsame Weg der Aufarbeitung.
Wolfgang Schlott, Bremen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 1996
Verunsichertes Saudi-Arabien: Islamische Radikalisierung als Spätfolge des Golfkrieges (1990/91) – Islamisches Recht schränkt Religionsfreiheit ein – Diskriminierung der Frauen in Beruf und Gesellschaft – Opposition fordert mehr Demokratie und Liberalität – Wandel in den Lebensbedingungen und Veränderungen der wirtschaftlichen Situation – Ein alt-neuer Radikalismus meldet sich zu Wort – Hilflose Reaktionen des religiösen Establishments.
Peter Heine, Berlin

LITERATUR/GESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 1996
Der leidende Messias und die 36 Gerechten: Eine Erinnerung an den ermordeten jüdischen Dichter Moische Kulbak (1896-1937) – Aufgewachsen in einem traditionell jüdischen Milieu – Von Wilna über Minsk nach Berlin – Ein Zentrum ostjüdischer Kultur in Deutschland – Der Roman "Der Messias vom Stamme Efraim" – Die Legende vom leidenden Messias – Die verborgenen 36 Gerechten, die die Erhaltung der Welt ermöglichen – Rückkehr nach Wilna – Arbeit als Lehrer und Leiter einer Theatergruppe – Emigration in die Sowjetunion – Konflikt mit Stalins Geheimpolizei – Erpresstes falsches Geständnis und Hinrichtung.
Stefan Schreiner, Tübingen

ZEITGESCHICHTE/ÄSTHETIK Nr. 9   15. Mai 1996
Adornos Musikphilosophie und die Nazi-Ästhetik: Von A. Rosenbergs Mythos der Rasse zu Adornos Ästhetischer Theorie (Schluß) – Kunstwerk als Tat der rassisch bedingten Persönlichkeit – Die beiden Typen der griechischen und der germanischen Schönheit – Ästhetisierung der politischen Praxis durch A. Hitler – Totale Instrumentalisierung von Kunst und Ästhetik – Erkenntnischarakter der Kunst bei Th. W. Adorno – Eingriff in das musikalische Material – Gehalt ist bestimmt durch die gesellschaftlichen Widersprüche – Befreiung der Gesellschaft von ihren mythischen Fesseln – Zur Differenz von Individuum und Gesellschaft.
Lucia Sziborsky, Düsseldorf

ZEITGESCHICHTE/ÄSTHETIK Nr. 8   30. April 1996
Adornos Musikphilosophie und die Nazi-Ästhetik: Die bis heute nicht eingeholte kulturkritische Position Adornos – Wendung aufs Subjekt als dessen Rettung vor der Ideologie und Praxis des Nationalsozialismus – Adornos "Philosophie der neuen Musik" als Kern seiner "Ästhetischen Theorie" – Eine Kritik an Kierkegaard als Kritik des Mythischen – Wider eine Beherrschung der Natur – Pseudophilosophische Begründung der nationalsozialistischen Praxis bei A. Rosenberg – Rassenbewußtsein als Voraussetzung eines Kulturbewußtseins – Eine Theorie des "Mythos" als Voraussetzung der Ästhetik. (Schluß folgt.)
Lucia Sziborsky, Düsseldorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 1996
«Ein schicklicher Platz»? Zu einer Publikation über Königsberg/Kaliningrad – Eine Enklave zwischen der litauischen Republik und der Republik Polen – Eine Vielzahl von Stimmen äussert sich über Geschichte und Gegenwart – Bedingungen eines Neuanfangs.
Wolfgang Schlott, Bremen

THEOLOGIE/ZEITGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1996
Die Zeit der absoluten Politik: Bemerkungen zur Politisierung der Zeit bei A. Hitler – Die Herausforderung durch einen "säkularisierten Polytheismus" – Hitlers Projekt der Vernichtung der Juden als Wille zur politischen Endgültigkeit – Der metaphorische Zeithorizont von "Mein Kampf" – Suggestiv verengter Horizont als Kunstgriff absoluter Politik und politischen Terrors – Paradoxe Modernität in der Politik Hitlers? Von der unabdingbaren Notwendigkeit der Erinnerung.
Jürgen Goldstein, Hillscheid

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1996
Gemeinsames Wort der polnischen und deutschen Bischöfe: Gemeinsame Erklärung 30 Jahre nach dem Briefwechsel vom Dezember 1965 – Der zeitgeschichtliche Kontext: Tausend-Jahr-Feier Polens und der Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils – Die politische Kontroverse um den Brief und der Kalte Krieg – Eine neue Phase in den Beziehungen – Ein gemeinsames Zeugnis für Europa – Zum Verständnis von Evangelisierung und Ökumene – Eigentümliche Politikferne des gemeinsamen Wortes.
Theo Mechtenberg, Bad Oeyenhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1995
… und atemlos fahren nach Lemberg: Beobachtungen und Reflexionen von einer Reise nach Südostpolen und in die Westukraine – Das Schicksal Galiziens im 20. Jahrhundert – Erkundungen in einer abgelöschten Landschaft – Auf dem Weg nach Lemberg, Brody, Drohobycz und Cernowitz – Erinnerungen an den Schriftsteller Bruno Schulz – Ansätze eines kulturellen Neubeginns in der Ukraine.
Wolfgang Schlott, Bremen

POLITIK/ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 1995
Menschenrechtsverbrechen vor Gericht: Zu einer Tagung über neue Entwicklungen auf dem Gebiet strafrechtlicher Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit – Vor fünfzig Jahren begann der Nürnberger Prozeß – Schafft als Präzedenzfall neue Normen – Bringt Erweiterungen im materiellen Strafrecht – Die politischen und ethischen Wirkungen der Tribunals of Opinion – Auseinandersetzung mit der Straflosigkeit von Regierungskriminalität in Lateinamerika – Menschenrechtsverbrechen im früheren Jugoslawien und in Ruanda – Der neue internationale Strafgerichtshof in Den Haag – Zwischen Machtpolitik und dem Einsatz für die Menschenrechte.
Stefan Herbst, Zwickau

ZEITGESCHICHTE Nr. 17   15. September 1995
Genutzte Chance der Trümmergesellschaft? Die Bedeutung der unmittelbaren Nachkriegszeit für die katholische Kirche – Doppelrolle des Opfers und des moralischen Siegers – Kirchliche Deutung und Entstehung der NS-Bewegung – Religion und Kultus als Zuflucht vor den Gegenwartsproblemen – Verkirchlichung der Laienaktivitäten – Die Debatte um die CDU und die Einheitsgewerkschaft – Von der Trümmer- zur Wohlstandsgesellschaft – Linkskatholizismus als Stachel im Fleisch – Kirche als Faktor sozialer und politischer Stabilität in der Bundesrepublik Deutschland.
Wolfgang Schroeder, Frankfurt/M.

ZEITGESCHICHTE/THEOLOGIE Nr. 13/14   15./31. Juli 1995
Kaj Munk – Märtyrer um des offenen Wortes willen: Dänemark unter deutscher Besatzung (1940-1945) – Der politische Protest und die politische Predigt von Pastor Kaj Munk – Ein Bühnenstück gegen Hitlers Rassenwahn – Verwerfung des Antisemitismus und Einsatz für die jüdischen Mitbürger – Der Widerstand der norwegischen lutherischen Kirche als Vorbild – Von einem deutschen Sonderkommando ermordet.
Paul Gerhard Schoenborn, Wuppertal

ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 1995
Der Arbeitskreis «Pacem in terris»: Ein Beitrag zur Rezeption katholischer Soziallehre in der DDR – Im Gegensatz zur pastoralen und politischen Linie des Episkopates – Wie kann das Zweite Vatikanische Konzil auch unter sozialistischen Bedingungen rezipiert werden? Der Anstoß der Enzyklika «Pacem in terris» von Johannes XXIII. – Gründung des Arbeitskrieses «Pacem in terris» auf Initiative von Weihbischof Hugo Aufderbeck – Auf der Suche nach einem dialogischen Weltverhältnis der Kirche – Das Modell einer pluralistisch-demokratischen Gesellschaft – Suche nach einer Erweiterung des Arbeitskreises – Die innerkirchliche Konfliktsituation von «Pacem in terris» – Blockierung von Auslandskontakten – Restriktive Informationspolitik der Kirchenleitung – Einbindung in die Pastolralämter und offizielles Ende des Arbeitskreises.
Theo Mechtenberb, Bad Oeynhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 1995
Sarajevo – meine humanitären Erfahrungen: Impressionen und Reflexionen von einer Reise zu Beginn des Jahres 1995 – Wenn Religionsführer wie Politiker reden – Ein Zuhause auf Abstellgeleisen – Politische Instrumentalisierung des Papstbesuches in Kroatien – Wenn Religion verkrustet ist – Die Bewohner von Sarajevo haben sich entschlossen, optimistisch zu sein – Das zynische Gesicht der normalen Realpolitik – Welche Chancen noch hat humnaitärres Handeln?
Rupert Neudeck, Troisdorf b. Köln

KULTURGESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1995
Der keltische Standpunkt: Vom Umgang mit der europäischen Vorgeschichte – Kelten als Gegner einer Entzauberung der Welt? – Das Keltenbild in Antike und Mittelalter – Die Entdeckung der Humanisten – Rückgriff auf vorrömische Vergangenheit in England und Frankreich – Vision einer gemeinsamen gesamteuropäischen Herkunft? – Zwischen chauvinistischer Keltenideologie und historisch-kritischer Forschung.
Bernhard Maier, Bonn

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1995
Alfred Delp (1907-1945): Nach einem Prozeß vor dem Volksgerichtshof am 2. Februar 1945 hingerichtet – Texte aus der Haft in Berlin-Tegel – Zur Rezeption seiner Schriften in Deutschland nach 1945.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1995
Angelo Roncalli und das Italien Mussolinis: Zu einer Edition kürzlich gefundener Briefe – Roncalli und das faschistische Italien – Zwischen diplomatischer Zurückhaltung und pastoralem Engagement – Notwendig ist eine historisch-kritische Edition der Briefe.
Peter Hebblethwaite, Oxford

ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1994
Sarajevo 1994: Zu D.Karahasans «Tagebuch der Aussiedlung» – Zur Stadtgeschichte von Sarajevo – Zusammenleben von vier monotheistischen Glaubenstraditionen – Leben aus den oppositionellen Spannungen – Wenn nur noch mehr die Erinnerung bleibt.
Nikolaus Klein

GESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 1994
Anfänge des West-Ost-Techniktransfers: Europäische Expansion und Kontakte mit China in der Ming-Dynastie – Der Jesuit Johann Schreck (1576-1630) – Publikationen über Mechanik und deren technische Anwendungen.
Jean-Pierre Voiret, Freienbach

ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 1994
Thesen von Pomeyrol: 60 Jahre nach der Barmer Theologischen Erklärung vom 31. Mai 1934 – Deutscher Kirchenkampf und seine Rezeption in Frankreich – Französische Reformierte Kirche im Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besetzung – Engagement für die jüdische Bevölkerung. (Vgl. letzte Seite)
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 1994
Protestantischer Widerstand gegen Vichy: Frankreichs ambivalente Haltung gegenüber dem Vichy-Regime – Erinnerung an den «Rafle du Vélodrome d'hiver» – Die Tagebuchaufzeichnungen («Carnets») von Pasteur Marc Boegner (1881-1970) aus der Besetzungszeit – Präsident der Reformierten Kirche und der Protestantischen Föderation Frankreichs – Ein Vertreter der in Frankreich marginalisierten protestantischen Tradition – Eine Politik der Präsenz – Engagement für die Gewissensfreiheit – Protest gegen die Einführung der Rassengesetze gegen jüdische Mitbürger – Hilfsorganisationen für Deportierte, Flüchtlinge und Juden – Auseinandersetzungen mit der deutschen Besatzungsmacht.
Marcel Pasche, Essertes

ZEITGESCHICHTE Nr. 5   15. März 1994
Die Wahrheit von El Mozote: Die Arbeit der «Wahrheitskommission» in El Salvador in den Jahren 1992/1993 – Nach 11 Jahren wird das Massaker von El Mozote aufgeklärt – Die Strategie der US-Botschaft in El Salvador verhindert eine rasche Aufklärung – Debatten im amerikanischen Kongreß – Was bedeutet Objektivität einer Darstellung?
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1994
Stationen einer europäischen Tragödie: Das ehemalige Jugoslawien im Kriegswinter 1993/1994 – Verhinderung von Gewalt und Krieg oder Suche nach einer gerechten Lösung – Historische Analysen verknüpft mit politologischen, völkerrechtlichen und psychomentalen Fragestellungen – Chancen der Intellektuellen bei der Friedenssuche.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1994
«Schwarze Pädagogik, rot verputzt»: Ein Gespräch wider den Prozeß des Verdrängens – Drei junge Männer und ihre Mütter in der Auseinandersetzung mit den früheren Lehrerinnen – Wenn Kinder kleingekriegt werden sollen – Mißbrauchte Vertrauenskontakte mit der Schule – Zusammenspiel mit den staatlichen Organen – Ein Gespräch, das nicht zu Ende zu bringen ist.
Brigitte Sändig, Berlin

ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1994
Die Doppelbödigkeit der Entspannungspolitik: T. Garton Ash zur deutschen Politik nach 1945 – 1968 und 1989: die Geschichte wiederholt sich nicht – Vom Ende des Sozialismus – Dissidenten in den osteuropäischen Ländern – Deutsche Ost-Politik und die menschlichen Erleichterungen – Fehlanzeige «Hallsein-Doktrin» – Konspiration und Kopfgelder – Politik und Zeitgeschichte.
Rupert Neudeck, Troisdorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1993
Selbstbestellte Vermittler: Über katholische Intellektuelle in der Weimarer Republik – Eine Studie von Ulrich Bröckling über W. Dirks, R. Guardini, C. Schmitt, E- Michel und H. Mertens – Die Schwerpunkte Zeitkritik und Gesellschaftspolitik – Von der politischen Existenz des Christen – Das Ende eines politischen Katholizismus – Paradox des katholischen Intellektuellen.
Benno Haunhorst, Holle

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1993
Intelligenz und Dissens: Eine Studie von D. Beyrau zur sowjetischen Intelligenz von 1917 bis 1985 – Cie Chancen in der Oktoberrevolution – Der Autoritarismus des Regimes – Seit den zwanziger Jahren Schaffung eines staatsloyalen Wissenschafts- und Kunstkaders – Selbtbefreiungsprozeße und mühsamer Weg für eine demokratische Öffentlichkeit.
Wolfgang Schlott, Bremen

ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1993
Sippenhaft – Naziopfer und ihre Angehörigen: Der Widerstand der Weißen Rose – Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl – Sippenhaft für die Familienangehörigen – Zur erstmaligen Veröffentlichung von Kassibern aus der Haftzeit nach dem Tod von H. und S. Scholl – Nicht nur Nachrichten, sondern auch zeitkritische Bemerkungen und Botschaften – Familiärer Hintergrund als eine «Gegenwelt» – Verwurzelung im biblischen Glauben.
Friedluise Dornberg, Düsseldorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 12   30. Juni 1993
Lichtblicke sammeln: Zu Robert Jungks Autobiographie – Leser wird auf eine permanente Weltreise mitgenommen – Worte können die härtesten Steine zum Tanzen bringen – Keine Resignation vor den aktuellen Herausforderungen – Die Aufklärung muß öffentlich inszeniert werden – Produktive Phantasie wird in Zukunftswerkstätten mobilisiert.
Hans-Eckehard Bahr, Bochum

ZEITGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 1993
Bürgerliche Priester – proletarische Priester: Aus der Konfliktgeschichte zwischen Kirche und Arbeiterschaft – Frankreich als «Missionsland» – Von der Präsenz zur gelebten Solidarität in der Arbeiterbewegung – Das intellektuelle Engagement der Theologen Y. Congar und M.-D. Chenu – Einschränkungen, Maßregelungen und Verbote – Ein Lehrstück für die heutige pastoralen-Herausforderungen.
Ulrich Engel, Düsseldorf

ZEITGESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 1993
Warschau 1943: 400 000 Menschen in das Vernichtungslager Treblinka deportiert – Vom 16. April bis 16. Mai 1943 bewaffneter Aufstand im Ghetto – Der «Stroop-Bericht» – G. Schwarberg veröffentlich 140 Ghetto-Photos des Wehrmachtsfeldwebels H. Jöst.
Nikolaus Klein

ZEITGESCHICHTE Nr. 8   30. April 1993
Der 12. August 1952 und seine Vorgeschichte: Der Mord an den sowjet-jüdischen Dichtern unter Stalin – Neue Quellen und Dokumente sind zugänglich geworden – Juden in Rußland seit der Märzrevolution von 1917 – Der Geheimprozeß vom Juli 1952 und die Hinrichtungen in den Gefängnissen Lubjanka und Butyrka – Was waren ihre angeblichen Verbrechen? – Die Gründung eines antifaschistischen Komitees im Jahre 1941 – Sammlung von Geld für den Widerstand gegen den nationalsozialistischen Angriff auf die Sowjetunion – Förderung der jüdischen Klultur – Die sogenannte Krimaffaire und die Vernichtung der Komitees.
Stefan Schreiner, Tübingen

GESCHICHTE/KULTUR Nr. 5   15. März 1993
Faszinierende Enklaven weiblicher Kultur:: Eine Veröffentlichung von Verena von der Heyden-Rynsch über die Kultur weiblicher Salons – Ein gesamteuropäisches Phänomen – Ein Streifzug bis in die mittelalterliche Geschichte – «Geselligkeit als Kunstwerk» war das Ziel – Zirkel der Toleranz und der Vorurteilslosigkeit – Die Strahlkraft der Hauptdarstellerinnen – Eine Geschichte der Suche nach Autonomie der Frauen.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1993
Erinnerungsarbeit: Vor 60 Jahren wurde Adolf Hitler Reichskanzler – 50 Jahre nach der Kapitulation in Stalingrad – Die These von der Historisierung des Nationalsozialismus – Auschwitz als Kontinuitätsbruch.
Nikolaus Klein

PHILOSOPHIE/GESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1993
Für ein komplexes, neugieriges und innovatives Mittelalter: Eine neue Monographie des französischen Mediävisten Alain de Libera – Die vergessenen Wurzeln europäischer Philosophie – Nichteuropäische Kulturen und Traditionen des Mittelmeerraumes – Kulturüberschreitender Enzyklopädismus der Araber – Grenzen des Korporationsmodells zur Deutung der Universität – Der Intellektuelle und der Laie im Mittelalter – Loslösung der Philosophie von der Theologie.
Thomas Ricklin, Fribourg

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 1992
«Feuerverwandtschaften» – eine Mentalitätsgeschichte: Interview mit dem brasilianischen Autor Alberto Dines – Zu einer Biographie des Theaterautors António José da Silva (1705-1739) – Ein Oper der Inquisition – Die Verfolgung der Neu-Christen – Die ambivalente Rolle der Jesuiten – António Vieiras (1608-1697) Kampf um die Reform des Inquisitionsverfahrens – Die verheerenden Folgen einer integralistischen Mentalität.
Interview: Albert von Brunn, Zürich

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1992
Blockade von Leningrad 1941-1944: Ein Buch mit Dokumenten und Essays von Russen und Deutschen – Von Hitler als Eroberungskrieg geplant, als Vernichtungskrieg geführt – Die Grauen der 900tägigen Belagerung – Leningrad wird zum Symbol des Widerstands – Die Verantwortlichen der Hungerblockade nach dem Krieg – Mitverantwortung der Kirchen – Aufruf zur Begegnung beider Völker.
Hans Werners, Münster/Westf.

LITERATURGESCHICHTE Nr. 11   15. Juni 1992
«Eine» Geschichte der spanischen Literatur: Zu einer Monographie von H. U. Gumbrecht – Die spanische Literatur ist eine Chimäre der Handbücher – Unter der Last der Generationenfolge der Romanistik – Problematische Verortung der Hispanistik – Die These vom Tod der Literatur – Das Dilemma im Grundansatz – Traditionelle Topik und Analyse der gesellschaftlichen Funktion der Literatur – Als Krankheitsgeschichte der Romanistik zu lesen.
Georg Eickhoff, Berlin/Madrid

ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 1992
Die Lektion von Bileams Esel: Zu einem neuen Essayband von Carl Amery – C. Amery wird am 9. April 70 Jahre alt – Ein Aufklärer und konservativer Rebell – Von Glanz und Elend bayerischer Schriftsteller – Die Komplexe Beziehung von Ökologie und Politik – Für das bewahrenswert, nämlich das menschenwürdige Leben – Die Geschichte von Bileams Esel – Eine pointenreiche Erzählung?
Heinz Robert Schlette, Bonn

KULTURGESCHICHTE Nr. 22   30. November 1991
Saturn und Melancholie: Zur Studie von R. Klibansky, E. Panofsky, F. Saxl – Die schwermütige Traurigkeit der Seele – Definition in der klinischen Pathologie – Kulturelle Vielgstaltigkeit der Melancholie – Deutung als Krankheit und als in der menschlichen Existenz begründete Stimmung – Saturn als Herr der Melancholie.
Werner Post, Bonn

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1991
«Ich will raus aus diesem Wahnsinn»: Deutsche Briefe von der Ostfront 1941-1945 – Perestroika und die Öffnung sowjetischer Archive – Die Sicht der unmittelbar am Kriegsgeschehen beteiligten Soldaten und ihrer Angehörigen – Auswirkung der Militärzensur – Rationalisierungen angesichts einer aussichtslosen militärischen Situation – Ein Schritt auf dem Weg der Versöhnung und Verständigung.
Hans Werners, Münster/Westf.

ZEITGESCHICHTE Nr. 7   15. April 1991
Eine journalistische Lebensarbeit: Zu den «Gesammelten Schriften» von Walter Dirks – Weimarer Republik und Nationalsozialismus – Antifaschistischer Journalist und innere Opposition unter der NS-Diktatur – «Politik aus dem Glauben» – Die festgehaltene Option für den Sozialismus – Engagierte Lektüre des Neuen Testamentes.
Heinz Robert Schlette, Bonn

FRAUENGESCHICHTE Nr. 5   15. März 1991
«Das Wohlgelahrte Frauenzimmer»: Zu den bisher erschienenen vier Bänden des «Archivs für philosophie- und theologiegeschichtliche Frauenforschung» von E. Gössmann – Eine unverzichbare Quelle zur europäischen Querelle des Femmes.
Helen Schüngel-Straumann, Kassel

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 1990
Botschaft eines Überlebenden: W. Weinberg heute in USA, seinerzeit Häftling in Bergen Belsen – Sein Erinnerungsbuch «Wunden, die nicht heilen dürfen» verdeutlicht die irrationale Rationalität der NS-Herrschaft – Stoff für Historiker, aber auch ein Bekenntnis im Geiste Hiobs: «Ich allein bin entkommen, euch zu berichten».
Elisabeth Hank, Bonn

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1990
Geschichte des christlichen Volkes: Das Volk selbst erzählt seine Geschichte – Nicht die Geschichte der christlichen Prominenz – Ein Drei-Kontinente-Projekt von EATWOT – Problem der Quellen: Reiche hinterlassen Spuren, Arme kaum – Und die Objektivität? – Jede Geschichtsschreibung ist einseitig – Parteinehmend, ökumenisch und interdisziplinär: ein vielversprechendes Unternehmen.
Norbert Nagler, Regensburg

THEOLOGIEGESCHICHTE Nr. 5   15. März 1990
«Wer ist Jesus?» ein unvermeidbarer Streit: Jesu Predigt vom anbrechenden Reich Gottes – Hinwendung zu den Armen und zu Gott als barmherzigem Vater – Die Frage nach Jesus von Nazareth löst Kontroversen aus – Vom biblischem Zeugnis bis hin zu den Glaubensformeln der Alten Kirche – Überschreitung des syrisch-palästinischen Kulturraums – Das sprachliche Potential der Logos-Christologie – Die Herausforderung der monotheistischen Tradition – Die großen Auseinandersetzungen des dritten Jahrhunderts – Was ist die Richtschnur für die Wahrheit des Glaubens und den Frieden in den Kirchen?
Norbert Brox, Regensburg

ZEITGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1990
Zwischen Sozialkatholizismus und Einheitsgewerkschaften: Oswald von Nell-Breuning zum 100 Geburtstag – Der Gewerkschaftsstreit der 50. Jahre – Die beiden Streitpunkte – Autonomie des Katholizismus in der neuentstehenden BRD – Gewerkschaftsbewegung als Ordnungsfaktor – Die katholischen Gegenspieler von P. von Nell-Breuning – Kontroversen mit der KAB – Gespannte Beziehungen zum deutschen Episkopat und zur Odensleitung – Ein Kampf auf Leben und Tod gegen den linken Gewerkschaftsflügel unter V. Agartz – Renommé bei den Gewerkschaften wegen seiner Interpretation der katholischen Soziallehre – Unbefragte Loyalität gegenüber der eigenen Konfession (vgl. auch letzte Seite).
Wolfgang Schroeder, Frankfurt

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1989
Eine katholische Jungend im Dritten Reich: Zu einer Veröffentlichung von Ch. Beilmann – Dokumente und zeitgeschichtliche Reflexionen – Eine Jugend im Umfeld der Jugendbewegung – Ästhetische Ideale einer katholischen Subkultur – Spanien-Syndrom und militanter Antikommunismus – Kontinuitäten nach dem Ende des Dritten Reiches – Wenn rechte Gesinnung politisches Verantwortungsbewußtsein ersetzt.
Carl Amery, München

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1989
Kalender, Astronomie und «Himmelsreligion» im alten China: Vom Spätneolithikum zur Hochkultur – Politische Machtstrukturen und arbeitsteilige Gesellschaft entstehen – Welchens wären die Gründen dafür? – Spuren einer vorgeschichtlichen Astronomie in China? – Visuren und Megalithe – Geheimwissen der Priester-Astronomen – Am Ursprung der Himmelsreligion – Zeugnisse in alten Chroniken und Kulttexten.
Jean-Pierre Voiret, Freienbach

ZEITGESCHICHTE Nr. 8   30. April 1989
Terror – Zwei Ausstellungen: Eindrücke von einer Reise von Berlin und Moskau – Topographie des Terrors – Spurensicherung und Dokumentation auf dem Gelände der zerstörten Gestapo-Zentrale in Berlin – Organisationszentrum der Judenvernichtung – Komplizenschaft der deutschen Wehrmacht – In Moskau ein Gedenken der Opfer von Stalins Repression – Archivierung des Schicksals der Ermordeten und Verschwundenen – Künstlerische Verarbeitung der Geschichte.
Ludwig Kaufmann

ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1988
Reichprogromnacht 1938 – ein unbeachtetes Fanal: Der von Joseph Goebbels inszenierte «spontane Volkszorn» – «Diplomatische Zurückhaltung» der demokratischen Staaten und der Kirche – Angst der Schweizer vor der «Verjudung» – Folgen einer resriktiven Flüchtlingspolitik – Protest und Hilfe einer kleinen Gruppe von Christen.
Alfred A. Häsler, Zürich

PHILOSOPHIEGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 1988
Philosophie oder Geschichte der Philosophie? Seit Aristotoles ein Dauerproblem der Philosophie – 18. Jahrhundert bringt Historisierung ihres Erbes – Berücksichtigung des historischen Abstandes – Zweideutige Bedeutung des Wortes Geschichte – Philosophiekritik mit empirischer Methode – Suche nach den «Quellen der Vernunft».
Dominik Perler, Fribourg

ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 1988
Sozialismus aus christlicher Verantwortung: Walter Dirks' politische Publizistik von 1945 bis 1950 – Steht für eine nichteingelöste Alternative deutscher Nachkriegsgeschichte – Marx-Rezeption in der Auseinandersetzung mit Georg Lukács – Christliche Existenz muß von der bürgerlichen unabhängig werden – Zentrale Idee ist die vom Gemeinwohl gesteuerte Wirtschaft – Plädoyer für einen europäischen Sozialismus – Restaurativer Charakter der Ära Adenauer – Zum Gebrauchswert der Dirks'schen Überlegungen.
Wolfgang Schroeder, Offenbach

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 5   15. März 1988
Zen – die japanische Frucht: Zum zweiten Teil eines überarbeiteten «Klassikers» von H. Dumoulin – Die grundlegende Erfahrung von Dõgen Zenij (gest. 1253) – Meditationstechniken sind zwar nützlich, aber nicht notwendig – Entwicklung eines ästhetischen Lebensgefühls – Taoismus als bestimmender Hintergrund kultureller Entwicklungen – Zenmeister und Mönchtum – Deutung des Zen durch dessen historische Rekonstruktion? – Japan und die ersten christlichen Missonare – Zen für den Westen?
Gellért Béky, Kyoto

ZEITGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1988
Politischer Katholizismus im Nachkriegsdeutschland: Zum Prozeß der Ablösung der Zentrumspartei durch die CDU – Katholisches Episkopat optierte für eine interkonfessionelle Unionspartei – Die «Gefahr von links» sollte damit gebannt werden – Die politikwissenschaftliche Fragestellung – Warum setzte sich die CDU gegenüber den Zentrum durch? – Katholische Interessenpolitik reagierte auf den Wandel der Gesamtgesellschaft – Bereits um die Jahrhundertwende Tendenzen zur interkonfessionellen Öffnung des Zentrums – Legitimationsprobleme nach der erreichten Konfessionellen Gleichberechtigung – Das politische Versagen von 1933 belastate eine kontinuierliche Weiterführung – Für interkonfessonelle CDU war Distanz zum Katholizilmus erfordert.
Wolfgang Schroeder, Offenbach

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1987
Ein ungelöster Kirchenkonflikt: Zu einer umfangreichen Studie von Ludwig Kaufmann – Dokumentation und zeitgeschichtliche Analysen zum «Fall Pfürtner» (1971-1974) – Die Verantwortlichkeit des Ortsbischofs – Geheimverfahren der Glaubenskongregation – Ordensgeneral als deren Vollzugsorgan – Klärender, aber unwirksamer Beitrag der Theologischen Fakultät Fribourg – Vermittlungsbemühungen des Präsidenten der Schweizerischen Bischofskonferenz – Die Rolle der Juristen – Schweizerische Synode fordert Revision der Lehrverfahren – Neuer Vertrag zwischen Fribourg, Dominikanerorden und Vatikan – Die neuen Fälle: L. Boff, C. Curran.
Knut Walf, Nijmegen

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1987
Zen – indische und chinesische Wurzeln: Zur Neubearbeitung eines «Klassikers» von Heinrich Dumoulin – Yoga als indische Wurzel des Zen – Tao als immanentes Prinzip der Welt – Wandel von individuellen Lebensstil zum Gemeinschaftsleben in Zen-Klöstern – Gelungene Synthese von Taoismus und Buddhismus während der T'ang-Zeit (7. bis 9. Jh.).
K. Walf, Nijmegen

GESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1987
Ängste im Abendland: Jean Delumeau erforscht die Geschichte «von unten» – 14.-18. Jahrhundert, Zeitalter der «belagerten Festung» – Zur Unterscheidung von Furcht und Angst – Unerschöpfliche Detailkenntnisse in der Beschreibung – Ängste entstehen spontan – Ängste werden geschürt – Panorama eines Handbuches der Inquisition – Satan verliert an Bedrohlichkeit – Ist das Christentum nicht letztlich eine Religion der Angst?
Heinz Robert Schlette, Bonn

GEISTESGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1986
J.M. Goeze im Streit um Aufklärung und Orthodoxie: Arbeitesgespräch in Wolfenbüttel – Goezes Bild in der Geschichte einseitig geprägt von Streitschriften Lessings – Seine Rolle als Hauptpastor von Hamburg – Er verdeidigt lutherische Orthodoxie in ihrer Verbindung mit der politischen Konstellation – Waches Bewußtsein für den Konflikt Glaube/Vernunft – Sein pastorales Wächteramt verwickelt ihn in den Fragmentenstreit mit Lessing – Auf dem Symposium wurden einige für die Theologiegeschichte des 18. Jahrhunderts wichtige Fragen gestellt.
Arno Schilson, Mainz

ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1986
Aussage eines Zeugen und Opfers: Friedensnobelpriesträger des Jahres 1986 – Aufzeichnungen aus einem Gespräch mit François Mauriac.
Elie Wiesel, Boston

ZEITGESCHICHTE Nr. 6   31. März 1986
Ernst Michel – Vorläufer einer politischen Theologie: Zeitgenosse Romano Guardinis und Friedrich Dessauers von wenig beachteter Aktualität – Katholische Distanz zum Katholizismus – «Politik aus dem Glauben» – Was ich von diesem großartigen Mann gelernt habe.
Walter Dirks, Wittnau bei Freiburg/Br.

ZEITGESCHICHTE/PHILOSOPHIE Nr. 13/14   15. Juli 1985
Hiroshima – 6. August 1945: Zwei Tage nach dem Abwurf der Atombombe – Ein Text von Albert Camus – Der Kampf um den Frieden.
Martina Yadel, Königswinter

KUNST/GESCHICHTE Nr. 5   15. März 1985
Zu einem Bild von Roland Litzenburger: Ausstellungsmotiv in Heidelberg: «Die Eucharestie erstickt in der Verschwendung» – Akzentuierung von Blatt 1(1981) zu Blatt 2 (1985): Die Weltkugel und wo wir da hinzublicken haben – Von der Geschichte der Mission und der spanischen Eroberung Amerikas umgetrieben – Die bohrende Frage: Abendländisches Christentum, Brot für die Menschen? – Bartolomé de Las Casas über seine Bekehrung vom Ausbeuter zum Verteidiger der Indios – Ein Bibeltext über das den Armen entzogene Opferbrot.
Ludwig Kaufmann

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1985
Aus der Sicht der Armen: Interkonfessionelle Studienkommission für Lateinamerikanische Kirchengeschichte (CEHILA) organisierte ersten internationalen Kongreß (Oktober 1984) – Nach zehnjähriger Vorarbeit erscheinen die ersten Bände einer allg. Kirchengeschichte – Inspirator ist der Historiker und Theologe Enrique Dussel – Polyzentrisch orientierte Historiographie – Das Ende der Christenheit und die Entstehung einer neuen Kirche – Mexiko: vom königlichen Patronat zum laikalen Staat – Die Kirche der Armen.
Hans-Jürgen Prien, Hamburg

ZEITGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1985
Mitarbeit im Kreisauer Widerstandskreis: Alfred Delp SJ am 2. Februar 1945 hingerichtet – Vierter Band seiner gesammelten Schriften enthält Briefe, Notizen und Meditationen seiner Gefängniszeit – Prozeß vor Volksgerichtshof (Anhang) – Delp und Moltke – Sozialethische Programmbeiträge für Wiederaufbaupläne – Front gegen totalen NS-Staat – Aporetische Position zwischen «Glaubensunfähigkeit des modernen Menschen» und «Erneuerungskraft der Religion» – Leben und Schreiben «im Angesicht des Todes».
Karl-Egon Lönne, Grevenbroich

SOZIALGESCHICHTE Nr. 8   30. April 1983
Kloster und Fabrik: Orwells «1984» naht – Kulturelle Vorgeschichte – Von Benedikt zu Henry Ford? – «Die Fabrikation des zuverlässigen Menschen», eine Studie von H. Treiber und H. Steinert – Gleiche Methoden, andere Herren – In der Spur Max Webers – Die Spätwirkungen eines kulturellen Musters – Untersuchtes Beispiel: die Arbeitersiedlung Kuchen bei Geislingen – Von Schwestern geführtes Fabrikinternat – Wahlverwandtschaft zwischen Kloster- und Fabrikdisziplin – Gehört die Zukunft dem gepanzerten Mann?
Alfred Paffenholz, Hemmingen b. Hannover

ZEITGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1983
E. Mounier und die Zeitschrift Esprit: 1932 zum ersten Mal erschienen – Kulturkritik und Suche nach einer Erneuerung – Pionierleistung im französischen Katholizismus – Bericht über das Jubiläums-Symposium (30.10. Und 1.11.1982) – Wo stand Mounier 1940/41 politisch? – Engagement für eine nationale Revolution – Personalismus als unzureichendes Konzept für eine ploitische Therorie – Die philosophisch-politische Kontroverse mit Roger Garaudy – Weiterführende Anfragen von Paul Ricoeur.
Peter Hebblethwaite, Oxford

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1982
Das römische Urteil über Georg Hermes: Ein Beitrag zur Geschichte der Inquisition im 19. Jhdt. von H. Schwedt – Peinlich verschlungene Motive der römischen Verurteilung des (bereits toten) deutschen Theologen (1835) – Der Vorwurf des «Rationalismus» betraf einen Bekämpfer der Aufklärungstheologie – Das ihm zu Last gelegte Wort vom «positiven Zweifel» kommt in seinem Werk nirgends vor – In Wirklichkeit geht es um ein Verstehen im Wandel der Zeiten – Wie glaubwürdig ist ein Prüfungsverfahren, wenn die lehramtliche Instanz zum Objekt äußeren Drucks wird? – Die Interventionen Metternichs – Nur Bücherverbot oder Verurteilung der Lehre?
Oskar Köhler, Freiburg/Br.

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1981
Basel – Das vergessene Konzil? Stiefkind in unserem Geschichtsbewußtsein und Kirchenverständnis – Auf der Suche nach heutiger Verständigungsgemeinschaft bei ihm in die Schule gehen – Wie wird die Gesamtkirche samt ihrer Laienschaft im Konzil repräsentativ? – Diskussion um die Oberhoheit – Spricht das Scheitern der Verständigung gegen das konziliare Modell? – Das Konzil von Basel und die ökumenische Einheit – Um die Rückgewinnung genuin kirchlicher Demokratietradition.
Josef Wohlmuth, Bonn

THEOLOGIE/GESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1981
Verheißung und Überzeugung: Verteidigung der Veröffentlichung von Fragmenten aus dem Werk von Herman Samuel Reimarus – Ablehnung einer historisch argumentierenden Apologetik.
Gotthold Ephraim Lessing

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1981
Die Karäer – vergessene biblische Religion: Zahlreiche Zweige am Stamm des Judentums – Darunter auch die Karäer, im Mittelalter eine blühende Gemeinschaft im Orient und in Osteuropa – Neue Gesamtdarstellung von Simon Szyszman – Eine Gemeinde von kritischen Erforschern der hebräischen Bibel – Die besten Handschriften des Alten Testaments sind karäischer Präzisionsarbeit zu verdanken – Niedergang der Karäer im 19. und 20. Jahrhundert.
Adrian Schenker, Fribourg

KULTURGESCHICHTE Nr. 9   15. Mai 1980
Die Medici im Niedergang: Neunteilige Mammutschau des Europarats in Florenz – Gezeigt wird nicht das geistige und künstlerische Erwachen der Renaissance, sondern die Macht und Prachtentfaltung der Dekadenz – Ist damals wirklich Europa geboren worden?
Klaus Litwan, Sarnen

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1980
Zum chinesischen Mythos der Trennung von Himmel und Erde: «Wie sollten Himmel und Erde einander nahe sein?» – Eine uralte Überlieferung, die eine grundlegende Wende im Selbstverständnis des Menschen widerspiegelt – Wie entstanden Obrigkeit, Ranggesellschaft und Staat? – Symbolisch Verschlüsseltes historisches in fünf Phasen gedeutet – Der hohe Preis der «Hochkulturen» – Religionsgeschichte ist auch Sozialgeschichte.
Jean-Pierre Voiret, Thalwil

KULTURGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1980
Kultur und Nationalbewußtsein in Polen: 1833 Echo Uhlands auf Mickiewicz: «Noch ist Polen nicht verloren» – Aus tiefster politischer Ohnmacht kulturelle Neugeburt – Wo Poeten die Politiker, Lehrer und selbst Ökonomen erstetzen – Kultur als Kompensation – Die fatale Kraft der Romantik – Auseinanderklaffen von Nationalbewußtsein und gesellschaftlicher Wirklichkeit – Christlicher Universalismus schützt vor Chauvinismus – Ramonatische Tradition und sozialistische Gegenwart.
Theo Mechtenberg, Bad Oeyenhausen

ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 1979
Südtirols Eidverweigerer J. Mayr-Nusser: Kontroverse Pressekonferenz in Bozen: Wahrheit oder Vergessen über Widerstand in der NS-Zeit? – Mayrs Tat bisher zu wenig bekannt – Warum der «Dableiber» und italienische Staatsangehörige den SS-Eid verweigerte – Sein Hungertod auf der Fahrt nach Dachau – Die Wurzeln seiner Entschlossenheit zum «Zeuge sein» – Die Verpflichtung auf das Gewissen.
Reinhold Iblacker, München

ZEITGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1979
«Du sollst keine andern Jeans haben neben mir»: Aus einem Sammelband zur Geistigen Situtation der Zeit – Ein Rückgriff auf die Kulturkritik von Pier Paolo Pasolini – Kulturkritik und Herrschaft des Kapitals – Gnade als Gegenkonzept.
Dorothee Sölle, Berlin

KIRCHE/ZEITGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1979
Was bleibt von Konzil und Synoden? Zitate aus einer Tagung der Katholischen Akademie in Bayern (vgl. den Bericht von Ludwig Kaufmann in dieser Ausgabe).

SOZIALGESCHICHTE Nr. 17   15. September 1979
Heinirch Brauns – Priester und Sozialpolitiker in der Weimarer Republik: Anfänge der sozialen Sicherung in der ersten deutschen Demokratie – Als «roter Kaplan» im Kohlenpott – Kranken- und Streikasse, Diskutierschule – Gegen Streikverbot und klerikale Bevormundung – In Mönchengladbach Engagement im Gewerkschaftsstreit – Duldung christlicher Gewerkschaften durch Pius X. – Nicht Wohltätigkeit, sondern Sozialpolitik – Als Reichsarbeitsminister für deren Eigenständigkeit – Brauns' Stellung zu Sozialisierung und Mitbestimmung.
Heribert Zingel, Dorsten

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 13/14   31. Juli 1979
Komm, Bruder Wolf: Franz von Assisi und der CIA-Chef William Colby – Aufforderung der Feindesleibe (vgl. Letzte Seite).
Adolf Holl, Wien

KURZGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1978
Nachtübung: Eine unheimliche Geschichte.
Franz Fassbind, Adliswil

ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1978
Russischer Metropolit als Biograph eines römischen Papstes: Nikodim von Leningrad, orthodoxer Kirchendiplomat und ökumenischer Erneuerer – In Johannes XXIII. Suchte und fand er sein Leitbild – Biographie als Moskauer Dissertation – Erstveröffentlichung zum 20. Jahrestag der historischen Wahl von 1958 – Kritisches Interesse für katholische Soziallehre – «Ein ewiges Gedenken».
Ludwig Kaufmann

MISSIONSGESCHICHTE Nr. 15/16   15. August 1978
Die frühesten Ämter in der Kirche Koreas (2): Erste Verfolgungen – Praxis der Wiederversöhnung in der Gemeinde führt zur Einführung eines kultischen Versöhnungsaktes – Eucharistiefeier und Taufpraxis – Synodale und kollegiale Struktur in der Kirche Koreas – Wie entsteht eine Kirche?
Pierre Domon, Paris

MISSIONSGESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 1978
Die frühesten Ämter in der Kirche Koreas (1): Wie faßte das Christentum in Korea Boden? – Erste persönliche und literarische Kontakte im Gefolge militärischer Expeditionen und diplomatischer Gesandschaften – Soziale und politische Veränderungen lassen nach theoretischer Inspiration im Ausland suchen – Suche nach neuen Lebensformen und deren praktische Erprobung – Aufbau erster Christengemeinden und Erweiterung der eigenen literarischen Produktion.
Pierre Domon, Paris

ZEITGESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 1978
Zehn Jahre nach «Humanae Vitae»: Rückblick des Papstes (23. Juni) – I. Vorgeschichte: Vom Konzil zur päpslichen Kommission: Stand der Doktrin in der Geburtenfrage nach der «Wende» im Verständnis der Ehe – Unzuständiges Konzil angesichts einer «zweifelnden Kirche»? – Abschiebung der Frage auf die päpstliche Expertenkommission – Antiökumenische Polemik und innerkatholisches Ressentiment in der Argumentation der Kommissionsminderheit – Die Befürwortung einer Weiterentwicklung der Lehre seitens der Mehrheit erfolgte nach tiefgreifenden Bekehrungsprozeß. II. Wirkungsgeschichte: Der Papstentscheid und seine umstrittene Rezeption: – Die Kritik an der Enzyklika forderte die Wahrnehmung von Eigenverantwortung der Gläubigen und der Bischöfe – Andere Lesart in der Dritten Welt – Vatikanische Durchsetzungsstrategie – Zeitgeschichtliches Zusammentreffen mit dem gewaltsamen Abbruch des Prager Frühlings – Angst vor der Freiheit des Menschen? – Dialektische Wirkung der Kontestation – Die «durchlittene» Enziklika – Wann werden die «Opfer» rehabilitiert? (vgl. Titelseite).
Ludwig Kaufmann

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1978
Er sah die zwei Stein aller Dinge: Vor 5000 Jahre geboren – Ein Essay von Walter Nigg – Die Berufung auf das Gewissen.
Ludwig Kaufmann

KINDHEITSGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1977
Da erging vom Kaiser Augustus ...: Aus dem Buch Was Weihnachten bedeutet – Wer ist der «wahre» Retter? – Eine Gegengeschichte – Doxologie als Friedensproklamation.
Anton Vögtle, Freiburg/Brsg,

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 1977
Erstes Vatikanum und Unfehlbarkeit: Diskussion des Werkes von August Hasler über Pius IX., päpstliche Unfehlbarkeit und Erstes Vatikanum – Aufregende Schlußfolgerungen aus reichem Material, aber auch aus Gerüchteküche und medizinischer Spekulation – Die früheren Kirchenhistoriker – Eingeengte Sicht auf «Unfehlbarkeit» –Nach Haslers Maßstab wäre kein früheres Konzil je Frei gewesen – Magere Ideologiekritik – Dennoch nicht kurzsichtig apologetisch aufs Buch reagieren – Die Konzilsmehrheit wäre gründlicher zu studieren.
Victor Conzemius, Luzern

SCHWEIZ/GESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1977
Im Spannungsfeld von Kirche und Staat: Zu einer Biographie und Anthologie von Philipp Anton von Segesser (1817-1888) – Zwischen allen Stühlen – Kirche als Anwalt der Freiheit.
Ludwig Kaufmann

KOLONIALGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1976
Der Jesuitenstaat von Paraguay – ein Entwicklungsmodell? Das heute noch unglöste Indioproblem weckt die Erinnerung an ein längst vergangenes Experiment – Die Reduktionen von 1610 bis zur Vertreibung der Jesuiten von 1767 – Die Faszination der «Guarani-Republik» auf Aufklärer und Sozialisten – Großbetrieb im Urwald – Mit Musik zur Arbeit – Ein Hauptgrund des Erfolgs: Schutz vor Kolonisten und Portugiesen – Minimaler Personaleinsatz – Die Patres übernahmen eine bestimmte Rolle in der traditionellen Stammeskultur – «agents of change» – Grenzen des Systems und das bittere Ende.
Heinrich Krauss, München

DOGMENGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1976
Unfehlbarkeit und Souveränität: Die «vielfältigen und bisweilen dunklen Motive», die zum Dogma von 1870 führten – Hermann J. Pottmeyers Buch versucht sie zu entwirren – Der liberale Lammenais traf sich in diesem Punkt mit dem restaurativen de Maistre – Kontext einer kirchlichen «Gegengesellschaft» – Politische Vorstellung von Souveränität unkritisch auf die Kirche übertragen – Die Bindung des Papstes an Offenbarung und Tradition auf eine Selbstbindung reduziert.
Raymund Schwager

ZEITGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1975
Karl Barths Korrespondenz mit dem Papst: Die Folgen seines Rombesuches vom Jahre 1966 – Persönliche Beziehungen – In der Diskussion um die Enzyklika «Humanae vitae» spürt Barth eine Grundfrage der Theologie auf – Natur/Gewissen/Offenbarung – Antwort aus dem Vatikan – Zwölf Tage vor seinem Tod erklärt sich Barth «worin wir einig sind» und «worin wir einig werden sollten».

ZEITGESCHICHTE Nr. 12   30 Juni 1975
Dreimal vatikanische Ostpolitik: Die Werke von Renate Riemeck, Eduard Winter und Hansjakob Stehle – Tausendjährige Geschichte vatikanischer Politk in kommunistischer Sicht: I. Durch Kirchenunion Machtausdehnung auf Rußland, 2. Ingorierung und Anfeindung des sozialistischen Saates – In der Darstellung Stehles: Ein komplexer und bitterer Lernprozeß – Hypotheken der Vergangenheit – Polnisch mit katholisch, russisch mit orthodox gleichgesetzt – Nach der Oktoberrevolution zuerst noch pastorale Sicht wie zuvor – Nachdem Bolschewismus sich behauptete, begann der «Gebetsfeldzug» – Prinzipielle Härte gegenüber Kommunismus, pastorale Rücksicht gegenüber Nationalsozialismus – Die Phase des Kalten Krieges – Geheime Bischöfe, dem Gefängnis geweiht – d'Herbigny in Rußland, Schubert in Rumänien (vgl. nebenstehende Titelstory) – Neue Ostpolitik: Wahl des kleineren Übels.
Robert Hotz

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1974
Integralismus (Zur Titelseite): Die Modernismiskrise im Schlußband des «Handbuch der Kirchengeschichte» – Roger Aubert über Pontifikat Puis' X. – Die Rolle der Jesuitenzeitschriften zur Eindämmung der «Ketzerjagd» – Unterstützung durch deutsche Bischöfe und der Jesuitengeneral – Keine Vorbereitung der Zukunft ohne Risiko.
L. K.

ZEITGESCHICHTE Nr. 22   30. November 1973
Aus Zeitschriften und Büchern: «Zeitgeschichte», was heißt das? – Das Programm einer neuen österreichischen Zeitschrift – Chinas Weg im Geschichtsunterricht – Wie entsteht Faschismus? – Der 20. Mai in der Schweiz – Rückspiegel auf das Abstimmungsresultat – Evangelische und katholische Gewissenserforschung – Der Weg der Katholiken ins Ghetto und aus dem Ghetto.
Ludwig Kaufmann

URGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 1973
Die Tier-Mensch-Übergangsform in Südafrika: Meinungswirrwar entlarvt die Dogmatiker unter den Wissenschaftler – Auch sie stoßen an ihre «Grenze».
Bernhard Halaczek, Myslowice

MISSIONSGESCHICHTE Nr. 8   30. April 1973
Roberto Nobili SJ, den Indern ein Inder: An der Wende der Weltmission (Konferenz von Bangkok) die Geschichte auch positiv bedenken – Es gab nicht nur den Portugalismus – Nobili, Pionier der Partnerschaft – Der Schweizer Peter Bachmann schreibt die erste umfassende Biographie – Geschichte eines Konflikts: portugiesisch-christlich gegen indisch-christlich – Vorspiel des Ritenstreits – Elitäre Brahmanenkaste Schlüssel zum Sanskrit – Ausweitung der Mission auf die niederen Kasten – Heutige Nobilis: Jesuiten als Swamis.
Ludwig Kaufmann

URGESCHICHTE Nr. 7   15. April 1973
Rätsel um den ersten Menschen: Menschenähnlicher Schädel, über zwei Mio Jahre alt, in Kenya gefunden – Reiht er sich in die direkte Ahnenreihe des Menschen ein? – Homo möglicherweise nie durch das Stadium des Australopithecus gegangen.
Bernhard Halaczek, Warschau

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 17   15. September 1972
Bewußtseinsstörungen im Katholizismus: Zu einem Buch von Oskar Köhler – Wichtige Gestalten aus der Zeit des Modernisnmus – Die damalige Krise noch heute ungelöst – Ein Zwiespalt, der bereits am Ausgang des Mittelalters begann.
Konrad Farner, Thalwil

GEISTESGESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 1971
Erasmus, die Dritte Kraft: Von Rotterdam über England nach Basel – Belastet mit Unrast, Argwohn und Empfindlichkeit – Vielfältiges Schrifttum – Tragende Ideen – «Heiliger Sokrates» – Zurück zu den Quellen – Ein Mann der Freundschaft – Brief an Ulrich von Hutten über Thomas Morus – Von zwei Seiten umworben und «umgebracht» – Beide Seiten in der eigenen Brust – Darum ist er versöhnende Kraft – Polemik gegen den Krieger, «unverschämter Maulheld» – Aktiv zwischen Rom und Reformatoren – Kraft aus der christlichen Weisheit – Ausharren in der Vermittlung – Damals erfolglos, und heute?
Ladislaus Boros

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 13/14   15. Juli 1971
Was wollte das erste Vatikanum? Eine ökumensiche Tagung bemüht sich um die religiöspolitischen Hintergründe – Überraschende Ergebnisse – Der «sture» Kardinal Manning in einem neuen Licht – Ein Protestant sieht den Horizont: Christlicher Freimut gegen den Alleinanspruch der Nationalismen.
Paul Misner, Boston College, USA

IDEENGESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1970
Teilhard de Chardin und Kardinal Newman (3): Sie haben nicht nur Worte gemeinsam, auch in der religösen Sicht konvergieren sie – Die persönliche Art des Weltverstänisses – Freudige Mitwirkung mit Gottes Vorsehung für die Fortentwicklung der Menschheit – Die Weisheit zu handeln, wie es der mannigfache Lauf der Dinge erfordert – Newmans Versuchung zur Sünde gegen das Licht – Teilhards Gefährdung durch den Pantheismus – Mißverständnisse und Depressionen – «Beten Sie für mich, daß ich nicht verbittert werde».
Franz Michel Willam, Andelsbuch

IDEENGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1970
Teilhard de Chardin und Kardinal Newman (2): Teilhards Gebrauch des Wortes konvergieren – Im Widerstreit von deduktiver Metaphysik und induktiver Methode der Naturwissenschaft – Brief an V. Fontoynont – Konvergenz der verschiedenen geistigen Disziplinen: Annäherung an dieselbe Wirklichkeit – Die Idee der menschlichen Konvergenz, eine höhere Kollektivität – Die höchste Spitze der Konvergenz, Christus – So finde ich durch die natürliche Stufung den kosmischen Christus.
Franz Michel Willam, Andelsbuch

IDEENGESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1970
Teilhard de Chardin und Kardinal Newman: Angleichung der Glaubensdarbietung an die Vorstellungswelt der Gegenwart – Das Problem Newmans, Versöhnung des Altertums mit der Neuzeit – Das Problem Teilhards, Versöhnung von Entsagung und legitimer Liebe der Mutter Erde – Kampf gegen die grundlegenden Verwirrungen des Denkens – «Wer einer Wahrheit zum Siege verhelfen will ... läuft Gefahr, als Häretiker zu enden» – Das Beispiel Newmanns, «mein eigenes Werk zu realisieren».
Franz Michel Willam, Andelsbuch

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 1969
Ein geheimes Netz wird aufgedeckt (2): Integralismus 1909-1921 – Pius X. und die Bulldoggen der Orthodoxie – Wußte Pius X. von Benignis Spionagenetz? – Er wußte darum – Aber wahrscheinlich nicht alles – Heiligkeit garantiert nicht die beste Kirchenpolitik – Der Gefangene seiner Informatoren – P. Lippert über Pius X.
Roger Aubert, Löwen

GESCHICHTE Nr. 21   15. November 1969
Ein geheimes Netz wird aufgedeckt: Dunkel lag bisher über den Wühlarbeiten der «Sapinière» 1909-1921 – Emile Poulat hellt es auf – Ein Unterstaatssekretär des Papstes zieht ein Spionagenetz auf – Programm der Intefralisten «ohne Zusätze und Attribute» – «Sogenannte katholische Demokratie, eine Wunde am Leib der Kirche» – «Die Kirche und der Papst sind eins» – Fieber hat man nicht nur mit 40 Grad – Des Modernismus' angebliche Auswüchse auf sozialem Gebiet Überschätzter Einfluß der «Sapinière».
Roger Aubert, Löwen

GEISTESGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1968
Der Rückzug der Kirche ins Getto: Im 19. Jahrhundert säkularisiert sich das Abendland – Wie reagiert die Kirche? – Kirchliche Aufklärung und katholische Restauration – De Maistres Autoritätsprinzip – Päpstliche Theokratie – Kuriale Bevormundung – Politische Auswirkungen: Klerikal gesteuerter politischer Katholizismus – Die «gottgewollte» berufsständische Gliederung – «Der Pauperismus kann nur durch die Religion geheilt werden» – Folgen im Geistesleben: Die literarische Inferiorität gehe aus dem Wesen der Kirche hervor – Das Naiv-Kindliche in der Erbauungsliteratur – Geborgen im Besitz der Wahrheit – Krankhafter Mystizismus – Die Stigmatisierten – «Geschlossenheit».
Otto Weiß

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 1968
Falsches und Wahres am Modernismus Loisys: Das Grundproblem Loisys: Gottliche Wahrheit und die Bedeutung der Kirche – Der Christus der Geschichte und der Chrsitus des Glaubens – Die Enzyklika Pascendi 1907 – Warum hat der Erzbischof von Albi Loisy bis zum äußerst Möglichen verteidigt? – Es gibt einen legitimen Loisismus – Die echten Probleme des Modernismus werden durch die Verurteilung nicht gelöst – Ein Katalog dieser Probleme: Christentum kann nur künstlich in einer individuellen Erfahrung gesucht werden – Christus war voll und ganz Mensch – Evangelien sind katechetischer Natur – Die Methoden der historischen und literarischen Kritik sind notwendig – Es gibt eine dogmatische Entwicklung, insbesondere auf dem Gebiet der Sakramente und der Machtstruktur in der Kirche.
Roger Aubert, Löwen

GESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1967
Maaß, Der Josephinismus: Staatskirchentum der Habsburger – Umfassende Quellenforschung – Harte Sprache der realpolitischen Tatsachen.
Herbert Rieser, Innsbruck

THEOLOGIEGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1965
Der Christkatholizimus (Entwicklung und Bewertung): Berechtigung einer von Rom getrennten Sonderkirche? – Döllinger wollte keine Spaltung – Die Entwicklung ging aber über ihn hinaus – Allmählicher Abbau der «römischen» Elemente – Umschwung in der christkatholischen Theologie von den Katholiken kaum beachtet – Ressentiment geblieben – Ähnlichkeit der ursprünglichen christkatholischen Anliegen und der Bemühungen des Zweiten Vatikanischen Konzils – Das jetzige Konzil vorweggenommen? Liturgie – Laien – Bischofsamt – Ökumene – Heutiger Standort des Christkatholizismus – Ist er wirklich «überholt»? – Gelingt es ihm, «Brückenkirche» zu sein?
Victor Conzemius

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 1965
Theologische und historische Hintergründe einer Trennung (Entstehung des Christkatholizismus): Momente eines kirchlichen Notstandes – Die theologischen Ansätze: Jurisdiktionsgewalt und Unfehlbarkeit – Unzureichende Information am Ersten Vatikanischen Konzil – Temperamentsausbrüche des Papstes – Kuriale Kompetenzüberschreitungen – Opfer der geistigen Mündigkeit? – Männer im Gewissenskonflikt – Geistliche Bedingungen: Haltung der Professoren – Opposition unter den Pfarrgeistlichen und Laien – Auflehnung gegen den «Syllabus» – Heimatlosigkeit der liberalen Katholiken – Wohin geht die Entwicklung?
Victor Conzemius

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1964
Evolution und Monogenismus/Polygenismus: Für die Evolution sprechen immer mehr Indizien – Die Ursachen der Evolution – Die letzte Ursache – Es ergeben sich weittragende Konsequenzen – Monogenismus oder Polygenismus – Definition dieser Begriffe – Monogenismus steht (naturwissenschaftlich) auf ganz schwachen Füßen – Was ist mit der Frage der «Erbsünde»? – Ergeben sich aus dem «Schöpfungsbericht» zwingende Argumente?
Johannes Hürzeler, Basel

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 13/14   31. Juli 1963
Zum Problem des Synkretismus in Lateinamerika: Eine Rechnung, die nicht aufgeht – Der Sklave Boukman, Priester des Wodukultes, schlägt französische Elitetruppen – Haiti – Die Schuld christlicher Herren – Wie der Wodukult heute aussieht – Wodu und seine Macht – Vom Geist «geritten» – Kein Massenwahn – Des Wodukultes politsche Bedeutung – Sein Einfluß auf dem Festland – Weiße Gebiddete in der Umbandareligion – Des Volkes hauptamliche Beteiligung – Eine Mahnung an den christlichen Kult.
H. Christoffels

GESCHICHTE Nr. 5   15. März 1963
Newman über die geistige Enge im Religiösen: Die Bedeutung seiner Haltung für das Konzil – Newmans Grunderkenntnis, die ihn die katholische Kirche führte – Die Entwicklung der Weltgeschichte und die Entwicklung der christlichen Lehre hängen zusammen – Newmans Predigt über den «älteren Bruder» in der Parabel vom verlorenen Sohn – Es gibt eine Beharrungstendenz, die Gottes Willen widerspricht – Die Situation in Umbruchszeiten – Die Religion scheint zu versagen, aber sie ändert nur ihre Form – Newmans seelsorgliche Einstellung – Seine Versuchung zur «Sünde wider das Licht».
Franz Michel Willam

GESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1963
Papst Hadrian VI. und das Zweite Vatikanische Konzil (I): Der letzte deutsche Papst – Im Umbruch der Zeiten – Die Kirche hat ihren eigenen Chirurgen geboren – Hadrians Größe und Tragik – Ein Theologe von Wissenschaft und Frömmigkeit – Auch heute steht die Kirche im Umbruch.
Peter Berglar-Schröer, Köln

URGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1962
Der vorgeschichtliche Mensch: Fortschritte der prähistorischen Forschung – I. Die Zeit des Menschen: vier Schichten des Menschen aufgedeckt – Homo sapiens – Neandertaler – Pithecanthropus – Australopithecus – Die Zeiträume des Menschen haben sich verzehnfacht – Eine halbe Jahrmillion kann als endgültiges Minimum betrachtet werden – 2. Der Raum des Menschen: man hat die Wiege der Menschheit nicht gefunden – Die vier Stufen haben je erdumfassende Ausdehnung – 3. Deutung: die Wissenschaft neigt zum Polygenismus – Die Vorstellung des adamitischen Ursprungs ist schwierig geworden – Monogenismus trotzdem nicht ausgeschlossen – kategorische Behauptung sind noch verfrüht.
Edouard L. Boné SJ

GEISTESGESCHICHTE Nr. 18   30. September 1962
Pascal – Newman – Teilhard de Chardin: Eine vergleichende Studie – I. Charakterähnlichkeiten: Polemiker, Zeichen des Widerspruchs – Unbeugsamer Wille – Innere Verwandtschaft – Weite und Tiefe der Begabungen – Ähnliche «Initialzündungen» – Ähnliche Schicksale – 2. Ein Vergleich der Denkweise: der konkrete Mensch und der lebendige Gott – Nicht das begriffliche System – 3. Die Stellung des Menschen im Kosmos und in der Zeit – Das Selbstverständnis des Menschen – Die Stellung zur Geschichte – 4. Theologia cordis.
Iso Baumer, Bern

KULTURGESCHICHTE Nr. 12/13   30. Juni 1962
Wie war es mit der Priesterkleidung? I. Allgemeine Linien: Sonderstellung der Priester – Anpassung auf Abstand – Bescheiden und einfach – Erstarrung seit dem Trienter Konzil – 2. Vom siebten Jahrhundert bis zum Konzil von Trient: Der Kapuzenmantel – Die Tonsur – Bärte – Lange Haare – Die Tunika und die Cappa – Toga und Barett – 3. Nach dem Trienter Konzil: Vereinheitlichung – Auf Reisen ... – Der Hut – Ein Umlegkragen – Beffchen und Krawatte – Das Pompöse – Das Kollar – 4. Schlußfolgerungen.
E. Van der Donck

GESCHICHTE Nr. 7   15. April 1962
Das Geschichtsbield der Europäer von Afrika: Literaturüberblick – Meinungswandel im Geschichtsbild seit Herder – Vom «egozentrischen» Weltbild unseres Abendlandes und seinen Resten bis heute – Helmolts Weltgeschichte – Leo Frobenius – George Peter Murdock – Werke: Sicht der Ethnologen: Diedrich Westermann: erstaunliche Einheitlichkeit in Schwarz-Afrika – War Afrika immer Empfänger, nie Geber?
Hildegard Christoffels

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 14/15   31. Juli 1959
Die Ämter der Kirche im Lichte von Qumran: Ein aktueller Ausgangspunkt: die Krise des französischen Katholizismus – Hirtenamt, Lehramt und Priesteramt überschneiden sich – Ämter der Kirche und Titel Christi – Wer gab Christus den Titel Hoherpriester? – Woher kommt die Dreizahl der Titel Christi? – Analogie zwischen israelitischem Königtum und Papsttum – Die Arbeiterpriester als Träger der prophetischen Funktion – Die Struktur der Krise des französichen Katholizismus.
M. Brändle

ZEITGESCHICHTE Nr. 12/13   30. Juni 1959
Christen in der arabischen Welt: Die Spannung zwischen Christen und Moslems – Die christlichen Minderheiten und die «helfende Hand» des Westens – Der Bürgerkrieg im Libanon – Die realistische Politik der katholischen Patriarchen – Die Lage in der Vereinigten Arabischen Republik – In Jordanien – Die Revolution im Irak – Das Bagdag-Kollegium der Jesuiten.
Alan Neame

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1959
Licht auf die Apostelgeschichte durch Qumran: (2. Teil): Sind die Hellenisten Heidenchristen oder Judenchristen oder Essener? – Der Bruch in der Rede des Stephanus: verschiedene Versuche, ihn zu erklären – Wie es zum Konflikt in der Urgemeinde von Jerusalem kam – Der exemplarische Werte des Konflikts.
M. Brändle

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 23/24   15. Dezember 1958
Ein unklares Kapitel der Apostelgeschichte im Lichte von Qumran: Warum die Apostelgeschichte lückenhaft berichtet – Die ideale Gütergemeinschaft und die materielle Not der hellenistischen Witwen – Unzufriedenheit mit den Aposteln? – Verfolgung der Hellenisten und Verschonung der Hebräer – Tempelfeindlichkeit des Stephanus? – Komplexe Haltung Jesu gegenüber dem Tempel – Tempelfeindlichkeit der Essener?
M. Brändle

GESCHICHTE Nr. 22   30. November 1957
Die Grossen Deutschen: (zum Sammelwerk von H. Heimpel, Th. Heuss, B. Reifenberg): Zu zwei Fragen Auswahl – Die Beiträge des ersten Bandes: Lob und Tadel – Der zweite Band: Einseitig geschildert: Friederich II. und Maria Theresia – Gläzend: der Fischer von Erlach – Staigers Goethe – Enttäuschung über Beethoven und Wilhelm Humboldt – Ausgezeichnet: Josef Görres und Clemens Brentano.
Otto Forst de Battaglia

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1957
Zur Theorie der Uroffenbarung P. W. Schmidts: I. Der Urmonotheismus als positiv wissenschaftliches Faktum – Einseitiges und Bleibendes – 2. Zur Psychologie der Gottesbeweise bei den Primitiven – 3. Das theologische Problem der Uroffenbarung – Die moralische Notwendigkeit einer Offenbarung – Zum Abschluss.
J. Goetz, Rom

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 20   31. Oktober 1957
Ergebnis und Wertung der Arbeit P. Wilhelm Schmitdt's: Der Systematiker der Kulturkreise: Die Sprachkunde als Dienerin der Kulturkreislehre – Die Kulturkreislehre im Dienst einer Erforschung des Weges des Menschen in der Geschichte – Die Werte und Gefahren der Kulturkreislehre – P. Schmidt ein Evolutionist? – Die Kernfrage heute: Typologische konvergenz oder Diffusion? – Heutige Ergebnisse – Wandlungen P. Schmidts – Der Erforscher der Urkultur: P. Schmidt und die Pygmäen – Zusammenarbeit von Prähistorie und Ethnologie.
J. Goetz, Rom

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 19   15. Oktober 1957
Der Ursprung der Gottesidee und sein Verfasser: (zum Lebenswerk von Wilhelm Schmidt S.V.D., 1886-1954): Das Mumantalwerk kein vorgefasstes System, sondern fortschreitende Erkundung – «Die Uroffenbarung als Anfang der Offenbarung Gottes» – Die «Confessiones» im «Anthropos» 1928 – Wilhelm Schmidts Werdegang – Monotheismus der Primitiven und Kulturkreislehre – Der Weg zur Völkerkunde.
Goetz, Rom

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1957
Jesu letztes Mahl im Lichte von Qumran: Das heilige Mahl bei den Essenern eine Vorwegnahme des Christentums? – Grundsätze der vergleichenden Religionswissenschaft – Ein Widerspruch zwischen den Synoptikern und dem vierten Evangelium? – War das Abendmahl Jesu ein Passahmahl? – Die Lösungsversuche protestantischer Gelehrter: der jerusalemitische ohne Wein – der paulinisch-hellenistische mit Brot und Wein – Die Antwort im Lichte der Texte von Qumram: Der Opfercharakter des Mahles – Der sakramental-kultische Charakter – Brot und Wein als Element des Mahles – Das Gemeinschaftsmahl als Vorwegnahme des messianischen Hochzeitmahles!
M. Brändle

GESCHICHTE Nr. 5   15. März 1957
Sechs Tage, die Polen – und die Welt erschütterten: (2. Teil): Die Einheit von Studenten, Arbeitern, Militär und Polizei – Vergebliches Eingreifen Russlands – Gomulkas Programm.
Zyrill Boldirev

GESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1957
Sechs Tage, die Polen – und die Welt erschütterten: Zwei Tendenzen in Russland – Titos Einfluss in Polen: selbständige Betriebe, Ochabs Umkehr, Nachricht über Russland – Gomulka-Rokossowski: die Rolle sowjetischer Divisionen in Polen – Rokossowki Hintermann – Piasecki.
Zyrill Boldirev

GESCHICHTE Nr. 3   15. Februar 1957
Eine Schweizerische Weltgeschichte aus europäischer Sicht: (zum «Handbuch» von Alexander von Randa): Beseelt vom Geist eines christlichen Humanismus – In weltanschaulicher Fundierung – Von hervorragenden Gelehrten – Mit glänzenden Zusammenfassungen.
Otto Forst de Battaglia

GESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1957
Der Schlüssel zum Abgrund: (Betrachtung um ein Buch von Stanislaw Kot): Wer ist Kot? – Was seine Briefe unbeabsichtigt beweisen – Die Polen als Zeugen für Russland im Krieg – Die Rolle Stalins – Seine überragende Persönlichkeit – Seine Ziele – Seine Taktik – Sein Antisemitismus – Sein Verhältnis zur Orthodoxen Kirche – Die Oder-Neisse-Grenze u.a.
Zyrill Boldirev

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 23/24   20. Dezember 1956
Johannes der Täufer: Ein Schüler der Essener? Täuferbewegung im Nahen Orient – Die Wüste im Daseinsverständnis des Johannes und der Qumraner – Warum nicht Tempelpriester? – Des Täufers und Jesu Einstellung zum Tempel – Natürliche Faktoren der Berufung – Die Taufe: Privileg der Vollkommenen oder Initiationsritus? – Qumran: Bildungsstätte der Jugend?
M. Brändle

RELIGIONSGESCHICHTE Nr. 21   15. November 1956
Albright William F.: Die Religion Israels im Licht der archäologischen Ausgrabungen: ein empfehlenswertes Buch – Immer noch.
M. Brändle

KIRCHENGESCHICHTE Nr. 10   31. Mai 1956
Der Weg nach Rom: Friedrich von Hurter, Schaffhausens «bedeutendster Mann des 19. Jahrhunderts» und Haupt der reformierten Landeskirche, tritt zum Katholizismus über – Die Hurter-Biographie des reformierten Pfarrers H. Vogelsanger: das abschliessende Wort? – Das «Familienarchiv» blieb unbenützt – Eine These mit Rätseln – Die «vermissten» Quellen korrigieren das Bild: Der wissendurstige Universitätsstudent – Die vertrauteste Gattin.
A. Ebneter

GESCHICHTE Nr. 2   31. Januar 1956
Georg Schurhammer: Franz Xaver, sein Leben und seine Zeit: Vorarbeiten des Verfassers – Charakter des Buches – Inhalt des ersten Bandes – Kritische Bemerkungen – Die wertvollsten Abschnitte: Gründung des Ordens, nicht gegen den Protestantismus – Die ersten Jesuiten sogar selbst für Protestanten gehalten.
J. Wicki, Rom

GESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1955
Friedrich Wilhelm Försters Lebensbuch: (zur «Erlebten Weltgeschichte»): Ein politisch-pädagogisches Exempelbuch – Foerster, der Prophet: seine Grösse – seine Tragik – seine Schwäche – Einzelfälle: Die deutsche Alleinschuld am ersten Weltkrieg – Pauschalurteile über Frankreich – Poincareés Strenge christlicher als Marc Sangniers Weichheit? – Ist Deutschland nur mit Strafjustiz beizukommen? – Ein Buch trotzdem für viele allzu arglose Deutsche – Um die Frage, wie eine Grossenteils säkularisierte Nation zur Umkehr bewegt werden kann.
G. Smolka

GESCHICHTE Nr. 17   15. September 1952
Geschichtsschreibung auf neuen Wegen: (Franz Schnabels «Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert»): Im Mittelpunkt steht nicht die Machtpolitik, sondern der Mensch – Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts – Das Ideengeschichtliche – Die Kräfte der Konfessionen.
Ferdinand Strobel

GESCHICHTE Nr. 1   15. Januar 1952
Das Jubiläumswerk zum Konzil von Trient: Ein historisches Standardwerk.
Otto Karrer

GESCHICHTE Nr. 4   28. Februar 1949
Um den Sinn der Weltgeschichte: Toynbee und sein Werk – Christentum und Kultur – Die Rolle der heutigen westlichen Kultur – Der wahre Fortschritt – Stellungnahme.
J. Dd.

GESCHICHTE Nr. 5   15. April 1948
Die Epochen der neueren Geschichte: Zum Werk von Werner Näf.


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