JUDENTUM
Auschwitz-Woche 1987 in Krakau:
Erinnerung an eine zerstörte große Tradition des polnische Judentums – Nur noch fünf- bis sechstausend Juden – «Klub der katholischen Intellektuellen» (in Krakau) organisiert Veranstaltung zum polnisch-jüdischen Gespräch – Judentum im protestantisch-nationalkirchlich gepräten Preußen – Die Scho'a und das jüdische Selbstverständnis heute – Judenhaß im Polen der Zwischenkriegszeit – Von der Intoleranz zum Ethno- und Genozid – Auschwitz als der Ort des Bösen schlechthin – Katholische-polnisches Nationalbewußtsein und sein Anspruch auf Ausschließlichkeit.
Simon Lauer, Luzern
SÜDAFRIKA
Gegenwärtige Krise – eine Herausforderung an die Kirche (1):
Südafrikas Regierung leugnet die Existenz einer Krise – Kampf um Menschenrechte und politische Gleichberechtigung – Eine notwendige Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden – Apartheidpolitik schafft erst Rassenschranken und Mißtrauen – Neben den zivilen Strukturen wurde geheime militärische Kontrolle aufgebaut – Formen politischen Widerstandes werden verunmöglicht – Politik der Intervention und Destabilisierung gegenüber den Nachbarstaaten – Privatisierung sozialer Dienste auf Kosten der Armen – Einschränkung der Pressefreiheit – Politische Spaltung der Kirchen Südafrikas – Staatliche Gewalt förderte gewaltsame Radikalisirung der Bevölkerung – Unklare Stellungnahme der wichtigsten westlichen Staaten (vgl. auch die Titelseite).
C.F. Beyers Naudé, Johannesburg
ALGERIEN
Berber als Minderheit:
25 Jahre nach Gründung der Volkrepublik Algerien – Fortschreitende Arabisierung – Wachsende Proteste der Berber – Leben aus der Tradition einer dreitausenjährigen Kultur – Französische Kolonisatoren zerstörten systematisch die islamisch-arabische Kultur – Beteiligung am Befreiungskampf – Eine Kultur wird zur Folklore abgewertet – Die Chance, eine vielkulturelle Nation zu schaffen, wird verpaßt.
Martina Nähle, Bonn
ZEITGESCHICHTE
Politischer Katholizismus im Nachkriegsdeutschland:
Zum Prozeß der
Ablösung der Zentrumspartei durch die CDU – Katholisches Episkopat optierte für eine interkonfessionelle Unionspartei – Die «Gefahr von links» sollte damit gebannt werden – Die politikwissenschaftliche Fragestellung – Warum setzte sich die CDU gegenüber den Zentrum durch? – Katholische Interessenpolitik reagierte auf den Wandel der Gesamtgesellschaft – Bereits um die Jahrhundertwende Tendenzen zur interkonfessionellen Öffnung des Zentrums – Legitimationsprobleme nach der erreichten Konfessionellen Gleichberechtigung – Das politische Versagen von 1933 belastate eine kontinuierliche Weiterführung – Für interkonfessonelle CDU war Distanz zum Katholizilmus erfordert.
Wolfgang Schroeder, Offenbach