ORIENTIERUNG    

Nr. 17   15. September 1979 PDF ansehen / Nummer bestellen

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Deutschland – ein eigener Weg? Aus einem Sammelband zum 30. Grüdungstag der BRD – Sonderweg und Einbindung in den Westen.
Richard Löwenthal, Berlin

ESSAY
Untergang und Überleben: Die kata-strophé in der griechischen Tragödie – Das Schreckliche nur Bühnenwirklichkeit – Distanziertes Vorbeileben, wo andere untergehen – Größere Wirklichkeitsnähe der Bibel – Richtungen richten, aber Umkehr ist möglich – Oswald Spengler und der pompejanische Wachtsoldat – Stehen wir wie er auf verlorenem Posten?
Hermann Levin Goldschmidt, Zürich

THEOLOGIE
Theologischer und christlicher Weg von Dorothee Sölle: Hinter ihrer «Verkündigung» steht theologische, sozialtheoretische, psychologische und literaturwissenschaftliche Reflexion – Der Mensch ist unersetzlich, aber vertretbar; Christus vertritt Gott bei uns – Theodizeeproblem – Versuch, nach-theistisch von Gott zu reden –Pryistheorie des Glaubens, Einheit von Mystik und Politik – Gott muß mit dem Menschen leiden, um die Schöpfung zu vollenden – Religiöse Erfahrung und unersätzliche Sinnfrage – Errungene «zweite Naivität»? – Wie mitteilbar ist Sölles Option für Jesus? – Kritik aus Sympathie.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ÖKUMENE
Sakramentenlehre und Kulturtheorie: Robert Hotz' Buch «Sakramente – im Wechselspiel zwischen Ost und West» – Berufung des Menschen nach der griechischen Philosophie: «Den Gott, der in dir ist,asufsteigen lassen zum Göttlichen, das in allem ist» (Plotin) – Übernahme und Kritik des Platonismus bei den Kirchenvätern – Aktueller Wert dieser Kultursynthese – Östliche Deutung der Heilszeichen im «Urbild»-«Abbild»-Verhältnis – Im Westen dominiert die Frage der Effizienz – Gemeinsamkeiten trotz getrennter Geschichte – Relativität historischer Optionen und dogmatischer Festlegung – Neue Fragen von Linguistik und Sprachphilosophie her –Ökumene unter Bejahung eines dynamischen Pluralismus – Die Menschheit vollzieht das Werk der Einigung – Erinnerung als Vorwegnahme.
Emile Rideau, Paris

SOZIALGESCHICHTE
Heinirch Brauns – Priester und Sozialpolitiker in der Weimarer Republik: Anfänge der sozialen Sicherung in der ersten deutschen Demokratie – Als «roter Kaplan» im Kohlenpott – Kranken- und Streikasse, Diskutierschule – Gegen Streikverbot und klerikale Bevormundung – In Mönchengladbach Engagement im Gewerkschaftsstreit – Duldung christlicher Gewerkschaften durch Pius X. – Nicht Wohltätigkeit, sondern Sozialpolitik – Als Reichsarbeitsminister für deren Eigenständigkeit – Brauns' Stellung zu Sozialisierung und Mitbestimmung.
Heribert Zingel, Dorsten


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