Suche nach Autor «Paul Konrad Kurz»
Der Intellektuelle als Bestattungsredner:
Uwe Timms Roman «ROT» – Nach einem Unfall als Fußgänger – Augenblickshafte biographische Erinnerungen – Lebensgeschichte als emanzipatorischer Lernprozeß – Die Folgen einer neuen Beziehung – Die Karriere eines Grabredners – Begegnung mit einem ehemaligen Kampfgefährten – Ein Bruder im Geist.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Dem Morden eine Sprache finden:
Hans Christoph Buch «Kain und Abel in Afrika» – Ein großer Reisender – An den Kriegsschauplätzen der Welt – Der Völkermord in Ruanda 1994 – Eine Collage mit einem Reisebericht des 19. Jahrhunderts – Wider die Anonymisierung des Todes – Wer ist Opfer, wer ist Täter?
Paul Konrad Kurz, Gauting
Beziehungsgeschichte als Lebensgeschichte:
Adolf Muschgs Roman «Sutters Glück» – Ein souveräner Spieler der gegenwärtigen Literatur – Entwicklung einer Beziehungsgeschichte – Elemente des Kriminalromans – Es gibt ein Opfer – Gesucht wird ein Täter – Wer ist der Komplize? – Eine Glückssuche, die tragisch endet – Die Differenz zwischen berechtigter Erwartung und nachweislicher Glücksverweigerung – Die Theodizeefrage – «
bis daß der Tod euch scheidet».
Paul Konrad Kurz, Gauting
Was ist Jüdischkeit heute?
Zum posthum veröffentlichten Roman «Schatten über dem Hudson» von
Isaac B. Singer – Ursprünglich als Fortsetzungsroman veröffentlicht – Drei Geschichtenstränge – Emigranten im New York der Nachkriegszeit – Die unablässige Frage nach der «Jüdischkeit» – Die Gegenwart der Erinnerung – Die Moderne als Herausforderung – Flucht nach Mea Shearim – Der Brief aus Jerusalem – Eine pathetische Glaubensrede – Die erneute Gestalt des Büßers – Der Anspruch des Glaubens als Anfrage an den Leser.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Ostdeutsche Ankunft im Westen:
Christoph Heins Roman «Willenbrock» – Reibungsloser Wechsel nach der Wende von 1989 – Keine lineare Kriminalhandlung – Das kleine Glück schenkt keine Befriedigung und Ruhe – Tableau des Verhaltens und der Verhältnisse – Keine tieferen Bedürfnisse.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Der Idiot seiner Geschichte:
Wolfgang Hilbigs Roman «Das Provisorium» – Die Erfahrungen eines ostdeutschen Schriftstellers – Das labile Ich und die geforderte gesellschaftliche Stabilität – Zur Geschichte der deutschen Teilung – Der Erzählraum und sein autobiographischer Untergrund – Eingeschlossen im Gefängnis des eigenen Ichs – Keine Unschuld des Erzählens – Der Schriftsteller als Zeitbürger – Der Idiot seiner Geschichte – Leben im Provisorium – Schreiben für einen namenlosen Gott – Rücksichtslose Selbstbeobachtung.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Conquista und Christianisierung:
Annegret Langenhorsts Sichtung lateinamerikanischer Literatur – Eine «zweite Entdeckung» Lateinamerikas durch die Literatur – Nach dem Quinto Centenario – Lateinamerikanische Stoffe und Gestalten in der deutschen Literatur – Auf dem Weg zu den präkolumbianischen Quellen – Die Autoren Pablo Neruda, Miguel Angel Asturias, Alejo Carpentier, Ernesto Cardenal, Abel Posse und Carlos Fuentes – Zur theologischen Relevanz der Geschichten-Erzähler – Eine Re-Lektüre von Conquista und Christianisierung durch die Literatur.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Der Pakt mit Gott – «Gott und die Wilmots»:
Zu
John Updikes Generationenroman – Schwierigkeiten des Generationenromans in der deutschen Literatur unseres Jahrhunderts – Familiensaga und Zeitroman – Vier Generationen einer Familie – Das Dreieck: Gott – Film – Sexualität – Die einzelnen Personen und die Fabel – Beziehungen zur Religion und zu Gott – Gottes unerbittliches Zurückweichen – Das amerikanische Credo: Glaube als Kraft zum Erfolg – Ein geradezu klassischer Erzähler – Eine mit den Personen sympathisierende, aber sie gleichzeitig relativierende Ironie des Autors.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Umformung durch Liebe:
Zum ersten Band der Erinnerungen von
Ernesto Cardenal – Eine Kindheit in Nicaragua – Als Student in Mexiko, New York und in Europa – Novize bei Thomas Merton – Studium der Theologie in Kolumbien und Priesterweihe – Erinnerungen beginnen mit der Erfahrung einer radikalen Lebenswende – Getroffen von dem namenlosen «Nichts» Gottes.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Rheintaler Engel:
Robert Schneiders Roman «Die Luftgängerin» – Kein intellektueller Autor – Die Geschichte eines wunderlichen Mädchens aus dem oberen Rheintal – Familiensage und Heimatroman – Zeitkritik und das Transzendierende – Vom hohen Ton bis zum lockeren Parlieren – Kritische Einwände und Würdigung.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Weisheit als Suche nach gelingendem Leben:
Zu einer Studie von
Christoph Gellner über fernöstliche Religion und Philosophie bei
Hermann Hesse und
Bert Brecht – Weisheit als Wissen und Praxis für gelingendes Leben – Hesses Kritik an einem eurozentrisch verabsolutierten Abendland – Brechts Suche nach einer Klärung und Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse – Plädoyer für die Öffnung des Religiösen.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Stifter für Fortgeschrittene:
Wer war Stifter? – Neue Biographie von W. Matz – Sein Ansatz: «Warum schreibt einer?» – Matz berücksichtigt das literarische Werk selbst, weniger die Rezeptionsgeschichte – Lebensbeschreibung mit besonderer Beachtung des sozialen und politischen Umfelds – Werkinterpretationen im erzählerischen Kontext – Ungenügende Differenzierung in der Darstellung des «sanften Gesetzes» – Stifters «Modernität» – Sein düsterer Lebensabend.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Irland: Gesuchte, geliebte Insel:
Reisen und Erfahrung –
G. Späths Roman «Das Spiel des Sommers neunundneuzig» – Verlust von Lebenslust – Abschied vom bisherigen Leben und das Eindringen von Todesbildern –
M.Baurs Roman «Alle Herrlichkeit» – Eine Frau flieht von Zürich nach Irland – Die schmerzende Distanz zwischen Erleben und Erzählen –
B. von Wolffens Reiseprosa «Irische Geschichten» – Suche nach einer zweiten Heimat – Die unvergessene schwere Vergangenheit und der tägliche Notstand der irischen Bevölkerung.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Mythisierte Landschaft – mythisiertes Leben:
Zum Roman «Der Wettermacher» von
Peter Weber – Schweizer Autoren und ihre Heimat – Das Toggenburger Tal als literarisches Thema – Für den stumm gewordenen Ich-Erzähler ist das Schreiben Heimarbeit – Die Familie des Ich-Erzählers – Schreiben als Selbsterschaffung der Welt – Die Dualität eines christlichen und eines etruskisch genannten Verständnisses von Welt und Mensch – Spuren einer paganen Weltfrömmigkeit.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Stasi-Dichter oder «Friseur»:
Zu
Wolfgang Hilbigs Roman: «Ich» – Gedichte und Erzählungen als Zeugnisse gegen den SED-Staat – Die Hauptperson des Romans ist der Stasi-Spitzel M. W. – Und doch ist der Roman kein Stasi-Roman – Durchdringung von Autor und staatserhaltendem Dienst – Der Dichter lebt in einer Welt von Vorstellungen – Die gestörte Wahrnehmung der Stasi-Leute – Was und wer bestimmt, was wirklich ist?
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Die Wirklichkeit erträglich machen:
Martin Walsers neuer Roman «Ohne einander» – Auflösung einer Familie als Thema – Personen und Handlungen – Das zweite Thema: Schreibzwang und Schreibnot im Journalismus – Der Großkritiker und seine Selbstinszenierung – Die öffentliche Meinung als die neueste Kirche – In der Perspektive der drei Hauptpersonen erzählt – Der Mensch als Schwächling und als Feigling.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Endzeit der Menschheit:
Ein Oratorium aus Chile – Die Personen sprechen nicht als Individuen – Die Menschheit vor ihrem Ende – Die Verantwortung Gottes wird eingeklagt – Die offene Frage nach dem Rächer.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
«Krieg ohne Schlacht»:
Zu
Heiner Müllers autobiographischen Bekenntnissen – Aus Gesprächen entstanden – Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit dem Werk und mit den kulturpolitischen Kontrolleuren der DDR – Verlornene Hoffnungen auf den sozialistischen Staat.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Gnadenlose Abrechnung mit den Vätern:
Zu
Kurt Drawerts «Spiegelland. Ein deutscher Monolog» – Entlarvung der Sprache als Entlarvung einer versteinerten Gesellschaft – Die Wut gegen die Väter und Großväter – Der Glaube eines Jugendlichen an den besseren Menschen – Ein Leben aus der Perspektive des Todes – Krank durch Vernunft, Wille und Pflicht.
Paul K. Kurz, Gauting bei München
Nicht angepaßt nocht Utopist:
Günter de Bruyns autobiographischer Bericht «Zwischenbilanz» – Kindheit im Nationalsozialismus – Nachkrigszeit und DDR-Staat – Mit dem Überleben beschäftigt – Nach 1989 zu einer moralisch glaubhaften, literarisch geschätzten Autorität – Schreiben aus Neugierde und «Chronistenpflicht» – Katholizismus als familiäres Bindemittel – Ein Leben in der Distanz zum jeweiligen Staat.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Deutsch-polnische Versöhnung:
Zu
Günter Gass' neuer Erzählung «Unkenrufe» – Das polnische Danzig/Gdansk der Gegenwart – Nationale Vrsöhnung und private Idylle eines älteren Paares – Der mehrfache Sinn des Buchtitels – Die in eine Erzählung eingekleidete Manhnung des Autors.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Gedächtnisarbeit – Trauerarbeit:
Literarische Positionen in der ehemaligen DDR – Der Gegensatz zwischen einer «tragischen» und einer «ironischen» Gesellschaft –
C. F. Delius' Erzählung «Die Birnen von Ribbeck» – Von der Feudalzeit bis zur «Wende» –
M. Marons neuer Roman «Stille Zeile sechs» – Kampf um eine authentische Lebensgeschichte – Wer ist Täter, wer ist Opfer? – Verborgene Nischen einer kleinen Freiheit –
G. de Bruyn und sein Essayband – Eine Analyse deutscher Befindlichkeit – Das große Vorbild Heinrich Böll – Literatur als kritische Instanz gegenüber der Macht.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Versuch über den geglückten Tag:
Zum neuen Roman von
Peter Handke – Geglückter oder glücklicher Augenblick? – In Gegenständen erfahrene Schönheit und Anmut – Zur Tradition abendländischer Glücksvorstellungen – Kairos und der Glaube an die «Schöpfung» – Der aufmerksam hörende und beobachtende Autor – Rettung des tätigen Betrachtens – Suche nach einer transformierenden Sprache – Der Dichter wird zum Medium einer Botschaft.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Alfred Dorn aus Dresden:
Zum Roman «Die Verdeigung der Kindheit» von
Martin Walser – Ein Charakter als Zeitroman – Rückkehr nach dem Osten – Die Bobardierung Dresdens am 13. Februar 1945 – Der überlebende Alfred Dorn – Das Wunderkind in der Schule – Beruflich und gesellschaftlich ein Verlierertyp – Ereignislose Beamtenlaufbahn im Westen – Ein plötzlicher und überraschender Suizid – Wer war Alfred Dorn? – ein Roman, der die verlorene Kindheit retten will – Poetische Vergegenwärtigung der unerbittlich, unwiederbringlich entschwundenen Heimat.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
In alltägliche Dinge versenkt:
Zu
P. Handkes Beschreibungsbildern «Noch einmal für Thukydides» – Geduldig wird Ungesehenes in Blickfeld gerückt – Das Betrachtete verändert den Betrachter.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Suche nach einer redlichen Sprache:
Zum 70. Geburtstag von
Kurt Marti – Paradigmenwechsel der «christlichen Literatur» – Nach Religionskritik und Säkularisierung – Konkretismus als literarisches Verfahren – Verfremdung und Provokationen – Republikanische Vernunft und Verantwortung des Christen – Gelebtes Vertrauen in die Fülle des Lebens – Gegen die Christentümer – Gotteslob nach Tschernobyl – Dichtung als Gebrauchstexte für den Menschen – Von der sprachschöpferischen Kraft biblischer Erinnerungen.
Paul Konrad Kurz, Gauting
«Fast nichts» im geschichtsträchtigen Jahr 1989:
Zu
Peter Handkes «Versuch über die Jukebox» – Natur und Geschichte als Orte menschlicher Glückssuche – Möglichkeiten des Erzählens heute – Erinnerungen eines Jungendlichen an die Musik aus der Jukebox – Wechsel von Augenblicksbildern und Erzählabläufen.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Eine Überlebende des Grauens:
Zu nachgelassenen Gedichten
Rose Ausländers – Erinnerungen an die verlorene Heimat – Holocaust als Zensur – Zwischen Traum- und Wachbewußtsein.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Abgesänge der DDR-Literatur:
Deutsche Einheit entzweit Schriftsteller aus Ost und West – Mittäter und Mittläufer – Auschwitz und die deutsche Einheit – Welche Geschichte wird nun liquidiert? –
Christa Wolfs Erzählung «Was bleibt» – Bericht über einen Tag am Ende der 70er Jahre – Die Autorin wird vom Stasi observiert – Existentielle Fremdheit im sozialistischen Staat –
Volker Brauns Roman «Bodenloser Satz» – Mit der Landschaft wird auch das Leben demontiert – Es bleibt nur die Grabrede auf die geschändete Heimat – Wer den Boden unter den Füßen verliert, dem bleibt kein Trost.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Inge Merkels Aufklärungsroman «Das große Spektakel»:
Vor- und postbarock – Oder einfach altwienerisch? – Ein Welttheater: Gott im sozialen Rollenspiel.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Utopie der Alten?
Zu einem neuen Roman von
Christine Brückner – Idealer Entwurf einer Senioren-Wohngemeinschaft – Erzählerische Überraschungen halten sich in Grenzen.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Von der Aussonderung zum Mord:
Zum neuen Buch «Die Welt zusammenfügen» von
Cordelia Edvardson – Als Kind nach Auschwitz deportiert – 40 Jahre danach Gespräche mit Altersgenossen und Nachgeborenen – Leben in Israel nach dem Jom-Kippur-Krieg – Erinnerungen an die geliebte Mutter E. Langässer – Die neue Erzählung «Abschied von Sidonie» von
Erich Hackl – Schicksal eines ausgesetzten Zigeunermädchens im faschistisch gewordenen Oberösterreich – Der Roman «Ausgrenzung» von
Waltraud Anna Mitgutsch – Fallgeschichte einer Mutter und ihres autistischen Sohnes – Die Decke der Humanität ist dünn.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Suche nach einem neuen, anderen Leben:
Zu
Christa Wolfs neuen Roman «Sommerstück» – Erinnerungen an einen Sommer auf dem Lande – Konflikte und Klagen eines ungelebten Lebens brechen auf – Erträumte Idylle und Heimat im Bauernhaus – Das unaufhaltsam näherrückende Lebensende wird wahrgenommen – Brandkatastrophe im Dorf zerstört die Sommerseligkeit – Bilder einer gestundeten Zeit unter Freunden – Erzählerin ist zugleich Hauptfigur des Romans.
Paul Konrad Kurz, Gauting
«Entsetzlich offene Geburt»:
Richard Exners Schöpfungsgedicht – Geburt und Schöpfung als Vertreibung aus dem Paradies – Der Mensch träumt davon, die mangelhafte Wirklichkeit zu überwinden – Leere oder erfüllte Zeit – Kindheit als Chiffre unversehrten Lebens – Persönliche Erfahrungen und strenge Spracharbeit durchdringen einander.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Mann und Frau: Anhäherungen – Trennungen:
Der Roman «Meduse» von
Gertrud Leutenegger – Suche nach dem Reich der ungeteilten Liebe –
Hanna Johansen schreibt den Roman «Ein Mann vor der Tür» – Die Zeit hält nicht, was der Augenblick verspricht –
Margrit Baurs Roman «Geschichtenflucht» – Wenn der Erzähler sich im Geflecht der Geschichten verbirgt.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Der romantische Traum:
Zum neuen Roman von
Johannes Rüber – Aufklärung und die zerstörte Einheit von Mensch und Welt – Suche nach dem Verlorenen in der romantischen Poesie – «Heinrich von Ofterdingen» als Kultbuch der Romantik – Ein Fragment gebliebenes Werk – Johannes Rüber schreibt den Romantorso weiter – Auf dem Weg ins mittelalterliche Griechenland – Atlantis als Utopie versöhnten Lebens – Paradiesvorstellungen bei Jean Paul – Unter der Kuppel der Hagia Sophia – Wiederkehr der Poesie als Verheißung – Das schöne Gegenbild als rückwärtsgewandte Utopie?
Paul Konrad Kurz, Gauting
In den Slums von Calcutta:
Zum neuen Roman von
Günther Grass – Absichtsvolles Tagebuch eines Indienfahrers – Blick auf die sozialen Verhältnisse – Aus der Position europäischer Aufklärung – Göttin Kali als weibliche Protestfigur – «Zunge zeigen» als Ausdruck der Scham.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Die Freiheit des Eros: Zu einigen Roman-Neuerscheinungen (3):
Gabriel Garciá Márquez' Roman einer lebenslangen Liebe – Die Wartezeit dauert 51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage – Das Ambiente einer kolumbianischen Stadt um die Jahrhundertwende – Zwei Liebende auf einem Schiff unter Quarantäne-Flagge – Zwischen realistischem Humor und märchenhftem Abschluß –
Per Olov Enquist erzählt drei ineinader gefügte Liebesgeschichten – Erfahung des absouten Anspruchs in der Liebe führt in ausweglose Situation – Wer ist der leibende Mensch: ein gestürzter Engel?
Paul Konrad Kurz, Gauting
Erinnerte Liebe – behauptete Liebe: Zu einigen Roman-Neuerscheinungen (2):
Zu einer neuen Erzählung von
Ulla Berkéwicz – Eingetaucht in die Hamburger Theaterwelt – Traum von leibseelischer Einheit von Mann und Frau – Odyseus und Penelope als mythisches Muster in
Inge Merkels Roman – Alltägliche Mühen der zu Hause gebliebenen Frau – Nicht nur erotische Abenteuer des Mannes – Gegen das Vergessen steht die Erzählung – Bathseba, die durch König David verführte Frau in der Darstellung von
Torgny Lindgren – Der Gott der Frau steht gegen den Gott des Mannes.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Liebe als Suche nach geglücktem Leben: Zu einigen Roman-Neuerscheinungen (1.):
Eros zwischen übersteigerten Erwartungen und alltäglichen Konflikten – Weisheit der Liebe ist subjektiv und objektiv –
Walter Muschg neue Erzählungen – Fünf unerhörte Begebenheiten – Mann und Frau sind in ihren biographischen Verletzungen gelähmt – Die erotische Liebe findet keinen Platz –
Helga Schütz' neuer Roman – Verlockungen der Warenwelt – Zwischen Besitzen und Lieben vermag der Mann nicht zu unterscheiden – Bilder der Verheißung in den Erinnerungen der Frau –
Marin Walsers Agentennovelle und die Sehnsucht nach der Idylle.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Nur der Suchende findet:
Zu Peter Handkes Märchen
Die Abwesenheit – Um die Verbindung von schöpferischer Phantasie und Welterkundung – Der richtige Weg wird gesucht – Drei ortskundige Personen: Frau, Soldat, Spieler – Alter Mann als weiser Führer – Der gemeinsame Weg dieser vier Personen – Plötzliches Verschwinden des kundigen Alten – Spurensuche als einziger Ausweg.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Unsere Zeit als eine Wartezeit:
Zeitgeschichtliche Bemerkungen in literarischen Texten – Apokalyptische Angst als Bestimmender Hintergrund – Diskrepanz zwischen intellektuelle, und emotionalem Niveau – Postmoderne als Stichwort – Krise kulturell aufklärerischer Autorität – Positionen und Vertreter – Schwierigkeiten des Erzählens – Kritisch-mimetische Funktion von Literatur.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Quijote stürzt sich blindlings in die Abenteuer des Lobens:
Zu einer neuen Lyrik-Sammlung von
Kurt Marti – Schwierigkeiten mit dem Lob Gottes in der deutschen Lyrik der Gegenwart – Eigener Weg Kurt Martis aus republikanischer, pazifistischer Tradirion – Spracharbeit auf der jesuanischen Spur – In «Mein barfüßig Lob» setzt er sich dem Spiel der Vergeblichkeit aus – Die religionskritische Frage der Aufklärung bleibt gültig, auch wenn sie jetzt lautet: «Wie Gott loben nach Tschernobyl?» – Verfremdung und Verwerfung in experimenteller Spracharbeit.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Unterwegs zum Gott der Langsamkeit:
Peter Handkes autobiographische Erzählung
Nachmittag eines Schriftstellers – Die Stunden außerhalb des Schreibens – Wer ist der ideale Erzähler? – Existenz des Schreibers ist dem Werk gleichrangig.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Vier Jahrhunderte Pilgerfahrt nach Tuntenhausen:
Zu Carl Amerys «Die Wallfahrer» – Vielfach Mißbrauchte Marienfrömmigkeit in Bayern – Die Führer des Katholizismus verkannten die Zeichen der Zeit – Sprung ins 20. Jahrhundert – Die beiden Grafen Arco – Madonna der kleinen Leuten – Die Nike-Rakete als neue «Patrona bavaria» – Geht das Weltende von Bayern aus? – Eine komödiantische, süddeutsch-katholische Apokalypse.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Neuentdeckte Weltfrömmigkeit:
Peter Handkes Roman «Die Wiederholung» – Heimkehr in die Kärtner Heimat – Die Lebenshemmende Gestalt des Vaters – Entdeckung der Dinge durch Entdeckung der Sprache – Die Suche nach dem verschollenen Bruder – Karstlandschaft – Kein realistischer Roman – Dem Text unserer Welt auf der Fährte – Die offenbarende Kraft des Alltäglichen.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Huldigung an die Dauer:
Zu Peter Handkes
Gedicht an die Dauer – In Denk- und Erzählschritten mitgeteilte Erfahrungen – Der geheimnisvolle, plötzliche «Ruck» – Erinnernde Wahrnehmung der Welt.
Paul Konrad Kurz, Gauting
... In realistischer Erzählweise:
Ein neuer Roman von
Isabel Allende – Liebespaar auf dem Hintergrund des chilenischen Terrors – Die Suche nach den Verschundenen – Drei herausragende Frauengestalten –
Uwe Timms Versuch eines lateinamerikanischen Bildungsromans – Deutsches Know-how im Dschungel – Passiver Widerstand der einheimschen Bevölkerung – Wunsch nach einem anderen Leben.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Der gegenwärtige Mensch – weder Prometheus noch Jesus?
Zum neuen Roman «Eingeschlossen» von
Ingeborg Drewitz – Gescheiterte berufliche Karrieren eines Atomphysikers und eines Sozialarbeiters – Hybris des wissenschaftlichen Forschers – Heiligkeit des Helfers – Dem Zynismus der Psychiatrie und des öffentlichen Rechts ausgeliefert.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Vom Ende der Humanzeit:
Zu
Günter Grass' neuen Roman
Die Rättin – Komponiert aus altdeutschem Märchenschatz, Personen des Blechtrommel-Romans und politischer Zeitkritik – Im chronologischen Dreischritt: vom Ausbeuter-Mensch über den «großen Knall» zur Neugeburt des «Rattenmenschen» – Mehrfach gesponnener Erzählfaden wird durch eingefügte Gedichte kommentiert – Rättin mahnt den unbelehrbaren Menschen vor seiner drohenden Selbstvernichtung – Erzähler und Rättin erzählen im Widerstreit – Nur die lebensnotwendige Angst vermag den Menschen zu retten – Die nach der atomaren Katastrophe auftretenden Menschenratten fallen in menschlisches Fehlverhalten zurück – Grass' Frage, ob die letzten Hoffnungen schon vertan sind – Gewitzte Partien mit moralischem Appell – Diskrepanz zwischen mythisierendem Märchenton und apokalyptischer Intention.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Philosophierender Reiseroman:
Zu
Peter Sloterdijks «Zauberbaum» – Von der Kritik zeitgenössischen Kulturbewußtseins zur erzählenden Evokation der Gegenwart – Am Vorabend der Französischen Revolution reist ein Wiener Arzt nach Paris – Neben den politischen Großereignissen beobachtet er an abgelegenen Orten die Neuentdeckung des Selbst – Riß durch das Subjekt verlangt den Verzicht auf theologische Macht – Gegenmittel: die heilende Macht des Magnetismus – Innere Erfahrungen, die nach außen drängen – Abgesplitterter Wille muß sich mit dem tieferen Grund des Lebens verbinden – Unmittelbares Wissen um die im Ich wirkende Kraft – Descartes' Reflexionen als seinsvergessen Philosophie – Weg in das tatsächliche Niemandsland der Wahrheit läßt alle Vorstellungsbilder fallen – Suche nach einer mediativ kommunizierenden Ganzheit.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Erzählte und dialogisierte politische Moral:
Zu
Bölls nachgelassenem Roman «Frauen vor Flußlandschaft» – Wort als einzige Waffe in den Zeitläuften – Eine in Politik, Geld, Karriere verstrickte Gruppe von Männern – Frauen als Gegenbilder und Gegenwelt – Suizid und Verweigerung als Weisen der Reaktion – Der proletarisch degradierte Mensch denunziert die Unmoral der Mächtigen – Bölls Liebe zum armen, unangepaßten Jesus – Zur gattungsmäßigen Einordnung des Buches – Nicht eine plausible Geschichte wird erzählt, sondern ein Tableau arrangiert.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Gott – Verzweiflung an jedem möglichen Bild?
Zum Erziehungsroman eines Vampirs
Das Licht und der Schlüssel von
Adolf Muschg – Dreigliedriger Roman und Nachschrift in Briefen – Zwischen dem Lebensproblem der Frau (Mona) und der Kunstproblematik des Mannes (Constantin Samstag) – Vampir des 20. Jahrhunderts versucht sich als Saugtherapeut zu ernähren – Er erzählt die Todkranke Frau ins Leben zurück – Kunst: ein Medium wird unfähig zum unmittelbaren Gebrauch – Erzähler verweigert den Schlüssel zur Erzählung – Leben ist bis auf weiters nicht heilbar.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Geschichtsroman als Familienroman:
Zu
Dieter Lattmanns Roman «Die Brüder» – Zweiter Weltkrieg und die Folgegeschichte – Die Familie wird im zweigeteilten Deutschland auseinandergerissen – Vorgegebene Chronologie der öffentlichen Haupt- und Staatsaktionen – Verküpft mit den episch gestalteten, aber doch realen Personen – Inszeniert durch erzählerisch erdichtete Begegnungen und Gespräche – Dominierende Außenperspektive des Ezählers – Innenseite der handelnden Personen bleibt unzugänglich.
Paul Konrad Kurz, Gauting
«Abreise wohin – Ankunft zu welcher Gegenwart?»:
Zu
Erica Pedrettis Erzählungen «Sonnenaufgänge Sonnenuntergänge» – Die nur dunkel erlebte, immer entgleitende Gegenwart – Der schreibende Mensch erfährt ungeahnte Möglichkeiten der Aufmerksamkeit – Erzählende Verschränkung von Zeitebenen und Bewußseinsstrom – Wirklichkeitseröffnende Wirkungen der Kunst.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Der Traum der Kunst hält das Leben offen:
Kurt Martis Aufzeichnungen und Abschweifungen 1980-1983 – Ist die Frage nach einem Menschenbild idealistisch? – Geschützt von der privilegierten Geschichtslosigkeit der Schweiz – Zwischen den Polen von Ruhe und Ordnung schimmert iritierend der «Traum der Phäaken» – Jesus als Mitbürger hätte Marti erschreckt – Die poetische Utopie: der alte Schauspieler Julian segnet den Papst im Namen der «Heiligen Anarchie».
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Vier Könige auf dem Weg zu Jesus:
Poetische Vergegenwärtigung der Dreiköngsmythe in
Michel Tourniers Roman – Legende vom vierten König, der zu spät kam – Jeder König begibt sich auf
seinen Weg – Gastgeber Herodes verkörpert die dämonisch-unerlöste Macht – Der in Betlehelm gebornen Kind-König Jesus als Gegenbild – Der Esel, der die Weihnachtsgeschichte erzählen darf – Der vierte König, Prinz Taor, auf der Suche nach Süßigkeiten – Das Misverhältnis von Erwartung und Erfüllung – Das stellvertretende Leiden Taors – Der Zuspätgekommene erfährt als erster das Mysterium – Reflektierte Naivität der romanhaften Erszählung – Das Heilige als Burleske – Jesus als Initiatorische Bezugsperson.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Befreiender Glaube sicht dichterische Sprache:
Verstummen christlicher Lyrik im Nachkriegsdeutschland – Wie konnte einer nach dem gnadenlosen Auschwitz von Gott reden? – Schon viel früher «Weltriß» und Krise in der Sprache – Sprachmächtiger Jesus, sprachohnmächtige Wiederholer – Im Zitieren verliert die Glaubensprache ihren Erfahrungsbezug – Liturgiereform und Sprachproblem – Von der Seelensprache zum gesellschaftskritischen christlichen Gedicht – Jedes Gedicht nimmt sich Freiheit – Epiphanische Kraft von Poesie und Glaube gegen verwalteten Offenbarungsbegriff.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Bilder des gestörten Eros:
Zu Gertud Leuteneggers «Komm ins Schiff» – Tötet die männliche Welt letzlich die Frau? – Die Radikalität der Sehnsucht wird eingeklagt – Folgen menschenmordender Modernisierung – Traumlogik in der Darstellung – Surreale Verschiebung der Bilder und Darstellungsebenen.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Der Betrachter greift ein:
Zu Peter Handke
Der Chinese des Schmerzes – Von der Kritik am sprachlichen Verhalten zur Hinwendung an die eigene Leidensgeschichte – Korrespondenz von Landschafts- und Selbsterfahrung – Der «Schwellensucher» Valentin Sorger – Erinnerungslose Prosa und gegenwartsgesättigte Sprache – Ihre Radikalität: Neue Sehweise der Wirklichkeit – Der wahre Betrachter
ist der Handelnde.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Christa Wolfs Erzählung «Kassandra»:
Gegen das Chliché des «puren Pessimismus» – Christa Wolfs Erzählung und Aktualisierung des Mythos – Der Kontext: Frankfurter Poetik-Vorlesungen – Erzählmonolog Kassandras in der Stunde vor ihrem Tod – Konflikt in der staatlich gefestigten Familienkonstellation – Es gibt keine guten helfenden Götter mehr – Bilder einer positiven Gegenwelt in der Gemeinschaft klassenloser Frauen – Aktuelle Bezüge: Vorkrieg und Kriegmoral – Sprachregelung und öffentliche Selbsttäuschung – Leiden der Frauen in falschen Strukturen.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Atomphysiker Capras Schritt zur Mystik:
Eine neue kosmisch-dynamische Einheitslehre? – In seiner Biographie Ganzheitserfahrung als mystisches Urerlebnis – Er bettet sie in ein Theoriesystem – Anders als Teilhard Entwurf einer Kultur- und Gesellschaftskritik – Abschied vom mechanistischen Paradigma – In der Nähe von Hinduisten, Buddhisten und Taoisten – Arbeit dürfte dem meditativen Bewußtsein nicht widersprechen.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
«Weil Gott nötig ist»:
Zu
Hartmut Langes Roman «Die Selbstverbrennung» – Ist Gott ein neues literarisches Thema? – Martin Walser: Verzicht auf die Widerstände des Schreibens – Heinrich Böll: Gott als innerstes Gegenüber gegenwärtig – Peter Handke: Poetische Vernunft erahnt friedensstiftende Form göttlicher Gegenwart – H. Langes grüblerische Pfarrgestalt aus der DDR – Auslösendes Moment: Selbstverbrennung des Pfarrers Brüsewitz in Zeitz (1976) – Sempert, Hauptgestalt des Romans, wird sensibilisiert durch Lebensfeindlichkeit der herrschenden Weltanschauung – Pfarrer Koldehoffs Grundfrage: Ist Gott nicht am Menschen schuldig geworden? – Grenzen des unbedingten Willens zur Aufklärung – Die entdeckte metaphysische Bedürftigkeit des Menschen.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Spuren zu sich selbst:
Der zweite Roman von
Claudia Storz – Irlandreise als Suche nach sich selbst – Leitfigur: Die Künstlerin und Freiheitskämpferin Augusta Gregory-Persse (1852-1932) – Erkundungen im Spiegelbild von Frauenbiographien – Interesse an der einzelnen Individualität.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Ein Wettbewerb für chtistliche Literatur:
Gibt es christliche Literatur? – Historischer Umbruch in den 50er und 60er Jahren – Kein Forum mehr zur publizistischen Vermittlung – Nach H. Böll sind die Menschen «christusbedürftig» – Literarische Veranstaltungen an Katholikentagen selektiv gesteuert – 300 Teilnehmer am Wettbewerb für christliche Kurzprosa 1982 – Verführt ein solcher Wettbwerb nicht zu einer «christlichen» (und apolitischen) Engführung?
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Autobiographisches von «Pfarrerskindern»:
Die geistige Kultur Deutschlands stark von evangelischen Pfarrhaus geprägt – Es entwickelte hohe Wortkultur, aber wenig politische und gar keine erotische Kultur – Die vorgeschriebene Familienharmonie – Väterliche Autorität mit dem Wort Gottes verknüpft – Der Preis dieser «Heilen Welt»: Stau aus Depression, Zweifel und Kritik – Breites Spektrum autobiographischer Aussagen – Die Modelle von Autorität und konfliktfreiem Zusammenleben in katholischer Version.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Schweizer Literaturbrief (2):
Erzählt werden Befreiungsvorgänge der Person, durch sie erscheint das soziale Umfeld –
Joseph Zoderers Erziehungsroman
Das Glück beim Händewaschen – Konflikt mit der Ordnungsstruktur eines Internats –
Jörg Steiners zweischichtiges Gruppenbild der älteren und mittleren Generation
Das Netz zerreißen –
Die Insel von
Ilma Rakusa – Männliches Ich sucht auf Patmos sich selber auf die Spur zu kommen –
Thomas Hürlimanns Erzählband
Die Tessinerin – Seine Titelgeschichte, die stärkste, erzählt vom Sterben – Eine «Radikalität», die der Tod fordert –
Max Frischs unerbitterliche Untersuchung gegen den Mann
Blaubart – Ungelöste Schuldfrage nach dem Freispruch – Unfreies Verhalten in erzählerischer Freiheit ausgebreitet.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Schweizer Literaturbrief (1):
Politische Parklandschaft – Kurt Marti gegen falsche Sicherheit – Gertrud Leutenegger «Der Gouverneur» – Gigantische Traumarbeit – Ein anderes Wissen in Rahel Hutmachers «Wettergarten» – Erzählband «Dona» bringt elementare Lebenshilfe – Sinnesänderung als zweite, bewußte Geburt.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Mystik und neuere Literatur (2):
Mystische Erfahrung im Spannungsverhältnis zum Wort – Poetisches Genie und Inspiration – Wann haben Texte einen «mystischen Einschlag»? – Peter Handke: «Unendliches Liegbesschwingen zwischen der Seele und Gott, das ist Himmel» – Sprachliche Entgrenzung – Auch nicht ursprünglich poetische literarische Gattungen für mystischen Impuls offen – Strategie der Auffindung – Phänomen Mystik, ein vernachlässigtes Thema der Literaturkritik.
Paul Konrad Kurz, Gauting b/München
Mystik und neuere Literatur (1):
Verstandener und mißverstandener Mystikbegriff – Vom naturwissenschaftlichen und ideologiekritischen Denken in Frage gestellt – Eine andere Weise der Erfahrung von Wirklichkeit – Teils heller, teils dunkler als übriges Wissen – Schmerzen der Läuterung und der kreatürlichen Begrenzung.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Suche nach der wahren Gestalt:
Autobiographische Selbstdarstellung von 70jährigen –
Vilma Sturm geht trotz «Barfuß auf Asphalt» weder barfuß noch auf Asphalt – Sie litt zeitlengs am Mißverhälntnis von Rationalität und Mystik –
Luise Rinsers «Den Wolf umarmen» – Barockkatholischer Werdegang und überraschendes Bekenntnis zum Sozialismus – Mystischer Urgrund ihres Glaubens – Keine Wehleidigkeit, dafür etwas Selbstlob – Für die Fortsetzung wäre mehr erfahrene Problematik wünschenswert –
Fridolin Stiers «Vielleicht ist irgendwo Tag» – Intensiv erfahrene Gegenwart, Ganzheit und Schöpfungsbewußtsein – Kritik an «Natur ohne Gott» und «Gott ohne Natur» – Ein Erfahrungs-, Leidens- und Trostbuch des späten 20. Jahrhunderts.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Suche nach der wahren Gestalt:
Provozierende Wahrheit in neuen Autobiographien –
Thomas Bernhard im Aufstand gegen die Sinnlosigkeit – Lungenheilstätte als Geburtsort zum Dichter – Eine Art Liturgie gegen die Beleidigungen –
Peter Handkes autobiographische Erfahrung in der «Kindergeschichte» – Allein mit dem Kind: «Ich habe jetzt ein Schicksal» – Natürliche Vorgänge werden zu Offenbarungsvorgänge – «Realitätstümler» unter seinen Kollegen als «Tyrann einer neuen Epoche» gebrandmarkt – Das Verhältnis von Schreiben und Wirklichkeitserfahrung.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Kritisches «Rendez-vous» mit dem Vaterland:
«Ich hab im Traum die Schweiz gesehen» Nach Österreich- und Deutschland- nun auch Schweizkritik – 35 Autoren, darunter Max Frisch, Peter Bichsel, fünf Frauen und auch Auswanderer – Adolf Muschg fragt: Gibt es eine Schweizer Nationalliteratur?
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Gertrud Leutenegger neu dramatisierter Gilgamesch-Mythos:
Poetisches Drama «Lebewohl, gute Reise» bringt den Ausbruch der bisher zurückgedränten Erotik – Aufgeklärtes Schneewittchen im Sarg, ICH auf hohem Berg – Gespräch über die Heilige Hochzeit zwischen Frau (Mutter=Königin von Uruk) und Frau (Tempelhure=ICH) – Eine einsame Reise, weil der Partner fehlt – Der Gilgamesch-Prometheus-Faust-Mann, der die Liebe scheut und den Tod fürchtet – Die Diskussion der Affen über die denaturierten Menschen von Uruk – Dort sind die letzten Alphütten in Tankstellen umgebaut – Sündenfallgeschichte des Mannes aus einer apokalyptischen Sicht der Frau – Stärken und Schwächen mythisierender (im Gegensatz zur dokumentarischen) Erzählweise.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
«Reich Gottes» in der Schweiz und anderswo:
Kurt Marti und sein Gedichtband «abendland» (vgl.
Titelseite) – «längst hat gott seinen boden unter den füssen verloren (an immobilienfirmen)» – «großer gott: uns näher als haut» – Erotischer Glaube – Liebe als Mystik und Genialität der einfachen Leute.
Paul Konrad Kurz, Gauting b/München
«Baiyun» – China und zurück:
Während Günter Grass auf seiner Chinareise mit «Kopfgeburten» spielt, setzt der Schweizer
Adolf Muschg seine Reisegruppe einem Prozeß der Selbsterfahrung aus – Bericht über das Objekt China wird zur Erkundung des Subjekts Gruppe – China wie erwartet – Aber unvorhergesehenen und unerklärlich: der Tod des Reiseleiters – Reisebericht wird zum Detektivroman – Beziehungsdelikt oder fehlende Beziehungen? – Eine Art «Decamerone» in China – Unser eigenes Unbehagen als Individuen in der Großgruppe.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Im Bild des Vaters das Bild der Epoche:
Wie kommt ein Sohn heute dazu, seinem verstorbenen Vater den Prozeß zu machen? – Die Entdeckung seiner Kriegstagebücher – Bürgerliches Trauerspiel des unpolitischen Vaters – Das Höchste denken und das Niederste nicht verhindern – Richtende Selbstgerechtigkeit und Sicherheit des Sohnes –
Christoph Meckels Buch ist mehr Demonstration als «Suchbild».
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
Friedenspreisträger Ernsesto Cardenal:
Nach Pablo Neruda meistgelesener Autor Lateinamerikas – Des reichen Patriziersohns Weg zur radikal gelebten Armut – Mystiker und Freund vom Thomas Merton auch außerhalb der Klostermauer – Kubaerfahrung – Botschaft und Schiksal der Gemeinde von Solentiname – Mit der Partei der Armen gegen Somoza – Heute Kulturminister – Weder Berufsschriftsteller noch Intellektueller – Welterfahrung mit den Rechtlosen und Rückgriff auf die Urgeschichte Nicaraguas – Epiphanie des brüderlichen Menschen – Gegen die Zerstörung der Natur und des menschlichen Zusammenlebens – Der Revolutionär sieht die Menschheit «für die Hochzeit mit Gott geschaffen».
Paul Konrad Kurz, Gauting b/München
«Rumor» – Zerfall einer Person:
Diskussion «versöhnt»/«nicht versöhnt» in der deutschen Literatur – Botho Strauß fociert mit der Romangestalt Kekkers die Nicht-Versöhnung – Diskrete Komplizenschft mit der Spottfigur seiner Jugendjahre – Rumor als Codewort – Möchtegernpatriot liebt imaginäres Land – Monods trostlose Sicht des Menschen – Trotz Sinnleugnung Suche nach Sinn.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
«Im Stalle von B.» – Ikone und Politik:
Zu einem Weihnachtsgedicht von
Ernst Meister (1979) – Mittelalterliche Ikonopraphie der Geburt Jesu – Aber verfremdende Elemente: Warum Uria? Wo bleibt Joseph? – Der Pilz von Hiroshima und das Schweigelager von W.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Zu Peter Handkes «Langsamer Heimkehr»:
Auf dem Weg zur Selbstfindung – «Gegen die Zeit ein richtige Leben führen» – Bedürfnis nach Heil und kontemplativ-metaphysischer Versöhnung – Geschichte: «eine (auch von mir) fortsetzbare freidensstiftende Form» – Eine mystische Spur: «Ja, es gab eine Gnade» – Eine gefährliches Stilprinzip – Ästhet und Existentialist an einem Scheideweg.
Paul Konrad Kurz, Gauting
Die Angst in Bölls deutschem Sittenbild:
Der neue Roman «Fürsorgliche Belagerung» – Während Walsers «Seelenarbeit» auf das Individuum blickt, beschreibt Böll die Gesellschft im «Belagerungszustand» – Nach viel Vorzeige- und Trauerarbeit die Botschaft des Romans: «daß ein Sozialismus kommen muß, siegen muß» – Religion nicht nur geachtet, sondern gelebt – Chronist und Warner sollen bleiben.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München
«Seele», ein Thema zeitgenössischer Literatur:
Die «schöne Seele» im utopischen Elan der deutschen Klassik – Iphigenie und Faust als Idealtypen – Die «deutsche Seele» und ihre Geschichte – Gottfried Benns Polemik gegen die kleinkarierte Christenseele – Anzeichen einer revidierten Einstellung – Neues Stichwort
Seelenarbeit im neuen Roman von
Martin Walser – Begrenzte Hoffnung und realistische Bescheidung – Analogie zu Mitscherlichs Trauerarbeit – Parallele in biblischer Ganzheitserfahrung?
Paul Konrad Kurz, Gauting
Zu Detlev Blocks gesammelten Gedichten:
Bezug auf: Natur, Zeitgenossen, Nächster, Jesus/Gott – «Warum ärgern Sie sich über hundert Spatzen, von denen 99 nicht da sind?» – In einer Welt ziellosen Dahinrasens Blocks «Anhaltspunkte» wörtlich verstehen.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München
Jesus in der deutschen Gegenwartsliteratur:
Publikationen im Grenzgebiet von Literatur und Theologie – Bestandesaufnahme von
Karl-Josef Kuschel – «Christliche Dichtung» als Element des Kulturkatholizismus – Indirekte Annäherung an die Gestalt Jesu aus heutiger Wirklichkeitserfahrung – Gliederung des Materials in jesuanische Themenkreise, Figuren, Knotenpunkte – Person und Sache Jesu als bestimmender Hintergrund jenseits von dogmatischen Formulierungen und illusionistischen Bildern.
P. K. Kurz, Planegg
Gespräch über Jesus in Solentiname:
Ursprüngliches Verstehen des Evangeliums – Ernesto Cardenal und die Dorfgemeinschaft von Solentiname – Predigtgespräche der Gemeindemitglieder als Anstrengung zur Übersetzung der Frohbotschaft – Worte, die nicht trennen, sondern Verbindungen schaffen, die Wirklichkeit neu sehen lassen – Weihnachten als Antrieb zu Jesuserkenntnis.
Paul Konrad Kurz. Planegg
Hubert – eine deutsche Entwicklungsgeschichte:
Identitätskrise in Peter Härtlings neuem Roman – «Hubert, aus dir wird nie ein richtiger Mann» – Der Sohn des SS-Offiziers findet statt der «Höhle Mutter» die «schwarze Höhle» Kino – Dessen Helden ersetzen verdrängte Vergangenheit und erfolglose Gagenwart – Dem siechen Hubert Windisch stellt keiner die heilende Parzivalfrage.
Paul Konrad Kurz, Planegg
Gott lebt in den Psalmen:
Verstummung der Psalmendichtung angesichts erfahrener Geschichte des 20. Jahrhunderts – Vergessene Tradition der Psalmodie – Dritte Phase der Aufklärung und die Frage nach dem «religiösem Subjekt» – Psalm als Gattung im Altertum – Säkularer Wiedergewinn der Sprache der Psalmen – Poesie und Politik.
Paul Konrad Kurz, Planegg
«Ein fliehendes Pferd»:
Nach seinen Romanen schrieb
Martin Walser jetzt eine Novelle – Die Begegnung zweier ehemaliger Schulfreunde wird für sie und ihre Frauen zur Stunde der Wahrheit – Erschütterungen im privaten Bereich als Antithese zur «Gallistischen Krankheit» – Die politische Dimension diesmal ausgeklammert – Gelingt die Midlife-Wende, ein persönliches Leben im weniger Falschen?
Paul Konrad Kurz, Planegg
Brecht und Religion:
Nicht die Existenz Gottes, sondern die Funktion der Gottesbilder beschäftigten ihn – Gott als Lückenbüßer – Hans Pabst untersuchte Brechts Werk als Theologe, nicht als Literaturhistoriker.
Paul K. Kurz, Planegg b/München
Innerschweizer Schriftsteller:
Abseits der großstädtischen Feuilletons – Eine Anthologie von 118 und eine Biographie von 206 Autoren – Es darf erzählt werden – Keine Weisung aus einer Chefetage – Wie ungebrochen ist der Mensch noch in dieser Landschaft?
Paul Konrad Kurz, Planegg b. München
Auch von Zärtlichkeit ... lebt der Mensch:
Zärtlichkeit, ein öffentlich unbrauchbares Wort – Was Wörterbucher und was Menschen darüber sagen – Die unzärtliche Erwachsenenwelt – Mit den Augen liebkosen – Peter Lippert am Silvaplaner- und Silsersee – Keine Abkapselung, sondern aktive Aufmerksamkeit – Katechismus und Predigt befürchten Mißverständnisse – Heinrich Böll erinnert an die Zärtlichkeit Jesu und des Neuen Testaments.
Paul Konrad Kurz, Planegg
Ninive in der Innerschweiz:
Gertrud Leuteneggers Zweiter Roman: «Ninive» – Ein präparierter Riesenwal als Anlaß des Wiedersehens für zwei junge Leute – Liebe im Zwiespalt zwischen der Einheimischen (Erzählerin) und dem Sohn einer Gastarbeiterin – Dem bösen Feind und seiner Hoffart widersagen – Anerkennung des Mythos in der Kirche und der Ideologie im Sozialismus – Doch für beide kein Vertrauen – Dreifaltigkeitsdreieck, Jonaserzählung, Tantum ergo – Geht die Autorin in der Prophetenrolle nach Ninive?
Paul Konrad Kurz, Planegg
Detlev Blocks neue Lyrik-Anthologie:
Gedichte von hundert christlichen Autoren – Große Meister und unbekannte Entwicklungshelfer – Heutige Werktagserfahrung und die Erinnerungen an den armen Mann von Nazareth – Dreierlei Sprechweisen – Nur eine voll literarisch – «Hoffnung, Frühaufsteherin am schwärzesten Tag».
Paul Konrad Kurz, Planegg
Weihnachtscollage über den lieben Gott:
Frage zum Fest: Wann haben Sie das letztemal mit Kindern gespielt? – Trozt 2000 Jahren Holz, Stein und Edelstein fragen die Jungen nach dem guten Jesus – Aber war er lieb? – Warum W. Willms auf solches Vokabular verzichtet – Publizisten und Theologen: Wie war es mit dem lieben Gott? – T. Mosers selbstanalytische Abrechnung mit ihm – Aber wie soll man ihm anders nennen? – Durch Fragen zur Erfahrung und Veränderung.
Paul Konrad Kurz, Planegg
Kurtmartin Magiera (1928-1975):
Er ließ sich auf das Wagnis ein, als Christ zu schreiben – Sein Werk spiegelt sein engagiertes Leben – Madgiera übte Sozialarbeit an der Basis – Seine ersten Romane – Leben und Menschen in einer Pfarrei – Der kleine Mensch Liddl unterwandert den selbstsicheren Pfarrherrn Eichhorn – Bei Konzilsbeginn wechselte der Romancier zum Redakteur – Reportagen, Kurzgeschichten und Gebete – Sein letzter Buchtext: «ich habe dein gesicht gesehen» – «den geschichtlichen jesus in den gesichtern der menschen heute entdecken».
Paul Konrad Kurz, Planegg
Mensch und Geschlechtlichkeit in der modernen Literatur:
Warum die Literatur nicht vorbildlich und nur aufrichtig ist –
Siebenschläfer und
Das Nest zur Einführung – Das Wunder der Liebe fand nicht statt –
Wunschloses Glück als Lehrbuch einer verhinderten Menschwerdung – Pubertätsnöte und Schullekture – Die Faszination der Geschlechter –
Das Hohe Lied der Liebe und seine Spiritualisierung – Störfaktor im Räderwerk der Leistung und Produktion – H. Böll warnt gegen Vermarktung des Sex – Intensivere Darstellung des Eros bei romanischen Autoren – Literatur als weltliche «Theologie» der Zärtlichkeit.
Paul Konrad Kurz, Planegg
Lust an der Berührung mit Erde und Wasser:
(Neue christliche Lyrik der Männer II.): Kurt Marti hißt keine christlichen Fähnchen auf Bergen – Er kennt Sonnenritual, kretischen Wellenschlag, Körperglauben und Luftseilbahn – Pastor Block und Pater Pilz SJ gehören auch zu den «Grenzgängern» – Abschließender Überblick.
Paul Konrad Kurz, Planegg
Neue christliche Lyrik der Männer:
Sprachlicher Bruch in den fünziger und sechziger Jahren – «Pfingstpsalm» (R. A. Schröder) gegenübergestellt zu «Dich loben im Abfall» (R. O. Wiemer) – Bei Schröder fast nur noch Repetition – Bei Wiemer kommt Neues in Sicht – Eine ungetraufte Wirklichkeit wird in Beziehung gesetzt zu Gott – «Grenzgägnig» von Stephan Reimund Senge – Ein Dichter und Mönch aus der Abtei Himmerod in der Eifel – Wortaskese und Wortkondensate – «Gebrauchstexte» für den Gottesdienst von Wilhelm Willms – Ein Pfarrer als bekanntester christlicher Song- und Textautor – Die Botschaft Jesu muß neu geerdet werden – «Der geerdete Himmel» – Vom Befremdenden der biblischen Gestalten zur Verfremdung als literarischem Prinzip.
P.K. Kurz, Unteraching
R. Bohren, Daß Gott schön werde:
Praktische Theologie in ihrem Verhältnis zu den Künsten.
Paul Konrad Kurz, Planegg
«Geheiligt werde dein zugefrorener Name»:
Neue religiöse Lyrik – Seit 1974 freundlichere Wetterlage für Poesie – Auffallende Fülle religiöser Gedichte –
Ladies first – Beten «mit abgeschürften Worten» – Eva Zellers Winterpsalm – «Sagt meinem Tod, daß er offene Türe einrennen wird» – Hiob-Franziskus – Religiöse Urorte der Menschheit bei Helga Piccon-Schultes – Auseinandersetzung eines mystischen Bewußtseins mit Sprache und Realität – Dorothee Sölles «revolutionäre Geduld» (vgl.
Titelseite).
Paul Konrad Kurz, Planegg
Ausbruch aus der Gottlosigkeit:
«Schönes Gehege», Roman von Gabriele Wohmann – Autobiographische Züge wie bereits in früherem Gedichtband – Jetzt versteckt in männlicher Schriftstellerfigur – Von einem Fernsehteam inquisitorisch interviewt – Nach dem Tod des Vaters wird solche Fragerei belanglos – Der Regisseur erwartet den für ihn/sie typischen «bösen Blick» – Ausbruch aus Fixierungen und Zwängen zu einem neuen Leben des Glücks – «Lieber Gott»-sagen wird möglich.
Paul Konrad Kurz, Planegg
Wenn das Lachen aufhört, haben die Riesen gesiegt:
Der Ich-Erzähler erwacht aus einem Hochzeitstraum – Die Frage nach der sogenannten Wirklichkeit wird eingeleitet: Wer ist die Riesin? Kann man sie austreiben? – Die Große Loge Egon (Ego mit N) – Das erste und das zweite Finale – Erna-Tantra – Ein Hinterglasbild von Jesus – «Lauter Projektionen, er kann doch nicht alles gewesen sein» – Marti stiftet ein mythisches Bild – Disharmonische Beziehung zur christlichen Interpretation von Welt – Eine Erfahrung nahe der Erkenntnis von Audens «Verlorenes Lachen, verlorenes Beten».
Paul Konrad Kurz,Planegg bei München
«Catholics» – ein amerikanisch-irischer Roman:
Ein Thema, das sich deutsche Autoren entgehen lassen – Mönchsinsel nach dem Vierten Vatikanischen Konzil – Auseinandersetzung mit einem weltmännischen römischen Visitator – Der Abt: «Ich war für ein anderes Jahrhundert geschaffen» – Humorvoller Beginn und tragischkomisches Ende – Weltgeschichtliches Thema in unerhörter Schwebe aus Teilnahme und Distanz gezeichnet.
Paul K. Kurz, Unterhaching
Zum Etikett «Christlicher Dichtung»:
Seine Entstehung und sein apologetischer Charakter – Unschärfe und restaurative Tendenz – Wo endet und beginnt das Christliche? – Wohin gehören Büchner, Döblin und Gütersloh? – Chiffren von Transzendenz – Sölles Ansatz – Auf das Erzählende achten dort, wo es vorkommt.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching
Im Innern der Gedichte – Menschwerdung:
Einst idealisiertes, dann abgebautes, jetzt neuentdecktes Menschenbild – Gottfried Benn: Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch – Brecht: Der Mensch hilft dem Menschen nicht – Warum negative Menschenbilder – Im «dirty-speech»-Ton erlösende Liebe gefordert – Umschlag des Pendels – Versuche, ein «positives» Menschenbild direkt zu gewinnen – Heinrich Böll und Nicolas Born – Im Innern der Gedichte steckt der Mensch, bist du – Weltliche Liturgie – Durch Verfremdung die Fremdheit der Weihnachtsbotschaft zurückgewinnen.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching
Realisation – nicht «christliche Dichtung»:
Dorothee Sölle leistet in ihrem Buch «Realisation» das «und» für «Literatur und Theologie» – Religiöse Sprache weltlich interpretiert – Tillich theologischer Gewährsmann – Die ästhetische Vermittlung des Absoluten – Biblische Sprache in Büchners «Woyzeck» – Faulkners «Eine Legende»: Unabgeschlossene Heilsgeschichte weiterschreiben – Drei große Beispiele – Kritische Würdigung: Ja zum Schlüsselwort «Realisation» und Vorbehalte zum Immanenz- und Transzendenz-Begriff.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching
Die gebändigte Literatur:
Enzyklopädie/Wissen im Überblick: «Die Literatur» – Erweiterter Literaturbegriff – Was ein Christ vermißt.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching
Bewältigte Zeit – Provokation des Wirklichen:
«Die Literatur der Bundesrepublik Deutschland» in Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart – Die deutsche Nachkriegsliteratur ist historisch geworden – Die CDU-Regierungen fanden keinen Kontakt zu den Schriftstellern – Kindlers Literaturband unterschlägt die Stimme der Literaten auf den Medien-Kanzeln – Prosa, Lyrik und Dramatik als Großeinteilung «mit etwas schlechtem Gewissen» – Christliche Literaturkritik hat kein Organ.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching
Gott im Gedicht:
Gott hat es schwer in einer verzweckten Welt – Noch schwerer tut sich religiöse Lyrik – Trotzdem «Poeten beten» – Aber sie beten der Religion zum Trotz – «Und also wurde das Wort Gott zum Proleten der Sprache» – Soziologenjünger in neuer Predigerrolle – Gedanklicher Überhang erdrückt die Erfahrung.
Paul K. Kurz, Unterhaching
Martin Walsers Roman «Der Sturz»:
Drei Romane und drei verschiedenen Anselm Kristlein – Die kapitalistische Blomich-Welt – Die Gallistlsche Krankheit – Edmund, der parasitäre Intellektuelle – Sturz der Blomich-Welt – Und Gott? – Unsere Not erzeugt ihn von Sekunde zu Sekunde – Es bleibt die aggressive Resignation.
Paul K. Kurz, Unterhaching
Was die Dichter längst schon sahen:
Nicola Chiaromonte und die Krise des modernen Bewußtseins – Der Glaube an die Geschichte als Fortschritt und Machbarkeit zuerst von dem Dichtern in Frage gestellt – Von Stendhal und Tolstoi zu Martin du Gard – Die Vernunft kommt in der Geschichte in jedem Fall zu kurz – Bei Malraux treten Tat und Aktion an die Stelle von Wahrheit – Pasternak findet keinen Sinn der Geschichte mehr – Um die Bekehrung von den Trends.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching
«Heinrich Heine und die Abschaffung der Sünde»:
Der Politologe D. Sternberger betrachtet den Poeten unter dem Gesichtspunkt seines Glaubens – Die Stiftung autonomer Glückseligkeit – Prophetie einer deutschen Revolution – Utopik, Narrenbewußtsein, Erlösungssehnsucht.
Paul K. Kurz, Unterhaching
China und die Wiederkehr des Engels:
Wer ist Johannes Rüber? – Seine neue Erzählung «Malapa, Malapa» – Curzio Malaparte, eine historische Person – Gespräche und Monologe eines sterbenden Mannes – Analog zum Griechenlandtraum unserer Klassiker träumt Malaparte seinen Chinatraum – Der Engel als Retter – Menschwerdung im Reich der Mitte – Apolitische Dichtung im Dienst besserer Qualität des Lebens.
Paul K. Kurz, München
Vom Weihnachtsmärchen zur Weihnachtssatire:
Das Wunderbare ins Märchen gezogen –Dickens und Stifter – Bei Storm weihnachtet es stubenhaft – Vom öffentlichen Glauben übe die private Stimmung zum öffentlichen Geschäft – Bölls mechanischer Engel flüstert Friede – Gedichte entlarven – Aber wen? – Die verlorene und wiedergefundene Scham.
Paul K. Kurz. München
Aus dem Tagebuch einer Schnecke:
Zum neusten Roman von Günter Grass – Lassen sich Belletristik, Politik und Pädagogik vereinen? – Ein Dichter und Wahlredner stellt sich seinen frangenden Kindern – Williy Brandt als Schnecke – Naziherrschaft als Hintergrund – Grass mit sich selbst zufrieden.
Paul K. Kurz, München
Auf der Suche nach dem Religiösen (4):
Die Gottesfrage ist bei den modernen Autoren nicht verstummt – Gott, das Nichts und der «Große Bruder» – Jenseits der christlichen Redeweise – Befreiung oder Veränderung, statt Erlösung – Die Groteske und die Eschatologie – Jesus steigt vom Kreuz auf die Straße – Aber die Leute tragen ihn zurück – Wo läßt sich heute Transzendenz finden? – Kunst als Epiphanie und geistige Manifestation.
Paul K. Kurz, München
Auf der Suche nach dem Religiösem (3):
Politischer Kämpfer und Novize beim Dichtermönch Thomas Merton – In einer christlichen Kommune – Generäle und Werbefunk vor Gottes Gerechtigkeit – Herr, erhebe Dich – Gegen Karrieremacher – Der Gott der «Armen» in Lateinamerika – Das Elementare und die komplizierte Welt – Sinnlichkeit und christliche Mystik – Freier Blick auf die Welt aus der Todesnähe – Ich sagte nur o.k. – Gebet für Marilyn Monroe – Das Mädchen, das auch seinen Traum hatte.
Paul K. Kurz, München
Auf der Suche nach dem Religiösem (2):
Kurt Marti – Literatur ist Sprache und Ideologiekritik – Mehr als formale Spielerei – Bundesstaat, Verband, verbunden, Neuer Bund – Reinigung de Sprache und Verfremdung von Texten – Wie es einem ergeht, der heute Gott sucht – Der verlorene Sohn in der Verlorenheit des Wohlstandes – «Das könnte manchen Herren so passen» – Gegen die Sprachsklerose – Und die Inflation christlich-idologischer Parolen – Neuer, durch die Sprache eröffneter Zugang zur Wirklichkeit.
Paul K. Kurz, München
Auf der Suche nach dem Religiösem (1):
Der ungemäße Trost nach dem Ende der sogenannten «christlichen Literatur» – Gertrud von Le Fort – Konnten uns ihre Reichsvorstellungen jemals weiterhelfen? – Silja Walter – «Der Fisch und Bar Abbas» – Der erzählerisch stärkste Einfall – Die Zeit «mönchisch» überspringen – Der Goldgrund der Legende und die Nähe zur geistlichen Idylle – Der Stundentag in den Gedichten «Der Tanz des Gehorsams oder die Strohmatte».
Paul K. Kurz, München