INTERVIEW
Auf dem Weg zu einer indianischen Kirche:
Gespräch mit
G. Paulo Süss – Kommentar zu einer Erklärung indianischer Pastoralträger
(vgl. Kasten) – Teilnahme am indigenistischen Emanzipationsprozeß eint Stämme und Ethnien – Gemeinsam ist ihnen die Erfahrung kultureller, gesellschaftlicher und kirchlicher Repression – Durch Missionspraxis der eigenen Herkunft entfredet – Was ist ein indianischer Pastoralträger? – Symbol-Macht der Kirche muß dezentralisiert und geteilt werden – Schritte zu einer gesamtlateinamerikanischen Indianerpastoral – Seminare und wissenschaftliche Treffen als Foren des Meinungsaustausches.
Interview: L.K. und N.K.
SOZIALETHIK/WIRTSCHAFT
US-Wirtschaftshirtenbrief – Die Größere Gerechtigkeit:
Kontext der wirtschftsethischen Debatte – Herkömmliche Pflichtenethik durch eine Strukturethik überwinden – Abstrakte Modellvergleiche und ordnungspolitische Entwürfe werden überwunden – Gerechtigkeit als fairer Interessenausgleich – Priorität der Armen in ihren Grundbedürfnissen – Forderung nach einem partizipatorischen Zugang zum Wirtschaftsleben – Prüfstein der ethischen Reflexion sind die wirtschaftspolitischen Empfehlungen – Wider das neoliberale Marktdogma und für das Sozialstaats-Gebot.
Friedhelm Hengsbach, Frankfurt/M.
AFGHANISTAN
Bericht über eine humanitäre Mission:
Drei für Europäer schwer begreifbare Komplexe – Exklusiv religiöse Motivation des Widerstandes der sunnitischen Mujaheddin – Zersplitterung der Kräfte als Merkmal einer akephalen Gesellschaft – Umwandlung Afghanistans in eine marxistisch-atheistische Gesellschaft ist gescheitert – Seit Oktober 1986 geänderte Taktik der Luftkriegsführung – Als Folge droht diesen Sommer eine Hungersnot – Jeder gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungsprozeß ist abgebrochen – Aktuelle Möglichkeiten medizinischer Versorgung – Zukunftsaussichten nach dem möglichen Abzug der Sowjettruppen.
Rupert Neudeck, Troisdorf bei Köln
LITERATUR
Quijote stürzt sich blindlings in die Abenteuer des Lobens:
Zu einer neuen Lyrik-Sammlung von
Kurt Marti – Schwierigkeiten mit dem Lob Gottes in der deutschen Lyrik der Gegenwart – Eigener Weg Kurt Martis aus republikanischer, pazifistischer Tradirion – Spracharbeit auf der jesuanischen Spur – In «Mein barfüßig Lob» setzt er sich dem Spiel der Vergeblichkeit aus – Die religionskritische Frage der Aufklärung bleibt gültig, auch wenn sie jetzt lautet: «Wie Gott loben nach Tschernobyl?» – Verfremdung und Verwerfung in experimenteller Spracharbeit.
Paul Konrad Kurz, Gauting bei München