ORIENTIERUNG    

Nr. 10   31. Mai 1984 PDF ansehen / Nummer bestellen

PORTRÄT
Er gab Impulse für ganz Lateinamerika: Der Bischof von Riombamba, ein Pionier der Campesino-Evangelisation – Die Indios wählten ihn zu ihrem Anwalt – Polizei-Razzia: Anzeichen eines internationalen antikirchlichen Komplotts im Namen der «Nationalen Sicherheit» – Initiativen zur Schaffung eines kontinentalen Bewußtseines – Führende Rolle in Medellín – Bischofsjubiläum in Form einer Studienwoche.
Ludwig Kaufmann


Interview mit Bischof Proaño: Diskriminierung verhinderte in Ecuador eigenständige Indio-Kirche – Keine Zulassung zum Priesterseminar ohne spanischen Adoptivnamen – Der erste Schritt in Riomamba: «Wir legen das Wort Gottes in ihre Hände» – Unter den neuen Ämtern gehören die Laienmissionare an die Spitze – Konvergierende Anstöße von Medellín und Paulo Freire.
Interview: E. Rosner, La Asunción/Ecuador

SCHWEIZ
Kirche für das Volk oder mit dem Volk: Welche Rolle kommt der «Basis» in der Kirche Schweiz zu? – Demokratische Tradition und demokratische Abstinenz – Volkskirchliche Struktur der öffentlich-rechtlichen Kirchgemeinde – Das Steuergeld bei den Gemeinden verschafft Basismacht – Trotzdem Entfremdungserscheinungen – Referendumsgeprüfter Volkswille gegen Trennung von Kirche und Staat – Synodale Bewegung von Rom abgeblockt – Gesellschaftspolitische Aufgabe für eine «neue Basis».
Josef Bruhin

LYRIK
Befreiender Glaube sicht dichterische Sprache: Verstummen christlicher Lyrik im Nachkriegsdeutschland – Wie konnte einer nach dem gnadenlosen Auschwitz von Gott reden? – Schon viel früher «Weltriß» und Krise in der Sprache – Sprachmächtiger Jesus, sprachohnmächtige Wiederholer – Im Zitieren verliert die Glaubensprache ihren Erfahrungsbezug – Liturgiereform und Sprachproblem – Von der Seelensprache zum gesellschaftskritischen christlichen Gedicht – Jedes Gedicht nimmt sich Freiheit – Epiphanische Kraft von Poesie und Glaube gegen verwalteten Offenbarungsbegriff.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München

REFORMIERTE KIRCHEN
«Status Confesssionis» angesichts Apartheid: Kirchen reformierter Tradition sind nicht auf ein bestimmtes Bekenntnis festgelegt – Aber wie bekennt man in einer aktuellen Situation, daß man Christ ist? – Christen aus der Dritten Welt bringen immer deutlicher den Status Confessionis (Bekenntnis- und Entscheidungssituation) zur Sprache – «Rassismus ist Sünde»: das Bekenntnis der Ottawa-Konferenz (1982) – Reaktion der rein-weißen Kirchen Südafrikas – Wachsende Gesprächsbereitschaft – Befragung der Mitgliedkirchen bis Ende 1984.
Leni Altwegg, Adliswil

BUCHBESPRECHUNG
Bluternte: Blut der Armen für Wohlfahrt der Reichen.
Martin Lange, München


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