ORIENTIERUNG    

Nr. 17   15. September 1974 PDF ansehen / Nummer bestellen

THEOLOGIE
Das Böse im Menschen und der Teufel an der Wand: Aus einem Gespräch mit Karl Rahner – Das Phänomen des Bösen – Vorschnelle Antwort.
Karl Rahner, München

EXORZISMUS/TEUFELSGLAUBE
Zwischen Hollywood und Tübingen: Der Gruselfilm vom W.P. Blatty und das wissenschaftliche Werk von Herbert Haag in zeitlicher Koinzidenz.


«Der Exorzist» in amerikanischer Sicht: Raffinierte Zeitwahl – Die nationalen Frustrationen in USA riefen nach einem Sündenbock – Der Regisseur des Gruselfilms wird nachträglich profund – Die Hauptfigur Karras, ein Hollywood-Klischee – Zum Sterben gut – Blattys eigene Privatgeschichten verfälschen den historischen Fall – Das beste Gegengift: Den Film besuchen, um ihn zu vergessen.
Eugene C. Kennedy, Chicago


Drei Gespräche über Teufelsglauben und Bessenheit: Reinhold Iblacker befragte zwei Theologen und einen Psychologen – Karl Rahner: Wenn Psychiater aufgeben, scheitert noch nicht die Psychiatrie – Für die Theologie ist das Phänomen der Bessenheit uninteressant – In «Der Exorzist» wirkt der Exorzismus nicht – Ludwig Pongratz: Der Besessene in psychiatriescher Interaktion mit dem Exorzisten – Der Teufel wird im Besessenen erst richtig produziert – Suggestibilität und Sexualität – Wie objektiv ist das Ritual? – Der Exorzist in der Rolle des Apologeten – Vorschlag zur Güte: ein Heilungsritus ohne den Teufel als Person – Peter Knauer: An den Teufel gibt es keinen Glauben – Im Glauben geht es um unsere Gemeinschaft mit Gott und nichts anderes – Der Teufel, die abergläubische Ausmalung der Wand, hinter der man mit sich selbst im Unglauben alleine ist.

ORDENSREFORM
Zukunftsperspektiven und neue Strukturen: Ein zu unvermitteltes Ideal von Gemeinschaft führt in Sackgasse – Anstelle der «Ordensfamilie» Modelle mit mehrfacher Gruppenzugehörigkeit – «Netzwerk» mehrerer Kommunitäten – Lockerung der Lebensgemeinschaften – Flexible Mitgliedschaft – Gelübde zu Gott, mit dem Orden ein Vertrag – Finanzfragen und Widersprüche in der «Armut» – Mehr individuelle Verantwortung hinsichtlich der Einkünfte – In der Prioritätenliste eines Lebens nach dem Evangelium steht die Freiheit vom Besitz vor der Ehelosigkeit.
Heinrich Krauss SJ, München

LITERATUR
Die gebändigte Literatur: Enzyklopädie/Wissen im Überblick: «Die Literatur» – Erweiterter Literaturbegriff – Was ein Christ vermißt.
Paul Konrad Kurz, Unterhaching

BUCHBESPRECHUNG
Herbert Haag (u.a.): Teufelsglaube: Die Frage nach dem Bösen umfassend angegangen: theologisch, exegetisch, historisch.
Ludwig Kaufmann


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