ORIENTIERUNG    

Nr. 22   30. November 1985 PDF ansehen / Nummer bestellen

KONZIL/SYNODE
Religionsfreiheit und die Würde der menschlichen Person: Zwei grundlegende Texte des Vaticanum II – Aus der Mitte der Konzilsberatungen erwachsen – Mut zur historischen Diskontinuität und Treue zur Geschichte.
L.K.

LITERATUR
Philosophierender Reiseroman: Zu Peter Sloterdijks «Zauberbaum» – Von der Kritik zeitgenössischen Kulturbewußtseins zur erzählenden Evokation der Gegenwart – Am Vorabend der Französischen Revolution reist ein Wiener Arzt nach Paris – Neben den politischen Großereignissen beobachtet er an abgelegenen Orten die Neuentdeckung des Selbst – Riß durch das Subjekt verlangt den Verzicht auf theologische Macht – Gegenmittel: die heilende Macht des Magnetismus – Innere Erfahrungen, die nach außen drängen – Abgesplitterter Wille muß sich mit dem tieferen Grund des Lebens verbinden – Unmittelbares Wissen um die im Ich wirkende Kraft – Descartes' Reflexionen als seinsvergessen Philosophie – Weg in das tatsächliche Niemandsland der Wahrheit läßt alle Vorstellungsbilder fallen – Suche nach einer mediativ kommunizierenden Ganzheit.
Paul Konrad Kurz, Gauting

INDIANER
Theologie angesichts ethnischer Vielfalt (2): Von autonomen indianischen Tribalgesellschaften zu Teilgesellschaften der Nationalstaaten – Resistenz ethnischen Bewußtseins – Kritik an evolutionistischen Anthropologien – Auch kirchliche Evangelistation weitgehend am Modell der Integration orientiert – Ethnische Identität muß vom Status des Exilierten und Vertriebenen her verstanden werden – Zerstörerische Folgen offizieller Indianerpolitik – Bartolomé de Las Casas als prophetischer Kritiker – Ideologische Funktion des christlichen Universalismus – Indianischer Widerstand radikalisiert die Suche nach Befreiung – Erste Schritte dazu hin sind inter-ethnische Bündnisse – Solidarisierung mit marginalisierten der hersschenden Gesllschaft – Zeugnis der Märtyrer : Tod und Auferstehung, indianisch und christlich.
Günter Paulo Süss, Brasília/DF

SOZIALBEWEGUNG
Katholische Arbeiter- und Bauernorganisationen Ungarns: Rückblick auf die Geschichte der Zwischenkriegszeit – Ansätze offizieller Neubewertung heute – Amtskirche beobachtet Arbeitergruppen und Bauerjungendbewegung distanziert – Aufbau von Organisationsformen und Mobilisierung über Massenkundgebungen – Programmentwürfe auf der Basis eines christlichen Humanismus – Landvolkshochschulen sollen genossenschaftliche Organisation der Bauern fördern – Im Kräftefeld der politischen Entwicklung Europas – Auseinandersetzung mit ungarischen Faschisten – Nationale Politik der Dachorganisationen – Untergang in der Nachkriegsgeschichte Ungarns.
Stefan Vida, Nürtingen


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