ORIENTIERUNG    

Nr. 14/15   31. Juli 1976 PDF ansehen / Nummer bestellen

SAMIZDAT
Kürzestphilosophie: Die Rhythmen des Umgreifenden – Der Mensch als Empfänger (vgl. zur Titelseite von Felix Philipp Ingold).
Grigorij Pomeranz, Moskau

KUNST
Das Phänomen Vasarély: Bewegt sich Vasarély auf dem Niveau vulgarisierter Gebrauchskunst? – Über die künstlerische Einstufung hinaus stellen sich kulturphilosophische Fragen – Was macht sein Schaffen, Schrifttum und Programm zum Phänomen? – Die Kunst von morgen wird allen gehören – Serielle Multiplikation als Konsequenz – Der Traum von der dialektischen Kontinuität plastischer Werte über Generationen – Sein Vorgriff auf die neue Stadt ist eine ent-individualisierte Welt – Gefährliche Abwesenheit des Humanen.
Heinz Robert Schlette, St. Augustin/Bonn

SOZIOLOGIE
Warum «Kirche und ...»? (I): Gemeinsames Grundproblem beider Konfessionen vergleichend untersucht – Evangelische Säkularisierungsthese und katholische «Verweltlichung der Welt» verstellen die sachliche Problematik – Verständigungsschwierigkeiten zwischen Theologie und Soziologie – Besinnung auf die geschichtliche Dimension – Wie haben beide Konfessionen die Veränderung interpretiert? – Aufstieg des Papsttum auf Kosten der kirchlichen Mittelinstanzen – Im 19. Jahrhundert hieß es für den Protestantismus «Kirche und Gesellschaft», für den Katholizismus «Kirche und Staat».
Franz-Xaver Kaufmann, Bielefeld

BELLETRISTIK
Mensch und Geschlechtlichkeit in der modernen Literatur: Warum die Literatur nicht vorbildlich und nur aufrichtig ist – Siebenschläfer und Das Nest zur Einführung – Das Wunder der Liebe fand nicht statt – Wunschloses Glück als Lehrbuch einer verhinderten Menschwerdung – Pubertätsnöte und Schullekture – Die Faszination der Geschlechter – Das Hohe Lied der Liebe und seine Spiritualisierung – Störfaktor im Räderwerk der Leistung und Produktion – H. Böll warnt gegen Vermarktung des Sex – Intensivere Darstellung des Eros bei romanischen Autoren – Literatur als weltliche «Theologie» der Zärtlichkeit.
Paul Konrad Kurz, Planegg

VERHALTENSPHYSIOLOGIE
Enstehung und Entwicklung von Sprache und Sprechen: Das Schimpansenmädchen Lucy biß und kommentierte in Zeichen: «Lucy hat dir weh getan» – Ihre Artgenossin Washoe befherrscht 200 Zeichen der Taubstummensprache – Resultat bloßer Konditionierung? – Anzeichen eigener Initiative – Ein 90jähriges Verbot der Wissenschaft wird aufgehoben – Kontinuität und Diskontinuität zwischen Tier- und Menschverhalten – Dazu Ergebnisse der Gehirnforschung – Die interdisziplinäre Konferenz in New York fordert besser definierte Terminilogie.
Jean Kitahara-Frisch, Tokyo

SOWJETUNION
Zur Titelseite: Grigorij Pomeranz – Leben und Werk.
Felix Philipp Ingold, Zürich


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