ORIENTIERUNG    

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LYRIK Nr. 7   15. April 2009
Winkelgast mit Tiefgang: Der saarländische Autor Johannes Kühn – Das autobiographische Gedicht «Die Betrunkenen und ich» – Poet und Kritiker des katholisch geprägten Dorflebens – Die Erfahrung des Ausgestoßenseins – Suche nach Heilung in einer zerrissenen Welt – Von Revolte und Geborgenheit.
Wolfgang Pauly, Hainfeld/Pfalz

LYRIK Nr. 7   15. April 2008
Gegenkraft einer Epoche: Tomas Venclovas Gedichtsammlung «Gespräch im Winter» – Im litauischen Klaipeda geboren – Literarische Themen und Verfahrensweisen – Ungarn im Jahre 1956 – Danziger Werftarbeiterstreik von 1970 – Zur Zukunft Litauens – Rezeption russischer ­Tradition – Unzeitgemäßer Blick auf das Jahrhundert.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 11   15. Juni 2007
Und die Wut? Das Wort ist viel zu klein!: Zu Manfred Züfles «Apokalypse und später. Zwischenräume» – Die «Drei Elegien für Stefan Howald» – Auseinandersetzung mit der abendländischen Denktradition – Eine geschichtsphilosophische und emotional geladene Rede – Der Stand des Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Rolf Bossart, St. Gallen

LYRIK Nr. 9   15. Mai 2007
«Schädelbasislektionen»: Durs Grünbeins Dialog mit den Naturwissenschaften – Charles Percy Snows folgenreiche Vorlesung über die «Zwei Kulturen» – Literatur und Naturwissenschaft – Eine «somatische Poetik» – «Das Ich und sein Gehirn» – Ort des Bewußtseins und der Selbstreflexion – Das Bewußtsein vom eigenen Ende – Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Grundlagendiskussionen – Interpretation von Leben und Werk Georg Büchners – «Den Körper zerbrechen» – Der dritte Weg: «Schädelbasislektionen» – Anthropologische Erkundungen der allgemeinen Lage – Der menschliche Körper als Programm – Vom Lebensende her gedacht – Trennung der Wissenskulturen?
Michael Braun, St.Augustin

LYRIK Nr. 8   30. April 2007
«Ein stets sich erneuerndes Buch»: Warum es an der Zeit ist, Emma Kann zu entdecken – Am 25. Mai 1914 geboren – Das auf das Jahr 1993 datierte Gedicht «Generationen» – Die Metaphorik der Lesereise – Eine bedrohte Biographie – Leben im weiten Raum – Schreiben im engen Raum – Eine ruhige, unaufgeregte Darstellung – Leben und Schreiben im Anblick des Anderen – Arbeit an der Erinnerung – Stationen des Exils – Rückkehr nach Deutschland – Vertraute Fremdheit des Vaterlandes – Fremde Vertrautheit der Muttersprache – Der Mensch in seiner Zeit – Suche nach einer vielgestaltigen Verbundenheit.
Ottmar Ette, Potsdam

LYRIK Nr. 18   30. September 2006
Ein Lyriker in der Krisenzeit: Zum 85. Geburtstag von Tadeusz Rózewicz – Ein vielgestaltiges Werk von Lyrik, Dramen, Erzählungen und Essays – Eine Jugend zwischen traditionell religiöser und patriotischer Erziehung – Mitglied im polnischen Widerstand – Überleben im Krieg – Die Schatten der Vergangenheit wiegen schwer – Das Schicksal eines Überlebenden – Das Debüt bringt den literarischen Durchbruch – Unruhe als Generalthema – Das Poesieverständnis – Abkehr von der literarischen Tradition – Kritik der Ästhetisierung des Schreckens – Abseits des Literaturbetriebes – «Müll» als Schlüsselwort der Zivilisations- und Kulturkritik – Erinnerungen an das Grauen der Kriegsjahre – Destruktion des Mythos vom seeligen Arkadien – Die bedrängende Gottesfrage vor dem Schrecken des 20. Jahrhunderts – Die Poesie braucht neue Quellen – Spuren einer neuen Gotteserfahrung – Gott, der bei den leidenden Menschen ist – Ein Gedicht über Dietrich Bonhoeffer.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

LYRIK Nr. 15/16   31. August 2006
Die geduldigen Instrumente einer Metaphorik: Der griechische Dichter Manólis Anagnostákis (1925-2005) – Die Generation linker Dichter – Die Erfahrungen des Krieges und der Nachkriegszeit – Verzicht auf das «Lyrische» – Der Feind als Zwillingsbruder – Das verlorene «kindliche Herz» – Die Diktatur und ihre Folgen – Von der Pflicht, die Wahrheit zu sagen.
Danae Coulmas, Köln

LYRIK Nr. 12   30. Juni 2006
«... Das Lenkrad ungleicher Erinnerung»: Matthias Hermann, ein jüdischer Lyriker im Deutschland unserer Zeit – Eine herausragende Tradition deutschsprachiger Literatur – Zur komplexen Debatte einer deutsch-jüdischen Symbiose – Zur Situation nach 1945 – Eine bemerkenswerte eigenständige Stimme – Polyphonie der Stimmungen und der Verfahrensweisen – Verdichtung von Erfahrungen und von Wirklichkeitsdeutungen – Unterschiedliche poetische Räume – Eine Motivreihe ererbter Erinnerung – Jüdische Traditionen in Europa – Die Shoa – Biblische Figuren und Motive – Verse zur Wahrnehmungsschulung.
Georg Langenhorst, Nürnberg

LYRIK Nr. 6   31. März 2006
«Hand in Hand mit der Sprache bis zuletzt»: Zum Tod der Dichterin Hilde Domin (1909-2006) – «Versprechen an eine Taube» – Eine alltägliche Ausgangssituation – Lyrik, «Sand in den Rädern» – Mitten in den kulturhistorischen und literarischen Debatten der sechziger Jahre – Heimat im Wort – Leben im Exil – Rückkehr nach Deutschland – Ankunft bei der Leserschaft – Entschieden und zart.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 6   31. März 2005
Geglückte Balance: Ein Versuch, Hilde Domin tiefer zu begreifen – Die Erfahrungen von Verfolgung, Flucht und Exil – Rettung und tragfähiges Vertrauen – Die Sprache als Heimat – Selbsterkenntnis im Spiegel der Gedichte – Leben am Rande des Abgrundes – Die suchende Hand greift nicht ins Leere – Von der Fragilität geglückter Balance.
Thomas Brose, Berlin

LYRIK Nr. 12   30. Juni 2004
Gedichte als Fragen: Zu einer Publikation von Christian Ewald – Schriftsetzer, Graphiker und Verleger – Fragen als Position – Gegensatz von Natur und Großstadt – Zwischen poetischer Philosophie und politischer Polemik.
Irène Bourquin, Räterschen

LYRIK Nr. 12   30. Juni 2003
Dem «Für-Wort» entgegen schreiben: Zu einem Gedicht von Franz Wurm – Suche nach dem richtigen Ausdruck – Ungewöhnliche Zeilenumbrüche – Spannung zwischen Ganzheit und Spaltung – Die Grenze zwischen Sagbarem und Unsagbarem – Eine Biographie mit Brüchen und Herausforderungen – Von Prag nach Zürich – Übersetzer und Publizist – Wortfügungen auf der Suche nach dem präzisen Ausdruck.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 2   31. Januar 2003
Grau mit Heiterkeitsanteil: Ein neuer Gedichtband von Werner Lutz – Von der Prosa zum Gedicht – Dem Fluß verfallen – Wehmut des Alterns – Denken in Bildern und Farben.
Irène Bourquin, Räterschen

LYRIK Nr. 7   15. April 2002
«Eine Halbinsel aus Anpassung und Widerstand»: Zweisprachige Gedichte von Hans Leopold Davi – In Santa Cruz de Tenerife geboren – In zwei Kulturen beheimatet – Reisebeobachtungen – Adams Traum und der aus dem Paradies vertriebene Mensch – Schlaglichter auf Fremde und Fremdes – Das Schweigen und die Sprache.
Irène Bourquin, Räterschen

LYRIK Nr. 18   30. September 2001
Das Vermächtnis eines Friedlichen: «peacemaker’s handbook/handbuch für friedensstifter» von Robert Lax – Das letzte persönlich autorisierte Buch – Einblick in den Denkweg und die Erfahrungen des Autors – Auch Politik ist einen Versuch wert – In der Hoffnung zu lernen.
Irène Bourquin, Räterschen

LYRIK Nr. 10   31. Mai 2001
Poetik der Absenz: Ein Gedichtband von Dieter Schlesak – Herkunft aus dem siebenbürgischen Schäßburg – Eine Poetik der Abwesenheit – Das Ende der Epoche des Christentums – Die abgeschaffte Zeit – Zyklische Anordnung der Gedanken – Leben angesichts der Ungeheuerlichkeit des Todes.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 5   15. März 2001
Pavillon aus Porzellan: Zu einer Gedichtanthologie von Nikolaj Gumiljow (1886–1921) – Impulse aus der Antike, dem späten Mittelalter und afrikanischen Kulturen – Ausgedehnte Reisen nach Afrika – Rezeption poetologischer Elemente der französischen Lyrik und von Erkenntnissen der Linguistik.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 4   28. Februar 2001
Erlebnis und Erinnerung: Gedichte von Annemarie Zornack – aus vier Jahrzehnten ausgewählt – Präzises Erfassen und Wiedergeben von Erlebnismomenten – Knappheit der Mittel und der Formen.
Irène Bourquin, Räterschen

LYRIK Nr. 15/16   15./31. August 2000
Die «Armseligkeit» des Worts: Zu Gedichten von Helmut Zwanger – Die Trias von Wort, Schuld und Gedächtnis – Die Verletzbarkeit des Wortes – Das Gesetz der Kargheit – Der Bittsteller und die nackte Bitte – Zur Struktur der Erinnerung.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 1   15. Januar 2000
Vor der Reise: Zu einem Gedicht von Lisa Mayer – Zwischen den Zeiten – Zwischen Angst, Erwartung und Hoffnung – Eine leise, aber eindringliche Stimme – Gedichte als Palimpseste – Der Umweg und das Ziel – Abbruch und Neufindung.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 9   15. Mai 1999
Robert Lax – Schreiben als Meditation: Der Eremit als uraltes Bild der Vita contemplativa – Die Höhle als Refugium und Treffpunkt – Das neue Buch «the hill – der berg» – Eine Biographie in drei Teilen – Metaphern und Selbstbefragungen – Lautmalerei und Musik.
Irène Bourquin, Räterschen

LYRIK Nr. 20   31. Oktober 1998
Futuristische Gedichte: Zu einer Neuübersetzung von D. Burliuk und W. Majakowskij – Futuristisch geprägte Wortbildungen eröffnen der russischen Lyrik neue Horizonte – Gemeinsame Anfänge – getrennte Wege nach 1917.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 9   15. Mai 1998
«Türspalt an der Kette»: Eine Anthologie neuerer russischer Lyrik – Zehn Jahre nach der Aufhebung der Zensurbeschränkungen – Die in Moskau erscheinende Poesie-Zeitschrift «Arion» – Von der Post-Avantgarde bis zum Neo-Klassizismus.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 6   31. März 1998
Erfurt vom Anger kommend: Interpretation eines Gedichtes von Edwin Wolfram Dahl – Die Treppe zwischen dem Dom St.Marien und der Severikirche – Das Paradox moderner Lyrik – Schweben zwischen Verstummen und Benennen – Der ferne Gott – Die Welt des Handelns und des Erwerbs als Ort der Entscheidung – Eine Ferne, die auszuhalten ist.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 10   31. Mai 1997
«… uns gesegnet zu wissen ...»: Zur schriftstellerischen Arbeit von Christa Peikert-Flaspöhler – Mensch-Werdung als lebenslanger Prozeß begriffen – Gott mit tausend Namen – Von konkreter, alltäglicher Erfahrung ausgehend – Weibliche Segensworte.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 19   15. Oktober 1996
Wundersamer Spiegel der Epoche: Zu Sergej Jessenins (1895-1925) "Gesammelten Werken" – Von den weichen Molltönen der Welt der Bauern bis zum großstädtischen Staccato – Zwischen der Natur, der Zarenherrschaft und der Revolution.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 12   30. Juni 1996
«... mein gottverlassener Durst ...»: Zu den Gedichten von Alfonsina Storni (1892-1938) – Als Kind vom Tessin nach Argentinien ausgewandert – Schock einer frühen und heftigen Liebe – Schreiben als Überlebenshilfe – Kampf gegen den hispanoamerikanischen Machismo – Einsatz für die Rechte der Frau – Eine der bedeutendsten lateinamerianischen Lyrikerinnen.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

LYRIK Nr. 3   15. Februar 1996
«Anders meine Uhren läuten»: Der Bukowiner Dichter Moses Rosenkranz – Ein wichtiger Zeitzeuge, 1904 geboren, der bislang wenig öffentliche Aufmerksamkeit gefunden hat – Grosse Teile des Werkes sind verschollen – Ein Leben unter dem Nationalsozialismus und Stalinismus – Seit 1961 in der Bundesrepublik Deutschland – Heimatlosigkeit und Aussenseitertum als grundlegende Erfahrungen – Entdeckung der deutschen Sprache – Entdeckung des Einklangs mit sich selber im Wort – An der Dichtungstradition vor der literarischen Moderne orientiert.
Karin Lorenz-Lindemann, Saarbrücken

LYRIK Nr. 15/16   15. August 1995
«Sich in die Hingabe bergen ...»: Gedichte aus dem Nachlaß der Wiener Autorin Christine Busta (1915-1987) – Warnung vor dem Schrecken einer möglichen Endzeit – Zusammenfall kosmischer und zwischenmenschlicher Erfahrungen – Knappe lyrische Notizen.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 5   15. März 1995
Bad side poetry: Neue Lyrik von Durs Grünbein – Die ehemalige DDR als biographischer Hintergrund – Variationen auf kein Thema – Bewußtseinserforschung in der neuen Freiheit – Offenheit für neue Situation und Skepsis gegenüber Sinnangeboten – Sensibles Eingehen auf Alltagsphänomene – Eine Anthologie von Sterbefällen – Grundgefühl des Schreckens angesichts von Leere und Beliebigkeit.
Wilfried Köpke, Hannover

LYRIK Nr. 10   31. Mai 1994
Jerusalems Lächeln: Zu Gedichten von Cordelia Edvardson – Die Autorin wohnt und arbeitet als Nahostkorrespondentin in Jerusalem – Publiziert in schwedischer Sprache – Ein Gedichtzyklus in vier Teilen – Zusammenfassende Deutung im Schlußgedicht – Allusionen an biblische Traditionen und griechische Mythologie – Klage um verlorene Liebe – Zwischen Erinnerung und Selbstbehauptung.
Karin Lorenz-Lindemann, Saarbrücken

LYRIK Nr. 6   31. März 1994
Vergessen und Erinnern: Zu Dan Pagis Gedichtband «Erdichteter Mensch» – Geboren 1930 in der Bukowina, 1986 in Jerusalem gestorben – Dichter und Wissenschaftler – Der Übersetzer und Freund Tuvia Rübner – Frage nach der individuellen Lebensspanne – Paradoxe Zeiterfahrung – Vergessenes Erinnern und erinnerndes Vergessen – Spiegel als Emblem für Grenze und Gefangenschaft – Jona und Hiob, Kain und Abel sind gegenwärtig.
Karin Lorenz-Lindemann, Saarbrücken

LYRIK Nr. 19   15. Oktober 1993
Beschwörungen der Stille: Zu Gedichten von Walter Schlorhaufer – Der Mensch, ein Reisender durch Räume und Zeiten – Der Gebrauch von Schattenmetaphern – Der Verstummte als Partner.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

LYRIK Nr. 22   30. November 1992
Auf der Karte Europas eine Fleck: Gedichte der osteuropäischen Avantgarde – Von der europäischen Literaturwissenschaft bislang übersehen – Eine zweisprachige Ausgabe mit Gedichten in 14 Sprachen – Der Rhythmus des Alltags in den Städten des 20. Jahrhunderts – Dadaistische Sprachfiguren und futuristische Sprachfetzen – Avantgarde-Begriff zur literarischen Charakterisierung wie als Thema der Gedichte.
Wolfgang Schlott, Bremen

LYRIK Nr. 20   31. Oktober 1991
In den Gärten der Freiheit: Zu einem neuen Gedichtband von R. Traitler – Eine Poesie der Entgrenzung – Enttarnung falscher Götter – Tagtägliche Einübung in den Widerstand.
Dorothee Sölle, Hamburg

LYRIK Nr. 12   30. Juni 1991
Zwischen Aufschrei und Verstummen: Zu einem neuen Gedichtband von Edwin Wolfgang Dahl – England und Deutschland – Abgeschieden von jedem Trost.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri

LYRIK Nr. 8   30. April 1991
Texte zur Ermutigung: Zu einem neuen Gedichtband von Dorothee Sölle – Zwischen Lachen und Zärtlichkeit und Anspannung und Kampf – Geschrieben aus einem Leben in Beziehungen heraus.
Brigit Keller, Zürich

LYRIK Nr. 17   15. September 1989
«Und wollten von allem schweigen»: Zu einem neuen Gedichtband von E. W. Dahl – Geschrieben zwischen Sprachskepsis und Sprachbegeisterung – Tod und Liebe als Leitfaden – Sprachübungen, um zu verstummen – Noch in den Verletzungen des Menschen artikuliert sich zögernd die Hoffnung.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri

LYRIK Nr. 6   31. März 1989
«Der Mensch ist von Geburt still»: Zu einer Anthologie chinesischer Lyrik aus drei Jahrtausenden – Heimatlosigkeit des Menschen in der Welt – Taoistische und buddhistische Einflüße.
Knut Walf, Nijmegen

LYRIK Nr. 23/24   15. Dezember 1985
«Dem toten Dichter tun, was man dem teuren Freund täte»: Zu einer deutschsprachigen Anthologie des ungarischen Lyrikers Miklós Radnóti (1909-1944) – Angesichts hellwachen Todesbewußtseins Lob von Liebe und Freiheit – Von NS-Soldaten 1944 ermordet – Der Berner Pfarrer Markus Bieler als Übersetzer – Im Zeichen eigener realer Bedrohung sensible Übertragung.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

LYRIK Nr. 12   30. Juni 1985
«... Aufrechten Ganges gesenkten Kopfes»: Zu einer Anthologie von Edwin Wolfram Dahl – Zur Bilanz einer Epoche gehört nicht nur die passive Seite – Der Dichter muß Gutes und Böses benennen – Dichtung als Gespräch mit der Welt – Verbleiben uns Raum und Luft zum Atmen?
Heinrich Lehwalder, Limburg

LYRIK Nr. 7   15. April 1985
«Den Zweifel auf mich nehmen – im Dienste der Hoffnung»: Die österreichische Lyrikerin Christine Busta (geb. 1915) – Vaterlose Kindheit und früher Tod des Gatten – Neben der Berufsarbeit entsteht ein lyrisches Werk – Sprengung der gebundenen Sprache – Verknappung sprachlicher Mittel – Einfachheit der Bilderwahl – Erfahrung des verstoßenen und vergessenen Menschen – Spuren der Gegenwart des Göttlichen – Es gibt keine Bleibe auf dieser Erde – Die zerstörten Städte – Vielfach gebrochene Gläubigkeit – Der Mensch wird mit seinem Nächsten gerettet.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

LYRIK Nr. 1   15. Januar 1985
Widerstand ist nichts als Hoffnung: Der französische Dichter René Char (geb. 1907) – Lyrik, geboren aus dem intensiven Umgang mit der Natur und den Bewohnern der Provence – Die Schlüsselerfahrung des Widerstandskampfes 1943/1944 – Kämpferischer Friedenstifter – Aufruf zur reflektierenden Lektüre ist Aufruf zur Freiheit des Handelns – Utopisches Gegenbild in der erstarrten Wirklichkeit – Suche nach Gewißheit verhindert brüderliche Zuneigung – Skeptische Hoffnung und Treue des Beständigen.
Horst Wernicke, Flensburg

LYRIK Nr. 11   15. Juni 1984
Leben in der Standhaftigkeit der Einöde: Die oberschwäbische Dichterin Maria Menz – Zusammen mit Dorothee Sölle Trägerin des Drostepreises – Einsamkeit als existentielle Prägung – Versucht «den sich sträubenden Gott ins Gespräch zu ziehen» (Martin Walser) – Nicht Andacht, sondern Auseinandersetzung – Vor Gott «ein Bündel von Dürre und Nacht» – Auseinandersetzung mit Umwelt – Fremdnis als Stigma – Ihre unauffällige Sicherheit durch «Innenerfahrung» erkämpft.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 10   31. Mai 1984
Befreiender Glaube sicht dichterische Sprache: Verstummen christlicher Lyrik im Nachkriegsdeutschland – Wie konnte einer nach dem gnadenlosen Auschwitz von Gott reden? – Schon viel früher «Weltriß» und Krise in der Sprache – Sprachmächtiger Jesus, sprachohnmächtige Wiederholer – Im Zitieren verliert die Glaubensprache ihren Erfahrungsbezug – Liturgiereform und Sprachproblem – Von der Seelensprache zum gesellschaftskritischen christlichen Gedicht – Jedes Gedicht nimmt sich Freiheit – Epiphanische Kraft von Poesie und Glaube gegen verwalteten Offenbarungsbegriff.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München

LYRIK Nr. 4   29. Februar 1984
«Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben»: Zu einem Gedicht von Christine Lavant (1915 - 1973) – Verzweifelt streitet sie wie Hiob mit Gott – Biographie auf kleinsten geographischen Raum konzentriert – Überraschende Mischung von Intelliktualität und Naturhaftigkeit in der Schreibweise – Lebensort im Abseits wird als Schicksal empfunden – Das Lamm mit dem Hahnenkamm – Mischwesen verkörpern die eigene Koplexität von Ergebenheit und Stolz – Flucht in die Zukunft ist verwehrt – Luziferische Gestirne.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 7   15. April 1983
«Wie im Tode das Leben beginnt» (2): Hilde Domin: Hand in Hand mit der Sprache – Gegen die Angst vor dem Mitmenschen – Rettender Augenblick in der Tag- und Nachtgleiche – Rose Ausländer: Eine Überlebende aus Czernowitz – Skeptische Distanz zur eigenen jüdischen Tradition – Gefährdete Schöpfung – Mitleiden und Mitfeiern als Inhalte der Solidarität.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

LYRIK Nr. 6   31. März 1983
«Wie im Tode das Leben beginnt»: Nelly Sachs: Der aufkommenden Nazi-Herrschaft entronnen – Alptraum im schwedischen Exil – Rettung im lyrischen Wort – Im Dunkeln der Geschichte überwache Hellsichtigkeit – Am Tage der Zerstörung die Verheißung eines Neubeginns – Marie Luise Kaschnitz: «leicht wie der Geist der Rose» – In der Mehrdeutigkeit der Bilder die Spur einer visionären Hoffnung.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 16   31. August 1982
«Das Gedächtnis ist das Tor zur Erlösung»: Jiddische Gedichte von Lajzer Ajchenrand – Geheim berühmter Lyriker im Schweizer Exil – Als Internierter schrieb er Verse auf seine Ärmelmanschetten – Polen, Land seiner Kindheit und Grab seiner Angehörigen – Mächtiges Häuflein von Lesern und Verehrern – Absterben oder Renaissance der Jiddischen Sprache? – Großartige Einfachheit und volltönender Vokalreichtum – Typische Ostjude: Mischung aus Melancholie und Spaßmacherei, Weisheit und Narretei – «Bei Gott nicht seltener Gast, sondern zuhause» – Des Juden Fähigkeit zum reinen Begriff der Transzendenz.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 6   31. März 1982
Gedichte als Zeugnisse der Menschenwürde: Lyrik aus den NS-Konzentrationslagern – Schreiben war Leben, Überleben – Letzte Verweigerung gegenüber den Verfolgern – Verzweiflung und Tapferkeit – Im gläubigen Judentum «Liebe zum Schicksal» und messianische Zuversicht – «Aber dort hinten ist Licht» – Das Paradox für die Nachfahren: Man konnte die Unmenschlichkeit nicht in Worten beschreiben und mußte es trotzdem tun – Gedichte von Überlebenden: Orientierung an Hiob – Für die namenlosen Toten lebensrettend im nachhinein.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern

LYRIK Nr. 12   30. Juni 1979
Zu Detlev Blocks gesammelten Gedichten: Bezug auf: Natur, Zeitgenossen, Nächster, Jesus/Gott – «Warum ärgern Sie sich über hundert Spatzen, von denen 99 nicht da sind?» – In einer Welt ziellosen Dahinrasens Blocks «Anhaltspunkte» wörtlich verstehen.
Paul Konrad Kurz, Gauting b. München


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