RELIGION/POLITIK
Da und dort im Lande Israel:
Ein Buch mit Gesprächsbeiträgen aus dem breiten Meinungsspektrum zweier verfeindeter Völker – Der Palestinänser
Ali Al-Chalili zum Juden
Amos Oz: «Eure Väter waren hier. Auch die unsrigen» – Amos Oz' Rede vor national-religiösem Publikum – Warnung vor Trennung von Judentum und Humanismus.
Clemens Locher
HONDURAS
Wenig Hoffnung auf Demokratie:
Nach zwei Jahren Regierung von Roberto Suazo Córdova – Trotz wachsender wirtschftlicher Notsituation kein revolutionäres Klima – Stagnierende Landreform provoziert immer mehr Landbesetzungen – Das Massaker von Los Horcones (1975) als Fanal – Erst 1980 bricht die Kirche ihr Schweigen – Ständige Präsenz von US-Soldaten und permanente amerikanische Manöver – In den letzten Wochen fand die Gewerkschaftsbewegung zu neuer politischer Einheit – Das ungeklärte Verschwinden von Padre Guadelupe Carney (vgl.
Kasten).
Stefan Hartmann, Zürich
LYRIK
Leben in der Standhaftigkeit der Einöde:
Die oberschwäbische Dichterin
Maria Menz – Zusammen mit
Dorothee Sölle Trägerin des Drostepreises – Einsamkeit als existentielle Prägung – Versucht «den sich sträubenden Gott ins Gespräch zu ziehen» (Martin Walser) – Nicht Andacht, sondern Auseinandersetzung – Vor Gott «ein Bündel von Dürre und Nacht» – Auseinandersetzung mit Umwelt – Fremdnis als Stigma – Ihre unauffällige Sicherheit durch «Innenerfahrung» erkämpft.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern
ESSAY
Die graue Resignation – vom verlorenen Gegensatz:
Als Kinder auf dem Schwebebalken: ein Wechselspiel von Schweben und Hocken – Gegenkräfte halten das Wirkliche zusammen – Neben «schwarzer» Resignation eine «weiße» und «graue» Spielart – Heraklit und Pascal überzeugt von der Gegenläufigkeit allen Lebens – Als die Menschen das Wechselspiel nicht mehr mitspielten – «Gewicht auf die Geschichte zum Nachteil der Natur» (Camus) – Undurchschaubare Selbstverdoppelung des Menschen durch Technik – Neue Hoffnung: die Macht der Ohnmächtigen.
Karl-Dieter Ulke, München
THEOLOGIE/LITERATUR
«Vielleicht hält Gott sich einige Dichter ...»:
Symposion «Theologie und Literatur» in Tübingen (7.-9. Mai 1984) – Walter Jens weist am Beispiel Kierkegaards auf die Dialektik christlicher Kunst – Schriftsteller sind poetische Spione Gottes – Literatur bleibt auf die Welt angewiesen, in der das Kreuz steht – Berührungsängste gegenüber vorschnellen Harmonisierungstendenzen von Theologen – «Koalition der Betroffenheit» und «Produktive Kollision» als Angelpunkte – Rückfragen an die Tauglichkeit der Sprache der Theologie.
Klara Obermüller, Zürich