ORIENTIERUNG    

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ESSAY Nr. 24   31. Dezember 2009
Tanzen und Musik: Zu einer Ausstellung des Bildhauers, Malers und Kirchenraumgestalters Walter Prinz – Vom Tanzen und vom Tanz der Wörter – Das Verhältnis von Formen und Farben – Leichtigkeit und Heiterkeit – «Das schwere ABC des Vertrauens» – Die Ambivalenz der Wirklichkeit – Der Taumel der Bewegung und die Vielfalt der Instrumente – Die Klage der Flöte.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 12   30. Juni 2008
Die neue Zeit oder Neues Mittelalter: Beobachtungen und Überlegungen zur aktuellen Lage – Im Niemandsland zwischen Vergangenheit und Gegenwart – Das erste globale Mittelalter – Vom Epochenbegriff zur Kennzeichnung einer Bewußtseinslage – Die Verschiebung des Zentrums – Von Völkern und von Staaten – Volkslose Individuen, staatenlose Territorien und landlose Souveränitäten – Das Phänomen der Urbanisierung in Asien und Lateinamerika – Die aktuelle Lage als ein Übergangsphänomen? – Wissensvergessenheit als gesellschaftlicher Vorgang – Technik als Träger heutiger Fortschrittshoffnung – Terrorismus als Oberflächenphänomen – Wo zeigt sich unsere unmittelbare Zukunft? – Indien ist nicht zu begreifen.
Konrad Utz, Fortaleza/Brasilien

ESSAYISTIK Nr. 1   15. Januar 2007
«Wenn mir etwas passiert ...»: Joan Didions «Das Jahr magischen Denkens» – Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes John Gregory Dunne – Dem Schmerz standhalten – Das magische Denken – Gesellschaftlich anerkannte Verhaltensmuster – Der «Strudeleffekt» – Formen der Erinnerung – Man muß mit den Veränderungen gehen.
Nikolaus Klein

ESSAY Nr. 12   30. Juni 2006
Wer steht vor dem Spiegel? Arabische Präsenz in Brasilien – Suche nach einer komplexen Identität – Nationale Vorurteile und die Einwanderer aus arabischen Ländern – Das familiär geprägte Selbstbild – Traditionen und Mythologien – Eine ethnische Gruppe ohne Gesicht – Die Welt der Bücher – Die Präsenz arabischer Themen in der brasilianischen Literatur – Entdeckung der vorislamischen Literatur des Nahen Ostens – Bereicherung ästhetischer Sensibilität aus den Quellen.
Alberto Mussa, Rio de Janeiro

ESSAY Nr. 11   15. Juni 2006
Robert Lax – Stille in der Vase: Tagebuchnotizen von einer Reise nach Patmos – Erste Lektüreerfahrungen – Begegnung mit dem Autor – Die Reise nach Patmos – Lebensstil und Wahrnehmungsformen – Die Freundschaft zwischen Thomas Merton und Robert Lax – Kontext des Wartens – Eine unaufdringliche Form der Präsenz.
Engelbert Groß, Eichstätt

ESSAY Nr. 1   15. Januar 2003
«Nur du, du kehrst zurück ...»: Rainer Maria Rilkes «Requiem» für Paula Modersohn-Becker – Eine Tote kehrt zurück – Ein mehrseitiges Poem für die tote Freundin – Das Requiem in seinen verschiedenen Ausprägungen – Eine literarische Form in der Moderne – Musikalische Gestaltungen – Primat des Privaten vor dem Gesellschaftlichen – Das Gedenken als dynamische Auseinandersetzung – Beunruhigende Wiederkehr und spannungsvolle Konfrontation – Beschwörung der Bilderwelt der Malerin – Der einsame Weg der Malerin – Ringen um eine eigenständige ästhetische Konzeption – Der unbedingte Wille zur Sammlung – Kampf gegen die Zerstreuung – Das Rilke-Porträt der Malerin – Die Bitte des Dichters – Ein Akt der Wiedergutmachung – Ein Licht, das nur schwach leuchtet.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

ESSAY Nr. 19   15. Oktober 2002
Documenta ohne Katalog: Auf dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe – Begegnung – Der alte und der junge Mann – Documenta aus Leben, aus Existenz, aus Leiden – Körpersprache – Assoziativ intonierte Themen – Documenta des Himmels.
Engelbert Groß, Eichstätt

ESSAY Nr. 13/14   15./31. Juli 2002
Die drei Gesichter der Aufmerksamkeit: Die gegenwärtige Aufmerksamkeitskultur – Der Kampf ums Wahrgenommenwerden – Reputation – Das Ansehen im Bewußtsein der anderen – Der Markt und die Regeln des Tausches – Abstraktion wirkt als Analgeticum – Der prüfende und abwägende Zweifel – Skepsis – Auf sich selbst zurückgeworfen – Die Notwendigkeit, die richtige Wahl zu treffen – Präsenz – Die Vorstellung eines Lebens ohne Gegenleistungen – Dazwischenkommen – Flüchtigkeit der Präsenz – Nackte und pure Anwesenheit – Leichter als die ganze Welt.
Karl-Dieter Ulke, München

ESSAY Nr. 2   31. Januar 2000
Begegnungen: Rückblick auf das eigene Leben – Verschiedene Arten von Begegnungen – Sensibilität für menschliche Belange – Situationen der Paradoxie und des Absurden – Kontakte in der Alltäglichkeit – Gedenken und Erinnerung als Formen der Begegnungen – Der alt gewordene Mensch und die Ambivalenz des Menschlichen.
Friedrich Georg Friedmann, Friedberg

ESSAY Nr. 20   31. Oktober 1999
Architektonische Spurensuche in Berlin und Paris: Pariser Platz einst Mittelpunkt großstädtischen Lebens in Berlin – Schlägt dort das Herz der Hauptstadt? – Trotz Unterschieden zu Paris vergleichende Spurensuche zum besseren Verstehen der Besonderheiten – Als roter Faden jüdische Präsenz – Bibliothèque de France in Paris und die «versunkene Bibliothek» von Micha Ullmann in Berlin – Das Pariser Marais-Viertel – Das Berliner «Scheunenviertel» – Lücke in einer Häuserzeile von C. Boltanski zum Mahnmal gestaltet – Das Pariser Pendant im Musée d’art et d’histoire du Judaïsme – Libeskinds «Jahrhundertbau» – Die «voids» als sichtbarer Ausdruck des Nichtdarstellbaren – Ästhetik der Abwesenheit – Metropolen als Orte der Erinnerung – Leerzeichen in den «Texten» der Stadt – Wünschenswerte Identität jenseits nationaler Fixpunkte.
Walter Lesch, Louvain-la-Neuve

ESSAY Nr. 8   30. April 1999
Hitler als Vorläufer? Zu einem neuen Buch von Carl Amery – Das Überleben der Menschheit als wichtigstes und kaum hinreichend verstandenes Thema unserer Zeit – Hitler als fataler Vorläufer für das 21. Jahrhundert – Brutal-materialistischer Sozialdarwinismus als entscheidende Triebfeder der Politik Hitlers – Ontologische Basis der Rassentheorie – Der Kern von Hitlers Haß gegen jede Gleichheit der Menschen – Die Rolle der «Juden-Frage» – Das Weiterleben der Überlegenheitsmentalität in Politik, Ökonomie und Technik.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 12   30. Juni 1998
Das andere Sein: Kein wohl definierter Begriff der Philosophie – Hinweis auf ein Mehr und auf ein vollkommens Maß an Mehr – Verweis auf Transzendenz – Der Mensch ist auf Erden nicht zu Hause – Reaktionsformen auf den erlebten Mangel – Flucht in die Zukunft und Sehnsucht nach Vergangenheit – Das andere Sein im aktuellen Gegebenen entdecken – Veränderungsmöglichkeiten des Vorgegebenen für den Menschen – Grundhaltung der Akzeptanz – Dem Wunder die Hand hinhalten – Die Balance halten.
Klaus-Peter Pfeiffer, Bonn

ESSAY Nr. 1   15. Januar 1998
Kirchliche Eingeständnisse: Zu einem Beitrag des Historikers Jean Delumeau zu selbstkritischen Äußerungen katholischer Amtsträger – Von der Rehabilitierung Galileo Galileis bis zum Schuldbekenntnis zur Bartholomäusnacht – Revisionen auch im Bereich der Lehre?
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 12   30. Juni 1997
Der Abschied vom Einen: Theologische Anmerkungen zu Werken von Thomas Tallis und Gregorio Allegri – Trauer um die verloren gegangene Einheit – Erschrecken vor dem angebrochenen Chaos – Beginn der Moderne in der Musik reflektiert.
Ulrich Engel, Düsseldorf

ESSAY Nr. 11   15. Juni 1997
Traum – Leben: Friedrich Weinreb legt jüdische Überlieferungen aus – Ein zu Freud alternatives Traumverstehen – Ein Traum baut sich – Kein naiver Rückbezug zu Bibel und jüdischer Tradition – Unterbrechungen im Alltagsbewußtsein – Im Erzählen liegt schon ein Verstehen und Deuten – Jakobs Traum von der Leiter.
Lorenz Wachinger, München

ESSAY Nr. 8   30. April 1997
Ängste und Zeiten: Wozu überhaupt Geschichtsschreibung? – Georges Dubys Interview-Band «Unseren Ängsten auf der Spur. Vom Mittelalter zum Jahr 2000» – Als Historiker beschreibt und zeigt er die konkreten Weisen der Angst – Historische Veränderungsprozesse und die Angst – Angst vor dem Weltende – Anzeichen einer spirituellen Erneuerung?
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 20   31. Oktober 1996
Vom Absolutismus der Zeit: Mentalität in der Spätmoderne – Bemerkungen zum resignativen Zeitbewusstsein – Das Ende der abendländischen Vorstellung der Zeit – Erfahrung zeitloser Zeit – Verlust der Geschichte – Das Auseinandertreten von Lebenszeit und Weltzeit – Im Bann der Lebenszeit – Nietzsches Vorschlag: Ewige Wiederkehr des Gleichen als moralischer Imperativ – Das Subjekt beim Wort nehmen.
Jürgen Goldstein, Hillscheid

ESSAY Nr. 17   15. September 1996
Geschichtsschreibung nach dem «Ende der Geschichte»: Auf den Spuren von H.-J. Ortheils "Blauem Weg" – Der Traum von einer Literatur, die es nicht gibt – Vom Mangel, die Inschrift der Geschichte zu entziffern – Überraschend das Unbeschreibliche schreiben – Bild-Geschichte in einem Tagebuch gesammelt.
Hans Jürgen Luibl, Zürich und Jestetten

ESSAY Nr. 23/24   15. Dezember 1995
Macht, die sich nicht erinnert; die nicht schreibt: Zu R. Kapuscinskis «König der Könige» – Ein Bericht über den Untergang des äthiopischen Kaiserreiches als eine Parabel der Macht – Das Verhältnis der Macht zur Geschichte und zur Schrift – Eine Herrschft gegen die Geschichte – Flüstern, Schweigen und Erzählen als Formen der Macht der Mündlichkeit – Die Negation des Erzählers und der Erzählung – Die Schrift konstituiert sich jenseits der Mündlichkeit – Sie ist plural und instabil zugleich.
Knut Wenzel, Regensburg

ESSAY Nr. 17   15. September 1995
Überschreiten: Zu den Skulpturen des Constantin Brancusi – Der Übergang von Ruhe in Bewegung und der Augenblick davor – «Der erste Schrei» und «Das Neugeborene» – Der Glanz feinpolierter Oberflächen – Im öffentlichen Lebensraum einer Stadt.
Karl-Dieter Ulke, München

ESSAY Nr. 15/16   15. August 1995
Causerien, Witz und Selbstironie: Zum Humor R.M. Rilkes – Zeugnisse von Zeitgenossen und Freunden – Ein gewissenhafter und einfühlsamer Briefschreiber – Sehnsucht nach Einsamkeit und gleichzeitig Flucht in die Welt – Persönliche Unsicherheiten und selbstkritische Ironie – Humorvolle Kommentierung der Alltagswelt – Assoziationen, Wortwitz und Lautmalereien – Parodien und Satiren.
Otto Betz, Thannhausen

ESSAY Nr. 7   15. April 1995
Nachdenken über das Schreiben: Zu einem Dossier von Marguerite Duras Ein Versuch zu einer «Philosophie des Schriftstellers» – Arrangierte Einsamkeit, um im Prozeß des Schreibens Kontakt mit den anderen Menschen zu suchen – Parallelität von Musik und Schreiben – Schonungslose Beobachtung von alltäglichen Vorgängen – Der Schriftsteller und das Engagement.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 9   15. Mai 1994
Ende der Utopie – Ende der Geschichte? Das Gerede vom «Ende der Utopie» nach dem Zerfall des «realexistierenden Sozialismus» – Für J. Fest ist es der Tod aller Utopien – Und der Traum der Demokratie? – Und das Ideal der Menschenrechte? – Wer wünscht sich ein «Ende der Utopie»? – Die Rede vom «Ende der Geschichte» – Anfang einer alternativelosen und darum «traurigen Zeit» (F. Fukoyama) – Aber wo liegt der Fehlschluß? – Hoffnung auf das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit.
Jürgen Moltmann, Tübingen

ESSAY Nr. 23/24   15. Dezember 1993
Zur Lage des Katholizismus in der Moderne: Anhand von W. Benjamins Text über die Kathedrale von Marseille – Katholischer Antimodernismus mit modernen Mittel – Traditionsbestände auf dem Weltanschauungsmarkt – Zum schwindenden Einfluß vormoderner Religiosität – Effizienz in der Organisation der Mittel – Kurzzeitiges Heilmittel in den Krisenzeiten des Lebens.
Thomas Ruster, Bornheim-Sechtem

ESSAY Nr. 21   15. November 1989
Mythogenese und die Trauer des Logos: Die großspurige Rhetorik der Mythogenese – Wie der Ergänzungsmechanismus des Redens arbeitet – Drei Szenen aus der Geschichte des Logos/der Vernunft – Die Forderung nach einer mythischen Kompensation – Was bleibt, ist die Erinnerung an den Logos – Die Postmoderne ist nicht die Lösung der Probleme.
Hans Jürgen Luibl, Jestetten

ESSAY Nr. 13/14   31. Juli 1989
Lukas lesen – lire Lévinas: Impressionen aus einer Pariser Seminarstunde über E. Lévinas – Die Erzählung von Lukas über die Emmausjünger – Der Leser angesichts der Spuren des fehlenden Orginals.
Susanne Sandherr, Paris

ESSAY Nr. 10   31. Mai 1989
«Rain Man» oder Autismus als postmodernes Lebensgefühl: Ein Film mit Dustin Hoffmann – Thema «Autismus» – Fast untherapierbare Krankheit – Beziehungen ohne Berührungen – Das Kinoerlebnis: Schmerz in Lächeln verpackt.
Hans Jürgen Luibl, Jestetten

ESSAY Nr. 7   15. April 1989
Eine Anleitung zu den feineren Formen der Unmoral: Wo findet man die Wahrheit über die Lüge? – Sie muß dort gesucht werden, wo sie sich verborgen hält – Die gut erzählte Lüge im Kindermund – Seismograph einer verunglückten Seele – Die verfeinerte Kunst der Lüge – «Man darf sich selber nicht dabei erwischen» – Zwei Steigerungsformen folgenlosen Lügens – Wenn man offenkundig und unverblühmt die Unwahrheit sagt – Kreditwürdigkeit und Prestige als gesellschaftliche Formen der Ehrlichkeit – Kirchlich verhinderte Identität – Die Kunst des «Dementi».
Dietmar Mieth, Tübingen

ESSAY Nr. 1   15. Januar 1988
Erinnerungen – wieder gefragt? Was niemals der Vergessenheit anheimfallen darf – Öffentlich-politische Instrumentalisierung der Jubiläen – Vergangenheit wird der Gegenwart angepaßt – Demnächst 200 Jahre Französische Revolution – Das Kuriosum ihrer ultrakonservativen Verwerfung – Von Kants Kritik der Vernunft bis zu Hegels Phänomenologie des Geistes – Wir sind Zwerge auf den Schultern von Riesen.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 1   15. Januar 1987
«Wer nie fortgeht, kommt nie heim»: Warum man reist – Ein überstürzter Aufbruch – Die Mühen des Wetters – Hungrig und müde am Wirtshaustisch – Wer reist, gerät fortlaufend in fremde Geschichten hinein – Zwischen den Zeilen hören – Das Fremde im Eigenen – Der große Reisende, Heinrich Heine.
Karl-Dieter Ulke, München

ESSAY Nr. 22   30. November 1986
Beten am Ende, am Ende beten? Anmerkungen zu Günter Grass' Die Rättin – Die Rolle des wiedererstandenen Gebets im Endzeitszenario des Romans – Ausdruck menschlicher Hilflosigkeit – Der Verdacht von Weltflucht und Projektion – Die Anfrage der neuzeitlichen Religionskritik – Bei Grass bleibt das Gebet sprachlos – Im Zwischenspiel wird ein anderes Beten vorgeführt – Metaphorik des Strickens – Wirkliche Welt erwächst aus Widerspruch – Grenzen der Welt und Grenze der Sprache.
Hans Jürgen Luibl, Zürich

ESSAY Nr. 20   31. Oktober 1986
Gleichgewichtsübungen eines bekümmerten Christen: Zwanzig Jahre nach dem Vatikanum II – Gegenläufige Tendenzen und Wachstumsstöße – Zwölf Beispiele – Die Kirche hat dem Heiligen Geist weiter nachzugeben – Deshalb ist ihr die Exodus-Gestalt zu eigen – Die uneingelösten Versprechungen der Geschichte.
Ignaz Zangerle, Innsbruck

ESSAY Nr. 10   31. Mai 1986
«Ich bemühe mich, in den Mörder hineinzuschlüpfen»: Am 14. Juni 1936 starb Gilbert Keith Chesterton – Sein Lebenselement war Londons Zeitungsviertel Fleet Street – Gründet ein Wochenblatt und schreibt Kulturkritiken – 1922 Konversion zum Katholizismus – Sympathie für die Einfalt und Ursprünglichkeit der kleinen Dinge – Seine Kritik lebt von der Kunst der perspektivischen Verschiebung – Romantische Verklärung des kindlichen Blicks.
Karl-Dieter Ulke, Röhrmoos b. München

ESSAY Nr. 13/14   15. Juli 1985
Erkenntnis aus Geschichte: Gedächtnisfeiern und Medienbeiträge zum 8. Mai 1945/1985 – Unterschiedlicher Stellenwert des Kriegsendes für die beiden deutschen Staaten – R. von Weizäcker: Der Wahrheit ins Auge sehen – Aufarbeitung in historischen Publikationen und Rundfunksendungen – Mangelnde Sensibilität der Mehrheit der Politiker in der BRD – Sehnsucht nach Harmonie und historischer Kontinuität – Riten und Rituale verhindern Realitätsbewußtsein – Der Mensch ist dauernd gefährdet.
Rupert Neudeck, Troisdorf b. Köln

ESSAY Nr. 11   15. Juni 1984
Die graue Resignation – vom verlorenen Gegensatz: Als Kinder auf dem Schwebebalken: ein Wechselspiel von Schweben und Hocken – Gegenkräfte halten das Wirkliche zusammen – Neben «schwarzer» Resignation eine «weiße» und «graue» Spielart – Heraklit und Pascal überzeugt von der Gegenläufigkeit allen Lebens – Als die Menschen das Wechselspiel nicht mehr mitspielten – «Gewicht auf die Geschichte zum Nachteil der Natur» (Camus) – Undurchschaubare Selbstverdoppelung des Menschen durch Technik – Neue Hoffnung: die Macht der Ohnmächtigen.
Karl-Dieter Ulke, München

ESSAY Nr. 17   15. September 1983
Perspektive als Prinzip: Gegen Schlagwörter wie «Alles ist eine Frage des Standpunktes» – «Perspektive» seit der Renaissance ein Prinzip: Grundlage künstlerischer Darstellung, Maximie politischer Entscheidung und philosophische Methode – Ihr globaler Triumph wäre tödlich.
Karl-Dieter Ulke, München

ESSAY Nr. 2   31. Januar 1983
Gott – nichts als Stein: Ein Stein, wie jeder andere – Mitgebracht von einer Besteigung des Sinai – Verzicht auf Definition und das Wegfallen von Bildern und Symbolen – Wir hören nur unser Echo und sehen nur unsere Schatten – Auch das ärmste Bild muß noch zersrört werden.
Karl-Dieter Ulke, München

ESSAY Nr. 12   30. Juni 1981
Der Mensch braucht doch einen Ort: Innenweltverschmutzung, eine Gegend in meinem Herzen, wo das Wort Mitmensch noch nie gehört worden ist – Drei Beispiele von krankmachendem Geisteslärm – Descartes, der ortlose Denker – Sein Trachten, lieber Zuschauer als Mitspieler zu sein, geht heute grausam in Erfüllung – Drang nach «reinem» Wissen verdreckt den Geist – Nach dem Zusammensturz des mittelalterlichen Babelturms – Gibt es als Alternativen nur die Möchtegern-Türmchen? – Um eine neue Mentalität der Bezogenheit.
Jürgen Kuhlmann, Nürnberg

ESSAY Nr. 22   30. November 1980
Kritik der Ausgewogenheit: Gezügelte Schmähreden gegen eine Wortbildung unseres Jahrhunderts – Sehnsucht nach Harmonie – Eine Welt, in der sich «die Dinge die Waage halten» – Wo? – Harmonische Deutungssysteme – Gegensätze werden im Feuerwerk eines pluralistischen Allerlei zerstreut – Die Waage des Krämers – Tauschverkehr auch im Gesundheitswesen – Das Glück in der Schmerzlosigkeit – Vollständigkeit in der theologischen Aussage? – Das Prinzip der Ausgewogenheit sucht nicht Gerechtigkeit, sondern Profit – Machtfixiertes Simulationsmodell – Ersatzpraktiken werden als Normalität bezeichnet.
Karl-Dieter Ulke, Leverkusen

ESSAY Nr. 14/15   31. Juli 1980
Faszinierende Marionettenwelt: Irreal, aber wahrhaftig – Puppentheater stellt Bühnenkonventionen in Frage – Inspiration für Dichter und Schriftsteller – Eignung zur Darstellung des Heiligen – Lassen sich Menschen wie Puppen manipulieren.
Vera de Bluë, Zürich

ESSAY Nr. 17   15. September 1979
Untergang und Überleben: Die kata-strophé in der griechischen Tragödie – Das Schreckliche nur Bühnenwirklichkeit – Distanziertes Vorbeileben, wo andere untergehen – Größere Wirklichkeitsnähe der Bibel – Richtungen richten, aber Umkehr ist möglich – Oswald Spengler und der pompejanische Wachtsoldat – Stehen wir wie er auf verlorenem Posten?
Hermann Levin Goldschmidt, Zürich

ESSAY Nr. 7   15. April 1979
Erinnerung an Jean Améry (1912-1978): Von Auschwitz tödlich verletzt – Hinwendung zu französischer Sprache und Kultur aus dem Zwang, sich im Exil verständigen zu müssen – Sartres Philosophie der Freiheit wird an der eigenen Lebenserfahrung gemessen – Moralische Instanz ist die Suche nach der verletzten menschlichen Würde – Distanz und Argwohn gegenüber dem unbekümmerten Wiedererstarken Deutschlands – Es gibt keine Kontinuität deutscher Kultur mehr – Chronist und Vermittler zwischen französischer und deutscher Kultur – Als einer, der das KZ zufällig überlebt hat, artikuliert er die Erfahrungen der Entfremdung – Die Revolte ist schon immer durch ihr Scheitern überholt – Das Nein gegen den Zeitgeist wird zum Nein gegenüber dem Ich – Dialektik der Resignation und die Würde des Menschen.
Sven-Claude Bettinger, Brüssel

ESSAY Nr. 11   15. Juni 1978
Die Vermengung der Ideale: Zwischen Säkularismus und Humanität – Übergriffe und Grenzüberschreitung zwischen den beiden Leitideen – Daseinskampf und Naturbeherrschung verlangen einen Gegenpol – Beispiel Tierschutz: Animistischer Widerruf der Säkularisation? – Suizidbestrafung: Ist aufgezwungenes Glück noch human? – Korrumpierung der Ideale durch Unterscheidungsprozesse verhindern.
Hans R. Schwarz, St. Peter

ESSAY Nr. 2   31. Januar 1978
Probleme mit dem Danken: Ambivalenz einer Umgangsform – Selbst Funktionären läßt sich sinnvoll danken – Doch Gefahr der Degeneration im Tauschverkehr – Dank an des Schiksal: Es hätte noch schlimmer kommen können – «Was Gott tut, das ist wohlgetan»? – Trügerischer Trost der schönen Natur – «Vorhermeneutische» Frömmigkeit und Theologie helfen nicht weiter – Die Verweigerung gegenüber dem Ist-Zustand eröffnet eine transzendente Zukunft – Danken als Sprache des Hoffens.
Heinz Robert Schlette, Bonn

ESSAY Nr. 18   30. September 1977
Auch von Zärtlichkeit ... lebt der Mensch: Zärtlichkeit, ein öffentlich unbrauchbares Wort – Was Wörterbucher und was Menschen darüber sagen – Die unzärtliche Erwachsenenwelt – Mit den Augen liebkosen – Peter Lippert am Silvaplaner- und Silsersee – Keine Abkapselung, sondern aktive Aufmerksamkeit – Katechismus und Predigt befürchten Mißverständnisse – Heinrich Böll erinnert an die Zärtlichkeit Jesu und des Neuen Testaments.
Paul Konrad Kurz, Planegg

ESSAY Nr. 2   31. Januar 1977
Urteilen und Verurteilen: «Thiele ist eben so und auch ganz anders» (M. Walser) – Lob des Urteils – Seine Tugend: das «Treffen» – Urteil über Menschen? – «Richtet nicht...»: die Pointe liegt in der Unmöglichkeit.
Herbert Kappes, Neuss


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