Suche nach Rubrik «DDR»
Schriftsteller und Staatssicherheit in der DDR:
Joachim Walther, «Sicherungsbereich Literatur» – Ein Beitrag zur Aufklärung und Verarbeitung der Vergangenheit – Persönliche Betroffenheit des Autors – Strukturelle Bewältigung der kaum übersehbaren Fülle an Quellentexten – Die Quellenlage – Wahrheitsgehalt der Akten? – Aufbau und Struktur des Repressionsapparats – Der Einsatz inoffizieller Mitarbeiter – J.Walthers Enttarnung der Decknamen, ein heikler Teil der Untersuchung – Operative Bearbeitung – Mit geschilderten Einzelfällen Blick in Abgründe menschlichen Verrats und zynischer Menschenverachtung – Es gab auch Neinsager und Aussteiger.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen
Deutsche Frage und Existenzkrise:
Zunehmend aggressivere Sprache in der politischen Kontroverse – Von der Parole «Wir sind das Volk» zu «Deutschland, einig Vaterland» – Frustrationen betrogener Menschen – Unerbittliche Jagd nach Sündenböcken – Gesetz der Straße überrollt die reformerische Opposition – Ist der Sozialismus noch mehrheitsfähig? – Auch in der Bundesrepublik sind Reformen notwendig – Kostbarer Schatz bisher gelebter Alternativen.
Joachim Garstecki, Teltow /DDR
Das Ende der Geduld:
Ereignisse überrollen den gemächlichen «sozialistischen Gang» – Mut und Klugheit der demonstrierenden Bevölkerung – Nicht länger mit der Lüge leben – Die Verteidigungsstrategie der SED – Grundlegende Forderung der Rechtsstaatlichkeit – Das Programm der politischen Opposition – Sozialismus soll eine demokratische Gestalt finden – Evangelische Kirche bot jahrelang ein Forum freier Meinungsäußerung – Katholische Kirche als Nachzügler.
Joachim Garstecki, Teltow/DDR
Keine Gerechtigkeit ohne Partizipation:
Von der Dresdner Versammlung 1989 zum konziliaren Prozeß – Forderung nach Gerechtigkeit und Einsatz für das Gemeinwohl – Die Rolle des Staates angesichts mündiger Bürger (vgl. auch letzte Seite).
Schritte auf einem gemeinsamen Weg:
Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung – Fand vom 12. bis 15. Februar 1988 in Dresden statt – In der Trägerschaft der Arbeitergemeinschaft christlicher Teilnahme der katholischen Kirche – Unter vollverantortlicher Teilnahme der katholischen Kirche – Auswirkungen des Dresdner Katholikentreffen von Juli 1987 – Kirchenleitung blieb in Reserve gegenüber unabhängigen katholischen Gruppen – In der kurzen Vorbereitungszeit waren über 10 000 Vorschläge eingereicht worden – DDR spezifische Probleme rangieren vor weltweiten Fragen – Zeugnisse aus Betroffenheit und konsensfähige Aussagen – Sie ermöglichen die Einigung auf ein verbindliches Wort – Ökumene als Gemeinschaft von Suchenden – Dialog muß über die Grenzen der Kirchen hinausgehen.
Joachim Garstecki, Teltow/DDR
Zur Rezeption sowjetischer Kultur und Literatur:
Schuldgefühle und Wille nach Wiedergutmachung bestimmen erste Phase der Auseinandersetzung – Orientriert am sowjetischen Kanon des Sozialistischen Realismus – Absicht, eine offizielle DDR-Staatskultur zu schaffen – Das Prinzip dogmatischer Parteilichkeri – Geschichte wird aus der Perspektive der Sieger angeeignet – Schwierige Suche nach dem subjektiven Glück – Auf dem Weg zu einer anderen Rezeption – Entdeckung der russisch-sowjetischen Avantgarde – Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der russichen Moderne – Einfluß direkter, persönlicher Kontakte – Im Herbst 1986 Abschaffung wesentlicher Zensurbeschränkungen in der Sowjetunion.
Wolfgang Schlott, Bremen
Ökumene mit beschränkter Haftung?
Zum Entscheid der Berliner Bischofskonferenz, an der Friedensversammlung christlicher Kirchen nur im «Beobachterstatus» teilzunehmen – Einladung aus Dresden und erste positive Reaktion von Bischof Wanke (Erfurt) – Die Angst vor politischer Fremdbestimmung bremst den «konziliaren Prozeß» – Einmal mehr sieht man das Risiko in den «Basisgruppen» – Die evangelische Kirche widersteht dieser Berührungsangst, zumal sie gerade von den Friedensgruppen Impulse erhalten hat – Auf seiten der Katholiken ökumenisches Dilemma.
Joachim Garstecki, Teltow/DDR
Kirche in Spannung mit Randgruppen:
Zur Entwicklung der Evangelischen Kirche in den achziger Jahren – kirchliche Friedensgruppen – Vermehrt suchen gesellschaftliche Randgruppen Kontakt mit den Gemeinden – Asyl und konvergierende Interessen –Konflikfelder mit staatlichen Behörden – Diskussionsprozeß innerhalb der Evangelischen Kirche – «Die Kirche ist für alle da, doch nicht für alles» – Ein religionssoziologischer Ansatz für die Situationsbewertung – Politischer Vorwurf an die Kirche, sie verstärke die Desintegration.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen
Evangelische Kirche im Sozialismus:
Tiefgreifender Wandel volkskirchlicher Strukturen – Kleine Gemeinde wird zur Beistandsgemeinde – Im Erbe der Barmer Theologischen Erklärung (These V) – Der Streit um den Frieden – Schlußakte von Helsinki und Mitarbeit im Ökumenischen Rat der Kirchen – Verantwortliches Mitleben der Christen im sozialistischen Staat – Gespräch mit Honecker am 6. März 1978 – Offenheit der Problemsicht und Zurücktreten der Machtfrage.
Albrecht Schönherr, Berlin/DDR
Wenn marxistische Historiker Luther lesen:
Entwicklung des marxistischen Lutherbildes von 1945 bis heute – Korrekturen und Lernfähigkeit –
Gerhard Brendlers Lutherbiographie: Zuwendung zu «Luthers geistiger Entwicklung und seinem individuellen Verhalten» – Nicht nur Echo , sondern Vorantreiber seiner Zeit – Die These von der frühbürgerlichen Revolution – Entscheidende Rolle seiner Theologie – Der sündige Mensch und die Entfremdung – Luthers Wahrheitsfrage als Anfrage ernst genommen.
Johannes Brosseder, Königswinter