ORIENTIERUNG    

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LITERATUR Nr. 2   31. Januar 1993
Die Präsenz des Menschgewordenen bei Heinrich Böll: Posthum erschien Bölls Romanerstling «Der Engel schwieg» – Trotz Themenwechsel und Formenexperimenten eine Konstanz in den Motiven und der Grundoption – Ein Denken vom «Menschgewordenen» her – Transformation des Sakralen ins Profane – Ihre dialektische Umkehrung – Eine kirchenkritische Radikalisierung – Kirche als Element der bürgerlichen Gesellschaft – Demaskierung von selbstgeschaffenen Götzen – Das Sakrament des Lammes im Gegensatz zum Sakrament des Büffels – Das Geheimnis unberechenbarer Freiheit und unberdingter Liebe als Gagenpol – Der Menschgewordene zeigt sich nur im Inkognito – Eine Utopie inmitten des beschädigten Lebens.
Karl-Josef Kuschel, Tübingen

THEOLOGIE/LITERATUR Nr. 19   15. Oktober 1986
Schuld als Thema der Gegenwartsliteratur (3): «...daß das letzte Wort über uns nie gesprochen wird» – Menschen können an sich selbst schuldig werden – Max Frischs Geschlechterschuld, gesehen aus der Perspektive des Mannes – Diskrepanz zwischen Kunst und Wirklichkeit – Hartmut Lange: Erkenntnis als Verhängnis – Literatur äußert sich als Widerstand gegen Tendenzen der Zeit – Säkulare Welt hat einen eigenen Schuld- und Sündenkatalog – Zum Verhältnis von Theologie und Literatur – Literatur behandelt Schuldthematik aus Interesse an Veränderung –Strukturelle Analogizität zur theologischen Reflexion.
Karl-Josef Kuschel, Tübingen

THEOLOGIE/LITERATUR Nr. 18   30. September 1986
Schuld als Thema der Gegenwartsliteratur (2): Wie kann man in einer Zeit des Verbrechens schuldlos bleiben? – Selbstbefragung der Überlebenden von Auschwitz – Siegfried Lenz' Experiment mit Extremsituationen – Schuldübernahme als Beginn einer veränderten Praxis – Wolfdietrich Schnurre: Auch die Opfer können sich nicht aus der Verantwortung stehlen – Mehrere Autoren thematisieren die nicht gewollten Folgen der Wissenschaft – Nicolas Born entlarvt die Komplizenschaft mit den Lebenslügen – Zeitdiagnose als Biographie eines Aussteigers.
Karl-Josef Kuschel, Tübingen

LITERATUR Nr. 21   15. November 1983
Religiöse Häutungen einer Schriftstellerin: Luise Rinsers neuer Roman Mirjam – Die Gestalt Jesu aus der Perspektive einer Frau – Zu sehen im Kontext literarischer und religiös-theologischer Umbrüche ihres Spätwerks – Sie erarbeitete sich in den Tagebüchern eine eigenständige literarische Form – Gelungene Verknüpfung von Privatem und Politik – Vergleichgültigung kirchlichinstitutionalisierter Lehre und Disziplin – Neue Unmittelbarkeit zum Jesuanischen hin – Sensibilität für sakramentale Tiefe der Wirklichkeit – Einheit aller Dinge in ihrer Transparenz auf Geist – Umfassender Horizont in den Religionen – Christologie in der Inspiration von Matthäus 25.
Karl-Josef Kuschel, Tübingen

THEOLOGIE/LITERATUR Nr. 6   31. März 1983
Am Beispiel des Schriftstellers Walter Jens: Die Fruchtbarkeit theologischer Interpretation literarischer Texte – Rückkehr religiöser Erfahrungen in zeitgenössische Literatur – Literaturkritik in der Demokratie – Die wenigen Jahre zwischen Stall und Galgen – «Religion Christi» gegen die christliche Religion – Ausgangspunkt sind Kontrasterfahrungen.
Karl-Josef Kuschel, Tübingen


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