ORIENTIERUNG    

Nr. 12   30. Juni 1988 PDF ansehen / Nummer bestellen

ERITREA
Ein Volk, das sich nicht kaufen läßt: Als Augenzeuge eines äthiopischen Fliegerangriffs im eritreischen Tiefland – Unbarmherzige Jagd auf die Zivilbevölkerung – Zwingt sie zur Flucht – UNO-Resolution von 1952 anerkennt die Unabhängigkeit Eritreas – Wird 1961 ins Äthiopische Kaiserreich einverleibt – Ein 27 Jahre dauernder Befreiungskampf – Eine Kultur, von islamisch-ägyptischen wie christlich-koptischen Elementen bestimmt – Mühsamer Weg zu einer Nation – Prioritäten einer sanften Revolution – Wenn Nahrungsmittelhilfe zwischen die Fronten gerät – Äthiopische Regierung verfügte Abzug aller Hilfswerke aus den drei vom Hunger bedrohten Provinzen.
Rupert Neudeck, Troisdorf bei Köln

LITERATUR
«Der Andrang des Fremden, der Andrang des Neuen ...»: Anmerkung zu Franz Werfel (1890-1945) – Galt zu Lebzeiten als Erfolgsautor – Nach dem Tod sehr schnell in der literarischen Öffentlichkeit vergessen – In der letzten Zeit neues Interesse an Person und Werk – Die Biographie von Peter S. Jungk – Umfaßt die Prager Jahre bis zum Exil in Kalifornien – Unermüdliche Schaffenskraft und Schreibimpuls – Literarisches Engagement gegen die Massaker an den Armeniern – Kleinere Erzählungen als Signatur darstellerischer Meisterschaft – Harter Realismus in der Milieuschilderung.
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri bei Bern

POLEN
Nach Lanzmanns Film «Shoa»: Das jüdisch-polnische Verhälnis (3) – Allgemeine Ablehnung des Films von C. Lanzmann – Berechtigte Elemente der polnischen Kritik – Er übergeht polnische Hilfsaktionen zur Rettung von Juden – Löste gleichzeitig einen Prozeß der Selbstkritik aus – Jan Blónskis Appell zur Analyse – Fordert eine moralische Umkehr im Verhältnis zur polnisch-jüdischen Vergangenheit – Der wichtige Unterschied zwischen Teilnahme an den Verberchen und der Mitschuld – Regierende kommunistische Partei und katholische Kirche stehen vor einer neuen Herausforderung.
Theo Mechtenberg, Bad Oeynhausen

SOWJETUNION
Ein Besuch in Moskau, Juni 1988: Die Tausendjahrfeiern zur Christianisierung der Kiewer Rus' – Staat und Partei signaliesierten ein verbessertes Verhältnis zur Kirche – Offizielle Feiern fast nur für die Ehrengäste – Gemeindemitglieder blieben Zaungäste – Perestroika bringt der Kirche nicht nur neue Freiheiten – Offene Sprache der Bischöfe auf dem Landeskonzil – Unierte Urkrainer als unglöstes Problem.
Robert Hotz


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