ORIENTIERUNG    

Nr. 9   15. Mai 1986 PDF ansehen / Nummer bestellen

PFINGSTEN
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit: Gott ist dem Menschen nicht schuldig, bei ihm zu sein – Christen sind Menschen, die ihren Herrn gefunden haben – Sie haben kein Bedürfnis nach anderen Herren – In ihrer Freiheit sind sie für die Welt – Der Geist des Herrn ist Jesus Christus – Unterscheidung der Geister (vgl. auch den kurzen Buchhinweis: Karl Barth in «Situationen»).
Karl Barth (1886-1968)

PSYCHOLOGIE/THEOLOGIE
Schuldbewältigung und Verantwortung des Menschen: Elemente eines interdisziplinären Gesprächs – Psychoanalyse: Schuldgefühle von der Über-Ich-Instanz determiniert – Modifizierte Fassung der Theorie S. Freuds – Schuldbewältigung bedeutet nicht Abbau des Über-Ichs – Drei Fallbeispiele – Aufarbeitung, nicht Verdrängung neurotischer Zwangsvorstellung – Zwangsvorstellung – Konfrontation mit der verdrängten Biographie – Ideal ist, ein befriedigendes Leben im Wissen um eigene Schuld führen zu können – Psychotherapie disozialer Menschen – In der Ambivalenz von totaler Selbstentwertung und Grandiosität – Einführung zu realistischer Selbsteinschätzung.
Udo Rauchfleisch, Basel

LITERATUR
Erzählerische Suche nach dem Ursprung: Zum literarischen Werk von Mircea Eliade – Im Gegensatz zum religionswissenschaftlichen Werk nur in der rumänischen Muttersprache verfaßt – Hat seine Kraft aus der Sehnsucht nach Kindheit und Jugend – Entfremdende Folgen politischer Macht – Das Sakrale lebt unter der Tarnung des Profanan weiter – Wer einmal die Todesgrenze überschritten hat – Auftauchende Erinnerung als Weg zur absoluten Freiheit.
Albert von Brunn, Zürich

KIRCHEN
Vancouver 1983/Rom 1985 – ein Vergleich zweier Kirchenversammlungen: Was ist vergleichbar? – Schlußbericht von Vancouver zielt auf breite Rezeption – Schlußdokument der Bischofssynode stand unter Konsensdruck – Unterschiedliche Art, mit der Bibel umzugehen – Starker Akzent auf der Evangelisation nach innen – Frauenfrage auf beiden Foren kontrovers und teilweise tabuisiert – Das Böse in der Welt: mythologische Beschreibung oder rationale Analyse? – Neutralisierende Wirkung einer verengten Communio-Ekklesiologie – Nicht die traditionellen Konfessionsunterschiede, sondern die sozialethischen Differenzen markieren die Grenzen.
Johannes Dantine, Wien

BUCHHINWEIS
Hinduismus, Buddhismus und Taoimus als Heilswege: «Religion an sich» gibt es nicht, wohl aber Religionen – Miteinander sprechen als Weg der Begegnung.
Knut Walf, Nijmegen


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