THEODIZEE
Verzeihen heißt Zukunft eröffnen:
Ein mutiger Akt des wachen Menschen – Ein konkretes Handeln aus Freiheit – Der Blick auf die gemeinsame Zukunft.
Johannes B. Brantschen, Fribourg
OSCAR A. ROMERO
Als Theaterstück dramatisiert:
Von einer freien Theatertruppe in Frankreich inszeniert – Schauplatz ist das ärmliche Wohnzimmer des Erzbischofs – In den Gesprächspartnern tritt ihm die politische und religiöse Wirklichkeit El Salvadors entgegen.
Martin Maier, Paris
SPIRITUALITÄT
Neue Aufbrüche sind notwendig:
Klassische Spiritualität ist die im Denken wie im Leben ausgeprägte Einheit des Strebens nach Vollkommenheit und Nachfolge Christi – Ursprüngliche charismatische Lebendigkeit mündet immer wieder in Regeln – Tendenz zu einer konkreten Hierarchisierung des Geistlichen – Herrschende wie unterdrückte Traditionen spielen eine entscheidende Rolle – Traditionsabbrüche in der Gegenwart – Verlust des sozialen Trägers – Kluft zwischen wissenschaftlicher Objektivität und menschlicher Subjektivität – Rationalisierung der Lebenswelt – Die feministische Herausforderung – Gefordert ist eine kritische Aneignung von Tradition.
Dietmar Mieth, Tübingen
KIRCHENRECHT
Zur Bewertung der Homosexualität im neuen Kodex:
Interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Holland berät Konsequenzen eines voregeschlagenen Antidiskriminerungsgesetzes – Erst seit der Scholastik eine klare moraltheologische Bewertung (männlicher) Homosexualität – Das kirchliche Rechtsbuch von 1917 hat vor allem Stafbestimmungen für Kleriker – Als schwerwiegendes Vergehen eingestuft – Im neuen Kirchenrecht (1983) nicht mehr eigens als Straftatbestand genannt – Subsumierbar unter die in c. 1395 § 1 und c. 1399 bezeichneten Tatbestände – An der grundsätzlich diskriminierenden Einschätzung hat sich in den kanonistischen Kommentaren kaum etwas geändert.
Knut Walf, Nijmegen
LITERATUR
Der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow:
Lebt aus den großen Erzähltraditionen seines Volkes – Der Schriftsteller muß den Geist seiner Epoche in allen Nuancen wahrnehmen – In der Seele der Protagonisten spiegelt sich die Gegenwart – Träume sind unsterblich – Ein Tag kann das Leben eines Menschen entscheiden – Das Gedenken an die Väter ist lebensnotwendig – Im Erzählen wird die verlorene Einheit von Mensch und Natur gesucht.
Gudrun Ziegler, Tübingen
BUCHBESPRECHUNG
Der Mensch und sein Tod:
Zu einer Veröffentlichung von
Gion Condrau – Vielfältig gebrochene Erfahrung und Reflexion der Wirklichkeit des Todes – Ein enzyklopädisch angelegter Durchgang – Kritische und engagierte Diskussion von Themen um Sterbehilfe und Sterbebeistand – Hermeneutische Fruchtbarkeit der Daseinsanalyse.
Elisabeth Wunderli, Zürich