ORIENTIERUNG    

Nr. 3   15. Februar 1985 PDF ansehen

SÜDAFRIKA
Erzbischof Hurleys Zivilcourage: Der angeklagte Erzbischof – Dokumentation von Gewaltakten einer Spezialeinheit der Armee – Aktionen in Namibia – Tapferkeit als zivile Tugend.
Ludwig Kaufmann

ROMANO GUARDINI
«Bericht über mein Leben»: Posthume Veröffentlichung autobiographischer Aufzeichnungen Guardinis aus den Jahren 1943 bis 1945 – Hermeneutische Relevanz des historischen Abstandes zu Werk und Leben – «Ich bin kein Mann des Erinnerns» – Zukunft war ihm immer wichtiger als die Vergangenheit – Geliedert autobiographische Berichte in zweifach thematisch geordnete Rückschau – Professur und Lehrtätigkeit – Priestertum und seelsorgliche Tätigkeit – Im Kontext der modernistischen Auseinandersetzungen – Konstruktive Haltung einer partiellen Identifikation mit der Kirche.
Heinz Robert Schlette, Bonn


Nähe und Distanz zur Politik: Trotz italienischer Herkunft optiert Guardini 1915 für Deutschland als Bildungsnation – Engagiert im gesellschafts-kritischeren Flügel des Quickborn – Respektiert Willen zur Selbständigkeit innerhalb der Jugendbewegung und lernt davon – «Staat in uns» – Bindung des katholischen Christen als Bindung um der Freiheit willen verstanden – Kritisiert das bildungsbügerliche Kulturkonzept – Vernachlässigung der materiell-instumentellen Bedingungen menschlichen Handelns – Intellektueller Preis eines Verzichts auf konkretes politisches Handeln.
Walter Dirks, Wittnau bei Freiburg/Br.

SCHWEIZ
Kirche und UNO-Beitritt: Noch ein Jahr bis zur Volksabstimmung – Wie eindeutig soll sich die katholische Kirche engagieren? – Mißerfolge belasten die Ausgangslage – Grundsätzliche Voraussetzung für ein kirchliches Engagement – Das Evangelium ist kein Programm für den Staus quo – Amerikanisches Beispiel für breiten Konsultationsprozeß – Gesamtkirchliche Verlautbarungen zum «Welt-Allgemeinwohl» – Allerhand Einwände – Justitia et Pax: Die Schweiz zum Beitritt «sittlich verpflichtet» – Die Bischöfe sollten den Gläubigen vorangehen.
Josef Bruhin

SÜDAFRIKA
Der Schrei nach Gerechtigkeit ist politisch: Bischof Desmond Tutus gewaltloser Kampf – Friedensnobelpreisträger des Jahres 1984 – Fordert Premierminister Johannes Vorster 1976 zum politischen Dialog auf – Als Prediger und Priester Sprecher für eine politisch mundtot gemachte schwarze Mehrheit – Praktisch-ethische Dynamik einer kontextuell verfaßten Theologie – Versöhnung ist nur mögliche in Gerechtigkeit – Apartheid verhindert die Wirkung der befreienden Kraft des Evangeliums – Homland-Politik der Regierung verschärft politische Konflikte – Gemeinsam mit der katholischen Bischofskonferenz herausgegebener Bericht des Südafrikanischen Kirchenrats – Tutu und Hurley: Weiße geweckt und erschreckt (vgl. Titelseite) – Als anglikanischer Erzbischof von Johannisburg steht Tutu vor neuen Herausforderungen.
Paul Rutishauser, Horn/TG


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