ORIENTIERUNG    

Nr. 18   30. September 1985 PDF ansehen / Nummer bestellen

LEHRVERFAHREN
Einspruch profanen Rechstbewußtseins – Fragen an ein Abkommen (1): Konfliktträchtiges Verhältnis von Lehramt und Theologie – Notwendigkeit formalrechtlicher Neuordnung der Lehrprüfungsverfahren – Innovatorische Wirkungen bürgerlichen Rechtsbewußtseins? – Das Votum der Schweizer Synode 72 – Rechtliches Gehör und Instanzenweg – Rekurs brasilianischer Rechtanwälte zugunsten von Leonardo Boff – Verletzte Menschnrechte und Verteidigungsrechte werden eingeklagt – Aus Gläubiger Mitverantwortung für die Kirche – Das neue Abkommen für die katholisch-theologische Fakultät Fribourg – Veranlaßt durch den «Fall Pfürtner», soll es neue solche «Fälle» verhindern.
Ludwig Kaufmann

EXEGESE
Herausgefordert durch die Tiefenpsychologie? Zur Kriegserklärung Eugen Drewermanns an die historisch-kritische Methode – Beklagt die «Verkopfung» moderner Bibelwissenschaft – Sie zeige darin ein gottloses Gesicht – Am Traum habe jede Analyse von Religion ihr Maß zu nehmen – Will der Autor ein Monopol durch ein anderes ersetzen? – Er übersieht die selbstkritische Weiterentwicklung der historisch-kritischen Exegese – Privatistisches Verständnis von Offenbarung – Geschichte als Wiederkehr gleicher psychischer Grundstrukturen?
Hermann-Josef Venetz, Fribourg

ÖKONOMIE/ETHIK
Impulse des US-Wirtschaftshirtenbriefes für uns? Umstrittene Auseinandersetzung – Anregungen für fünf methodische bzw. inhaltliche Schwerpunkte – Relative Autonomie der Ökonomie – Praktisch-aktualisierende Aneignung biblischer Traditionen – Konfrontiert mit dem psychischen und sozialen Folgen von Arbeitslosigkeit und neuer Armut – Auch arbeitspolitisch müssen Kirchemleitungen Partei ergreifen – Kapital und menschliche Arbeit für die Befriedigung von Grundbedürfnissen aller einsetzen – Der Streit um die traditionelle katholische Soziallehre – Gesuchte Konvergenz von biblischem Glauben und rationaler Argumentation steht jenseits der Abstraktheit katholischer Soziallehre.
Friedhelm Hengsbach, Frankfurt a. M.

CHILE
Kirchliches Engagement unter Ausnahmezustand und Militärregime: Präsenz inmitten der Konflikte – Kirchenleitungen Sprachrohr für soziale und politische Forderungen der Bevölkerung – Pfarreien als Zentren alltäglicher Solidaritätsarbeit – Sie ermöglicht physisches und psychisches Überleben – Öffentliche Erklärungen zugunsten des Widerstandsrechts und wirklicher Demokratie – Gemeinwohl muß sich an den Marginalisierten orientieren – Solidaritäts-Vikaritat juristische und menschliche Hilfe für politisch Verfolgte – Information und Bewußtseinsbildung – Vermittlung für eine gemeinsame politische Plattform der gemäßigten Opposition.
Walter Ludin, Luzern


© Orientierung  –  Seite drucken  –  Startseite