ORIENTIERUNG    

Nr. 15/16   15. August 1985 PDF ansehen

HEINRICH BÖLL
«Tuende möchte ich ehren»: Gestorben am 16. Juli 1985 – Rede bei der Entgegennahme des Preises des Odin-Treatet in Jütland – Ehrung für das Deutsche Komitee Not-Ärzte.
Heinrich Böll, Bornheim-Merten

HEINRICH BÖLL
Persönliche Anmerkungen: Nachdenklich und zu genauer Differenzierung fähig – Freund der kleinen Leute – Die von der Kirche verkündete Erlösung als Befreiung verstanden.
Walter Dirks, Wittnau bei Freiburg/Br.


Autoren sind die geborenen Einmischer: Aus der Verantwortung für die Familie eingebunden in das Schicksal vieler Menschen – Im Erzählen und Schreiben entsteht ein Gegenentwurf einer anderen Gesellschaft.
Vilma Sturm, Bonn


Katholischer Zeuge der «neuen Konfession»: Verständniswilliger, gütiger und darum erbittlicher Christ – Die Wahrheit ist wichtiger als der Besitz der Wahrheit – Daß wir vielleicht sogar Christen werden.
Kurt Marti, Bern


Wer versteht die Details? Bölls Romangestalten machen keine großen Worte – Nicht nur das Gute, auch die Schuld der Menschen liegt im Detail.
Adelheid Müller-Lissner, München

NICARAGUA
Den Verblendungsschleier durchstoßen: Unerbittlich in den Ost-West-Konflikt hineingeraten – Das prophetische Signal des fastenden Außenminister Miguel d'Escoto – Sensibilisierung für erfahrenes Unrecht und Protest gegen den Terror – Solidarisierung bei Campesinos und in christlichen Gemeinden – Der Terror der Contras soll der Bevölkerung die Hoffnung zerstören – Ist eigenständige Entwicklung in einer geteilten Welt möglich? – Ortskirche in den politischen Konflikten zerrissen – Durch seine Politik stellt Nicaragua die globale Ungerechtigkeit an den Pranger.
Rupert Neudeck, Troisdorf b. Köln

FILM
Wirklichkeitsbegriff und fiktionale Gestaltung: Zu neuen Filmen von Paul Schrader, Jean-Luc Godard und Marguerite Duras – Wie die Kunst das Leben einholt – Ereignisse lassen sich nicht durch Bilder festhalten – Verzicht auf die Frage nach «Letzt-Sinn».
Angela Schmitt, München

ETHIK
Der Streit um die Gentechnik: Ziele und Nebenfolgen, nicht die Methoden entscheiden über die Zulässigkeit (Franz Böckle) – Auch die Verfahren und Methoden müssen ethisch beurteilt werden (Hans Jonas und Johannes Hoffmann) – Differenz zwischen menschlichem Handeln und dessen Folgen – Prinzip Verantwortung und Heuristik der Furcht – Sind erkenntnisleitende Interessen zweitrangig? – Zu Einzelnproblemen – Grenzen einer individualethischen Argumentation – Restriktive Funktion der Ethik gegenüber der Technologie.
Norbert Stennes, Limburg

BUCHBESPRECHUNG
Die Bibel mischt sich ein: Zur Veröffentlichung von Fernsehansprachen («Wort zum Sonntag») und Predigten von Othmar Keel – Direktheit der Sprache – Das Schuldaufdecken muß konkret sein – Dankbarkeit der einen und Geschrei der andern.
Pierre Casetti, Reussbühl/LU


© Orientierung  –  Seite drucken  –  Startseite