SPANIEN
Kirche gegenüber Staat und Gesellschaft:
Viele kirchentreue Wähler stimmten für
Felipe González – Losung: Schluß mit der vergangenen Epoche – Und die Macht der Kirche? – Hierarchie und Regierung in Verhandlung – Kein bischöfliches Engagement für eine «christliche» Partei – Vorwurf der Schwäche: Papst gegen Bischöfe ausgespielt – Ihnen ging es um die Läuterung des Glaubens – Loslösung vom Franco-Regime – Nach Bürgerkrieg seit 1800 endlich Dienst an der Versöhnung – Vakuum am Ende der Aera Taracón.
Ludwig Kaufmann
THEOLOGIE
Heiliger Geist in der Geschichte:
Zur neusten Veröffentlichung von
Yves Congar – Frucht einer sensiblen Reaktion auf kirchliche und theologische Entwicklungen nach dem Vatikanum II. – Methodischer Leitfaden: Erfahrungen des Geistes Gottes in der Geschichte – Ein entscheidender Drehpunkt: Herausbildung der Trinitätslehre – Ökumenische Erneuerung im Geist – Überholter Streit um das Filioque – Mütterlichkeit in Gott und Weiblichkeit des Hl. Geistes – Offen bleibt das Verhältnis von kosmischem Schöpfungsgeist zum rettenden Christusgeist – Ein neues «Pneumatologisches Paradigma» in der Theologie.
Jürgen Moltmann, Tübingen
POLEN
Volkskirche in sozialistischer Gesellschaft:
Fünf Kennzeichnungen der polnischen Volkskirche – «Revolution von oben» bestimmte gesellschaftliche Entwicklung – Ihre Zielsetzung: laizistischer Staat und atheistische Gesellschaft – Zusammenprall mit einer geschlossenen katholischen Gesellschaft – Sozialistischer Staat bleibt in grundlegenden nationalen Fragen auf Zustimmung der Kirche angewiesen – Integrationsfunktion durch Wertekonsens und Solidarität – Stabilisierende Auswirkungen kollektiver religiöser Rituale – Gesellschaftskritische Herausforderung und humanisierende Motivationen – Zwei Hypothesen für eine künftige Entwicklung: Relative Beständigkeit oder grundlegende Wandlungen – Offene Fragen: Förderung des gesellschaftlich-kulturellen Pluralismus und authentische evangelisierende Mission.
Wladyslaw Piwowarski, Warschau
LITERATUR
Frauenbiografien im Senegal:
Preisgekrönter Briefroman «Ein so langer Brief» von
Mariama Bâ – Absenderin und Empfängerin als Opfer institutionalisierter Polygamie – Unterschiedliche Lösungsversuche durch Flucht und Familientreue – Schokierende Botschaft des Mannes von seiner Zweitehe – Dynamische Mitte zwischen Tradition und Modernität zugunsten der Familie von seiten der Autorin – Ihr zweiter und letzter Roman: «Der scharlachrote Gesang» – Französisch-senegalesische Mischehe mit tragischem Ende – Trotz unbeholfener Klischeehaftigkeit guter Einblick ins schwarzafrikanische Bewußtsein – Spürbarer Einfluß von
Senghors «Universalkultur».
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Muri b. Bern