ORIENTIERUNG    

Nr. 5   15. März 1981 PDF ansehen

EL SALVADOR
Erinnern wir uns: Ein Jahr nach der Ermordung von Erzbischof Oscar A. Romero – Martyrium des Bischofs und Martyrium des Volkes.
Ludwig Kaufmann

CHRISTEN/JUDEN
Herausforderung an christliche Theologie: Jüdische Zeugen der Gotteserfahrung in Auschwitz – Wie reagiert christlicher Glaube darauf? – Verkehrt gestellte Theodizeefrage – Vom Entsetzten Gottes und des Menschen – «Heiligung des Namens»: Kampf um Gottes wird Kampf mit Gott – Hinhören, was sich Gott und die Menschen betend ins Ohr flüstern.
Martin Cunz, Zürich

FRIEDEN
Entflechtung von «Frieden» und «Entwicklung»: Unterschiedliche Redeweise und Bedeutungen von Frieden – Gewalt lauert in Schlüsselwörtern – Jede Gemeinde spiegelt sich in ihrem eigenen Frieden – Schalom als Segen der Gerechtigkeit – Pax zum polemischen Sammelbegriff verkommen – Geschichtsschreibung als Saga der Kriege – Mühsal für Historiker der Volkskultur – Pax oeconomica und Volksfrieden – Die verhängnisvolle Verkoppelung von Frieden und Entwicklung – Vereinnahmung subsistenzorintierter Kulturen durch das ökonomische System – Pax oeconomica entmündigt den Menschen, betreibt Aggression gegen die Umwelt und fördert Krieg zwischen den Geschlechtern – Bei allem Respekt vor einem Freiden zwischen Wirtschaftsmächten doch das Monopol des Elitenfriedens in Frage stellen.
Ivan Illich, Cuernavaca/Mexico

KIRCHE
Bischofsbestellung am Beispiel Österreichs: Sechs von neun Bistümern sollten bis 1983 eine neue Führung haben – Aber von Rom aus unterschiedliche Behandlung der Amtsverzichte – Formen der Bischofsbestellung gestern und heute – Konzil wertete Eigenständigkeit der Ortskirche auf zog aber noch keine Konsequenzen für Ämterbestellung – Schlüsselstellung des Nuntius setzt sich erneut durch – Österreichische Versuche einer Mitsprache von Priestern und Laien – Innsbruck und Linz – Liegt die Verzögerung nur an der Sperrigkeit des bürokratischen Apparats? – Reformvorschläge vor allem aus den USA.
Ferdinand Klostermann, Wien

SCHWEIZ
«Mitenand» – Ausländer im Schweizer Boot: Um die Stellung der Ausländer: Ein neues Gesetz oder zuvor ein neuer Verfassungsartikel? – Es geht vorallem um die Grundrechte der Saisonarbeiter – Von wann an dürfen sie Frau und Kinder mit ins «Boot» nehmen? – Pro und Kontra in Statistik und Sprachregelung – Sachzwänge für den gespaltenen Arbeitsmarkt (z.B. Gastgewerbe)? – Schicksalsverbundenheit von Ausländern und Einheimischen (z.B. Baugewerbe) – Christlich-humanistische Wurzeln des Volksbegehrens – Stellungnahme von Kirchen und Parteien – Auch schon ein Achtungserfolg (oder -mißerfolg) bei der Abstimmung am 5. April wäre von politischem Gewicht.
Georges Enderle, Fribourg


© Orientierung  –  Seite drucken  –  Startseite