POLEN
Dramatischer Stimmungswechsel:
Vom Optimismus des Frühlings zur Angst vor dem Winter – Bei sinkenden Temperaturen stundenlanges Schlangenstehen – Der Teufelskreis von Produktionsrückgang und sinkender Arbeitsmoral – Scheiternder Staat und gespaltene Partei – Unter dem Zwang, Neuordnung im Comecon abzuwarten – Auch «Solidarnosc» kein homogenes Gebilde: linksradikaler Flügel als Gefahr – Die Kirche, derzeit hofiert, vermag nicht viel – Als vierte Kraft tritt jetzt die Armee auf den Plan – Aber Nachlässigkeit und Scharfmacherei verbünden sich zur Destruktion – Die Auguren sehen schwarz.
Robert Hotz
KANADA
Kirche und Gesellschaft im Umbruch:
Warum Kanada für uns interessant ist – Eigene Rolle im Nord-Süd-Dialog? – Dominanz der Anglophonen auf Bundesebene –
Quebec als Exponent der Frankophonie auch in der Kirche –
Vom «Ancien Régime» zur «stillen Revolution» – Das kirchliche Monopol im Erziehungs- und Gesundheitswesen über Nacht gebrochen – Aber kein Religionskrieg – Bildungseuphorie im Staat und Konzilseuphorie in der Kirche – Nach dem Traum einer «neuen Gesellschaft» die «stille Enttäuschung» der Siebzigerjahre – Reagierendes Bewußtsein in der Kirche – Empfehlungen des «Rapport Dumont» von bleibender Bedeutung – Chance für die Kirche, ihre prophetische Rolle wahrzunehmen.
Ludwig Kaufmann
Quebecs «stille Revolution» in politischer Sicht:
Was der Sturz der Konservativen im Jahre 1960 ermöglichte – Urbanisierung, Industrialisierung und Fernsehen hatten vorgearbeitet – Nach Ausbau der öffentlichen Verwaltung Ermüdung der Liberalen – Die neue Quebec-Partei übernahm von ihnen das reformerische, von den Konservativen das nationalistisch-separatistische Erbe – Wahlsieg im Frühjahr 1981.
Albert Beaudry, Montréal
INTERVIEW
Kirchliches Engagement in Zentralamerika:
Interventionen der kanadischen Bischofskonferenz gründen im Einholen sicherer Informationen – Kontakte auf Bischofsebene und über Missionare – Beispiele von Konfliktsituationen: El Salvador, Honduras und Guatemala.
Gespräch: L.K./André Vallée, Ottawa
KULTUR
Gegenkultur und Mythos:
Ein Verlag erklärt seine «Wende» – Editorial für «linke» und für «konservative» Leser – Heraus aus den Begriffen und der «makabren Identität» – Woran die 68er Bewegung und die Kritische Theorie scheiterten – Narrative Strukturen des Mythos – Sein Körper ist bildliches Denken – Gefährlicher Versuch zur Auflösung von Komplexität – Kritik an (etablierten) Religionen – Ansätze zu einer narrativen Theologie – Entscheidende Unterschiede in der Dritten Welt.
Carl-Friedrich Geyer, Eichstätt