ORIENTIERUNG    

Nr. 9   15. Mai 1976 PDF ansehen

THEOLOGIE
Leib in Geistmacht: Das Fortgehen des Sohnes und die Herabkunft des Geistes – Christus als gegenwärtige Person.
Walter Kern, Innsbruck

HOLLAND
Die Kirche schöpft Atem: Das Institut für religionssoziologische Forschung veröffentlicht einen neuen Bericht – Wer geht warum zur Messe – Seit 1966 Rückgang von zwei Dritteln auf ein Drittel – Bedeutet weniger mehr? – Statt Volkskirche kleinere Gruppen – Vielfältiges Angebot für veränderte Gewohnheiten – Eine «Kommission zum Stadium der Pluriformittät» – Traditionalisten hier, «kritische Gemeinden» dort – Der linke Flügel kommt im Bericht besser weg – Neuer Primas hört zu und studiert Dossiers – Der Lärm um den nationalen Pastoralrat ist verhallt – Unauffällige und nüchterne Arbeit der Nachfolgeorganistation.
Peter Hebblethwaite, Oxford

THEOLOGIE
Heutige Anknüpfungspunkte für christliche Eschatologie: Skepsis am Fortschrittsglauben, Weltuntergangsstimmung und apokalyptische Bilder typisch für heute – Eschatologischer Charakter der Predigt Jesu in der Exegese längst anerkannt – Zentrale Stellung der Eschatologie in der Theologie von heute – Weniger klar ist ihr Erfahrungsbezug – H.U. von Balthasars «Liebe» und Karl Rahners «absoluter Horizont» gehen von individueller Erfahrung aus – Christliche Verkündigung meint öffentliches Ereignis – Wolfhart Pannenberg und Jürgen Moltmann – Wie kann Gottes Handeln in unserer Welt überhaupt wahrgenommen werden? – Jesus Herausforderung zur Verantwortung noch stärker als bei den Propheten – Heute beispiellose Entscheidungssituation angesichts der Grenzen des Wachstums.
Raymund Schwager

ENTWICKLUNG
Globale Probleme – globale Strategien (III/IV): Die Welt ist nicht nur Zentrum und Peripherie, sondern auch eine globale Superstruktur – Multilateraler Charakter der Hilfe muß bis an die Peripherie zum Zuge kommen – Mittlere Technologien und Wirtschaftskreisläufe ohne ausbeuterischen Strukturen – Warum lokale Self-Reliance im allgemeinen wichtiger ist als Weltinstitutionen – Güter für Grundbedürfnisse sollten keine Handelsware sein – Konsequenzen der entworfenen Strategien für Weltprobleme – Abnahme der ArmutUnterdrückung: Wie steht es im sowjetischen Imperialismus? – Auswirkung auf die Bevölkerungsproblematik – Familienplanung nicht im Dienst kapitalistischer Wirtschaftsinteressen.
Johan Galtung, Oslo und Dubrovnik

ORTHODOXIE
Liturgiereform – nun auch im Osten? Feierlichkeit östlicher Liturgien fasziniert im Westen – In ihren Heimatländern werden ihre alten Sprachen immer weniger verstanden – Unter kommunistischer Herrschaft bleibt die Liturgie einzige Unterweisungsmöglichkeit – Nikodim plädiert für Einführung der für alle verständlichen russischen Sprache – Kommunisten haben kein Interesse an besserer Verständlichkeit – Publikationsverbot liturgischer Bücher in der Sowjetunion.
Robert Hotz


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