ORIENTIERUNG    

Nr. 3   15. Februar 1976 PDF ansehen

FILM
Die heilige Familie / La chasse au diable: Pierre Koralniks Verfilmung der Ringwiler «Teufelsaustreiber» – Geborgenheit, Auserwählung und Terror in der «Arche» – Der bigott-katholische Hintergrund – Triebverdrängung und Sendungsfanatisums – Hörigkeit der Getreuen – Das Böse überwältigt seine Bekämpfer – Wie auch heute eine Sekte entsteht (siehe: «Titelseite»).
Ludwig Kaufmann

ZIVILISATION
Fahrrad/Auto – Illich nachgerechnet: Nach Illich wendet ein amerikanischer Automobilist für 10 000 km 1500 Stunden auf – Zwei Franzosen versuchen die Nachrechnung für ihr Land – Zeitaufwand um sich ein Auto leisten zu können – «Verallgemeinerte Geschwindigkeit» in bezug auf Autotyp und Berufsgruppe – Bei der höchsten Berufsgruppe sind Fahrrad und Auto gleichrangig – Die «soziale Zeit» in einer Fahrrad-Gesellschaft.
Y. Debourverie/J.P. Dupuy, Paris

SCHISMA
Die Altgläubigen – damals und heute: Veränderungen in der Liturgie führten im 17. Jahrhundert zum russischen Raskol (Spaltung) – Patriarch Nikons Reformen – Das Kreuzzeichen mit drei statt mit zwei Finger wird zum Bekenntnisunterschied – Berufung auf die angeblich ältere Tradition – Die am Bisherigen festhalten, werden mit Feuer und Schwert ins «Martyrium» getrieben – Aber auch Avvakum, der Führer der Altgläubigen, möchte die «Neuerer» am Galgen sehen – Konformismus und Intoleranz auf beiden Seiten – Das «auserwählte Volk» zerfiel in Sekten – 1971: Bann über die Raskolniki aufgehoben – 1976, 7. März: Stichtag für ein Meßbuch-Schisma?
Robert Hotz

THEOLOGIE
Autonome Moral im christlichen Kontext: Die Forderung nach einer «Glaubensethik» als Kritik an A. Auers «Autonome Moral und christlicher Glaube» – Seine Thesen – Unterstellung der Kritiker – Positionen von Stoeckle, Schürmann, Ratzinger und von Balthasar – Gegenkritik: Der Handel mit Reizworten und die Reduktion auf Apologetik – Nur appellative statt einsichtig und verbindlich gemachte Situationsgerechtigkeit – Mit H. Schürmann eine Basis der Verständigung – Drei Forderungen für die weitere Diskussion.
Dietmar Mieth, Fribourg

ZUSCHRIFT
Bei der Khamsi in die Schule gehen? Was hat sich in Europa getan, daß wir für afrikanische Riten sensibel werden? – Theraphie an Jugendlichen, die «in der Luft hängen» – Unsere Priorität des Gewußten vor dem spürbar-sinnenhaft Bewußtgemachten – Das Selbstgefühl aus durchgestandenen Prüfungen – Ein Vakuum in unserem religiösen Sinngefüge.
Felizitas Betz, Hamburg


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