ORIENTIERUNG    

Nr. 3   15. Februar 1975 PDF ansehen / Nummer bestellen

ETHOS
Spruch des erschöften Planeten: Aus der Gedichtsammlung Die Werke der Barmherzigkeit – Der Weg von Jerusalem nach Jericho – Der geschundene Planet – Hoffnung als das letzte Wort.
Franz Fassbind, Kilchberg

ZIVILISATION
Bei Ivan Illich ist jetzt die Medizin an der Reihe: Wie Schule und Verkehr ein traditionelles Paradepferd des zivilisatorischen Fortschritts – Die «Nemesis»: ärztlich bewirktes Krankwerden (Iatrogenese) – Klinisch, sozial und strukturell – Der Tod: das Ende der Verbraucherrolle – Der Eskalation der medizinischen Technologie stellt Illich die Eigenverantwortung des Menschen für seine Gesundheit gegenüber.
Werner Heierle

ETHNOLOGIE
Gelebte Versöhnung bei den Pangwa in Tansania: Ergebnis einer Feldforschung in einer noch relativ ursprünglichen bäuerlichen Gesellschaft – Ausgeklügelte Versöhnungsmechanismen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts der Gruppe – Rituelle Begegnungen von Lebenden und Verstorbenen – Die Väter in den Gräben verlangen Frieden und Harmonie – Abgestufte Versöhnungsriten vom Hausvater bis zum Opferpriester – Nur zum Schein Versöhnte werden heimgeschickt – Das Christentum vertrieb die alten Bräuche, statt sie sich anzueignen.
Hans Stirnimann, Fribourg

KIRCHE/STAAT
Trennung von Kirche und Staat in der Schweiz? Die 1973 eingeleitete Verfassungsinitiative und ihre Urheberschaft – Ihr Ziel: die «vollständige Trennung» – Trotz geringer Chancen Einleitung eines Bewußtseinsprozesses? – Die echten Probleme – Religionsunterricht und Religionsfreiheit – «Privilegienkirche»? – Kirchliche Leistungen für die Gesellschaft – Verwaltungs- und Rechtshilfe beim Einzug der Kirchensteuer – Das Problem der Besteuerung juristischer Personen – Radikale Amputation des Gewachsenen macht den Weg in die Zunkunft nicht frei.
Josef Bruhin, Zürich

DRAMATIK
Subreligiöses im aktuellen Drama: Geschäft mit religiösen Gefühlen auch außerhalb der Jesus- und Teufelswelle – Trotzdem ernsthaft engagierte Auseinandersetzung mit Religion und Scheinreligion – Warum wurden die «Bakchen» des Euripides zur «Aufführung des Jahres 1974» erklärt? – Der Hexenanwalt Friederich Spee als Gegenpol zum «Exorzist» – Der Judenkopf im «Potier de nuit» und das Oberammergaurer Passionsspiel – Kroetz' «Requiem auf bayrisch» (Untertitel) – Handkes Unternehmer-Generalvikar macht sein Geschäft mit der Todesangst – Religiosität entscheidet sich an der Frage nach Tod und Jenseits.
Peter Kurath, Wien


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