ORIENTIERUNG    

Nr. 4   28. Februar 1973 PDF ansehen / Nummer bestellen

KIRCHE
Kardinal Achille Liénart: Kardinalsernennung bestätigte seinen Einsatz für die Rechte der Arbeiter – Gegenüber Pius XII. plädierte er für die Arbeiterpriester – Bei Konzilsbeginn durchkreuzte er den vorprogrammierten Ablauf – Wie David wählte er die Waffen des Glaubens.
Karl Weber

FILM
Ferreris «Audienz»: Drei Filmschaffende, Fellini, Zeffirelli und Ferreri, inszenieren gleichzeitig je eine Audienz beim Papst – Fellini karikiert Apotheose – Bei Zeffirelli geschieht Audienz als Gehör und Gericht – Ferreri thematisiert die verweigerte Audienz – Die Schwelle des Vatikans als Beispiel für die Unmöglichkeit des Dialogs mit der Macht – Aber posthume Begegnung mit Johannes XXIII. – Das Modell aus Karton verbrannt: «die Kirche, die durch den Glauben zerstört wurde.»
Waldemar Molinski, Wuppertal

GESELLSCHAFT
Christliche Werte in neuen Familienformen: Beachtenswerte Minderheiten suchen nach Alternativen zur herkömmlichen Familien – Ist die ablehnende Haltung christlicher Kreise berechtigt? – Treue, endgültige Bindung, Gleichberechtigung als Kriterien – Neue Großfamilie stützt traditionelle Werte – Rollenverteilung von Mann und Frau – Vorteile einer erweiterten Erziehungsbasis – Integrierung von Alleinstehenden und Außenseitern?
Waldemar Molinski, Wuppertal

ABTREIBUNG
Der Ruf zum Geborenwerden: Der am meisten kontroverse Teil der französischen Studie – Ist der Embryo ein Mensch? – Rein biologische Theorien scheitern – Die Bezogenheit auf andere gehört wesentlich zum Menschsein – Ruf und Rückruf – Humanisierung durch Anerkennung – Verweigerung oder Unmöglichkeit der Humanisierung werden Grund zur Abtreibung – Die Verweigerung ist nicht tolerierbar – Aber was geschieht bei Unmöglichkeit? – Verzweiflelte Situationen lassen sich nicht katalogisieren – Die soziale Rechtfertigung bedarf der Bezeugung – Es gibt keien Flucht aus der Verantwortung für die Allgemeinheit.
Arbeitsteam «Etudes», Paris

BUCHBESPRECHUNG
Hans Küng (Hrsg.), Fehlbar? Eine Bilanz: Theologische Hahnenkämpfe über Küngs «Anfrage» zur Unfehlbarkeit von Sätzen – Zweigleisigkeit der Auseinandersetzung – Rahners «Gegenband» ging voraus – Küngs Bilanz als Antwort – Beide zusammen ein breites Spektrum von Schützenhilfe bis Verketzerung – Fries, Kasper und Löhrer als Vermittler – Küng verwirft eine geteilte Währung in Theologie und Kirche – Um die Einheit von Theorie und Praxis – Ablösung formaler Autorität durch Sachautorität – Reduzierung auf Methodenstreit – Küng und Rahner: beide «noch katholisch».
L.K.


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