ORIENTIERUNG    

Nr. 21   15. November 1973 PDF ansehen

MEDITATION
Recht auf Begründung: Die grundlegende Frage «Warum?» – Weshalb fällt es uns so schwer zu begründen?
Erwin Geiser, Bern

ÖSTERREICH
Synode löst Bischöfen die Zunge: Vom «Als ob» zur wirklichen Synode – Die Bischöfe gaben sich und den andern die Rede frei – Wer sich ins öffentliche Gespräch wagt, findet auch Gehör in den sakralen Hallen – Zwei heiße Eisen: Minderheiten und Abtreibung – Ein intersynodaler Funke aus der Schweiz – Appell an die Sozialisten – Tiroler Streichungsanträge provozieren Konsens – Erstes Synodenvotum für die viri probati im deutschen Sprachraum – Kaum in Fahrt, schon beim Stoppsignal?
Ludwig Kaufmann


Otto Mauer, Kritik ein Charisma: Propheten sind Männer heiligen Zornes – Sie müssen nicht besser sein als die, die sie kritisieren – Ihr Charisma richtet sich gegen Verabsolutierung menschlicher Größen.

MORAL
Beamtenethos und Gewissensentscheid: Am Beispiel der Indiskretion eines Vatikanbeamten im Fall Bafile/Kempf – Ist ihr Urheber ein Übeltäter? – Prestige gegen Wahrhaftigkeit – Apparat und Zeugnis – Die Kunst des Abwägens – Was schadet der Kirche? – Ihr faktisches Gegenzeugnis ruft nach Buße – Am eingestandenen Versagen kommt Gott als der Grössere zum Zug.
Raymund Schwager

UNFEHLBARKEIT
Wahrheit, auf chinesich Wahrhaftigkeit: 2000 Jahre Konfutse ohne Unfehlbarkeitsanspruch – Europäisches Seelenheil hängt von rational rezipierten Wahrheiten ab – Die rein intellektuelle Wahrheit für Chinesen gegenstandslos – Nähe zum biblischen Denken, aber ohne dessen Absolutheitsanspruch – Um die breitere kulturelle Basis für eine universelle Ethik.
Thaddäus Hang, Taipei

GESELLSCHAFT
Energie, Geschwindigkeit und soziale Gerechtigkeit: II. Was kostet die gewonnene Zeit? Die Transportindustrie schafft einen neuen Menschentyp – Das Glaubensbekenntnis des Passagiers – Er träumt von Freiheit und setzt auf Abhängigkeit – Die Nutzlosigkeit der Beschleunigung – Motorisierte und metabolische Geschwindigkeit.
Ivan Illich, Cuernavaca

SPIRITUALITÄT
Mündigkeit: Freimut/Parrhesia – Sich zur Sprache bringen – Abstand und Identifizierung – Kurzschlüsse gegenüber «Alt» und «Neu» – Existenz und Wort – Liebevoll-ironisches Verhältnis zur Tradition – Abschied vom Barockstädchen Amorbach – «Was man nur wiederfindet, wenn man sich's vom Herzen gerissen hat» – Und das Verhältnis zu Gott?


© Orientierung  –  Seite drucken  –  Startseite