ORIENTIERUNG    

Nr. 8   30. April 1969 PDF ansehen

THEATER
Ein fiktiver Papst: Theaterereignis in London und New York – Die Vorlage: Fr. Rolfes fiktiver autobiographischer Roman vom Jahr 1903 – Zurückgewiesener Priesterkandidat denkt sich an Stelle Pius X. zum Papst gewählt – Das Bühnenstück: ein Spiel im Spiel – Bischof und Kardinal als Betreibungsbeamte – Blasse Modernisierung von Rolfes historischem Kontext – Innerkirchliche Repräsentation wird zum Theatereffekt – Ein Zölibatär beichtet, ein Papst klagt an – Satire und Ernst – Das Londoner Publikum reagiert gut – Friedrich Heers Bedenken gegen eine deutsche Inszenierung – Ist das peinliche Kirchen-Image «nur zu wahr»?
L. Kaufmann

KIRCHE
Reaktionär oder revolutionär? Der Ursprung der Kirche war ein revolutionäres Ereignis – Warum erscheint sie den Menschen als Urbild der Reaktion? – Prüfung anhand von Sachthemen – Botschaft Christi und Freiheitsrechte – Ihre Durchsetzung ist der Kirche entglitten – Die humanitäre Konfession – Wirtschaftliche und soziale Entwicklung – Die katholischen Unternehmer hatten die bessere Lehre, die evangelischen die bessere Praxis – Tausend Wenn und Aber, wo es um die Tat geht – Das Beispiel der Sozialversicherung – Wahre, aber unrealistische Verkündigung – Ideen, die von uns ausgewandert sind, kehren auf Umwegen zu uns zurück – Warum mußten sie auswandern?
Oswald von Nell-Breuning SJ

BILDUNG
Alte und neue Wege zur Hochschulreife: Verbaute Bildungs- und Lebenschancen – Wechselwirkung von Schulsystem und Gesellschaftsordnung – Immatrikulationskontrolle aus sozialem Interessenkonflikt – Tenzdenz des Gymnasiums zum elitären Bildungsweg – Fiktive rechte – Pädagogischer Defaitismus – «Allgemeinbildung» nicht mehr als Universalbildung möglich – Formale Bildung auch über Fachschulen – Erfolgsaussichten von Schülern der unteren sozialen Schichten.
Robert Hotz, Lyon/Zürich

NATURRECHT
Bestätigte und ergänzte Thesen: Keine kirchliche Lehrautorität in Fragen des bloßen Naturrechts – Vier Zeugen – Zehn Thesen oder Fragen von Prof. Auer – Das Gute ist das Sachgerechte – Weder Altes noch Neues Testament erbrigen dem weltethos zusätzliche materiale Gehalte – Detaillierte weltethische Weisungen aufzustellen ist eine subsidiäre und zeitbegrenzte Aufgabe für die Kirche – Prof. Huizing schreibt die Entfaltung einer innerweltlichen Ethik primär den Laien zu – Prof. Alois Müller stellt theologisch die Frage – Aus dem Schweigen des Konzils kann man auch Schlüsse ziehen.
Jakob David


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